• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

Experimentalgrillen: perfekte Burger-Patties

suit

Hobbygriller
5+ Jahre im GSV
Hallo,

heute war mal wieder Experimentalgrillen angesagt, Thema: "Wie bekomme ich perfekt geformte Patties hin (gleichmäßige Dicke, rund, wenig Schrumpfung und saftig)?"

Bei meinem letzten Versuch hab' ich bereits mit unterschiedlichen Fleischsorten und Mischungsverhältnissen experimentiert und bin dabei zu folgendem Ergebnis gekommen:

50 % Beiried und 50 % Wadschinken - beides gemeinsam durch den Wolf gedreht und dann etwa 1/3 von der Masse nochmal durch und wieder alles mischen. Zu Testzwecken hab ich das ganze in verschiedenen Mischungsverhältnissen probiert, aber faktisch hat das zum besten Ergebnis geführt.

Aber jetzt zum eigentlichen Experiment:
Am Tag vor der Grillerei wurden die Patties geformt (125 g, 12 cm Durchmesser) - damit sie nicht zusammenkleben wurden sie mit Gefrierbeuteln (in Streifen geschnitten) getrennt - das funktioniert nach meiner Erfahrung deutlich besser als Frischhaltefolie. Wichtig dabei ist, das Fleisch nicht einfach zu Kugeln formen und dann flach pressen sondern halbwegs locker in die Burgerpresse legen (etwa schon in die richtige Form bringen) und dann flach drücken. Je frischer das Hackfleisch ist, desto besser - am besten ganz frisch durchgedreht (mehr dazu später).

Sieht dann so aus - in Summe hab' ich 9 Stück gemacht, zu sehen sind hier aber nur 5 - den Turm nicht zu hoch stapeln - Gravitation ist ein Hund :)

P8280133.JPG
P8280126.JPG
P8280127.JPG


Nach dem Pressen haben alle gemeinsam die Nacht im Kühlschrank verbracht, das ist wichtig, damit das Fleisch wieder "zusammenwächst" - das funktioniert wie bei der Herstellung von Formfleisch, durch das Faschieren wird werden die Zellen aufgerissen und es treten Proteine die sorgen letztlich für die Bindung, damit das Fleisch nicht wieder auseinanderfällt.

Die Probanden wurden danach in 3 Gruppen unterteilt: die erste wurde 2 Stunden vor dem Grillen aus dem Kühlschrank geholt, die zweite durfte weiter im Kühlschrank bleiben und die dritte wurde für 30 Minuten im Gefrieschrank gefrostet.

Um Temperaturunterschiede am Grill auszuschließen wurden jeweils 3 unterschiedliche Nebeneinander gebraten und beim nächsten Schwung dann um eins versetzt usw. - also war jede Gruppe links, mitte und rechts.

Sah' dann so aus - in diesem Fall links = vorgewärmt, mittig = Kühlschrank, rechts = gefrostet
DSC_0528ec.JPG


Das Bild ist hier direkt nach dem Wenden gemacht worden (3 Minuten auf einer Seite) - und es ist nicht die Perspektive, die täuscht: #3 ganz rechts ist tatsächlich größer

Dieses Ergebnis war bei allen nachvollziehbar: vorgewärmt und Kühlschrank waren am Schluss im Schnitt etwa 10 cm im Durchmesser, die gefrosteten etwa 11 cm (von vormals 12). Geschmacklich war aber kein Unterschied feststellbar, alle wunderbar saftig - ebenso die Temperatur: alle nach 2 x 3 Minuten "durch" mit ein paar leichten rosa Fleckchen noch drin) - sprich der Temperaturunterschied war dem Grill dann eigentlich egal.

Was ich in meiner Testreihe leider vergessen hab' ist tiefgekühlte Patties zu verwenden - werd' ich beim nächsten Mal testen.

Zum Abschluss noch ein Schnappschuss von Burger #2 - der einfach aus visuellen Gründen mit 2 Stück Fleisch ausgestattet wurde - war kaum noch zu essen, viel zu hoch :)

P8290146c.JPG


Btw: das Brötchen ist eine Sonderanfertigung vom Bäcker meines Vertrauens und wurde genau auf die Pattie-Größe abgestimmt :)

Anregungen, Wünsche, Beschwerden? Wie macht ihr eurere Patties? Irgendwelche Tipps fürs nächste Mal?
 

Anhänge

  • P8280126.JPG
    P8280126.JPG
    87,7 KB · Aufrufe: 3.689
  • P8280127.JPG
    P8280127.JPG
    107,5 KB · Aufrufe: 3.708
  • P8280133.JPG
    P8280133.JPG
    99,1 KB · Aufrufe: 3.706
  • P8290146c.JPG
    P8290146c.JPG
    104,9 KB · Aufrufe: 3.669
  • DSC_0528ec.JPG
    DSC_0528ec.JPG
    272,5 KB · Aufrufe: 3.643
fein gemacht!!!

ich hab nur eine Übersetzungshilfefrage:

was ist "50 % Beiried und 50 % Wadschinken" ? Ich nehme mal an Du bist Österreicher?
 
Interessant.
Mir persönlich fehlt der direkte Vergleich zum frisch geformten Pattie.
Ich mache die fast immer frisch.
Einfaches 4 minütiges kneten mit der Hand sorgt übrigens dafür, dass die Patties schön formstabil bleiben.

:prost:
 
Wird in die nächste Versuchsreihe aufgenommen: frisch gemacht und tiefgekühlt muss auf jeden Fall dazu
 
@suit sieht richtig gut aus, welche Presse hast Du genommen? Vielen Dank für die Erklärungen und Tipps, werde ich beherzigen!
 
Ich bin aber schon am überlegen, ob ich mir nicht selbst eine bauen sollen - die Rillen selbst sind egal, die verschwinden beim Braten ohnehin - nur mehr als 125 g gehen in die Presse nicht rein - und etwas mehr Durchmesser wäre schon nett.

Kann ich verstehen, ich mag sie auch lieber etwas größer. Aber wozu eine Presse?

Hack aufteilen (evtl. mit Waage), Kugeln formen, flach drücken, evtl. Ränder etwas nacharbeiten, fertig. Einfacher und schneller geht es kaum:

http://www.grillsportverein.de/forum/threads/steakhouse-burger.196650/

Voraussetzung ist allerdings vernünftige Fleischqualität.
 
Auch wenn das jetzt wirklich sehr OT wird: das ist in der Tat ein Char Q (und man hat darüber kaum was gelesen und liest auch immer noch kaum was drüber) - ich hab' ihn erst seit ein paar Monaten und wollten ihn unbedingt haben, weil mir die Form und der Rost des Q ziemlich zusagt und ich keinen Gas- oder Elektrogrill wollte - hatte vorher einen OTP 57 (Totalschaden, Duell mit einem Auto verloren) - der ist zwar einfacher zu begrillen, aber wenn man sich mit dem Char Q ein bisschen beschäftigt hat, kann man man die Tücken gut umschiffen.

Der imho "wesentliche" Konstruktionsmagel ist das Kohletray - ist kein Rost sondern eine Blech mit Ausschnitten, die die Sauerstoffzufur ziemlich stört bzw. unterbindet und sich durch die Temperatur verformt - die muss man alle Nase lang geradebiegen. Wären da noch mehr Luftlöcher drin, hätte das Ding gar keine Stabilität mehr. Ich bin gerade dabei diesen Mangel auszubügeln und bastle mir einen eigenen Kohlerost mit Hitzeschild (weil der Griller aus Aluminium ist) damit da ein bisschen mehr Luft rankommt und die Asche einfach durchfällt und - was ganz wichtig ist - 5 mm mehr Abstand zwischen Kohlerost und Rost sind - original sinds 50 mm, die Ikea-KONCIS-Form passt da nicht ordentlich rein, die ist 55 mm hoch :)

Der zweite Mangel ist natürlich, dass man nicht ohne weiteres Kohle nachfüllen kann, weil die "Fingerlöcher" beim Rost ein Witz sind - die kann man nicht rausnehmen. Aber dafür kann man sich mit einem Stirnlochschlüssel von einem Winkelschleifer abhelfen, und einen Rostheber bauen mit dem man mit etwas Übung den Rost problemlos rauf und unterheben kann um Kohle zu verschieben usw.

Wenn das Ganze fertig ist, wird der Umbau natürlich "dokumentiert" - weil sich die 200/2000er Q-Modelle konstruktionsbedingt kaum unterscheiden, kann man auch einen neuen Gas- oder Elektro-Q relativ leicht auf Kohle umbauen, falls jemand daran Interesse hat und basteln möchte. Ich hab schon des öfteren gelesen, dass jemand irgendwo einen alten Gas-Q ausgräbt, bei dem der Brenner zum Vergessen ist - und auch auf Ebay werden die immer wieder defekte Qs in Einzelteilen verschachert - da lohnt reparieren nicht, aber für etwa 30 Euro und ein paar Stunden Basteln ist das Ding umgebaut.
 
Einfaches 4 minütiges kneten mit der Hand sorgt übrigens dafür, dass die Patties schön formstabil bleiben.


das ist dann aber eher brät als lockerer burger.
ich versuche das hack nach dem wolfen gar nicht mehr zu kneten. wenn's schnell gehen muss, das hack in der presse leicht in form bringen.
 
Tipps hin oder her......dein " Zeug " gefällt mir....

gruß Wolfgang
 
Zurück
Oben Unten