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"Kann unser Grill Schaschlik…?"...oder..."Meine Gedanken über acht Wörter."

Ich habe mich reichlich amüsiert...mach ihr den Schaschlik :thumb1:
 
"Kann unser Grill Schaschlik…?"...oder..."Meine Gedanken über acht Wörter."

Dienstag, 23.04.2013, gegen 20:30 Uhr.
Vorberichterstattung Champions-League-Halbfinale läuft.
Ich denke an nichts und beginne eine Unterhaltung mit meiner Frau.

Ich: Was sollen wir am Samstag grillen?
Göga: Kann unser Grill Schaschlik?
Ich: *Grunz*
Göga: Du machst das schon.
Ich: *Grunz*

Soweit eine normale Unterhaltung sollte man meinen. Ergebnis: Samstag gibt es Schaschlik.

Aaaaber:

Der aufmerksame Ehemann in mir bemerkte blitzartig, wie viel Aussagen in den acht Wörtern meiner Frau enthalten waren. Und diese Aussagen sind weitreichend und haben Folgen.

1.
Betrachten wir zunächst mal den Unterschied zu der bisher den Grill betreffenden Wortwahl meiner Frau: Bis jetzt hieß es immer: Dein Grill. Jetzt: Unser Grill.
Der Unterschied liegt scheinbar nur in der Auswahl der Possessivpronomen und im Wechsel von Singular auf Plural.

Das bedeutet jedoch in der Rechtsfolge, dass der Grill nach gut einem Jahr den Besitzer und Eigentümer gewechselt hat: Es war mein Grill, jetzt ist es unser Grill.
Der Grill ist somit der Logik der Frau folgend als vollwertiges Mitglied der Familie anerkannt und in Gemeinschaftseigentum übergegangen. Eigentlich hat dies der Logik der Frau folgend die Konsequenz, dass ich kein Recht habe, alleine über diese Sache zu verfügen.

Ich habe also keinen Grill mehr. Uns hat jetzt den Grill…

Das bedeutet aber keineswegs, dass sich Göga jetzt an den Grill stellt, diesen säubert, pflegt, ab und an streichelt und beschäftigt. Das wird nach wie vor meine Aufgabe sein. Es handelt sich dabei ja um Tätigkeiten, die unabhängig von der rechtlichen Frage zum Eigentum und Besitz stillschweigend bzw. durch schlüssiges Handeln mir übertragen werden.

Das finde ich auch gut so. Mir ja egal, wem das Ding gehört, solange ich weiter damit spielen darf. Da bin ich wie ein kleines Kind, das eine gerade erst auf dem Spielplatz von ihm geklaute Schüppe im Sandkasten mit der vollsten Überzeugung im Recht zu sein, gegen andere Kinder verteidigt. Das wird auch so durch mich und Göga akzeptiert werden. Da bin ich mir sicher.

2.
Man beachte weiter, dass durch die Frage "Kann unser Grill Schaschlik" die durchweg positiven Ergebnisse der bisherigen Grillaktionen unterschwellig, nein sogar ganz offen, dem Grill zugeschrieben werden und nicht mir, dem ausführenden Grillmeister.
Eine Belehrung der Frau, dass "ein Grill kein Schaschlik kann", da es eine Sache ist, die nicht zu selbständigen Tätigkeiten fähig ist, wurde nicht vorgenommen. Ich habe nur mit einem kleinen Grunzer geantwortet. Männer werden mich verstehen.

Es enttäuscht mich auch nicht, da es dem Sinn nach sogar ein Lob war. Und zwar nicht für den Grill, sondern für mich. Es wird mir zugetraut, mit dem Gerät sachgerecht und verantwortungsbewusst umzugehen, das Gerät für den gedachten Sinn und Zweck zu verwenden und mit dem Gerät ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen, ohne Kollateralschäden vorzunehmen. Sonst wäre ja gefragt worden: "Kannst Du Schaschlik?". Da dies nicht gefragt wurde, wird es also vorausgesetzt. Schön. Lob nehme ich immer gerne an. Vor allem von Mitbewohnern.

3.
Die letzten Gedanken betreffen die Aussage: "Du machst das schon".

Das bedeutet in der Sprache der Frau: Mach was Du willst, aber mach' es vernünftig. Es wird also ein perfektes Schaschlik erwartet. Wohlmundend, zur bestellten Uhrzeit auf dem Tisch und mit passender Beilage. Weiter bedeuten diese vier scheinbar belanglosen Wörter aber auch: Göga möchte weder an der Vor- noch an der Nachbereitung in irgendeiner Art beteiligt werden und lehnt es kategorisch ab, sich mit der Thematik weiter zu beschäftigen. Ich habe also diesbezüglich eine Generalvollmacht erhalten. Man kann auch sagen, ich bin für dieses Projekt der Generalunternehmer. Das setzt höchstes Vertrauen voraus. Juchhuu. Ich darf alles alleine machen. Man kennt und schätzt meine Fähigkeiten. Das stärkt das Selbstwertgefühl.

Nach Abschluss der Gedanken war es 20:31 Uhr. All diese Gedanken sind innerhalb einer Minute in meinem Kopf entstanden. Wow. Bin ich gut. Oder krank? Egal.

Samstag gibt es Schaschlik.

Wollte Euch mal an meinen Gedanken teilhaben lassen.

:ballaballa:

Horst du bist einfach zu sensibel für diese (Frauen)welt.
Härte dich ab!

:anstoޥn:
 
Da sag mal einer die Menschen in der Grillzunft denken nur ans Essen......

Pahh!
Der rund formulierte Beitrag straft jeden lügen, der das behauptet!
Tiefgründigste Gedanken werden da in einer schwierigen Lebenssituation formuliert, die allein durch acht einfache Worte hervorgerufen wurde!Und das sogar wenn Fußball in der Flimmerkiste läuft!

:respekt:
 
Acht Worte mit weitreichenden Konsequenzen!

Unser Grill kann jetzt auch Schaschlik!
 
Immerhin hast du da was geniales damit geschaffen.
Vielen Dank dafür.
Habs leider nicht so genial hinbekommen wie du...
 
Lulu,

Das wäre was für meine Schlaraffen.

Gruß
 
Hallo Horst,

super geschrieben. Ne, das war keine Hilfe. Das war nur so gut geschrieben, mit viel Witz usw., da hätten auch die Schlaraffen ihren Spaß.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlaraffia
Gruß
Axel
 
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