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Waidmannsheil allen Bockjägern zum 1.Mai!

Außerdem muß ja was in den Rucksack.....:D;)

Neben dem anderen Gerödel.....

Bamse
 
wie es so gehen kann. Mal wieder ist aus einem Reh eine Sau geworden.

Und das kam so....

Es herrscht absoluter Rehmangel. Der Mangel ist so groß, daß ich förmlich zur Jagd geschickt werde. Ohne Verhandlung, ohne Gemäkel. (Wer kennt das nicht.... die Holde vom Kontroll- und Reglementierungsreflex getrieben... Wie? Schon wieder? Es reicht jezt mal..., das wird ja zur Manie.... - ich hab in Stein gemeißet, daß ich im Monat 10 Mal zur Jagd gehe. Also durchschnittlich 2 Mal die Woche. Wochenende morgens ist weitaus weniger streßbehaftet alzwie freitags abends.... Wer kennt das nicht....)

Ich ziehe los, endlich sind auch die Schmalrehe offen. Ich setze mich an den Megarehhotspot. Dort, wwo ich noch nie KEIN Reh gesehen hätte. Es war etwas wärmer, abends noch 23 Grad im Wald. Gegen 7 Uhr sitze ich, bin eingerichtet, fange an zu lesen. Es tut sich wie üblich nix, egal wie dynamisch ich harre. Ich sinniere darüber, ob´s doch am Wind liegt, aber so empfindlich sind unsere Rehe da auch nicht. Halb 9. Wildes Schrecken nicht weit von mir. Aus drei Richtungen. Flucht.

Ich harre weiter.

Zusehens dynamischer, bringt immer noch nix.

Ich sitze an einer ehemaligen Kirrunng. Die hat der Förster stillgelegt. Naturverjüngung. Die Rehe kämen und würden den Mais fressen (was ja auch stimmt) und das wäre schlecht für seine Bäume.

Ok, kein Mais mehr, die Rehe fressen dann seine Bäume dann jetzt eben direkt. Wenn er das so will..... Dafür kultivieren wir aber noch den Mabaum. Und der sagt uns seit einigen Wochen, daß Sau/en unterwegs ist/sind.

10 vor 9. Licht so gut wie alle. Ich fange an mich mit dem Gedanken an vegetarische Grundernährung abzufinden. Mal wieder. Und denke mir Rechtferigungsstrategien aus, um den Demütigungen zu entgehen, weil die gierige Sippe daheim immer noch hungern muß.

Der Blick schweift. Am Malbaum. Da hat sich was bewegt.Ganz eindeutig.

Peletor.

Glas.

Eine Sau schrubbt sich genüßlich am Baum.

Noch eine Sau. Zankerei, wer sich nu zuerst kratzen darf.

Noch eine.

Und noch eine.

Nicht wirkllich stark.

Eindeutig Sauen, die Größe paßt.

Glas weg, Waffe greifen, Malbaum suchen.

Sau erfassen.

Ziel erkannt und angesprochen, Vorder - und HIntergelände frei,

natürlicher Kugelfang gegeben. (wir erinnern uns....)

Leuchtpunkt an.

Sortieren.

Paßt.

Durchatmen.

Einstechen.

Päng.

Ich höre die Sau kurz klagen, sehe sie schlegeln, wildes Quieken rundherum.

Repetieren.

Das Gebüsch daneben explodiert.

Die Kompanie geht ab. Ich hab eine Alte und min 5 Frischlinge gesehen. (35 Kilo-Klasse)

Ich warte mühsam 20 Minuten, das Licht wird immer dürftiger.

Zum Anschuß.

Nach etwas suchen finde Schweiß, aber keine Sau.

Der Schweiß verliert sich im Brombeer/Farn/Binsen-Gestrüpp. Keine Chance.

Ich rufe den Jagdaufseher an, schildere das Geschehen.

Der sagt: fahr heim, trink 3 Sauerkrauftsäfte, versuch zu schlafen und um halb 7 bist du mit deinen Hunden da.

Ich war folgsam, allein das mit dem Schlafen hat nicht so geklappt, dafür das mit den Sauerkrautsäften um so besser.

An Schlaf war in der Nacht nicht wirklich zu denken, immer und immer wieder läuft der Film ab und ich suche meinen Fehler.

Halb 7. Wir gehen ohne Hund zum Anschuß und kommen zum gleichen Ergebnis wie ich zuvor.

Hund an die Schleppleine und angesetzt. Ich hatte beide Hunde dabei, den Pointer-Mix, von dem ich genau weiß, daß er "normale" Totsuchen kann und die junge Labaradorin (wir erinnern uns, Praline heißt sie) Ich wollte sehen, was sie schon bringt.

Ich setzte sie an den Anschuß und sie fängt an. Es sieht zunächst sehr lustlos und unambitioniert aus, aber der Eindruck täuscht. Sehr konzentriert geht sie los, arbeitet die Fährte ordentlich aus.

Wir sind einen Bogen von geschätzt 100 Metern gegangen, durchs schlimmste Gestrüpp.

5 Meter Luftlinie vom Anschuß entfernt hat eine Buche die Sau nachhaltig gestoppt. Praline steht vor der Sau, der Blick sagt - auf Sau hab ich keine Lust, Reh ist besser. Großer Jubel und unendliche Erleichterung. Ich hab danach den Pointer auch noch mal auf die Spur gesetzt, interessehalber, der ist genauso gegangen. Allerdings deutlich schneller und aufgeregter. Nu weiß ich nicht, ob der auch der Saufährte nach ist, oder "unserer" Spur. Sei´s drum, ich weiß nu also, daß das viele Nasentraining sich lohnt.

Kammerschuß, Lunge zerlegt.

Es liegt eine Frilli-Bache, aufgebrochen 35 Kilo. Angeschnitten war sie nicht, es war mit 13 Grad halbwegs kühl in der Nacht.

Waidmannsheil höre ich von hnten und der Aufseher kommt mit dem Bruch. Bergen, 50 Meter den Berg hoch gezerrt, das war Schwerstarbeit, da hat der Pick-Up gewartet.
Aufbrechen, alles unkritisch, ausgespült, zum Metzger in die Kühlunng, Probe auf´s Amt gefahren und nu harre ich auf´s Ergebnis.

Ja, Saujagd ist sau spannend, aber auf manche Spannung kann ich gut verzichten. Ich glaube, das war mein erster und letzter Schuß mit Geco+ aufs Wild. Ich bin mir einigermaßen sicher, mit Schnell&billig wäre das nicht passiert. Schon gar nicht bei einer 35 Kilo-Sau.
 
Die Sau die dumme hätte sich doch gleich hinlegen können.
Aber so ist das Leben.
 
Waidmannsheil!!!!
 
Ich glaube, das war mein erster und letzter Schuß mit Geco+ aufs Wild. Ich bin mir einigermaßen sicher, mit Schnell&billig wäre das nicht passiert. Schon gar nicht bei einer 35 Kilo-Sau.

Waidmannsheil !

Beide Geschosse sind nicht meine erste Wahl....... es gibt m.M. echt bessere, obwohl Dir ne Sau mit Lungenschuß (ohne ZNS)
immer noch geht.

Bamse
 
sind bei euch die Rehe auch ausgestorben Oder haben wir sie ausgerottet? Sind die alle in Urlaub? Wie schautz denn bei euch so? Mal die Frage an die awue-nen (awue=alt, weise und erfahren) Jägersmänner hier -- ist das die Erholungsflaute nach der Brunft oder wie? Ab wann sind die denn wieder auf den Läufen? Ich hab ein paar Spione im Wald und die sagen mir auch, daß das Rehwild ausgestorben ist, bzw. die paar, die sich zeigen, tauchen zu den abartigsten Zeiten auf. Ab 2 Uhr nachts, oder morgens um 11.
 
Die Böcke werden nach der Blattzeit Heimlich.

Ricken Schmalrehe und Kitze sehe ich zu Hauf auf den Wiesen.
 
Neid..... Ich wohne direkt an der Reviergrenze, vor der Türe ein großes Stück Wiese mit reichlich Dickungen. Die Sauen fangen an sich breit zu machen. Um das näher zu erforschen, hab ich ein paar Spione aufgehängt. Solche, die emails verschicken. :-) Ihr versteht schon. Nein, ich sage das Pfui-Wort nicht, bevor wieder gutmenschige Datenschützer aus der Deckung kommen. Ich wollte heute morgen gerade mit den Hunden los, halb 8. Es kommt eine Mail vom Spion, das humpelnde Schmalreh. 8 Minuten später war ich dort, Schmalreh aber schon weg. :-(
Im Moment die nächste Mail. Ich geh mal hin. :-)

EDIT: diesmal hat die Mail 20 Minuten gebraucht, wäre also Zufall. Ich nehme mir einen Gartenstuhl und setze mich morgen im Hellwerden mal da hin, um genau zu sehen, was da so abgeht.
 
ein Böckchen stand 20 Minuten vor mir, keine Chance nicht zu schießen, kein Kugelfang. Dann ist er weiter in Richtung Kugelfang gezogen, vor die Kamera, die hat mir ständig Bilder auf´s Händi geschickt, 30 Meter von mir weg das ganze, dumm nur, daß es im Gebüsch war. Heute nacht waren 2 mal Sauen da, Muddi mit den Kleinens, ab viertel nach 9 und die Rüpels ab 3 Uhr. Luftlinie 180 Meter von meinem Balkon.
 
Hm, bei 180 m und dann lässig vom Balkon..... wenn das Licht reicht..... und Du es einsehen kannst


:eek::D

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Bamse :angel:
 

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Tja, Theorie und Praxis. Seit ich im Wald eine Rotte beschossen und dabei zwei Frischlinge erlegt hab, tauchen sie wieder vermehrt auf der Wiese auf. Ich weiß nicht, ob ich das gut finde und insbesondere jetzt, wo es mit Mond und Wetter vorbei ist. Aber zu den Frischlingen.... Wie konnte das passieren? Das war so...

Also - ich sitze auf Sauen an. Ich habe sie seit Wochen auf der Kamera, weiß wann sie kommen und erahne, woher sie kommen. Endlich war der Nordostwind vorbei, dreht auf Südost.

Seit Wochen beobachte ich das Spiel, kenne die drei möglichen Konstellationen. Die große Rotte, die, wenn sie kommt, ziemlich sicher zwischen halb 10 und 10 kommt, der ÜL-Trupp, der - wenn er kommt - immer mitten in der tiefsten Nacht auftaucht und ein einzelner Keiler, der auftaucht. Oder auch nicht. Aber immer, dann, wann er das für richtig hält.

Die Kirrung liegt im Wald, 20 Meter von der Straße zum Krankenhaus weg. Im Winter haste das Glück, daß dir die Straßenlaternen durch die Bäume Licht machen.

Nach einem anstrengenden Tag, Familiensausflug mit den Schwiegereltern, bin ich halbwegs ungehetzt gegen viertel nach 8 auf dem Sitz. Ich richte mich ein, wickele mich in diverse wärmende Felle und harre dynamisch vor mich hin.

9 Uhr, langsam geht das mit dem Mond. Ich hab den Mais auf 2 Punkte konzentiert. ZF justieren und harren. Ein SR zieht zügig aus der Richtung, aus der ich die Sauen erwarte. Das war um halb 10. Fünf Minuten später, es kracht und quiekt. Kombiniere - die große Rotte. Etwa 15 Kopf stark.

Waffe aus dem Fenster in Richtung des prognostizierten Anschusses. Leuchtpunnkt proaktiv einschaten. Peletor genauso.

Der Aufruhr kommt näher und plötzlich sind überall Sauen. Ich konzentriere mich auf den hellsten Fleck an der Kirrung, da, wo der Mais und die Äpfel liegen.

Peletor auf, durch´s ZF die Situation erfassen. So wie ich es gelernt habe, suche ich mir eines der kleinen Stücke, das am Rand steht. Der LP ruht im Ziel, einstechen, Schuß, Päng.

Kurzes Klagen und Schegeln ist zu vernehmen. Was mich allerdings etwas wundert, das Klagen in zwei verschedenen Frequenzen.

Der Wald um mich rum scheint zu explodieren. Nach einer gefühlten Ewigkeit von endlos langen 20 Sekunden herrscht "Ruhe".
Repetiert hab ich und langsam sehe ich auch wieder was.

Ich sehe eine kleine Sau liegen, die noch kurz schlegelt. Ich komme selber auch zur Ruhe, nehme das Glas, ja, ein Frilli liegt. Allerdings wundere ich mich sehr über die Wurzel daneben. Die war nämlich vorher nicht da. Ganz eindeutig.

Seltsam.

Sehr seltsam.

Ich gedulde mich mühsam, eine gefühlte Ewigkeit. Ich krame den den Erlegersauerkrautsaft aus dem Rucksack, trinke genüßlich den Sauerkrautsaft und gehe nach einer knappen hablen (eher einer guten viertel) Stunde an den Anschuß. 98er auf der Schulter, dreisiebenundfünzig in der Hand.

In der anderen Hand die kleine Maglite.

Ich nähere mich dem Anschuß. (15 Meter vom Sitz entfernt).

Meine irre Vermutung bestätigt sich. Die Wurzel ist gar nicht keine Wurzel. Keineswegs. Die Wurzel stellt sich als zweiter Frischling raus.

Beide mit sauberem Treffer, so wie eigentlich angedacht. Nur war nie nicht geplant, zwei Wutzen mit einem Schuß zu strecken.

Die zweite Wutz muß preß parallel zu der beschossenen Sau gestanden haben.

Es liegen wie erwähnt zwei Frischlinge, zwei Bachen, 21 und 24 Kilo.

Die obligatorische Erlegungs-SMS an den Scheff, der hat dann auch sofort zurückgerufen.
20.gif


Aufbrechen, Kühlung im Dorfgasthaus und dort gab´s dann auch noch ein paar Sauerkrautsäfte. Solche für Männer.

Langer Rede - kurzer Sinn - den sog. Paketschuß, von dem ich in der Jägersschule und in der Jägerlateinstunde gehört hab, den gibt´s tatsächlich.

Genau genommen, hab ich gestern zweimal ziemliches Glück und einmal Pech gehabt....

Die allererste Sau im dritten JJ im heimischen Revier, dann tatsächlich der Sandwich-Schuß und der ist zum Glück auch noch gut gegangen.
 
Aloha Gemeinde,

es ist unglaublich, aber wahr. Ich konnte endlich mal wieder ein Reh erlegen. Seit dem Sommer ist Rehflaute. Gestern hat es geklappt, bei eine DJ in Frankreich. Das Treiben ging langsam dem Ende entgegenn, die Treiber waren etwa 1 KM entfernt damit beschäftigt mit ein paar Frischlingen in einer Fichtenschonung Nachlauf zu spielen, als 50 Meter vor mir weiter unten am Hang ein weibliches Stück Rehwild recht gemächlich spitz auf mich zu zieht. Die Standnachbarn waren so schlau Ruhe zu halten, das Schmalreh (inzwischen kann ich das mit Bestimmtheit sagen) zieht auf 25 Meter weiter auf mich zu, sieht mich. Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Nicht bewegen. Dann dreht es nach rechts und zieht breit vor mir lang. Waffe hoch, entsischern und von hinten hinterher, in dem Moment wo das Absehen ganz am vorderen Ende des Blattes angekommen ist noch ein winzig kleines Stück weiter, entsichert ist schon. Die siebenvierundsechzig in Verbindung mit S&B wirkt sehr zuverlässig. Kurzes Schlegeln, das war´s. Eine halbe Stunde später gehe ich mit dem Chef de lingne am Stück, Waidmannsheil, Waidmannsdank. Dann noch warten auf den Jagdherrn, der hatte vergessen die Wildmarken zu verteilen. Und ohne die machste an deinem Stück besser gar nix. Sonst kommste, wenn der richtige es mitbekommt, in Teufels Küche. Der Förster war aber auch dabei und hat mir hoheitlich genehmigt aufzubrechen, bevor das Bracelet (also die Wildmarke, da steht die Reviernummer drauf und das Datum wird markiert) dran ist. Aufbrechen, sauberer Lungenschuß, ein Geschoßsplitter hat die HWS durchschlagen. Es liegt ein Schmalreh von bemerkenswerten 16 Kilo.

Insgesamt 5 Treiben in 2 Tagen mit je etwa 30 Schützen. Das Revier hat rd. 1400 ha, getrieben wurde etwa auf der Hälfte. Gelegen haben 18 oder 19 Sauen ( 1 x 110 Kilo, 5 Stück um die 50 Kilo und der Rest Frischlinge) und 2 Rehe. Rehe waren nur im letzten Treiben frei, Ansage - wer zerschießt übernimmt und zahlt außerdem einen Kasten Bier.
 
ich schon wieder. :trinkbrueder-smilie_text:anstoޥn::raygun:

Liebe Alle,

ihr werdet es nicht glauben, aber es gibt bei uns im Wald doch noch Rehe und die ziehen manchmal sogar zu jagdlich nutzbaren Zeiten. Es ist ja so, daß dieses Jahr mit Abstand das magerste seit Jahren ist, was die Strecke im heimatlichen Revier anbelangt. Abschußplan haben wir ja keinen mehr, halten uns aber nach Möglichkeit an "alte" Werte. 450 Hektar, 30 Rehe, dazu etwa 5 als Verkehrsopfer. Das ist so in etwa die Größenordnung. Bis jetzt haben wir 10 und in 3Wochen ist Schluß mit Rehbejagung.

Im Frühsommer war nix mit Böcken und Schmalrehen, es hat ununterbrochen geregnet und das Heu wurde stellenweise erst im Hochsommer gemacht. Also fast unmöglich. Dann herrscht seit dem Frühjahr Alarm im Wald. Erst kamen die Baumschubser, dann die Baumrücker und nu sind die Profi-Freizeit-Waldarbeiter seit Monaten zu gange. Das Waldmopped kreischt von morgens bis abends in allen erdenklichen schrecklichen Tonlagen.

Keine Rehe. Egal wann, egal wo - nichts. Zumnindest nichts, was man ohne Gewissensbisse hätte schießen können. In der Verzweiflung haben wir an den "neuralgischen" Punkten Kameras aufgeängt. Rehe sind natürlich da, sie laufen auch rum, aber eben immer nur mitten in der nacht. Von 2 bis 6 oder so.

In den letzten 14 Tagen sind aber immer wieder schon spät nachmittags Rehe am Salzstock an der Kirrung aufgetaucht. Seit einer guten Wochen habe ich immer wieder so ab etwa 17 Uhr ein Schmalreh am Salz gesehen.

Guten Mutes bin ich los, habe mich auf der Zwergenkanzel so eingerichtet, daß die Waffe schon auf die vermutete stelle ausgerichtet war. Das Laub ist inzwischen ziemlich gefallen, man sieht also schon, was sich so tut. Gegen 4 sitze ich. Ich döse ein wenig vor mich hin als ich im rechtenn Augenwinkel 3 Sück Rehwild kommen sehe.

Natürlich nicht an die prognostizierte Stelle, sondern etwa 30 Meter weiter vorne. Es ist mir also tatsächlich gelungen, den 98er leise aus der Luke rauszufriemeln und nach vorne aus dem großen Fenster zu bringen. Nun mußte es schnell gehen. Die drei stehen hinter einer kleinen Dickung, sind aber gut zu erkennen. Starkes Kitz, mäßig starke Geiß und ein SR. Ich habe vor mir die Schneise mit der Kirrung, etwa 10-15 Meter breit. Das SR zieht los, auf die Schneise zu. Ein kurzer Pfiff, SR verhofft, schnell genug steht das Absehen im Ziel, einstechen, die siebenvierundschzig tut ihre Arbeit. Das Reh zeichnet deutlich, ein Satz mit allen Vieren in die Höhe, runder Rücken und Vollgas weg. Ich sehe es noch so etwa 30 Meter, dann verschwindet es hinter einem Busch. Dummerweise gab es gerade dann einen Windstoß und es hat überal geraschelt. Die beiden anderen Stücke sind natürlich auch abgesprungen.

Nach endlosen 20 Minuten stehe ich am Anschuß, reichlich Schweiß und ein Knochensplitter. Mittlerweile ist das Licht alle. Ich telefoniere mit dem Scheff, berichte was geschah und schicke ein Foddo vom Anschuß.

Der sagt zu mir, pack zusammen, fahr heim, laß dir ein wenig Zeit, hol deinen Hund und geh dann suchen. Gesagt getan, an den Anschuß, von dort ist er sehr zügig zu dem Punkt wo ich es aus den Augen verloren habe, dort einen 90-Grad-Haken und nach wneigen Schritten lag das längstens vereendete SR. Große Erleichterung und Freude. Weihnachten ist gerettet. :-)

Was jetzt kommt kennt ihr alle, aufbrechen. Treffersitz war Tiefblett. Herz ganz, Lunge auch, es hat die Aorta gekostet und auf der Ausschußseite den Vorderlauf durchschlagen. Wie sich dann diese Flucht erklärt.... Naja.

Nachher gehe ich es beim Metzger abholen, am WE gibt´s Leberknödel davon, dazu leicht gesalzenen Frischlingsnacken, Kartoffelpüh und das selbstgemachte Sauerkraut. :-) Und dazu Sauerkrautsaft. Den Erlegersauerkrautsaft. :-) :trinkbrueder-smilie_text:saufen:
 
unglaublich, aber wahr. Schon wieder.... :-)

morgens um halb 9. Im schlimmsten Krach vom Berufsverkehr und dem Radau von den Waldmoppeds, aber im ruhigsten Teil vom Revier.
Eine halboffene Leiter. Seit etwa 2 Wochen schickt mir die Kamera von dort immer artig Bilder von Rehen, die rechts neben der Leiter an die Salzlecke kommen.
Eines davon - wenn es denn kommt - immer zw. halb und viertel nach 9. Die Leiter ist recht unglücklich, ich hab dort in der letzten Zeit schon öfter gesessen, mitunter reicht dort ein Augenzwinkern, damit du entdeckt wirst und die Party vorbei ist, bevor sie richtig los geht.

Die Salzlecke ist eigentlich für einen Linksschützen ausgelegt. Wenn man sich ausreichend verdreht, geht das trotzdem. Irgendwie.

Um viertel nach 7 stapfe ich in der tiefen Nacht bei bitterer Kälte an den Ort des Geschehens. Ich richte mich ein, balanciere den 98er auf der Brüstung aus, sodaß ich den Bereich vor dem Salzstock, der genau auf einem Wechsel liegt, gut abdecken könnte.

Halb 8. Langsam reicht das Licht. Viertel vor 8. Im Industriegebiet am Gegenhang wird es immer lauter. 8 Uhr. Kirchturm. Es passiert längere Zeit nix. Also gar nix. Es wird 9, ich denke an die Hunde daheim und daß die raus müssen. Ich strecke mich etwas und der Blick schweift auf die andere Seite.

Auf etwa 30 Metern ein Reh. Sch....e. Enge, halboffene Leiter. Nun, ent oder weder. 98er vorsichtig greifen und hoffen, daß das Reh nicht abspringt. Es bleibt. Absehen ruht kurz hinter dem Blatt, einstechen, päng.

Das Reh macht einen Satz, dreht sich dabei in der Luft und springt in Richtung Dickicht und extrem steilem Hang ab, woher es auch kam. Im nächsten Satz sehe ich es sich überschlagen. :eek::confused:
Ich warte 10 Minuten und gehe zum Anschuß. Eine handvoll Schnitthaar und jede Menge dunkler Schweiß. In diesem Dickicht was ohne intensives Suchen zu finden, wäre ein extremer Zufall.
Egal, ich hab den Einschuß durchs ZF gesehen, gut in der Kammer, von daher mache ich mir keine zu großen Gedanken.

Ich steige die 400 Meter den Berg hoch zum Auto, unterwegs rufe ich den Scheff an, mache Meldung und will den Hund holen. Freunde - niemals das Händi aufs Autodach legen. Es überlebt es nicht. NICHT MACHEN. Scheiße elende.

Hund geholt, die junge Labbine, am Anschuß angesetzt. Sie ist unaufgeregt wie immer der Spur nach, hat sich allerdings unterwegs von einer Saufährte aus der letzten Nacht ablenken lassen. Machtwort, Ordnungsruf, dann ging das. Flucht insgesamt etwa 150 Meter bergab, in den Brombeeren lag dann das längstens verendete Schmalreh. EInschuß 2,5 Finger hinter dem Blatt, leider hat es aber ein klein wenig spitz gestanden, Ausschuß kurz vor dem Zwerchfell.

Die BraUngeheuer geht ja gesuchten Rehen seit neustem sehr ambitioniert sofort an den Hals. Gut so.

Erst wollte ich das Stück den Berg hoch die 600 Meter ans uto ziehen, bis der Blick in die andere Richtung geht, 50 Meter weiter unten ist der Wirtschaftsweg vom ehemaligen Kolstergarten. ´Die Nonnen wollten mich erst nicht durchlassen, bis ihr Hausmeitser kam, mein ehemaliger Nachbar. Dann ging das. Es liegt ein Schmalreh von 15,5 Kilo. Ich glaube, allein 10 Kilo davon sind Pelz. :hmmmm:
 
Moin liebe Waidgenossen,

ich mal wieder....

Unterreh im Froster war nicht der unbedingte Antrieb. Eher die bange Vorstellung, wie lange es bis Mai noch hin ist und die Tatsache, daß wir noch so etwa 15 Rehe hinter dem Plan sind und der Förster schon angefangen hat zu murren. Ok, der murrt eigentlich immer, aber egal. Der ist halt gewöhnt, daß alle stramm stehen und nach seiner Pfeife tanzen. Andere Länder, andere Sitten.

Sonntags hatten wir die vorletzte DJ, es galt aber vornehmlich den Schwarzen. Das schienen die geahnt zu haben und haben im wesentlichen durch Abwesenheit geglänzt.

4 Rehe gab´s, eine JJ hat ihr erstes Stück erlegt, also alles gut.

Trozdem wolte ich endlich mal wieder die Ruhe auf dem Ansitz genießen. Und das in Verbindung mit einer Schneelandschaft, ohne daß es gar zu bitter kalt ist - Herz was willst du mehr.

Guten Mutes mache ich mittags gegen halb 2 auf den Weg, unterwegs noch eine Runde mit den Hunden und um halb 3 sitze ich.
Der Wind paßt, im Rücken hab ich einen Steilhang, vor mir eine breite Feuchtwiese. Ich nehme das Glas und schaue mir an, was der Schnee alles verrät. Rehe scheinen reichlich unterwegs zu sein, die Sauen waren wohl nicht da, Tauben reichlich am Mais.

Ich wickele mich in meine Decke und versuche zu lauschen. Bringt nix, weil dauern der nasse Schnee von den Bäumen fällt. Ich komme runter, lasse den Dingen ihren Lauf, fange an zu träumen, die Gedanken schweifen ab.

Wie üblich erscheint ohne Voranmeldung nach etwa einer Stunde Adonis himself. Ein Schrank von einem Bock, auf den ich es nach der Blattzeit schon mal abgesehen hatte.
Ich freue mich an dem Anblick und meine Zuversicht steigt.

Nachdem der Bock weg war, fällt mir ein, daß ich ja eigentlich noch das ZF justieren muß. Es stand noch von der DJ noch auf ganz klein, dafür war es dann doch ein bissi weit.

5-fach hat sich als passend rausgestellt, fokussiert, alles i.O. Die Waffe liegt auf der Brüstung vor mir, weil das Häuschen ist schon etwas eng, das geht selten ohne Gepolter ab.

Weiter hinten im Bestand am Gegenhang sehe ich einen Fuchs durchziehen.

Etwa eine Stunde nach dem Bock, es war noch richtig hell, kommt Bewegung ins Geschehen. Aus dem Gegenhang kommen Geiß & Kitz. Allerdings machen die keine erkennbaren Anstalten ans Salz oder den Mais zu kommen, also Eile angesagt. Wie ich das hasse. ZF noch etwas hoch, Kitz als weiblich angesprochen. Noch drei Schritte, dann paßt es. Ein kurzer Pfiff - das Kitz verhofft, eingestochen ist schon, das Absehen ruht im Ziel, der Schuß bricht, 7x64 geht auf die Reise und wirkt zuverlässig.

Die Geiß und ein weiteres Kitz springen ein paar Meter irritiert ab, um nach einer gefühlten Minute dann die Flucht zu ergreifen.

Ich warte noch eine Viertelstunde, gehe zum Anschuß, alles gut. Allein der Weg zum Anschuß war etwas schwierig, ich sprach von einer Feuchtwiese. Die war zwar noch ziemlich zugefroren, aber trotzdem hatte ich keine Lust im Matsch zu versinken. (Ich frage mich, wie das da mit einer Sau gehen soll???)

Rückseitig zu der Wiesse geht ein weiterer Weg in Richtung Auto. Ich ziehe das Kitz auf den Weg, überlege mir, wie ich das mit dem Aufbrechen machen soll.

Ich rufe die Bäuerin an, auf deren Hof wir unser "Hauptquartier" haben und frage, ob der Aufbrechbock noch da ist. Ist er, damit war die Frage beantwortert.

Ich ziehe das Stück die 400 Meter über den verschneiten Weg. Zarte Großstadtgutmenschengemüter wären etwas schockiert gewesen. Der Schuß hat Herz und Lunge zerlegt, entsprechend war auch Schweiß vorhanden. Und so hat auch der Schnee auf dem Weg ausgesehen. Aber was solls. Interessiert dort eh niemanden. (Ich bin im Sommer dort mal mit einem Bock aus dem Wald bekommen, da hat mich ein Spaziergänger angehalten und mich nach Rezepten gefragt und wolle ihn mir abkaufen....
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Ich sag doch, andere Länder, andere Sitten)

So etwa 150 Meter bevor ich auf dem Parkplatz angekommen bin, hab ich das Stück liegen lassen. Am Auto Waffe und all den anderen Kram verstaut, dann die Hunde aus dem Kofferraum. Einfach mal um zu sehen was passiert. Große Freude natürlich, dann haben sie den Schweiß gerochen. An meinen Händen. Blitzschnelles Kombinieren, Nase in den Wind, 3-4 Kreise und wie an der Schnur gezogen waren sie bei meinem Kitz.

Der Labrador, der sowas ja angeblich niemals nicht tut, hat SOFORT das Kitz am Hals gehabt. Und zwar richtig. Aber ich habe im schlauen Forum ja gelernt, daß Labradore sowas ja keinesfalls können/tun.

Ich hab sie gelassen, mußte sie aber dann irgendwann bremsen, als es doch etwas zu rustikal wurde..... Hab ein Foto gemacht.

Schön war´s. Ich bin guter Hoffnung. Wir haben noch eine DJ, da sind Rehe frei, allerdings mit der Ansage, daß Zerschießen übernehmen bedeutet. Seit das so ist, fallen weniger Rehe, aber die sind dann vernünftig geschosseen. Ich stelle mir also vor, daß wir dann noch etwa 5 übrig haben, dh. 1-2 Ansitze werde ich noch machen können.
20.gif
 
Na Erwin,

fängst Du an nach den Böcken zu schauen....so ein wenig sondieren schadet nicht....

Bamse
 
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