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Grillen mit Gas

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FIRE&FOOD - Das Grill- und Barbecue-Magazin :: Grillen und BBQ

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In unserer Serie »BBQ-Brennstoffe« geht es, nach Holz und Holzkohle in den vergangenen Ausgaben, nun um den Brennstoff Gas. Wer bereits einen Gasgrill hat oder mit dem Gedanken spielt sich einen zu kaufen, der schätzt vor allem zwei Dinge: Bei Gas ist die Hitze fürs Grillen auf Knopfdruck da – und kann ebenso schnell wieder abgeschaltet werden. Weiterer Vorteil: Beim Gasgrill entsteht kein Rauch. Damit sind die »schnellen Zünder« auch die Grillgeräte der Wahl, wenn die Nerven der Nachbarn sowieso schon blank liegen. Im folgenden Artikel erfahren Sie, was Gas alles kann, welche Temperaturen damit erreicht werden und worin der Unterschied zwischen Propan- und Butangas besteht...

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Der größte Teil aller handelsüblichen Gasgrillgeräte wird mit Propan- oder Butan-Gas betrieben, das bei der Verarbeitung von Rohöl gewonnen wird. Inzwischen gibt es aber auch schon einige Geräte, die mit Erdgas funktionieren und mit Hilfe eines speziellen Kupplungskabels an den Hausanschluss angeschlossen werden.

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Warum heißt es »Flüssiggas«?
Propan- und Butan-Gas sind Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindungen und gehören zur Familie der Alkane. Beide Gase haben die Eigenschaft, schon bei verhältnismäßig geringem Druck ihren Aggregatszustand zu ändern – von gasförmig in flüssig. So lassen sie sich sehr einfach verflüssigen und platzsparend in Gasflaschen abfüllen, transportieren und bequem zu Hause lagern. Öffnet man das Druckventil der Gasflasche, verwandelt sich durch den nachlassenden Druck das flüssige Gas wieder in flüchtiges Gas, das dann zum Kochen und Grillen verwendet wird. Im flüssigen Zustand haben Propan- und Butan-Gas nur noch etwa ein 260stel ihres gasförmigen Volumens. Aus einer 5-Liter-Gasflasche gewinnen Sie also ganze 1.300 Liter Gas – genug für viele Stunden Grillvergnügen.

Gasflaschen auch im Winter draußen lagern?
Ohne weiteres können Sie Ihre Gasflaschen auch im Winter draußen lagern, ohne befürchten zu müssen, dass das Flüssiggas dabei einfrieren könnte: Der Gefrierpunkt von Butan-Gas liegt nämlich bei minus 135 Grad Celsius, der von Propan-Gas bei minus 187 Grad Celsius. Und diese Temperaturen werden in Ihrem Garten nur ganz, ganz selten erreicht...


Kleine oder große Flasche?

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Die Wahl der richtigen Flaschengröße sollten Sie in erster Linie vom Verbrauch Ihres Grillgerätes oder Terrassenheizers abhängig machen. Anderenfalls kann es passieren, dass Sie mehr Zeit im Auto verbringen, um Gasflaschen zu wechseln, als auf der Terrasse. Eine Information über den Verbrauch des jeweiligen Gerätes finden Sie in der Regel im technischen Datenblatt, oder Sie sprechen den Hersteller darauf an. Berechnet wird der Verbrauch üblicherweise in Gramm pro Stunde. Damit können Sie sehr schnell ausrechnen, wie lange eine Gasflasche reicht. Ein mittelgroßer Grill mit zwei gusseisernen Brennern und einer Leistung von 7,5 Kilowatt (kW) beispielsweise verbraucht unter Maximalleistung ungefähr 500 Gramm Gas pro Stunde. Mit einer 5 Kilo-Flasche können Sie also rund 10 Stunden grillen. Ein kleiner Tischgasgrill mit nur einem Rundbrenner verbraucht hingegen nur rund 90 Gramm Gas pro Stunde bei einer Leistung von 1,25 Kilowatt, eine Outdoor-Küche mit mehreren leistungsfähigen Brennern bringt es gut und gerne auf das Zehnfache. Für den Hausgebrauch stehen üblicherweise zwei Flaschengrößen mit 5 und 11 Litern zur Verfügung. Wichtig: Bei Gasflaschen handelt es sich immer um Pfandflaschen, die Sie im Tausch erhalten. Das ist natürlich grundsätzlich zu begrüßen, hat aber einen unangenehmen Nebeneffekt: Entweder »fahren« Sie die Flasche immer ganz leer und riskieren damit, dass Sie mitten während des Grillens ohne Gas dastehen. Oder Sie geben die Gasflasche immer mit einem Rest zurück, sobald Sie merken, dass der Gasvorrat in der Flasche zu Ende geht.

Unser Tipp: Kaufen Sie am Anfang gleich zwei Flaschen, eine große und eine kleine. Dann sind Sie einerseits gegen Gasausfall gewappnet und können die Flasche außerdem immer vollständig leeren. Getauscht wird dann immer nur eine Flasche.

Passt die Flasche in den Grill?
Worauf Sie bei der Wahl der Gasflaschengröße auch achten sollten, sind eventuelle Halterungen oder Fächer an Ihrem Grill, in die Sie die Flasche stellen oder hängen können. Dies gilt in erster Linie für Grillgeräte mit einem entsprechend stabilen Unterbau oder Grillwagen. Ist die Flasche zu groß, passt sie nicht – ist die Flasche kleiner als die Halterung, steht sie unter Umständen nicht sicher genug. Welche Größe die richtige ist, steht in der Regel ebenfalls in der Bedienungsanleitung oder der technischen Dokumentation Ihres Grillgerätes.

Gasgrills legen zu
Laut einer Umfrage der Köln Messe anlässlich der Grill- und Gartenmesse spoga sind Gasgrills auf dem Vormarsch. Sie machen einen immer größeren Anteil am Gesamtgeschäft aus, wobei das insbesondere für höherpreisige Geräte gilt. Vorbild USA? Im Land der Barbecuer, bei denen der Trend außerdem zum »Dritt-Grill« geht, ist bereits jedes vierte verkaufte Gerät ein Gasgrill.

Temperaturen
Mit Gas erreichen Sie mühelos hohe Temperaturen, die durch die Beschaffenheit des Grillgerätes noch unterstützt werden können. Übliche Grilltemperaturen mit Gas liegen bei circa 220 Grad Celsius, bei einem geschlossenen Grillgerät, das die Hitze entsprechend konzentriert und speichert, erreichen Sie bis zu 300 Grad Celsius und mehr. Wobei solch hohe Temperaturen allenfalls für das schnelle Schließen der Poren im Fleisch nützlich sind. Viel saftiger bleiben Ihre Speisen allerdings, wenn Sie nach Barbecue-Methode mit niedrigeren Temperaturen garen. Unsere Empfehlung: Geben Sie allenfalls am Anfang kurze Zeit »Vollgas«, um den Grill vorzuheizen und drehen dann den Regler auf 20 bis 30 Prozent Leistung zurück.


Ist Flaschengas giftig?
Entgegen der landläufigen Meinung ist das Einatmen von Propan- oder Butangas ungiftig. Beide Gase sind übrigens im Urzustand absolut geruchlos und werden lediglich aus Sicherheitsgründen mit einem Duftstoff versehen, damit man sie im Falle eines Lecks »riechen« kann. Natürlich sollten Sie sich deswegen noch lange nicht vor die Gasflasche legen und schnüffeln – da geht Ihnen nämlich schlicht irgendwann der Sauerstoff aus. Beim Verbrennen ist Propan- und Butan-Gas einer der saubersten Brennstoffe überhaupt. Schadstoffbildende Komponenten wie Schwefel sind so gut wie gar nicht vorhanden. Daher dürfen Sie mit Ihrem Gasgrill sogar bei Smogalarm grillen – wenn Ihnen dann nicht längst der Appetit vergangen ist.



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In der Schweiz strömt das Grill-Gas anders, als in Deutschland und Österreich: So unterscheiden sich Schweizer Gasgrillgeräte sowohl durch ihren geringeren Gasdruck von 30 mbar gegenüber 50 mbar in Deutschland und Österreich, als auch durch die Anschlussmuttern an den Gasschläuchen voneinander. Doch Vorsicht – hier lauert die Tücke im Detail: Denn das Schweizer Gewinde (Abb. 1) lässt sich dummerweise auch auf deutsche und österreichische Gasflaschen schrauben. Das Problem: Durch das Fehlen des Dichtungsstiftes (Vergleich Abb. 1 und Abb. 2) ist diese Verbindung nie richtig dicht und es strömt permanent eine kleine Menge Gas aus. Daher sollten Sie immer darauf achten, schweizer Schläuche auch nur mit Schweizer Flaschen zu verwenden.

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BBQ-Tipp

Barbecue im Winter: nur mit Propangas

Propan- und Butan-Gas haben unterschiedliche Siedepunkte, an denen sie gasförmig werden. Bei Butan-Gas liegt dieser Punkt bei 0 Grad Celsius, Propan-Gas wird schon bei minus 41 Grad Celsius gasförmig. Wenn Sie also im Winter Ihren Gasgrill anwerfen, sollten Sie stets darauf achten, dass Sie Propan-Gas in der Flasche haben. Anderenfalls kann passieren, dass buchstäblich nichts passiert: Der Grill bleibt kalt, weil das Butan-Gas flüssig bleibt und nicht aus der Flasche kommt


Die wichtigsten Brenner-Typen auf einen Blick:


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Gusseisenbrenner
Gusseisenbrenner sind praktisch unverwüstlich und erinnern in ihrer Form oftmals an ein flachgedrücktes Baguette. Gusseisen bietet neben seiner Robustheit noch einen weiteren Vorteil: Es speichert die Wärme sehr gut und bringt somit bei gleichem Gasverbrauch mehr Hitze in die Garkammer. Einziger Nachteil: Die Brenner brauchen auch nach dem Grillen länger, um vollständig auszukühlen. Bevor Sie also Ihren Grill unter der Abdeckhaube verschwinden lassen sollten Sie prüfen, ob die Brenner schon kalt sind.


Edelstahlbrenner
Edelstahlbrenner bieten den Vorteil, dass sie exakt an die Form der Grillkammer angepasst werden können. Das gewährleistet eine sehr gleichmäßige Hitzeverteilung. Es gibt sie in H-Form, als liegende T’s oder auch in Wellenform. Nach maximal 5 Jahren regelmäßiger Nutzung sollten sie ausgetauscht werden, da die große Hitze das Stahlblech mit der Zeit porös werden lässt.

Keramikbrenner
Keramikbrenner arbeiten mit tausenden von Mikroflammen, die in den feinen Poren der Keramikbrenner züngeln. Der Vorteil dieser Brenner: Sie können in praktisch jeder Lage – ob waagerecht, senkrecht oder schräg – eingesetzt werden und liefern eine sehr hohe Strahlungshitze. Nach dem Entzünden zeigt sich zunächst nur ein dünnes, blaues Flammenband, das sich bei zunehmender Erwärmung des Brenners in ein hellrotes Glühen verwandelt.

Rundbrenner
Rundbrenner sind die »Klassiker« unter den Gasbrennern: Man findet Sie sowohl im heimischen Gasherd als auch in den Seitenbrennern größerer Grillgeräte. Rundbrenner dienen der Erwärmung von Töpfen und Pfannen und eignen sich nicht für das direkte Grillen.

Was tun, wenn die Flasche brennt?
Bei einem defekten Zuleitungsschlauch oder einer undichten Schraubverbindung an der Flasche kann es im ungünstigsten Falle passieren, dass eine Flamme auf die undichte Stelle überspringt. Aber selbst wenn es direkt am Gasauslass der Flasche brennen sollte, gilt: Keine Panik! Ein Feuer an der Gasflasche bedeutet nicht, dass sie gleich explodiert. Denn die Ausströmgeschwindigkeit von Flüssiggas in Luft ist größer als seine Verbrennungsgeschwindigkeit. Das bedeutet: Ein Rückschlag der Flammen in die Gasflasche findet nicht statt. Bewahren Sie also Ruhe, nehmen Sie sich einen feuerfesten Grillhandschuh, damit Sie sich nicht auch noch die Finger verbrennen, und drehen Sie das Sperrventil an der Gasflasche zu.


Tipp

Gasflaschen richtig lagern
Worauf Sie bei der Lagerung von Gasflaschen unbedingt achten sollten, ist der Standort: Denn Propan- und Butan-Gas sind im gasförmigem Zustand schwerer als Luft. Das bedeutet: Austretendes Gas sammelt sich zunächst in Bodennähe und wird dadurch nicht gleich wahrgenommen. Absolut tabu für die Lagerung von Gasflaschen sind daher Kellerräume oder ähnlich tiefer gelegene Lagerflächen. Am besten lagern Sie die Flaschen das ganze Jahr über im Freien oder in einem gut durchlüfteten Raum. Obwohl in jeder Gasflasche ausreichend Platz für die Ausdehnung des Flüssiggases bei Wärme vorhanden ist, sollten Sie die Gasflaschen nicht in der prallen Sonne lagern.

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