Eisenpfanne - was mach ich falsch?

[Grill-o-Zapp]

Hab mir eine "stinknormale" Eisenpfanne ("Paellapfanne") von hier als "Souvenir mit Nutzwert" mitgebracht. Zu Hause mit Butterschmalz, Kartoffeln und Salz nach Anleitung eingebraten usw. Aber irgendwie hab ich den Dreh noch nicht raus; alles brät an und bildet eine immer dicker werdende Schicht.

Nach dem ersten Einbraten war die Pfanne in der Mitte schwarz; das hat sich inzwischen weitgehend wieder gelöst. Kommt das jemandem bekannt vor? Zuviel/zuwenig Hitze/Fett? Ich habe schon mehrfach rumprobiert mit mittlerer und hoher Hitze, auch mit mehr oder weniger Fett; bislang ohne Erfolg. Oder muß sie einfach länger eingebraten werden? Fragen über Fragen...

 

[BBQ-Boy]

Zu wenig Hitze kann's sicher nicht sein.
Ausserdem stehe ich mit Salz in den Kochgeraeten immer ein wenig auf Kriegsfuss. Ich habe den Verdacht, dass Salz ein Anbrennen eher foerdert.

Vielleicht muss diese Pfanne erst wie ein Dutch Oven vorbereitet (seasoned) werden. Ich wuerd's auf jeden Fall mal probieren. Schaden kann's nicht.

 

[Hans]

die pfannen sind ja recht billig, welchen durchmesser hat den deine, und was wiegt die ?

ich habe eine von 28cm und 6cm hohen rand, und ist recht schwer.

das einbraten funktionierte genau wie bei dir, und dauerte ca. 30 min. zuerst brannten die kartoffeln sich an und backten fest, aber lösten sich dann wieder von alleine. aber es gab mächtig dampf in der hütte.

 

[Praktifix]

Stahlblech hat, wenn es das Walzwerk verlässt eine sog.
Walzhaut. Nach dem bearbeiten (je nachdem ob kalt od warm)
kann es eine Zunderschicht haben.

Um das eindringen der Fett bzw. Öl - Moleküle in das Gefüge
des Stahles zu erleichtern bedient man sich eines uralten Tricks,
das sind in diesem Falle Öl, Salz und Kartoffeln. Die Kartoffeln dienen lediglich dazu eine gewisse Feuchtigkeit zu liefern.
Kommt nun noch Wärme dazu sieht das ganze unter dem Mikroskop beobachtet aus wie ein Sandstrahlgebläse

Wiederholt man diesen Vorgang, so stellt sich mit der Zeit eine
natürliche Oberflächen-Versiegelung ein
Das Salz und die Kartoffeln braucht man nur beim erstenmal.
So eingebrannte Stahlteile dürfen allerdings nie mit Spül od. Scheuermitteln bearbeitet werden.

Der Vergleich mit dem "Einfahren" von Gusseisen hinkt, das ist eine andere Baustelle, da Gusseisen eine ganz andere Oberflächen-Struktur hat.

gruß, praktifix

 

[Tacki]

Die Muurikka Pfannen werden so eingebrannt.

Erhitzen sie die Pfanne bis sie dunkel wird. Streichen sie eine dünne Schicht ungesalzenen Speck über die Oberfläche der Pfanne. Vorsicht vor heißen Fettspritzern! Streichen sie die Fettschichten über die Oberfläche bis die Pfanne gleichmäßig schwarz ist. Die Pfanne muss während der Arbeit immer heiß bleiben. So wird ihre Muurikka-Pfanne zum lebenslangen Partner bei ihren Schlemmerstunden.

Nach Gebrauch

Erhitzen sie etwas Wasser in der Pfanne und reinigen sie sie mit einer Spachtel und Haushaltspapier. (kein Spülmittel) Die Pfanne trocken wischen und die Bratseite leicht mit Speiseöl bestreichen.

 

[Grill-o-Zapp]

Vielen Dank für eure Antworten. Das sieht ja zunächst so aus, als würde ich zumindest keine ganz groben Schnitzer machen...

@ BBQ-Boy: Meinst du nicht, daß es an zuwenig Hitze liegen kann? Ich habe die Pfanne ein zweites Mal eingebraten, wieder mit reichlich Fett, Kartoffeln und Salz, und da ist bei maximaler Hitze nichts angebacken und kaum was dunkel geworden. Wenn ich nicht so viel Salz genommen hätte, wären es perfekte Bratkartoffeln geworden. Das sieht mir schon so aus, als wenn diese Pfanne sich wirklich vorrangig für scharfes Braten bei höherer Hitze eignen würde...

@ Hans: Meine hat 20/24cm Durchmesser (unterer/oberer Rand), gewogen hab ich sie noch nicht. Ist halt eine Eisenpfanne (kein Gußeisen, auch nicht handgeschmiedet), und dafür auf alle Fälle passend schwer.

@ Tacki: Woraus bestehen denn Muurikkas? Schmiede- oder Gußeisen? Mit Gußeisen ist ja etwas anders umzugehen.
Ich werde sie einfach weiter benutzen und sehen, wie sich die Sache entwickelt. Wer noch Anmerkungen hat - bitte her damit!

EDIT: Natürlich gehe ich nicht mit Spüli an die Pfanne! Die wird immer nur mit heißem Wasser durchgespült, evtl. mit einem Spülschwamm durchgewischt, hinterher abgetrocknet, eingeölt und wieder ausgerieben.

 

[Tacki]

Die MUURIKKA Grillpfannen werden in Finnland hergestellt und sind je nach Größe aus 3- 5mm starkem heißgewalztem gewölbtem Stahlblech.

 

[BBQ-Boy]

@ BBQ-Boy: Meinst du nicht, daß es an zuwenig Hitze liegen kann? Ich habe die Pfanne ein zweites Mal eingebraten, wieder mit reichlich Fett, Kartoffeln und Salz, und da ist bei maximaler Hitze nichts angebacken und kaum was dunkel geworden.

Ich kenn mich wirklich mit der Art Pfanne nicht aus. Es war einfach nur eine Vermutung, da ich davon ausgehe, dass ein "Anbrennen" immer eine direkte Interaktion zwischen Kochgeraet und dem Lebensmittel ist. Normalerweise soll diese Interaktion durch einen Fettfilm (z.B. Oel oder Schmalz oder nanderes Fett) unterbunden werden. Wenn dieser Fettfilm aber reisst oder aus anderen Gruenden verschwindet, tritt das Kochgeraet in den direkten Kontakt mit dem Lebensmittel und es kommt zum Anbrennen. Und ich dachte, hauptsaechlicher Grund fuer die Zerstoerung des schuetzenden Fettfilms ist Überhitzung. Ich kann mir schwer vorstellen, dass das bei zu wenig Hitze passiert (haengt natuerlich immer ein wenig von der Viskositaet des Oels ab).
Aber wie gesagt, da gibt es hier andere Experten, die dir wahrscheinlich bessere Auskunft geben koennen.

 

[.]

...

 

[Grill-o-Zapp]

Kein Gezerre, will einfach nur vermeiden, das Ding aus Unwissenheit zu ruinieren.

Bild posten ist ein bißchen Umstand wg. fehlender Digitalkamera...

Die Pfanne war mal metallisch blank (eisenfarben halt), mit einer Schutzschicht, die beim ersten Reinigen runtergegangen ist. Mittlerweile ist sie untendrunter bläulich und innen leicht bräunlich unregelmäßig verfärbt.

 

[Grill-o-Zapp]

So, hab gerade (unter anderem) Schafskäse in der Pfanne gewebert: Olivenöl rein, halbierte Fetas rein, kleingeschnittene Zwiebel, einen Schuß Tabasco, ein paar Rosmarinnadeln und eine Prise Zucker drüber, und ab das Ganze. Einwandfrei.

Geht doch...