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Bleifrei Diskussion

WildeKüche

Veganer
Hallo liebe Jägerleut,

mich interessieren Eure Erfahrungen mit bleifreien ("oder nicht an das Wildbret abgebenden" Zitat DJTMichel) Geschossen.
Ich denke mal, dass so eine Diskussion, grade in einem Forum wo es um hochwertiges Essen geht, nicht Fehl am Platze ist.

Ich würde mich vor allem über langfristige Erfahrungsberichte freuen und nicht "ich hab da mal ein geschossenes Stück gesehen, das ging garnicht.." oder ähnliches.
Also hauptsächlich bezüglich Tötungswirkung, Fluchtstrecken, Anschusszeichen und natürlich Wildbretentwertung.

Ich habe leider noch keinen Bekannten der mit bleifreien Geschossen Erfahrungen hat. Da ich aber Zukunftsweisend gerne darauf umstellen würde die Frage an euch.
Als interessante Alternativen bin ich zur Zeit auf auf folgende Typen gestoßen:

RWS Evo Green (könnte ich demnächst drüber berichten, wenn mein Opa denn auch mal wieder etwas erlegt)

Brenneke TIG/TUK/TAK nature

Winchester Fail Safe (von dem der DJTMichel so schwärmt gibt´s leider nicht in 7x57R)

Waidmannsheil
 
Hallo Wilde Küche,

da hast Du einen interessanten Thread eröffnet.
Das FailSafe funktioniert bei Auftreffgeschwindigkeiten > 800m/s in der Tat gut. In eine 9,3 x 72R würde ich es nicht verladen.
Zu Deiner Frage: Wir (meine Frau jagd mit mir) erlegen unser Wild seit etwa sechs Jahren mit derartigen Geschossen (ca. 20 WS und 20 Rehe jährlich aber nicht alle im eigenem Revier) und konnten keine Verschlechterung, schlimmstenfalls gleiche Eigenschaften in Bezug zu herkömmlichen Bleigeschossen feststellen. In Punkto Durchschlagskraft, Präzision und Wildbretentwertung liegen bleifreie Geschosse (mit einigen Ausnahmen bei Verwendung von Barnes "X" Geschossen, die offensichtlich nicht aus jedem Lauf präzise fliegen) aus unserer Erfahrung klar vor den Bleihaltigen.
Tötungswirkung und Fluchtstrecken bei Schüssen zwischen 20 und 255m mit .25-06; .308Win oder .300WinMag sind aus unserer subjektiven Sicht nicht erkennbar unterschiedlich zu bleisplitterabgebenden Geschossen.
Wir erlegten unser Wild bisher mit Impala (anfangs sehr wenig Schweiß auf der Wundfährte - kann zu Irritationen bei gefühlt unsicheren Schüssen führen), Jaguar (würde ich in der Wirkung mit dem Nosler Accubond vergleichen), FailSafe (damit habe ich bisher über 200Stücke bei den verschiedensten Jagdarten erlegt, wird m.w. nicht mehr gefertigt), Reichenberger HDB (mein Tipp für den, der sich dem Thema Bleifrei zuwenden will, unsere Erfahrungen damit bescheinigen ihm einen "Bum und um" Faktor, also das damit getroffene Stück liegt sehr häufig am Anschuß. Es splittert kaum und somit ist die Wildbretentwertung äußerst gering, >> hier << gibt es fertige Patronen).
Den aktuellen Stand der Dinge dieses Thema betreffend erfährt man unter diesem Link.
Ich bin auf weitere Wortmeldungen dazu gespannt.
 
Erstmal danke Silex, eine gute Tabelle ist das schonmal!

Und Michel, genau so Antworten wollte ich hier hören. Das HDB scheint mir wirklich eine sehr interessante Konstruktion zu sein :)
 
Servus,

ich habe seit 2009 den Jagdschein und seit Anfang an eine R93 im Kaliber .308 mit dem RWS Bionic Yellow bzw. Bionic Black im Einsatz. Die Verwendung von gelb und schwarz kann man ohne Probeschuss wechseln, was ich regelmäßig tue. Schwarz pilzt auf und soll damit bei starkem Wild besser wirken. Gelb zerlegt sich teilweise und soll besser auf schwaches Wild wirken. Ich habe aber schon starkes Wild mit gelb erlegt und schwaches Wild mit schwarz, geht auch. Im Zweifel kann man halt nicht eben wechseln.

Ich waidwerke hauptsächlich auf Rehwild (ca. 20 Stück p.a.), habe aber auch schon Rotwild (Hirsche, Alttiere), Dammwild und Schwarzwild bis zum > 100 KG Keiler erlegt.

Einige Stücke, gerade Sauen, verenden im Schuss, da ich öfters einen Tick hoch liege und damit die Wirbelsäule was abbekommt. Bei Rehwild sind Fluchtstrecken von 20 bis 40 Meter bei gutem Treffersitz (hinters Blatt) bei mir eher die Regel als die Außnahme. Bisher habe ich aber noch jedes Stück ohne Hund gefunden, da bisher immer Ausschuß und deutliche Schweiß am Anschuss vorhanden.

Zur Entwertung kann ich leider nichts sagen, da mir der Vergleich fehlt. Ein- und Ausschuß werden aber ehe großzügig weggeschäft, da kommst mir auf 20 Gramm nicht an. Ich denke, die Munition schneidet hier nicht schlechter ab als andere.

Ich bin zufrieden, insbesondere weil teilweise auch bei Jagdeinladung Bleifrei vorgeschrieben ist. Da will ich nicht mit mehreren Laborierungen hantieren.

Gruß,
Londoney
 
Gibt es eigentlich einen nachgewiesenen Fall von einer Gesundheitsschädigung wegen Blei im Wildbret? Kenne einige alte Jäger die gefühlte Tonnen "bleiverseuchtes" Wildbret konsumiert haben und außer Schädigungen im Gehör sind die Körperlich fit. Wie kann das sein? Die müssten doch alle totkrank sein, Bleivergiftung und so...
 
Moin.. ..
Ich schiesse seit ein oder zwei jahren das Jaguar ich bin einfach nur begeistert... Vor allem habe ich jetzt mit der 9,3x62 eine mit der ich bis zu 200m schiessen kann ohne Haltepunkt Veränderungen... Bisher lagen Reh und Sau im knall
 
Gibt es eigentlich einen nachgewiesenen Fall von einer Gesundheitsschädigung wegen Blei im Wildbret?

Bei uns scheint das Problem leider sehr stark auf aasfressende Vogelpopulationen (Geier u.a.) durchzuschlagen, das halte ich für ein hinreichendes Argument.

WH,
A.
 
Gibt es eigentlich einen nachgewiesenen Fall von einer Gesundheitsschädigung wegen Blei im Wildbret? Kenne einige alte Jäger die gefühlte Tonnen "bleiverseuchtes" Wildbret konsumiert haben und außer Schädigungen im Gehör sind die Körperlich fit. Wie kann das sein? Die müssten doch alle totkrank sein, Bleivergiftung und so...

naja, du darfst die Leberschäden nicht außer acht lassen. :saufen2: *duckundwech*
 
Gratuliere zu diesem Fred!

Ich kann leider vorerst nix dazu beitragen. Es wird noch 1 bis 2 Jahre
dauern, bis wir unsere herkömmliche Kugelmunition verballert haben.

Bei der Schrotmunition ist es ähnlich; lediglich bei der Wasserwild-Jagd im Herbst haben wir auf Stahlschote schon umgestellt.

Die ca. 30 Schuss, die diesbezüglich bei uns im Revier abgegeben werden, sind sicher nicht repräsentativ.

Meine GöGa, die WuKis und ich verschiessen Kugelmunition von ca. 6 bis 11 Gramm in den unterschiedlichsten Kalibern.
Wie gesagt, zuerst wird die Bestandsmuni aufgebraucht (davon haben wir für einen kleinen Bürgerkrieg noch genug).

Inzwischen wird sicherlich die Munitionsindustrie sich so weiterentwickelt haben, dass es eine gute Auswahl an gleichwertig leistungsfähigen Geschossen geben wird.

Dieser Fred wird mich hoffentlich, parallel zu Fachpublikationen auf dem Laufenden halten.

Nochmals ::dankedir::
für die Einrichtung dieses Freds.

Servus
::Flagge::
 
Ich verschieße so lange wie möglich meine Bleimumpels. Das ist nichts weiter als eine der üblichen Modeerscheinungen einer speziellen politischen Klientel.

:steckerlfloisch:
 
Gibt es eigentlich einen nachgewiesenen Fall von einer Gesundheitsschädigung wegen Blei im Wildbret? ...

Da sich Blei nur einige Tage im Blut feststellen läßt, weil es sich bekannterweise schnell und für ca. 30Jahre im Skelett ansammelt (etwa wie Calzium), ist der Nachweis dafür schwierig, weil m.w. erst post mortem, zu erbringen.
Ich denke, jeder sollte selbst entscheiden dürfen, womit er schießt und bei Abgabe von erlegten Stücken mit oder ohne Blei erlegt vermerken.
 
Ich verschieße so lange wie möglich meine Bleimumpels. Das ist nichts weiter als eine der üblichen Modeerscheinungen einer speziellen politischen Klientel.

:steckerlfloisch:

:thumb1:

sehe ich genau so. Wo sind die alten Jäger die an Bleivergiftung gestorben sind? Wo sind die alten Niederwildjäger die regelmäßig Schrotkugeln auf dem Teller haben und dadurch schwer krank sind? Wo sind die Beweise der Panikmacher? Die Grünen brauchen immer ein Thema um Angst zu verbreiten, Waldsterben (eigentlich dürfte kein Baum mehr stehe...), Vogelgrippe, Rinderwahn, Atomgau, Feinstaub, Klimawandel und jetzt halt bleihaltige Büchsenmunition.
Wenn die Wildfleischvielesser präsentieren die krank durch Blei sind bin ich voll auf deren Seite, bis das fehlt ::hmmmm: und ich :steckerlfloisch:
 
Gehe bei der ganzen Sache einen Mittelweg.
Der Grund ist,dass ich mehrfach auf bleifrei erlebtes Wild angesprochen worden bin.Vom Ansitz aus wird das TTSX verschossen und auf der DJ werde ich erstmal bei dem guten,alten Sako Hammerhead bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja der Herr Bahr hat nicht allein mich bereits im März während des BfR-Symposiums mit seinem "Erkentnissen" verwundert. Keine Ahnung, wo der hinschießt bzw. hinschießen läßt um derartiges zu vermelden, ich habe erst Vorgestern einmal mehr wärend einer Drückjagd die Richtigkeit meiner bleifreien Geschoßwahl (derzeit Reichenberger HDB) demonstriert:

http://www.grillsportverein.de/forum/gallery/albums/auf-der-jagd-mit-michel.2403/
Die lagen beide im Feuer, der Dritte kam nach einer von mir sofort angemeldeten Nachsuche 400m weiter mit weichem Treffer verendet zur Strecke. Drei Frilis in weniger als 5Sekunden und wenn es die sinnfreie (siehe die Jagdpornos des Oettingen-Spielberg) Zwei-Schuß Magazinbegrenzung für Halbautomaten bei der Jagd nicht gäbe, hätte wohlmöglich noch ein vierter gelegen.

Wer weiß, mit welcher bleifreien Munition die Berufsjäger ausgerüstet wurden? Präzisionsprobleme mit den Geschossen höre ich äußerst selten und kenne aus meiner Praxis keine.
Allerdings bin ich nur praktischer Jäger, der von selbsterlebten berichtet und kein Lobbyist von Brenneke oder RWS...
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Michel,

es ist logisch, dass Haupt- oder Wirbelsäulentreffer mit welcher Munition auch immer (du zitierst den Ottingen-Spielberg, wo lagen die Treffer bei ihm in SWF 3 ???) natürlich sofort stoppen und ich denke, dass du gut schießen kannst und entsprechend triffst. Die "Richtigkeit" und Wirkung bei guter Trefferlage ist natürlich unbestritten, der Sau ist es egal, ob sie mit bleifreier oder bleihaltiger Munition eine auf den Kopf bekommt. Es ist aber nicht "falsch" mit bleihaltiger Munition zu jagen. Ich denke , dass nicht alles Lobbyismus seitens der Berufsjäger ist. Das ist nicht o.k., so pauschal zu urteilen und man muss so fair sein und anerkennen, dass vielleicht nicht alles soooo suuuppper toll ist. Zudem hat er ja nicht gesagt, dass das bleifreie Schießen nicht sinnvoll wäre, lediglich dass noch erheblich Potential nach oben ist und somit die Industrie gefordert ist, entsprechende Änderungen vorzunehmen.

Was ich halt von manchen nicht verstehe ist (ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen), dass hier in einem "Nichtjägerforum" suggeriert werden soll, dass man nur mit einer "Präzisionswaffe" wie der MR308 und bleifreien Geschossen Wildbret gesundheitsunschädlich und tierschutzgerecht erlegen kann und Jäger die mit einem alten 98er oder einem "Lodenjockeldrilling" (welche übrigens überwiegend auch sehr präzises schießen; unpräzises Schießen ist meiner Meinung nach in den meisten Fällen Folge unzureichender Übung des Schützen) und bleihaltiger Munition den Wildtieren unnötig Leid zufügen und die Käufer von Wildbret vergiften. Das stimmt so auf keinen Fall. Die Tötungswirkung von bleifreien Geschossen, und damit die Ersparung von unnötig leid, wird halt noch von einigen bezweifelt. Daher meine Meinung: es ist bei diesem Thema (wie bei eigentlich fast allen Themen) nicht so einfach, "schwarz" und "weiß" zu malen.

Für die Wildbretkäufer: Ich würde lieber darauf achten, wie und wo das Wildbret durch den Jäger erlegt, zerwirkt und angeboten wird und nicht, ob er jetzt mit einer MR308 oder einem Drilling auf die Jagd geht, bzw. bleihaltige oder bleifreie Munition benutzt.


Gruß Michel
 
Für die Wildbretkäufer: Ich würde lieber darauf achten, wie und wo das Wildbret durch den Jäger erlegt, zerwirkt und angeboten wird und nicht, ob er jetzt mit einer MR308 oder einem Drilling auf die Jagd geht, bzw. bleihaltige oder bleifreie Munition benutzt.


Gruß Michel

Das ist ganz meine Meinung!
Wichtig ist aus "heimischer Region" und nicht aus Neuseeland!

Waidmannsheil
H.-M.
 
Servus Michel,

es ist logisch, dass Haupt- oder Wirbelsäulentreffer mit welcher Munition auch immer (du zitierst den Ottingen-Spielberg, wo lagen die Treffer bei ihm in SWF 3 ???) natürlich sofort stoppen und ich denke, dass du gut schießen kannst und entsprechend triffst. Die "Richtigkeit" und Wirkung bei guter Trefferlage ist natürlich unbestritten, der Sau ist es egal, ob sie mit bleifreier oder bleihaltiger Munition eine auf den Kopf bekommt. Es ist aber nicht "falsch" mit bleihaltiger Munition zu jagen. Ich denke , dass nicht alles Lobbyismus seitens der Berufsjäger ist. Das ist nicht o.k., so pauschal zu urteilen und man muss so fair sein und anerkennen, dass vielleicht nicht alles soooo suuuppper toll ist. Zudem hat er ja nicht gesagt, dass das bleifreie Schießen nicht sinnvoll wäre, lediglich dass noch erheblich Potential nach oben ist und somit die Industrie gefordert ist, entsprechende Änderungen vorzunehmen.

Was ich halt von manchen nicht verstehe ist (ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen), dass hier in einem "Nichtjägerforum" suggeriert werden soll, dass man nur mit einer "Präzisionswaffe" wie der MR308 und bleifreien Geschossen Wildbret gesundheitsunschädlich und tierschutzgerecht erlegen kann und Jäger die mit einem alten 98er oder einem "Lodenjockeldrilling" (welche übrigens überwiegend auch sehr präzises schießen; unpräzises Schießen ist meiner Meinung nach in den meisten Fällen Folge unzureichender Übung des Schützen) und bleihaltiger Munition den Wildtieren unnötig Leid zufügen und die Käufer von Wildbret vergiften. Das stimmt so auf keinen Fall. Die Tötungswirkung von bleifreien Geschossen, und damit die Ersparung von unnötig leid, wird halt noch von einigen bezweifelt. Daher meine Meinung: es ist bei diesem Thema (wie bei eigentlich fast allen Themen) nicht so einfach, "schwarz" und "weiß" zu malen.

Für die Wildbretkäufer: Ich würde lieber darauf achten, wie und wo das Wildbret durch den Jäger erlegt, zerwirkt und angeboten wird und nicht, ob er jetzt mit einer MR308 oder einem Drilling auf die Jagd geht, bzw. bleihaltige oder bleifreie Munition benutzt.


Gruß Michel[/quote]

Hallo Michael,

vielleicht habe ich es noch nicht erwähnt, vielleicht hast Du's übersehen - bei uns im Revier wird das Wild seit sechs Jahren bleifrei erlegt. Normaler Treffersitz: Kammer. Um Dir was brandaktuelles zu zeigen, war ich am Abend nochmal draußen:

06111382kg-Keiler-002.jpg


82kg Keiler, erlegt mit dem bleifreien Reichenberger HDB. Flüchtig auf ca. 50m in die Kammer getroffen und im Feuer zusammengebrochen. Kein Einzelfall, sondern die Regel und natürlich bleibe ich bei meinen Aussagen zum Thema, weil sie fundiert sind und ich unabhängig bin und bleibe! Am Samstag verwurste ich ihn.

Natürlich darfst Du (noch) Deinen Kunden mit Geschoßblei kontaminiertes Wildbret anbieten - wir jedenfalls essen sowas nicht mehr. Mit welcher Waffe die Stücke erlegt werden ist schnurzegal, wenn sie nur nicht leiden müssen und bitte versuche mir nichts in den Mund zu schieben, was ich nie gesagt habe.
 

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