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Der finale "wie bleibt das Eis cremig" Test.

Koesti42

Bundesgrillminister
10+ Jahre im GSV
Supporter
Soderle,

nachdem wir ja bereits etliche Diskussionen zur Härte und Konsistenz von selbstgemachtem Eis in der -18°C Kühltruhe hatten, hat der Spiccy mir mal ein Testmittel zur Verfügung gestellt.

Carboxymethylcellulose

auch als E466 bekannt ist ein zugelassener Lebensmittelzusatzstoff. Es gibt keinerlei Sicherheitshinweise bzw. Höchsmengen, daher sehe ich den Zusatzstoff als unproblematisch an.

Da auch Spiccy keine Erfahrungen mit Zugabemengen bei der Eisherstellung hatte, musste das ganze experimentell herausgefunden werden.

Ich habe also erst einmal eine klassische Grundmasse aus Eigelb, Zucker, Sahne, Milch und Vanille hergestellt.
IMG_0039.JPG



Dann habe ich die Grundmasse in 200 Gramm Portionen aufgeteilt:
IMG_0043.JPG



Das CMC wurde dann umgerechnet in KG in verschiedenen Beimengungen in die Grundmasse gegeben:
IMG_0044.JPG



Getestet wurde von mir die Konsistenz und der Geschmack der Grundmasse sowie das Eis direkt aus der Maschine. Das auf -18° gekühlte Eis habe ich zunächst auf seine Festigkeit geprüft:
IMG_0049.JPG

Hierzu habe ich eine Stab mit einer Fläche von 0,5 cm² einen Zentimeter tief in die Masse gedrückt und die dafür notwendige Kraft in Kg ermittelt. Geschmack und Textur habe ich von der Familie blind verkosten und bewerten lassen.

Fazit:
In zu großen Mengen wird die Textur schleimig, das Eis ist nicht cremig, nur weich. Mit einer Menge von einem Gramm pro Kg Grundmasse ist das Eis zwar immer noch fester als frisch aus der Maschine (bei 7°C), jedoch von der Textur wesentlich angenehmer und cremiger. Der Zusatzstoff verhindert erfolgreich die Bildung großer Eiskristalle. Der Vorteil gegenüber z.B. Guarkernmehl oder Johannisbrotkernmehl ist die vollständige Geschmacksneutralität von CMC.

Das Material gibt es hier: http://royal-spice.eshop.t-online.de/epages/Shop47174.sf/de_DE/?ObjectID=17218989

Mein Tipp: Das CMC neigt gewaltig zum verklumpen, ich habe es daher zunächst in ein wenig heißem Wasser augelöst und dann in die warme Grundmasse gemischt.
 

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Das ist interessant.

Ich hatte erst vorgestern mit meiner Frau über ein Weihnachtseis geredet und das es halt im Gefrierfach zu hart wird.

Leider hatte ich erst letzte Woche bestellt, sonst hätte ich das auch mal mitbestellt :(
 
Hallo Koesti,
vielen Dank für diesen sehr professionel ausgeführten Test. Ich finde ihn sehr hilfreich und werde mir dieses Zauberpulver dann auch mal bestellen.

Gruß Marc.
 
Danke für den Test, sehr profesionel durchgeführt!
Wenn man das Verhältniss von Trockenmasse zu Flüssigkeit richtig einstellt, bleibt das Eis ohnehin kremig, dabei ist entscheidend verschiedene Zuckerarten zu nehmen.
z.B. Kristallzucker, Traubenzucker, Fruchtzucker.
Falls das Eis Fett enthält, ist ein Emulgator (z.B. Eigelb) notwendig.
Bei hohem Wasseranteil ist ein Bindemittel nicht verkehrt, da kommen die erwähnten Guarkernmehl oder Johannisbrotkernmehl in Frage. Mir persönlich ist Apfelpektin lieber, es braucht nur geringe Zusätze, es dickt ein (geliert), ohne schleimig zu wirken und es ist sehr einfach zu beschafen, es ist z.B. im normalen Gelierzucker enthalten.
Interessant wäre ein Test, wie sich die Carboxymethylcellulose auf die Konsistenz von Fett und Emulgator freien Sorbets auswirkt?
Hier stelle ich den Feststoffgehalt mit Trockenglukose ein, dadurch wird das Sorbet nicht so süss, wie nur mit Zucker.
 
Was wieder beweist, es sind keine E-Zusätze erforderlich.

Gesendet von meinem GT-N7000 mit Tapatalk
 
Das Verhalten von CMC bei Sorbets bzw. Eissorten mit hohem Fruchtanteil steht noch auf dem Plan. Ich werde da in der Woche vor Weihnachten noch ein bisschen basteln.

@SG3, was hattest du bewiesen??
 
Ich Nicht.

Gesendet von meinem GT-N7000 mit Tapatalk
 
Jo, CMC klumpt in Wasser und führt schnell zu klebriger Konsistenz. Eine nicht zu hohe Dosierung macht sicher Sinn, vielleicht gerade in Kombination mit den anderen erwähnten Mittelchen.
Ich habe mit der CMC mehr im Oberputz, Mörtel- und Fliesenkleberbereich zu tun - Mahlzeit! :D
 
Bis vor kurzem hatten wir einen Hersteller von Premium-Waschmittel-Pulver im Portfolio, der hatte Tonnenweise Big-Bags mit CMC auf Lager. Wurde zur Granulierung verwendet :-)
 
Wikipedia sagt dazu.
Herstellung:

Cellulose oder Zellstoff wird gemahlen und mit Natronlauge in die reaktivere Alkalicellulose überführt. Die Veretherung erfolgt mit Chloressigsäure, die Alkalicellulose wird zur Carboxymethylcellulose umgesetzt. Dabei bleibt die Cellulose-Struktur erhalten.

Anwendung:
Carboxymethylcellulose wird als Waschmittelzusatz, Bindemittel, Verdicker, Papierleimungsmittel, Schutzkolloid und Bohrhilfsmittel bei Erdölbohrungen eingesetzt.

Danke, nichts für ungut, aber ich verzichte dankend.

Geil. :muhahaha:
 
Ne. Im ernst. Erstmal danke koesti für den Test.
Alle E Nummern sind bedenkenlos für den Verzehr geeignet. Ganz grob gesagt sind diese als E (steht für Europa) Nummern deklarierten Stoffe keine Stoffe die genauso in der Natur vorkommen, sondern durch Prozesse gewonnene Auszüge.
Es ist nicht grundsätzlich alles schlecht oder schlimm nur weil da ein e davor ist.
Wenn Mans nicht will, kann man das selbstverständlich weg lassen.
In unserem fall wollten wir ein geschmacksneutrales Verdickungsmittel ausprobieren.
Auch sollte man bedenken das wir über eine zugabemenge von 0,1% sprechen.
Das Eis besteht ja nicht aus cmc sondern wenn man 1 Kilo! Eis isst, hat man 1gr. Cmc gegessen.
Das sollte man bedenken.
 
Xanthan geht auch gut.

Gesendet von meinem GT-N7100 mit Tapatalk

Servus!
Liegt da die Zugabemenge im gleichen Bereich?
Dann könnte man das mal 1:1 vergleichen.
An Xanthan hab ich auch schon gedacht. Das CMC haben wir genommen, weil es die Bildung von Eiskristallen verhindert, auch wenn das Eis länger gelagert wird.

Koesti, lust auf Vanilleeis? Ich hätte da noch was... :-)
(Machen wir mal das erste fertig, keine Angst ;-) )
 
Servus!
Liegt da die Zugabemenge im gleichen Bereich?
Dann könnte man das mal 1:1 vergleichen.
An Xanthan hab ich auch schon gedacht. Das CMC haben wir genommen, weil es die Bildung von Eiskristallen verhindert, auch wenn das Eis länger gelagert wird.

Koesti, lust auf Vanilleeis? Ich hätte da noch was... :-)
(Machen wir mal das erste fertig, keine Angst ;-) )

Mit Apfelpektin hatte ich selbst nach Wochen keine Eiskristallbildung.
Alle langkettigen "Balaststoffe" machen in etwa das selbe, sie binden Wasser.
Viel entscheidender ist das richtige Verhältniss von Feststoffen (verschiedene Zucker, Fett) zum Wasser, und falls Fett dabei ist, muss noch ein Emulgator her. Die Quellstoffe sind dann nur dazu da, das ganze zu "stabilisieren", damit wenn zu viel Wasser da ist, dieses zu binden, damit es eben nicht auskristalisiert.
Aber auch hier nicht übertreiben. Wenn man das Eis frisch macht, und innerhalb von paar Tagen verspeist, braucht es gar keine Zusätze.
Zu viel Stabilisator (Pektin, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl etz.) stabilisieren zwar extrem gut, aber die Konsistent wird zwangsfäufig verändert, das Eis kann schleimig bis gummig werden, je nachdem, was man verwendet.

Falls das Verhältniss Fest/Flüssig mal stimmt, hängt die Konsistenz nur noch von der Fähigkeit der Eismaschine ab, möglichst viel Volumen zu schaffen, also viel Luft in die Masse zu bekommen, während diese gefriert, alles andere sind nur Hilfsmittel, die ein frisch zum verzehr zubereitetes Eis nicht braucht.

Wenn ich z.B. am Samstag Gäste erwarte und zum Dessert ein Eis servieren will, ist das Timing entscheidend.

Donnerstag, Abend, Kochen der Eismasse, im Kühlschrank reifen (4°C)
Freitag, Abend, ab in die Eismaschine, in Gefrierfach härten (-21°C)
Samstag, Abend, Frisch aus der Eistruhe servieren

Sollte das Eis zu hart sein, im unteren Teil des Kühlschrankes etwa 10 Minuten "aufweichen", nie bei Zimmertemperatur.

Die Aussagen gelten nur für "traditionelles" Eis.

Wenn jemand ein "modernes" eifreies Eis aus Olivenöl zubereiten möchte, kommt wahrscheinlich um paar Helferein nicht herum.
 
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Du hast nicht zufällig wilde Vanille (Wildwuchs)?

Ist der Unterschied so gravierend zu einer "normalen" Vanille in guter Qualität ?

Ich bin mittlerweile bei Tahitivanille angekommen. Zu allem mit Apfel (Bratapfel, Apfelküchlein) imho nichts besseres zu finden.
 
Ist der Unterschied so gravierend zu einer "normalen" Vanille in guter Qualität ?

Ich bin mittlerweile bei Tahitivanille angekommen. Zu allem mit Apfel (Bratapfel, Apfelküchlein) imho nichts besseres zu finden.

Man sagt es, probieren konnte ich es bis anhin noch nicht.
Tahitivanille ist natürlich sehr gut, dabei handelt es sich aber um eine andere Sorte (nicht Gewürzvanille).
Gewürzvanille Wildwuchs gibt es eigentlich nur noch in den Ursprungsländern der Vanille (z.B. Mexico). Wobei da auch das meiste aus Plantagen kommt.

Ob die Unterschiede so gewaltig sind, weiss ich nicht, da man an die Sorten nur schwerlich rankommt und noch viel weniger an echten Wildwuchs.
Selbst dann muss man Vertrauen haben, dass es auch so ist!
 
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