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Hobby-Bierbrauer-Stammtisch

Peperoni

Grillkaiser
15+ Jahre im GSV
Der Fred war einfach überfällig! An alle selbsternannten Bierbrauer: hier seid ihr richtig! :prost: :saufen: :saufen2: :saufen3: :glucker: :trinkbrüder:
 
Anleitung

Ich mach' mal den Anfang. Auf die Schnelle zusammengehauen eine grobe Anleitung für den Laien:

Hobby-Bierbrauen

Zubehör:
- einiges, was sich im Laufe der Brauerei als hilfreich erweist
- das Wichtigste: ein Einmachkochtopf oder ähnliches (wahlweise irgend einen Behälter, in dem man ca. 30l Flüssigkeit zum kochen bringen kann - z. B. einen 40l-Topf, ein 50l-Alu-Bierfass oben abgesägt, Spundlöcher zugeschweißt, etc. zzgl. Gasbrenner)
- 2-3 Plastikbehälter 40l (Leimeimer von Kellereien, Brauereien, etc,) als Läuterbottich
- praktisch: 10 m Kupferrohr von Obi zur Doppelspirale gebogen als Kühler (Einmachglas in die Hand genommen, Rohr drübergebogen, äußere Spirale frei Hand) - Praktifix + Konsorten haben sicherlich profimässigere Vorschläge...

equipment.jpg



Zutaten:

- Leitungswasser
- Malz geschrotet ca. 5kg (Versandhandel), Mischung je nach Rezept
- Hopfenpellets 20-60g je nach R. (VH)
- Bierhefe, unter-/obergärig (VH)

- das Wichtigste: 1 mgl. verregneter Samstag kpl. !!!

Malz_kosten.jpg


Brauen:

20 Liter Wasser in den Einmachkochtopf, 5kg Malz reinschütten:
Einmaischen:

einmaischen.jpg


Und so sieht's dann aus:

anheizen.jpg


Nächster Schritt: Anheizen.

Das Wichtigste: ständig rühren !!! (sonst brennt's an und schmeckt auch so)

ruehren.jpg


3 Temperaturstufen sind zu erreichen und je nach Rezept unterschiedlich lange zu halten:
52°C - Eiweißrast - ca. 30 min.
62°C - Maltoserast - ca. 30 min.
72°C - Verzuckerungsrast - ca. 30 min.

und nicht vergessen: immer kräftig rühren

ruehren2.jpg


78°C (max. 80!) - Fertig! - Abläutern (Filtern):

Laeuterbottich.jpg

laeutern.jpg


Das kann übrigens ziemlich dauern, besonders bei Hefeweizen wg. dem hohen Eiweißgehalt vom Weizen.

Ist die Suppe durchgelaufen, hat man eine warme Brühe namens Würze hergestellt. die wird nun in ein Kochgefäß gefüllt (Der Einmachkochtopf kommt nicht richtig auf Temp., besser ist ein 40l-Topf auf'm Herd oder am Besten: über einem Gas-Hockerkocher o. Ä.

nächster Schritt: Würze kochen:

kochen.jpg


Nach Kochbeginn läuft die Zeit: 90 min. Beim Kochen kommt jetzt auch der Hopfen dazu: Bitterhopfen (Pils) ca. 10 min. nach KB, Aromahopfen ca. 10 min. vor Kochende - je nach Rezept.

Nach dem Kochen wird die Würze erneut gefiltert. Da das Zeug immer noch sauheiß ist, wird jetzt gekühlt:
Man kann das in der Badewanne im Kaltwasserbad machen, (dauert ca. 2 Tage), oder man biegt sich aus 10m Kupferrohr von Obi eine Kühlspirale (hier ein Profimodell):

profispirale.jpg


Da schließt man dann einen Gartenschlauch an, und ruck-zuck hat die Würze nur noch 20°C (ca. 15 min.):

profispirale_im_einsatz.jpg


(...wie gesagt: das hier ist eine Profi-Spirale, meine ist wesentlich einfacher, mit ein paar Aquariumschläuchen ist das aber genausogut an den Wasserhahn in der Küche an geschlossen...

Was jetzt noch fehlt, ist ein 30l-Getränkefass mit Gärspund, wo die ganze Sosse reingefüllt wird. Dann wird noch die Trockenhefe "rehydriert", dh., in ein Glas mit Würze geschüttet, umgerührt und 20 min. stehengelassen, und ab damit in das Fass.

Nach der Gärung (ca. 3-4 Tage) wird das Bier auf Bügelflaschen abgefüllt. (Aus Zeitmangel lass' ich das Bier immer durchgären und füge dann zu jeder Flasche einen 3/4 Teelöffel Zucker hinzu. Das entspricht zwar nicht dem deutschen Reinheitsgebot, aber ich kann das Bier nach 1 Woche bei Zimmertemperatur beruhigt in den Keller stellen, und brauch' mir keine Sorgen über Über- oder Unterdruck in der Flasch zu machen. Der Zucker baut genau den Druck auf, um ein spriztiges Bier mit super Schaum zu erzeugen. Man darf nur nicht zu lange mit dem Abfüllen warten, sonst nützt auch der Zucker nix (die Kohlensäure ist im Bier gelöst und verliert sich mit zunehmender Standzeit).

Also das war's von mir so auf die Schnelle zu später Nacht, meldet euch für Fragen, Anregungen, Rezepte, Erfahrungen, etc.

Stay Hot! Euer Peperoni.
 
Ey da bin ich dabei !
Bin auch Maischebrauer und seit zwei Jahren aktiv.
Ich gehöre auch zur Elektrobraufraktion, habe aber mitlerweile auf 2 Pötte a 29 ltr. expandiert.
Für die Nachgüsse habe ich einen eigenen Herd im Keller.
Geläutert wird allerdings per Panzerschlauchsystem.
panzer.jpg

Heißtrubtrennung mache ich per Whirlpool.
Danach ziehe ich die Würze über einen selbstgebauten Ringsyphon ab.
Von der Trockenhefe bin ich auch weg.
Dank ausführlicher Information auf
www.hobbybrauer.de
habe ich mir für meine Lieblingssorten aus Flüssighefestämmen,
Dauerkulturen auf Agar-Agar Böden angelegt.
Funzt prima und man ist einigermaßen unabhängig.
Was noch fehlt wäre eine größere Kühlmöglichkeit für die Reifung/Kaltkonditionierung.
Im Augenblick habe ich zwar einen eigenen Bierkühlschrank im Keller, aber mehr als 50 Flaschen 0,5 gehen da nicht rein.
Fein wäre eine Kühltruhe für die Gärfässer um auch im Sommer untergärig brauen zu können.
Was man vielleicht auch noch mal kurz erwähnen sollte, ist der rechtliche Aspekt.
Die Bierherstellung zuhause unterliegt dem Biersteuergesetz.
Das heißt das rein theoretisch jeder Sud beim zuständigen Hauptzollamt angemeldet werden muß.
2 HL hat man allerdings frei pro Jahr. Alles was man mehr braut muß versteuert werden.
Nächste Braunacht ( ich braue meist Nachts ) ist in zwei Wochen. Da kann ich ja mal ein paar Fotos machen.

Gruß
BBR
 
bei untergärigem Bier nehme ich immer die Spezial-Hefe für Zimmertemperatur. Zur Nachreifung geht's bei mir in den Gewölbekeller (je nach Jahreszeit ca. 7-15°C).

Aber :respekt: : Das ist ja verfahrenstechnisches High-Tech !!!
Panzerschlauch, Ringsyphon, Whirlpool, das musst du mir mal erklären. Da brau ich ja noch wie vor 100 Jahren...
 
Aber gerne doch :)
Panzerschlauch:
Das Panzerschlauchsystem besteht aus einem 1 3/4 " Panzerschlauch, an dem die Anschlüsse per Felx entfernt werden. Dann wird der Gummischlauch darin rausgeprökelt.
Das Metallgewebe was übrig bleibt wird per (lebensmittelechter)
Schraubschellen wieder auf die Anschlüße geklemmt.
Die beiden Enden werden auf ein T-Stück geschraubt.
Das Ende des T-Stücks wird durch den Läuterbottich ( bei mir ein 35 ltr. Plastikeimer) geführt und ein Hahn aufgeschraubt.
Beim abläutern kippe ich den Inhalt meiner Elektokessel in den Eimer. 10 Minuten Läuterruhe halten damit sich die Treber setzen und dann Hahn auf.
Keine Windeln, kein Kleckerkram, keine verbrannten Floßen mehr. Materialkosten ohne Eimer so um die 25-30 €.
Ringsyphon:
Habe ich diese Bauanleitung verwendet,
[/url]http://www.bier-selbstgebraut.de/bau_si.htm allerdings nicht mit Bohrungen so...haften im Einsatz. Gruß und gut Glut & Sud
 
Wow schöne Anlage und informative Seite.
Was hat Du für die Valley Mill bezahlt und bist Du damit zufrieden ?
Ich brauche eine neue Mühle und bin noch unschlüssig ob Valley
oder Barley Crusher.

Gruß aus Kiel
BBR
 
Wenn ich hier so mitles' - bekomme ich richtig Lust auch Selbstversorger zu werden. :prost:
 
Babyback Ripper schrieb:
Wow schöne Anlage und informative Seite.
Was hat Du für die Valley Mill bezahlt und bist Du damit zufrieden ?
Ich brauche eine neue Mühle und bin noch unschlüssig ob Valley
oder Barley Crusher.

Gruß aus Kiel
BBR

Hallo Babyback Ripper,

mit der Valley Mill bin ich super zufrieden. Schrote an die 10 bis 12 kg an einem Stück, mehr wäre aber auch kein Problem. Betreibe die Mühle jetzt mit einem Akkuschrauber, die Idee mit dem Scheibenwischermotor war nicht zielführend.

Den Preis weiss ich leider nicht mehr genau.

Gut Schluck :prost:
Bierstachel
 
Babyback Ripper schrieb:
Was man vielleicht auch noch mal kurz erwähnen sollte, ist der rechtliche Aspekt.
Die Bierherstellung zuhause unterliegt dem Biersteuergesetz.
Das heißt das rein theoretisch jeder Sud beim zuständigen Hauptzollamt angemeldet werden muß.
2 HL hat man allerdings frei pro Jahr. Alles was man mehr braut muß versteuert werden.
Gruß
BBR

Ach, wie schön ist´s doch in Österreich :) :)
Da kann ich brauen was ich sauffen kann, darf nur nichts "ausser Haus" bringen :D
:prost:
Bierstachel
 
Re: Anleitung

Peperoni schrieb:
und nicht vergessen: immer kräftig rühren

ruehren2.jpg
...und erst recht nicht vergessen, rutschfeste Schuhe anzuziehen. Und zwar auch bei zur Kinderarbeit herangezogenem Nachwuchs. Wenn das Kindchen vom Tresen fällt, dann wird das ein verdammt teures Bier. Denkt auch beim Bierbrauen an die Sicherheit des Braupersonals
 
Das Kindchen wusste damals schon, was in ihr steckt. Sie ist mittlerweile 10 Jahre alt, Leistungsturnerin :gratuliere: und Ballerina. Sie wird von ihrer Trainerin sogar dazu angestiftet, auf einem schmalen Balken zu balancieren und sogar rumzuhüpfen ! Da wird sogar mir als dreifachem Vater, den eigentlich nix mehr schocken kann, ganz anders :eeek: . Aber ich glaube, damals vor ca. 5 Jahren hatte sie die Situation voll im Griff!

Trotzdem Smokey, vielen Dank für den zweckdienlichen Hinweis!
 
hi,
coole Brauanleitung, dass einzige was mir auffiel ist die Sache mit dem Weizenbier...afaik läutert das nicht wegen Eiweiss, sondern wegen den vielen Spelzen so langsam ab ;)

Ich braue auch mit Einkochtopf, läutere mit Panzerschlauch und kühle mit Wasser aus der Regentonne (aber meistens lass ichs einfach über Nacht stehen, dann kann ich am nächsten Morgen problemlos die Hefe zugeben). Kleiner Tipp: Wenn du zur Isolierung um den Einkocher eine Isomatte bindest (kosten nur ein paar Euro), heizt der wesentlich schneller auf und kocht auch "wallender" ;)
 
stahlsau schrieb:
hi,
coole Brauanleitung, dass einzige was mir auffiel ist die Sache mit dem Weizenbier...afaik läutert das nicht wegen Eiweiss, sondern wegen den vielen Spelzen so langsam ab ;)

wegen der fehlenden Spelzen muss es heissen :cool:
~~~~~~~~~~~

Prost :prost:
Bierstachel
 
@ Bierstachel:
...ebenfalls :respekt: : Super Hardware, sieht nach regelmässiger Brautätigkeit aus! Jetzt fehlt nur noch die automatische Temperatursteuerung via PC / Thermoelement (gesehen in einer Reportage über Brauen in einer Top-Loader-Waschmaschine: alles vorhanden: T-Messung, Heizung, Rührwerk, Pumpe; Anschluß an PC einfach gemacht, damit alle Parameter veränderbar und automatisch alle Raststufen abgefahren... :fleißig: - bei Bedarf such' ich mal den Link raus)

@ Ripper: :patsch: ..auch als Ing. steht man manchmal auf'm Schlauch! Klar, Whirlpool! Hatten wir ja schon im Braukurs, der eingesetzte Syphon ist allerdings schon elegant, würde aber trotzdem noch durch eine mehrfach gelegte Windel laufen lassen, gibt einfach ein sauberes Gefühl, ich weiß auch nicht, warum. Alles mit Löchern ist mir irgendwie etwas suspekt. Beim Läutern (der P-Schlauch gefällt mir, das probier ich bestimmt mal aus) ist's ja noch OK, aber am Schluß muß bei mir immer die Windel stehen (obwohl, die hat eigentlich auch Löcher...).
Zuletzt: Mach Fotos, bin schon gespannt!

@ Stahlsau:
Ganz sicher bin ich mir auch nicht mehr wo ich das herhab'. Fakt ist, Weizenmalz hat definitiv einen höheren Eiweißgehalt, ob das allerdings schon während den Raststufen ausfällt, weiß ich nicht genau, wäre aber einleuchtend. Statistisch gesehen läutert Weizenbier bei mir schlechter, sprich: länger als anderes Bier. Spätestens beim Würzekochen sieht's dann jeder: Das sieht am Ende aus wie Hirnsuppe vor lauter Eiweiß!
PS.: Die Bilder sind schon etwas älter, mein Einkochtopf ist schon seit einigen Brauvorgängen isoliert, trotzdem danke für den Hinweis!

Nachtrag: Vergessen hab' ich bei meiner Anleitung das Anschwänzen nach dem Läutern: ca. 10l Nachguss (78°C) laaaangsam über den Treber kippen, ab und zu auflockern.

Prost: Peperoni! :prost:
 
@Peperoni
Ich habe überdem Gärfass ebenfals ein Trubfiltergewebe.
Das habe ich noch aus der Zeit vor dem Syphon.
Ist auch ein guter Schutz gegen eventuell herumfliegende Insekten ( Ich braue im Keller bei offener Tür ).
Da läuft die Würze aus dem Syphon noch durch.
Allerdings ist die Menge die dort noch hängenbleibt absulut minimal.

Gruß
BBR
 
@Bierstachel: hast wohl recht, ich hab noch nie ein Weizen gebraut, wusste aber dass es mit den Spelzen zu tun hat ;)

Ich lasse die Würze nach dem Whirlpoolen auch immer noch durch ein Tuch laufen, damit möglichst wenig Hopfen und Trub mit in den Gärbehälter kommen. Spielt zwar eigentlich keine Rolle, da sich eh alles unten absetzt, aber ich ernte nach der Gärung immer die Hefe am Boden, und da ists immer besser wenn nur wenig Fremdstoffe drin sind. Außerdem erhöht sich dadurch auch meine Ausbeute, da ich mehr Würze abziehen und die Reste noch auspressen kann ;)

Im Moment freie ich noch um eine größere Sudpfanne...ich würde gerne 50 Liter Bier in einem Gang brauen können, das würde auch die Kosten für Hefe, Putzwasser etc. etwas relativieren.
 
Hallo Stahlsau,

ich braue mit 2 Pötten paralell und high gravity.
Nach dem Abkühlen strecke ich auf Wunschstammwürze runter.
Das gibt gut 40 ltr. Vollbier.
Größere Sudpfanne würde ich auch gerne haben.
Am liebsten ein Wurstkessel so um die 80-100 ltr.
Aber gute sind schlecht zu kriegen.
Das mit dem geputze findet GöGa echt Klasse.
Jedesmal wenn ich braue, putz ich den halben Keller.
Man sagt nicht umsonst das Brauer die bestbezahltesten Putzfrauen sind.

Gruß
BBR/BBF
 
so nen Waschkessel natürlich Holzbefeuert würde ganz gut gehen denke ich nur wie ist es da mit der Temp regulierung, die wäre ziemlich schwierig denke ich.



Ich glaub ich muss mir mal den Einkochapperat schnappen, mein 30Ltr. Gärfass und muss mal anfangen mit bier. Eigentlich wollt ich nach dem Met ne Ladung Apfelwein machen. hmm mal schaun
 
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