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[Jagd] Der Jagdthread

Liebe Alle,
ich bin sehr sehr glücklich. Mein BraUngeheuer, also der bzw. die Labradorhund hat gestern ihre erste Nachsuche gemacht. :-)
Das war so.... es galt die letzten Rehe bzw. vllt. auch Hirsche zu erlegen. Guten Mutes bin ich mit der Truppe beim Nachbarn losgezogen. Ich habe an einer genial gelegenen Kanzel im Hochwald mit ganz vielen angrenzenden Dickungen gesessen. Die Sauen waren nicht da, das war zu erkennen, aber Rehe gehen dort eigentlich immer. Gegen halb 5 beziehe ich den Sitz. Wunderbar dort, bis auf einen kleinen Nachteil. Ohne Unimog oder Bergepanzer kommste da nicht hin, also 700 Meter über den Waldweg wandern. Die Beschaffenheit des Weges macht jedem Truppenübungsplatz alle Ehre.

Ich beziehe also den Sitz, richte mich ein, wickele mich in die Decke ein und genieße die herrliche Ruhe. Schlagartig wird mir klar, warum ich froh bin, daß es mit den Treibjagden jetzt endlich vorbei ist. Ich träume so vor mich hin, nach relativ kruzer Zeit machen sich die Gedanken selbständig. Geil. So wie es bei einem anständigen Ansitz sein soll.

Der Jagdaufseher schreibt mir, daß er doch auch noch zum Ansitz kommt, wenn was wäre uswuswusw. Wir schreiben noch ein bissi hin und her, da zieht das erste Reh auf die Fläche.
Ansage war, schießen. Wenn geht, Dubletten. Ich lege das Schmartfon weg, greife zum Glas, suche das Reh. Wer steht vor mir? Adonis himself. Ein Bock gut in den 20 Kilo.
Ich denke mir - Ansage hin oder her - er erfährt niemand, Adonis denke ich mir so, Adonis, zieh weiter und mach Platz. So geschah es. Im Gegenlicht erkenne ich 4 Stücke, Geiß mit zwei Kitzen und etwas abseits ein einzelnes Stück.

Das Licht wird weniger, der Kontrast schwindet. Zum Glück reißen die Wolken auf. Nachdem es endlich aufgehört hat zu dämmern waren sie dann endlich nah genug, daß ein vernünfitger Schuß noch machbar war. Ich hab das Infrarotspielzeug startklar gemacht, auf die Fläche vor der Kanzel scharf gestellt und abgelegt.

Es dauert dann wieder ein wenig bis die Adaption ans Dunkel da war, Peletor, 98er greifen, eines der Kitze erfaßen, Schuß. Sofort zum R.Spielzeug und ich sehe - bzw bilde es mir ein - 4 Rehe abspringen.
Auf der Fläche war auch nix von dem Kitz zu sehen. Scheiße. Nach etwa 10 Minuten tauchen die Abgesprungenen wieder auf. Ich bin ratlos.

Ich warte dynamisch und voller Zweifel, gefühlt nach einer Stunde sind sie endlich weg. Ich bin zum vermeintlichen Anschuß - nix. Flutlichtmaglite raus, immer noch nix.

Der Jagdaufseher schreibt und will wissen was ist. Ich schreibe ziemlich depri - Kitz gefehlt. Der sagt - bleib, ich komme. Eine halbe Stunde später ist er da. Wir suchen zusammen, nichts. Absolut nichts. Dr fragt mich, ob ich zu doof zum Treffen bin und was das denn soll..... Wir beschließen den Grasstreifen 30 Meter weiter noch zu inspizieren und danach einen Hund zu holen.

Ich gehe mit sehr mulmigen Gefühl in Richtung Graßstreifen, eine Brombeerranke stellt mir das Bein und ich schlage vor meinem Kitz ein. Große Erleichterung.

Wir sind den Fluchtweg rückwärts gegangen, nichts, kein Tropfen Schweiß. Treffersitz tief zwischen 2 Rippen. Der Ausschuß abartig. 4 Rippen zerfetzt, das Gescheide hing raus. Deswegen wohl auch kein Schweiß. Beim Aubrechen... sowas hab ich noch nie gesehen. In der Kammer komplette Zerstörung, einzig eine Niere war noch als solche zu erkennen. Seltsam. Was ist da nur passiert?

Wir haben dann das Kitz zum Hochsitz gezogen, etwa 50 Meter. Ich bin dann ans Auto, Praline, das BraUngeheuer holen. Praline ist eine 9 monatige Labradorin. Welche Fellfarbe hat sie wohl? :-)

Ich hab einen großen Bogen zum Anschuß geschlagen. Auf dem Weg dahin war die Nase schon ständig im Wind zum Hochsitz hin. Am Fundort hab ich sie angesetzt. Wie an der Schnur gezogen ist sie die 20 Meter zum Anschuß (ein kleines Haarbüschel war zu sehen). Auf dem Weg zum Anschuß hat sie noch ein kleinen 10cm Stück Darm gefunden. Vom Anschuß aus ist die wie an der Schnur zum Hochsitz, unterwegs zweimal nach links abgebogen (da sind die anderen abgesprungen) um dann auf die "Wundfährte" zurück zu kommen. Am Stück angekommen setzt sie sich daneben, kuckt mich gelangweilt an. Der Blick war so ungefähr - Scheff, ich weiß zwar nicht was ich damit soll, aber ich glaube, das ist das, was du suchst....

Grußer Jubel, eine Hand Frolic. Und zwei die megafroh & stolz waren.
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Wir führen nu bitte keine Klugscheißdebatte über Geschosse und Kaliber. Ich hab 7x64 S&B 11,2 Gramm geschossen. Wie immer. Die erste nennenswerte Flucht bei etwa 40 Rehen.

Zwischendrin mußte dann noch der alte Pächter mobilisiert werden, ich hatte keine Wildmarke (brauchste in Frankreich), dann hab ich bei uns in der Wildkammer noch 2 weitere Rehe eingeladen und bin so gegen 11 Uhr dreckverschmiert wie kein zweiter nach 5 Kilometern Matschwanderung im Gasthaus eingekehrt um in Ruhe das Kitz totzutrinken. Jede Schale einzeln, jede zerschossene Rippe, jede, die nicht zerschossen war.... Ihr glaubt gar nicht, was man an einem Kitz so alles tottrinken kann.
 
Ja ja für den Herrn nur das -BESTE-und für den treuen Hund dieses elendige FROLIC !!! Das hab ich gern !!!!!!
Mal nach lesen in -Katzen würden Mäuse kaufen-von Ulrich Grimm !!!!!!------ Guten Apetit !!!
 
Ja ja für den Herrn nur das -BESTE-und für den treuen Hund dieses elendige FROLIC !!! Das hab ich gern !!!!!!
Mal nach lesen in -Katzen würden Mäuse kaufen-von Ulrich Grimm !!!!!!------ Guten Apetit !!!

:keks:
 
Ja ja für den Herrn nur das -BESTE-und für den treuen Hund dieses elendige FROLIC !!! Das hab ich gern !!!!!!
Mal nach lesen in -Katzen würden Mäuse kaufen-von Ulrich Grimm !!!!!!------ Guten Apetit !!!

Hmmmm. Ich weiß gar nicht was du hast? Was ist an Frolic nicht ok?

Debatten über Hundefutter sind ähnlich unterhaltsam wie Kaliberdikussionen. Deswegen lasse ich mich auf beides nicht mehr ein. Außer wenn es ums Barfen geht. Der missionarische Eifer, der bei dem Thema mitunter an den Tag gelegt wird, geht mir tierisch auf den Sack.

Mein Hund bekommt auch das beste. Viel Reh und Wildsau. Dazu Möhren Äpfel Gemüse (natürlich nur das, was auch hundetauglich ist)..... Mein Hund bekommt nix, was ich nicht auch essen würde. Ab und an gibt's auch mal trofu. Da aber nur das von der guten Sorte. (Trofu würde ich nicht essen) .

Und nu zum Frolic lieber Mr. Knowitall.... Frolic ist der letzte Dreck. Das weiß ich ganz von allein. Ich hab bisher noch keinen Hund erlebt, der dabei nicht abgeht wie Schmidts Katze. Und genau diesen Effekt mache ich mir zu nutze. Frolic ist der Jackpot. Gibt es nur, wenn sie irgendwas ganz besonders hervorragendes vollbracht hat. Zb. Das erste Reh finden, nicht hinter den Sauen herrennen, die Ente aus dem Wasser. Sone Sachen werden mit Frolic bedacht. Noch Fragen?
 
@ewinelch,Perfekt,ich finde solche Geschichten aus dem Alltag sehr spannend und Kurzweilig.Würde gerne mehr dieser erlebten Geschichten lesen anstatt kurze nichtssagende Aussagen von Vollprofis oder sollte ich sagen,nein ich verkneif es mir.

Überlese einfach den Post von smoka und rechtfertige Dich nicht für Deine Hundefuttersorte.:thumb2:
 
Erwin :thumb2:

Sehr schöner Bericht, mach Dir wg der Trefferwirkung keine Gedanken, normalerweise ist es bei Rehwild föllig wurscht, welches Kaliber mit welchem Geschoß,
jedenfalls bei hochwildtauglichem, ich hatte es auch mal, das ein Stk Rehwild mit 30-06, 12g Lapua Mega, nach schwerem Knochentreffer aufs Blatt,
wieder hochkam und noch 30 m flüchtete, da habe ich mich auch gefragt, wie das geht......


Den Dieter Nuhr-Leitsatz sollten viel mehr Menschen beherzigen.....


„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ (Albert Einstein)

Selbst wenn es sachlich richtig ist, was behauptet wurde, warum werden wir nicht damit verschont ? :zaunpfahl:


Bamse
 
....
wenn sie irgendwas ganz besonders hervorragende vollbracht hat. Zb. Das erste Reh finden, nicht hinter den sauen herrennen, die Ente aus dem Wasser. Sone Sachen werden mit Frolic bedacht. Noch Fragen?
Eine Frage habe ich noch. Du belohnst Deinen Hund wenn er nicht hinter Sauen hergeht, belohnst ihn aber wenn er ein Stück Rehwild jagt?
 
Nein. So nicht. Da haste was falsch verstanden. Die soll keine rehe jagen. Nehmen wir an, ich schieße ein Reh. Normalerweise - wenn alles gut geht - bleibt das Reh an Ort und Stelle liegen. Tut es das nicht und springt noch ab, außer Sichtweite, muss ich es ja später suchen gehen. Finde ich es alleine nicht, nehme ich den Hund zur Hilfe. Darum geht es. Die soll generell nicht hinter Wild herrennen....
 
Nein. So nicht. Da haste was falsch verstanden. Die soll keine rehe jagen. Nehmen wir an, ich schieße ein Reh. Normalerweise - wenn alles gut geht - bleibt das Reh an Ort und Stelle liegen. Tut es das nicht und springt noch ab, außer Sichtweite, muss ich es ja später suchen gehen. Finde ich es alleine nicht, nehme ich den Hund zur Hilfe. Darum geht es. Die soll generell nicht hinter Wild herrennen....
Also lässt Du deinen Hund grds. nicht frei jagen und führst ihn nur auf der Krankfährte!? Was hast Du für einen Hund?
 
Also lässt Du deinen Hund grds. nicht frei jagen und führst ihn nur auf der Krankfährte!? Was hast Du für einen Hund?

nööö, lasse ich nicht. Ich will einen halbwegs alltagstauglichen Hund, der mir - wie hier beschrieben - die halbwegs sichere Totsuche auf Rehwild macht. Für alles andere gibt´s die wirklichen Spezialisten. Wir reden von einem Labrador. Davor hatte ich einen unglaublichen jadgtriebigen Setter, das war überhaupt nicht zu machen. Es war traumhaft anzusehen, mit welcher Leidenschaft der Hund in der freien Suche unterwegs war, ein wunderschönes Bild, aber..... (allerdings kam der Setter vor der Jagd). Ich habe schon ausreichend viele Weimis, Draht - Kurz und sonstwas Haar gesehen, die waren schlicht und ergreifend nicht alltagstauglich. Auf der Jagd Megaprofis, unstrittig, aber außerhalb des Jagdbetriebs eine Strafe für sich und ihre Umwelt. Sowas wollte ich ganz bestimmt nicht.
 
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Ich habe schon ausreichend viele Weimis, Draht - Kurz und sonstwas Haar gesehen, die waren schlicht und ergreifend nicht alltagstauglich. Auf der Jagd Megaprofis, unstrittig, aber außerhalb des Jagdbetriebs eine Strafe für sich und ihre Umwelt. Sowas wollte ich ganz bestimmt nicht.
Seltsam... Mir fällt hier im Moment kein Jagdhund ein, der nicht alltagstauglich ist., egal welcher Rasse er angehört. Wenn ich einen Hund nicht 100 Prozent im Gehorsam habe, sollte ich ihn egal welcher Rasse er angehört, nicht unangeleint (gerade) im Wald herumlaufen lassen. Gerade die mir bekannten Jagdhunde machen für mich einen überaus ruhigen Eindruck und die werden nicht alle von absoluten Profis geführt.
 
so unterschiedlich können Wahrnehmungen sein.... Ich habe einige Jahre eine Hundepension betrieben, auch dort hatte ich gelegentlich "jagdlich" geführte Hunde zu Gast. Natürlich kannste das nicht alles verallgemeinern, aber.... Oder nehmen wir doch mal die allseits beliebten Terrier.... Ich bin ja der Meinung, die müßten Terrorier geschrieben werden. Da liegt nun mal in der Natur der Sache....

Parallel dazu macht der Labbi eine Ausbildung zum Schulbegleithund und soll - wenn sie mal ungefähr 2 Jahre alt ist - ihre Scheffin 2-3 Mal in der Woche in den Unterricht in der Grundschule begleiten. Das geht nur mit einem Hund, der wirklich in sich ruht.....
 
Ich hatte insgesamt 4 Deutsch Kurzhaar, allerdings nicht im Zwinger. Mit in der Wohnung, Büro, Freizeit etc.
Es gab natürlich unterschiedliche Charaktere vom Raubauken bis sensibel, aber allesamt völlig problemlos im Alltag.
Kann ich so nicht bestätigen. Bei Zwingerhunden, die nur zum Auslauf und zur Jagd frei kommen sieht es allerdings etwas
anders aus.
 
Wie gesagt, ist nicht zu verallgemeinern. Ich hab abba selten so viele schlecht sozialisierte Hunde Hunde gesehen, wie morgens bei der dj. Wobei ich jetzt nicht unbedingt die Treiberhunde meine.
 
Wie gesagt, ist nicht zu verallgemeinern. Ich hab abba selten so viele schlecht sozialisierte Hunde Hunde gesehen, wie morgens bei der dj. Wobei ich jetzt nicht unbedingt die Treiberhunde meine.
Welche meinst Du denn? Die Prüfungssieger, die während der Jagd im Auto versauern und nachher die Strecke beschnuppern dürfen?
Die Hunde, die viel auf Drück- und Treibjagden unterwegs sind, sind eigentlich sozialverträglich. Ansonsten wären diese Hunde oft in Beißereien (auch während der Jagd) verwickelt.
 
genau die, die im Kofferraumm wohnen müssen und deren schlechtes Benehmen mit der Erklärung "ist halt jagdlich geführt" abgetan wird. Nicht daß wir uns falsch verstehen, das Problem ist nicht der Hund, nein, am anderen Ende der Leine liegt die Lösung, oder vielmehr auch nicht.....
 
nööööö, natürlich nicht. Ich hab halt nur im Laufe der Zeit festgestellt, daß unter "Jägershunden" vielmehr deren Haltern (ich rede extra nicht von Jagdhunden und deren Führern) die Einsicht dafür nicht so wirklich weit verbreitet ist.....
 
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