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Messerschleifer in Hannover? - Gefunden!!!

dirkde

Schlachthofbesitzer
5+ Jahre im GSV
Für alle, die im Raum Hannover einen Messerschleifer suchen, der was taugt, hab ich einen Tipp:

Vincenzo Prioletta in Hannover- Vahrenwald ( näheres gern per PM)

Wie ich schon in einem Faden berichtete; hatte das " erste Schleiferhaus am Platz" :bash: mein Chroma Haiku Deba total verschliffen. Die Schneidseite wurde ballig geschliffen, die Spitze auch von Rücken angeschliffen, die "plane" Seite wurde mit einem leichten Hohlschliff versehen. Kommentar der Fachkraft an der Theke auf meine irritierte und und deutlich missgelaunte Nachfrage, warum ich ohne entsprechenden Auftrag eine völlig neue Klingengeometrie bekommen hätte: Dat muss so, da hat sich noch keiner beschwert.

Ich verließ den Laden, hängte das Messer an die Magnetschiene und ärgerte mich jeden Tag. So stand ich vor der Entscheidung: wegwerfen oder was machen.

Ich erinnerte mich, vor ca 1,5 Jahren einen Bericht in der örtlichen Gazette über einen Messerschleifer gelesen zu haben. Flugs gegoogelt und richtig: der Bericht liess sich finden. Beim Nachlesen dann der Schock: der Schleifer berichtete damals schon, er stünde kurz vor dem Ruhestand. Biiiitte, sei noch nicht in Rente.... Flugs angerufen und: es gab ihn noch:clap2:.

Ich brachte also das Messer vor 2 Wochen zu ihm und es öffnete mir ein kleiner Italiener seine Werkstatt, in der gefühlte 20 verschiedene Schleifgeräte standen und die Werkstatt wurde sicher seit 50 Jahren nicht renoviert. Überall hatte sich der Schleifstaub in die Holzporen gesetzt und alles war Grau. Dabei aber pikobello sauber und aufgeräumt: Er selbst ist nach dem Werkstattschild Messerschmiedemeister und neben den Schleifarbeiten aller Art ( auch OP- Bestecke) auf die Restaurierung alter Jagdstichwaffen spezialisiert.

Nach einen netten Plausch auch über die Arbeit seines Vorgängers liess ich mein Messer da und er wollte sich dransetzen. Nach 10 Tagen sollte es fertig sein.

Heute habe ich es abgeholt und was soll ich sagen: ich bin begeistert. Er hat sämtliche Fehler beseitigt, das Messer ist scharf wie Sau und in der Schneidlage kann man sich spiegeln. Insgesamt viel besser auch als ootb. Hier mal ein paar Bilder, ich hab leider keine von dem beklagenswerten Zustand vorher

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Von mir ein Großes DANKE an Herrn Prioletta und eine ganz klare Empfehlung :thumb1::thumb1::thumb1:
 

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Danke für den Tipp. ;-)
Könntest Du noch einmal den ersten "Spezialisten" nennen? Den alten Thread/Beitrag von Dir habe ich partou nicht finden können.
 
Ich will hier nicht öffentlich Namen nennen, könnte Stress für den Betreiber geben, du kriegst aber auch noch ne PM
 
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Gerade gegoogelt....nachher mal anrufen und am Montag mal meine "Messerleichen" hinbringen! Danke für den Tip! Habe hier in H sonst wirklich noch nichts brauchbares gefunden!
 
"und abschließend wird die Schneide per Hand auf einem Schleifstein mit 400er-Körnung abgezogen, damit sie stabiler wird." d.h. er schleift ne winzige Wate an das Messer, damit sich die Schneide nicht gleich umlegt. Ich nehme an es ist europäische Körnung gemeint, die ca. 800-1000er japanischer Körnung entspricht.
 
"und abschließend wird die Schneide per Hand auf einem Schleifstein mit 400er-Körnung abgezogen, damit sie stabiler wird." d.h. er schleift ne winzige Wate an das Messer, damit sich die Schneide nicht gleich umlegt. Ich nehme an es ist europäische Körnung gemeint, die ca. 800-1000er japanischer Körnung entspricht.

Jo, der hatte nur europäische Steine da. Und eine winzige Wate hat er auch an mein Messer geschliffen. Nach seiner Aussage liegt ihm viel an einer stabilen Schärfe.

Nicht ganz konform gehe ich mit seiner Aussage, dass das Schärfen ( er unterschied penibel zwischen "schleifen" und "schärfen", ersteres sei nur auf entsprechenden ((Pließt-))Maschinen möglich) mit jap. 1000er Stein völlig ausreichend sei, eine feinere Körnung würde seiner Ansicht zum Erreichen und Erhalten einer guten Gebrauchsschärfe nicht benötigt. Pließtmaschinen hat err auch mehrere stehen.

Egal, ich schleif weiter wie bisher mit 1000/3000/6000.
 
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Um ein Messer zu schärfen, muss man es schleifen. Schleifen allgemein ist der materialabtragende Prozess, während "schärfen" den Vorgang vom Zweck her bestimmt d.h. Ziel des Vorgangs ist ein scharfes Messer. Schleifen kann man auch eine Oberfläche um sie glatter zu machen. Würde man z.B. nur die Messergeometrie verändern, wäre das schleifen, weil nicht direkt eine scharfe Schneide das Ziel ist, sondern eine bessere Schneidfähigkeit. Insofern hat Prioletta recht, denn das Pließten dient ja nicht der Schärfe, sondern ist ein Oberflächenfinish.

"Nicht ganz konform gehe ich mit seiner Aussage, dass das Schärfen ( ...) mit jap. 1000er Stein völlig ausreichend sei, eine feinere Körnung würde seiner Ansicht zum Erreichen und Erhalten einer guten Gebrauchsschärfe nicht benötigt." Das sagen viele. Der Punkt ist, dass die gute Gebrauchsschärfe keine Unterarmrasierschärfe ist. Gebrauchsschärfe ist im Küchenbereich ausreichend und hält auch länger als eine Haarschärfe. Wer gerne sehr scharf arbeitet, der muss auch mit der Körnung höher gehen und der muss auch öfter nachschärfen, um die hohe Schärfe zu erhalten.
 
Um ein Messer zu schärfen, muss man es schleifen. Schleifen allgemein ist der materialabtragende Prozess, während "schärfen" den Vorgang vom Zweck her bestimmt d.h. Ziel des Vorgangs ist ein scharfes Messer. Schleifen kann man auch eine Oberfläche um sie glatter zu machen. Würde man z.B. nur die Messergeometrie verändern, wäre das schleifen, weil nicht direkt eine scharfe Schneide das Ziel ist, sondern eine bessere Schneidfähigkeit. Insofern hat Prioletta recht, denn das Pließten dient ja nicht der Schärfe, sondern ist ein Oberflächenfinish.
....

Ich habs auch nicht so ganz verstanden. Wenn ich (nach seinen Worten) mit meinen Steinen schärfe, habe ich einen Materialabtrag, das kann man deutlich sehen. Recht hätte er, wenn das Schärfen sich auf die Nutzung eines nichtabrasiven Wetzstahls beschränken würde. Tu ich aber nicht, Nach meinem Verständnis schleife ich also,um zu schärfen ;)
 
Richtig ist, dass auf Pließtmaschinen geschliffen, aber nicht geschärft wird. Falsch ist, dass n u r auf Pließtmaschinen geschliffen werden kann. Jedenfalls ist es völlig unlogisch das Schleifen zum Zwecke des Schärfens, nicht "schleifen" nennen zu dürfen, obwohl Materialabtrag stattfindet, sondern "schärfen" nennen zu sollen.
 
Er meinte sicher auch nicht nur Pließt- sondern auch Schleifmaschinen. Aber das alles mit Materialabtrag per definitionem schleifen ist, darüber sind zumindest wir uns einig :anstoޥn:

Ich hatte das Gefühl, das seine Definitionsspaltereien auch eher der Darlegung der Existenzberechtigung seines Berufszweiges dienen sollten. Das wäre aber in meinem Fall gar nicht nötig gewesen ;)
 
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Der Italiener beherscht noch die alte Schule!
Die Begriffe schleifen und schärfen werden oft falsch angewendet.
Es wird bei allem geschliffen, nur wann wirds schärfen genannt?

Laut Willi Peter(sollte manch einem hier ein Begriff sein) ist das so:
Schleifen nennt man den Arbeitsvorgang zu beararbeitung der Klinge.
Bei Messern z.B. dünnschliff, bei Rasiermesser Derb-halb-voll-hohl.
Da wird das Metall bearbeitet um die gewünschte Form zu bekommen. = schleifen
Das wird meist auf Schleifmaschinen geschehen.

Ob der Aufbau der Schneide jetzt zum Schleif oder Schärfvorgang gehört, muss ich mal rausfinden falls ich den Willipeter mal wieder sehe.

Dann das schärfen, das sich aus dem alten Begriff wetzen ableitet.
Hier die Begriffserklärung vom Duden. http://www.duden.de/rechtschreibung/wetzen
Daher auch Wetzstab, Wetzsteine wurden auch die Steine zum schärfen genannt.
Heute nennt man das schärfen, die Steinen nennt man Schärfsteine, nur der Wetzstab blieb gleich.
Damit ist der Arbeitsvorgang zum erzielen einer scharfen Schneide gemeint.
Hier wird zwar Material weggeschlieffen, den Vorgang nennt man aber schärfen(alt wetzen).

Wer den Willi Peter kennt, weis das man in seiner gegenwart sich nicht zu trauen vermag da mal was zu verwechseln, sonst :bdsm::D

Wer irgendwann mal die Gelegnheit hat den Willi Peter zu Treffen, sollt die Chance warnehmen, der Mann ist ein schärfe-Guru wie er im Buche steht!
 
"Dann das schärfen, das sich aus dem alten Begriff wetzen ableitet." So so. Klingt in meinen Ohren aber gar nicht ähnlich. Schärfen ist ein Verb, das sich auf eine Eigenschaft bezieht, das Adjektiv "scharf". Bei Messern bezieht es sich auf die Fähigkeit gut zu schneiden. "Schärfen" ist der Prozess des Scharf-machens, also Schärfe herstellens (sonst versteht das noch einer miss). Also eine Tätigkeit die auf den Zweck gerichtet ist, die Eigenschaft der Schärfe (also des leichten Schneidens) an einem Schneidwerkzeug herzustellen.

"Schleifen ist ein spanendes, wegbestimmtes Fertigungsverfahren zur Bearbeitung von Oberflächen oder zum Trennen von Werkstoffteilen mit Schleifmitteln und gebundenem Schneidkorn. Dies kann manuell oder auf Schleifmaschinen erfolgen. Nach DIN 8580 gehört es zur Hauptgruppe Trennen. Außerdem gehört es zur Gruppe der Zerspanungsarten mit geometrisch unbestimmter Schneide." Wikipedia

Pließten wäre übrigens "Läppen": "Läppen ist ein spanendes maschinelles, gegebenenfalls auch von Hand ausgeübtes, zeitbestimmtes Fertigungsverfahren zur Glättung von Oberflächen (Verringerung der Oberflächenrauheit) oder zum Abtrennen von Werkstückteilen bei Einhaltung enger Toleranzen (siehe auch DIN 8589 T15). Das Schneidkorn ist ungebunden. Beim Läppen wird ein Gemisch aus Läpp-Pulver und Wasser oder Läppöl im Verhältnis 1:10 bis 1:2 verwendet. Im Gegensatz zum Schleifen, bei dem das Schleifkorn fest gebunden ist, wird dabei mit losem (rollendem) Korn gearbeitet. Dadurch können, selbst bei relativ grober Körnung, wegen des geringen Materialabtrags sehr hohe Oberflächengüten erreicht werden." Wikipedia

Schleifen auf Banksteinen, wäre wegen des Schleifschlamms, also sowohl "schleifen" als auch "läppen".
 
Inhaltlich hab ich gerade keinen Sinn, mich damit lange zu befassen, aber es scheint mir, als würden hier alle im Prinzip das gleiche sagen. Das ist doch auch mal schön.
Ethymologisch schien mir das jetzt allerdings etwas zweifelhaft, deshalb hab ich gerade noch mal nachgeschaut. "Wetzen" kommt aus dem Althochdeutschen von "hwazzen" bzw "hwaz", "schärfen" ebenfalls aus dem Althochdeutschen von "scerfan" bzw. "scarf". Beides ist gleichbedeutend mit schärfen bzw scharf. Das eine kommt aber nicht vom anderen, da schon damals die Worte weder phonetisch noch von Struktur oder Aufbau eine Ähnlichkeit hatten. Man darf hier von zwei verschiedenen Wortherkünften ausgehen, die sich nebeneinander gehalten haben aber das gleiche heißen.
 
"Beides ist gleichbedeutend mit schärfen bzw scharf." Nee. Inhaltlich ist eher wetzen und schleifen ähnlich. Wetzen scheint sich auf die hinundher-Bewegung zu beziehen. Eine Hose kann man beispielsweise durch Reiben an der selben Stelle "durchwetzen". Schärfen bezieht sich auf das Ziel der Schärfe - ist also ein zielgerichteter Prozess, eine Tätigkeit, die durch ihren erwünschten Endzustand definiert ist.
 
"Schleifen ist ein spanendes, wegbestimmtes Fertigungsverfahren zur Bearbeitung von Oberflächen oder zum Trennen von Werkstoffteilen mit Schleifmitteln und gebundenem Schneidkorn. Dies kann manuell oder auf Schleifmaschinen erfolgen. Nach DIN 8580 gehört es zur Hauptgruppe Trennen. Außerdem gehört es zur Gruppe der Zerspanungsarten mit geometrisch unbestimmter Schneide." Wikipedia
Also, ists ja genau das was ich oben schon schreibe. Schleifen nennt man der Arbeitsvorgang um die Klingenform auszuarbeiten.
Laut Dovo, nennen die den Feinschliff nach dem schleifen schon pliesten, also schon bevor blaugepliestet wird.

Ethymologisch schien mir das jetzt allerdings etwas zweifelhaft, deshalb hab ich gerade noch mal nachgeschaut. "Wetzen" kommt aus dem Althochdeutschen von "hwazzen" bzw "hwaz", "schärfen" ebenfalls aus dem Althochdeutschen von "scerfan" bzw. "scarf". Beides ist gleichbedeutend mit schärfen bzw scharf. Das eine kommt aber nicht vom anderen, da schon damals die Worte weder phonetisch noch von Struktur oder Aufbau eine Ähnlichkeit hatten. Man darf hier von zwei verschiedenen Wortherkünften ausgehen, die sich nebeneinander gehalten haben aber das gleiche heißen.

Vielleicht wurde es verschieden angewedet, ich kann nur sagen das wir gelernt haben das es von wetzen kommt.
Ich bin grad am schauen was ich aus alten Berichten erfahre.
 
Die Verwendung von Begriffen unterliegt ja der Konvention. Das heißt es ist durchaus möglich, dass sich die Konventionen des Schleiferhandwerks nicht mit der DIN decken. Ich finde die Definition der DIN sinnvoll. 1. Spanendes Fertigungsverfahren zur Bearbeitung von Oberflächen oder zum Trennen von Werkstoffteilen 2. gebundenes Schneidkorn 3. geometrisch unbestimmte Schneide

"Schleifen nennt man der Arbeitsvorgang um die Klingenform auszuarbeiten." Der Arbeitsvorgang um die Klingenform (eher Klingengeometrie) auszuarbeiten ist Schleifen, aber Schleifen nicht umgekehrt der Arbeitsvorgang um die Klingenform auszuarbeiten. Schleifen ist nicht auf ein spezielles Endergebnis gerichtet (Klingenform ausarbeiten), sondern jedes Fertigungsverfahren, das spanend Werkstoffteile trennt mit gebundenem Schneidkorn und geometrisch unbestimmter Schneide.
 
Hier ein Auszug von Herder:
***Nach großen Bemühungen ist es gelungen, dass seit 1997 bei der „Windmühle“ wieder junge Schleifer und Pließter sowie auch Reider und Ausmacher als Fachberufe ausgebildet werden.***

Der Namen des Berufs Schleifer kommt von seiner Tätigkeit = Schleifen(genau, die Geometrie ausarbeiten, das Wort ist mir nicht eingefallen).
Damals als in den Solinger Firmen noch viel los war gabs für jeden Berabeitungsschritt einen Arbeiter, der halt halt geschliffen, gepliestet etc.

Schleifer gibts auch im normalen Handwerk, wir sind hier aber im Messerabteil und wollen daher die Fachbegriffe benutzen.
Hier wird ja auch gesagt das und das Messer von Herder wurde blaugepliestet und nicht schön poliert.

Edit:
Dazu passt ja auch das Zitat des Schleifmeisters ums den in dem Thread geht:
***er unterschied penibel zwischen "schleifen" und "schärfen", ersteres sei nur auf entsprechenden ((Pließt-))Maschinen möglich***
 
"wir sind hier aber im Messerabteil und wollen daher die Fachbegriffe benutzen." Schon. Nur sollten die Begriffe beim Messerbauen zumindest kompatibel sein mit anderen Berufen, denn in der Sache geschieht ja nichts anderes als in der DIN beschrieben. Wenn man eigene Begriffe benutzt wie Pließter, Ausmacher, Raider gibt es keinen Konflikt. Beim Schleifen allerdings schon. Vor allem wenn man behauptet, das Schärfen auf einem Bankstein oder einer Maschine, sei kein Schleifen. Da würde ich jedem widersprechen, egal wieviele Jahre Berufserfahrung er hat und egal wieviele Messer er gebaut hat. Der Gegensatz ist einfach verkehrt.
 
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