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Pizzastein Maßgeschneidert selber gebaut, Do it your self

RamJam

Putenfleischesser
Hallo.

In einem anderen Thread ( ging um Schamottsteine für einen Pizzastein ) hatte ich geschrieben, es mit feuerfestem
Zement zu probieren.
Jetzt haben wir es selber gemacht.

Es wird eine Gußform benötigt. Wir haben sie aus Multiplex Film-Filmplatten ( die glatten aus dem Anhängerbau ) gemacht.
Inneres Maß 300x300x40mm, die Höhe von 40mm haben wir zum antesten genommen, es geht auch flacher.
Dann haben wir zwei Lagen Kaninchendraht bei Kantmaßen von 260x260mm vorbereitet.
Zwei Säckchen feuerfesten Zement á 2,5kg und etwas Speiseöl.

Also die Form zusammenbauen (verschraubt), mit etwas Speiseöl auswischen (Trennmittel) und ca. 30% des Zements in der
Form verteilen und dann die erste Lage Kaninchendraht einbetten.
Jetzt wieder 30% des Zements in der Form verteilen, dann die zweite Lage Kaninchendraht einbetten und den restlichen
Zement in der Form verteilen. Bei dem verteilen des Zements die Form schütteln/ rütteln, um keine Blasen im Zement
zu erhalten und um das ganze zu verdichten.
Jetzt mit einer benässten Glättkelle die obere Schicht glatt ziehen.
Das ganze zwei Tage in der Form trocknen lassen und dann die Seitenteile abschrauben und den zukünftigen Pizzastein
noch einmal ca. 3-4 Tage ausserhalb der Form trocknen lassen.
Jetzt wird der Stein binnen drei Tage im Backofen ausgetrocknet. 1´ter Tag 60°C vorheizen, Stein rein und 1,5 Std
bei dieser Temperatur lassen. Dann auf 90°C Stellen und nochmals 2 Std. trocknen lassen, den Backofen ausschalten
und den Stein drin lassen.
2´ter Tag das Spiel mit 110°C starten und dan auf 190°C erhöhen.
3´ter Tag 200°C und dann maximum 280°C

Jetzt ist der Stein einsatzbereit.



Rahmen_Armierung_Trennoel.jpg

Form, Armierung, Speiseöl


Erste_Lage_F_Zement.jpg

Erste Lage Zement


Armierung.jpg

Armierung


Zement_glatt_gestrichen.jpg

Zement glatt gezogen


Pizzastein_im_Einsatz.jpg

Pizzastein im Einsatz ( ca. 210-220°C auf dem Pizzastein und ca. 265°C per Messfühler am oberen Lüftungsventil des
Deckels vom OTS ). Die Pizzen waren nach 20 Minuten fertig.


Pizza_im_Anschnitt.jpg

Pizza ( für die ersten drei Pizzen haben wir TK Fertigpizzen genommen ) im Anschnitt. So wie wir es mögen, schön
kross ohne verkohlte Stellen und alles ist gar und heiß, läggggggeeeerrrrr!


Am_anderen_Tag.jpg

Der Pizzastein mit der Oberseite nach vorn, am anderen Tag. Alles tuto paletti, kein Riss etc.




Wir werden uns jetzt noch eine passende Form machen die das Maximum im 57´er Weber OTS hergibt.
Zudem werden wir noch versuchen zwei Bafflewände zu bauen, so als vergleich zum metallenen Eigenbau Baffle, siehe
Thread von McFly.
Dieser Pizzastein hat 2.- Euro für die Holzform incl. Zuschnitt gekostet plus 50 Cent für Schrauben.
Ein Sack Zement á 2,5kg kostete uns 3,10 Euro ( Mengenrabatt wegen dem Eigenbau Backofen ) normal sind 3,70 Euro.
Also maximal 9,70 Euro für einen 300x300 Pizzastein und die Möglichkeit einen maßgeschneiderten Pizzastein zu erhalten.


MfG C&M
 
Habe einen Kaminbauer gefragt: Wird auch bei Steinbacköfen verwendet.

MfG C&M
 
kleiner tip

mach es oben an der kante wie die betonbauer und genau an der kante vorbei ne dreieck leiste annageln, dann hast du oben ne sauber abgeschrägte kante. sieht bestimmt toll aus und du weisst immer was oben und unten ist. gruss
 
@saarschwenker: Ist mir bekannt mit den Dreieickleisten, aber nicht nötig. Wer will, immer zu damit.

@GP: Feuerfester Zement / evtl. Schamottmörtel / Feuerfester Beton. Haben es ohne Probleme
bei zwei verschiedenen Orstnahen Baustoffhändlern in diesen Plastiksäcken á 2,5 kg erhalten.
Hat der Link per PM (Getränkekühlschrank) was gebracht GP?


@KG: Wie schon im Fred geschrieben, werden wir noch eine 57´er OTS optimierte Pizzaplatte
bauen und die wird Rundungen haben ;-) und ca. 2-3 cm mit 1 x Armierung besitzen. Dann geht
diese ab in die Wohnung --> E-Backofen.

parallel dazu werde ich noch zwei Bafflewände gießen ( so in Dreieckform, zwecks Standfestigkeit )

MfG C&M
 
Lieber RamJam,

Ich will ja hier um "Gottes Willen" niemandem den Spaß am Basteln verderben... :)

Aber ein paar Kleinigkeiten seien angemerkt:

Die Feuerfestbrache macht in Deutschland, als Bereich der Keramischen Industrie pro Jahr größere Umsätze als der komplette Fliesenbereich! Diese Umsätze werden mit Spezialanwendungen gemacht, die sich beispielsweise auf die ganze Hochofentechnologie beziehen...
Lebensmittelechte Produkte könnten bei Entwicklungen dabei wohl zufällig heraus kommen, sind aber niemals das Ziel solcher, mir bekannter Produkte.

Du redest hier ja von einem Zement.
Den Begriff Feuerfestzement gibt es eigentlich nicht in dem bekannten Sinne! Es gibt nur FF-Mörtel und FF-Beton...( und der wird bei Bedarf d.h. bei Formteilen nicht mit Hasendraht, sondern bevorzugt mit Chrom-Nickelfasern armiert) .

Hasendraht in einem feuerfesten Material ist völliger „Fubbes“. Ist das Material nicht den Temperaturwechselspannungen gewachsen, so hilft da auch kein Draht, denn der vergrößert die Spannungen aufgrund der unterschiedlichen Wärmedehnungen der Materialien ja noch mehr...

Bei feuerfesten Materialien müssen wir grundsätzlich zwischen denen unterscheiden, die keramisch gebunden sind, d.h. die, die bei hoher Temperatur ihre Bindung über eine Schmelzphase bekommen z.B. Schamotte ...und denen, die hydraulisch bei Raumtemperatur abbinden.

Bei der hydraulischen Abbindung kann gerne was übrig bleiben, dass gar nicht so lecker ist...

Mir ist kein FF-Produkt mit hydraulischer Bindung bekannt, dass eine Lebensmittelzulassung hat!

Ich such´ja selbst danach... :roll:

Beste Grüße :prost:

Sporni
Dipl. Ing. [FH] Keramik ...aus gegebenen Anlaß ausnahmsweise mal mit "Titel"... :roll:
 
@sporni.
Was wären denn in diesem Falle für Rückstände zu erwarten?
Laut dem Kaminbauer wird es auch im Backofenbau verwendet.
(Haben es auch bei unserem Backofen verwendet).
Das mit der Armierung ist so aus dem Kopf raus nach der Devise: Sollte eigentlich nicht
Schaden und liegt eh hier herum.
Bin im Moment etwas verunsichert aber dankbar für deine Hinweise.


Ich habe zu dem bei zwei Töpfereien nach gefragt ob der Stein nicht glasiert werden kann.
Eindeutige Antwort: Lufteinschlüße können beim einbrennen der Glasur zum explodieren des
Steines führen.

Was wäre denn als alternative möglich?
Gänzlich aus Ton und dann glasiert?

Vielen Dank auf alle Fälle für deine Infos sporni. ( das mit dem Titel geht voll i.O. )

Und an alle anderen Leser, erst einmal BAUSTOP bis das geklärt ist.

MfG C&M
 
RamJam schrieb:
@sporni.
"Was wären denn in diesem Falle für Rückstände zu erwarten?"

Darüber kann und will ich dir verständlicherweise keine seriöse Auskunft geben, bevor ich nicht weiß, welches Material Du verwendet hast...
Da wird doch irgendeine Angabe auf dem Sack gestanden haben?
Ich will hier bestimmt keine "Gäule scheu machen..."
Da kann "alles und nix" drin sein. Ohne Gewähr mußt Du davon ausgehen, dass der "Zement" für deinen Niedrigtemperaturbereich zumindest mit allen denkbaren Natrium- und Kaliumverbindungen " um sich schmeißt"...Das wäre wohl nicht so "tragisch", aber es könnte auch ein gerütteltes Maß an Schwermetallen dabei sein, denn die bringen im Feuerfestbereich gewisse Vorteile..

RamJam schrieb:
"Laut dem Kaminbauer wird es auch im Backofenbau verwendet.
(Haben es auch bei unserem Backofen verwendet)."
Das heißt erst mal nix. Es ist ja schon ein Unterschied, ob ein Mörtel zum Verkleben von Steinen verwendet, die keinen Kontakt zum Backgut haben oder ob man direkt auf dem Mörtel bäckt...

RamJam schrieb:
"Ich habe zu dem bei zwei Töpfereien nach gefragt ob der Stein nicht glasiert werden kann.
Eindeutige Antwort: Lufteinschlüße können beim einbrennen der Glasur zum explodieren des
Steines führen."

Das ist ja wohl ein tüchtiger Blödsinn!!! Eine Glasur wird erst bei etwa 500-600 Grad zu einer luftundurchlässigen Glasschicht. Bei der Temperatur gibt es "keine Luft" mehr die dir den Stein um die Ohrenn fliegen läßt...
Das Probelm des Glasierens von feuerfesten Materialien liegt im Wärmeausdehnungskoeffizient der aufgeschmolzenen Glasur...

RamJam schrieb:
"Was wäre denn als alternative möglich?
Gänzlich aus Ton und dann glasiert?"

...für die Entwichlung einer lebensmittelechten Glasur für den "Spornirit" habe ich etwa drei Jahre gebraucht.... :roll:



MfG C&M[/quote]

Beste Grüße :prost:
Sporni

Edit by Knobi damit man es leichter lesen kann => Zitatfunktion bitte bei wichtigen Themen beachten - Danke und Gruß :-)
 
ich habe jetzt zwar nicht alles durchgelesen, aber ich habe eine Schamotteplatte 30x40cm 2cm dick die kostet 7 Euro und funktioniert super. Lohnt sich der Aufwand wirklich ?!

Andy
 
@Ander: Das mit den schamottsteinen ist auch so eine Sache.
siehe z.B. :http://www.grillsportverein.de/forum/threads/hilfestellung-zum-grill-mauern-gesucht.92241/
Wenn du eine frei wählbare Form willst, lohnt es sich. Wo hast du den Stein her?

@sporni: Ist klar das du ohne Angaben zu den Inhaltsstoffen keine Aussagen treffen kannst.
Werde zu sehen da etwas zu bekommen. Auf den Säcken stand nichts drauf.
Haben den "FF-Zement" auch zum vermauerern und verputzen der Schamottsteine im Backofen
genutzt!
Das mit den Töpferern, habe mich ja schon vorher versucht schlau zu fragen!
Ich sehe es nicht so das du "Scheu" machst.
Hätte vielleicht vorher diese Idee zum Vorstellen und durchkauen posten sollen. ( Bin nun mal so
:( . Da knallt mir was in den Kopp, vor Ort abchecken und ab geht dat :( )

Wäre dein "Spornirit" :cool: nicht was für meinen Stein :D

Auf alle Fälle kann mich heute der Tod ereilen und ich kann in den letzten Momenten sagen/denken:
"Heute bist du nicht dumm gestorben"

MfG C&M[/url]
 
RamJam schrieb:
....
Wäre dein "Spornirit" :cool: nicht was für meinen Stein :D
....

MfG C&M[/url]

Natürlich wäre der Spornirit was für dich...dafür mache ich die ja schließlich u.a ... 8)

Ein glasierter Cordieritstein ist halt eine "High-End-Lösung", die leider nicht billig ist... :(

Oft genug habe ich, so glaub´ich in diesem Forum betont, dass man mit einem normalen, billigen Schamottestein eigentlich nix falsch machen kann, wenn man :
- nur hier und da eine Pizza backen will,
denn im Gegensatz zu jedem Naturstein "fliegt der einem bestimmt nicht um die Ohren"...
- nur draußen in einem "Grillgerät" mit Deckel backen will.

Man darf sich halt bitte nicht daran stören, dass ein Schamottestein:

- nicht zu reinigen ist. (ÖL, Fett, "Belagsäfte" ziehen in den Stein ein und bleiben da drin...)
- sofort "versifft" und im Backofen der Küche mächtig stinkt...
- natürlich kann man da auch keine Leckereien, wie "edles Fleisch", Fisch, flammbierten Nachtisch.... darauf machen....

Beste Grüße :prost:

Sporni
 
Hallo alle,

ich kann Entwarnug geben.
Habe heute die Datenblätter vom Hersteller erhalten.
Es handelt sich um den Hersteller BURTON und der Typ des FF-Mörtels lautet "BUROMUR H".
Das Datenblatt ist unter folgendem Link als PDF Datei erhältlich:
http://www.burton.de/datenblaetter/10.2_12 _Buromur H_111.pdf
Der Hersteller bietet auch Corderit haltige Sorten an.

Die Zusammensetzung schwankt im angegebenen Rahmen der Rohstoffe und enthält folgende
Bestandteile:
45-50% SiO2 = landläufig Sand.

25-30% AL2O3 = landläufig die Oxidationschicht die Aluminium vorm "durchrosten" schützt.

3% Fe2O2 = landläufig ""Eisenrost" (hier von gibt jeder DO mehr ab, was ja auch gesund ist :cool: ).

13% Ca0 = landläufig Branntkalk ( "ungelöscht" und unkontrolliert mit Wasser versetzt wird das heiß bis
sehr sehr heiß und kann "ungelöscht" die Augen und Schleimhäute verätzen. In diesem Falle,
nach dem Trocknen des Steines ist es "gelöscht" und stellt ebenfalls keine Gefährdung dar ).

max. Anwendungstemperatur 1200°C


Alle diese Inhaltsstoffe sind in natürlichen/ irdenen Speisegefäßen ( in unterschiedlichen Mengen
ebenfalls enthalten ) oder in geballter Form in Aluminium/- Eisenkochgeschirr und weder ich noch
eine bekannte Lebensmittellaborantin noch ein bekannter Dr. der Chemie sieht da Probleme.

Der Vorteil mit diesem Mörtel liegt in der variablen Formgebung und und Ersetzbarkeit, da ja
die Vergußform nur einmal erstellt werden muss.
Der Nachteil ist sicherlich das er nur zum Backen ( ohne viel bis sehr geringe Mengen Flüssigkeit
aus dem Gargut austreten sollten ) geeignet ist.

Deshalb ja das ganze auch "PIZZASTEIN" und nicht "GRILLSTEIN".

Bei sorgfältigem Umgang sind hier und da Verunreinigungen unvermeidlich die aber da durch,
dass der Stein im Regelfall bei 200°C betrieben wird verdampfen. ( es bleiben optische Stellen
und das war es dann )
Sollte die "Backseite" stark verunreinigt sein, macht richtig Glut in eurem Grill und dreht den Stein
mit der "Backseite" Richtung Glut und lasst ihn dort ca. 40-90 Minuten, dann nennt sich das ganze Pyrolyse
( wird ja teuer genug bei Backöfen angeboten ) und gut ist. Es bleiben zwar "optische Stellen"
aber das war es dann.


Meine GöGa und ich haben beschlossen das Teil für den Hausgebrauch "JAMstone" (Spaßstein)
zu taufen, so wie wir zum Gluteinheitzer "Luftstock" sagen.

@Ander: Durch diesen Thread und einem weiteren in Bezug zu Schamottstein sind wir sensibiliesiert
worden. Check mal nach von welchem Hersteller, Typ und Datenblatt zwecks Inhaltstoffe.


MfG C&M
 
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