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Pulled Pork - 2 schnelle Variationen

torbit

Veganer
Vielleicht hat der ein oder andere hier im Forum auch schon einmal gedacht, es wäre hilfreich, wenn man die Zeit für ein Pulled Pork verkürzen oder und besser im Voraus kalkulieren könnte.

Hier kommen zwei Varianten, beide dauern etwa 3 Stunden und ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster: das Ergebnis der zweiten, vorher geräucherten Variante, ist von der klassischen Methode nur schwer zu unterscheiden.

Das Grauen vorweg: ich benutze einen 10l Schnellkochtopf (26 cm) mit einem Dampfgar-Einsatz. Da passen etwa 3 kg Fleisch hinein.

Wer sich davon nicht abschrecken lässt, hier kommen die Fotos mit Anleitung:

Variante 1:

Diese Version ist quasi einem Schmorbraten nachempfunden. Den Schweinenacken (ca. 2,5 kg) habe ich 24 Stunden im Kühlschrank in 3%iger Lake liegen lassen. Dadurch hat er etwa 80 g Flüssigkeit aufgenommen.

Am nächsten Tag trocken tupfen, noch einmal die Oberfläche großzügig salzen und auf dem vorgeheizten Grill rundherum schön anbraten.

Image 27.06.15 at 18.35.jpg


Mit Senf einstreichen und in die Dampfschale für den Schnellkochtopf legen.

Image 27.06.15 at 18.36.jpg


Der Sud bestand aus 300 ml Apfelsaft sowie 700 ml Kochflüssigkeit von der u.a. geräucherten PP-Variante 2. Alternativ geht auch ein guter Gemüsefond mit etwas Liquid Smoke oder geräuchertem Paprika-Pulver.

In den Sud habe ich noch Tomate, Knoblauch, Zwiebel, Chili und Soja-Sauce gegeben. Auf den Metall-Streben, dass aus der Flüssigkeit ragen, steht der Gar-Einsatz, so dass das Fleisch keinen Kontakt zur Flüssigkeit hat.

Image 27.06.15 at 18.36 (1).jpg


Deckel verschließen, bei höchster Hitze Druck aufbauen und bei mäßiger Hitze 1,5 Stunden garen. Den Topf auskühlen, öffnen und das Fleisch 30 min. ruhen lassen.
Währenddessen habe ich aus dem Sud die BBQ-Sauce eingekocht, abgeschmeckt und püriert.

Image 27.06.15 at 18.37.jpg


Der Nacken hat nach dem Rupfen schon ziemlich rauchig geschmeckt, was sich nach Mischen des gerupften Fleischs mit der BBQ-Sauce natürlich noch verstärkt hat.

Image 27.06.15 at 18.38.jpg


Variante 2

Hierzu habe ich den Nacken (2,9 kg) ebenfalls 24 Std. in Lake gelegt, dann mit Senf bestrichen und mit je 4-5 EL Zucker, Salz und Paprikapulver, etwas Kreuzkümmel und Chili gewürzt. Ansonsten einfach den Wunsch-Rub verwenden.
Dann bei ca. 120 °C für 1,5 Std. mit Buchenholzspäne räuchern. Ich hatte je 6 Briketts rechts und links in den Kohlekörben. Darauf zwei Hände voll Spänen in einer kleinen Aluschale, die ich mit Folie abgedeckt hatte. In der Folie waren ein paar kleine Löcher. Nach etwa 45 min. habe ich noch einmal Späne nachgefüllt.

Image 27.06.15 at 18.38 (1).jpg


Auch hier anschließend wie oben 1,5 Std. im Dampfdrucktopf fertig garen. Diesmal bestand der Sud nur aus 300 ml Apfelsaft und 700 ml Gemüsebrühe.

Image 27.06.15 at 18.39 (1).jpg


Ich hatte das Fleisch mit Garn gebunden, damit es auf dem Grillspieß etwas kompakter war.

Der Sud nimmt relativ viel Raucharomen an. Aus einem Teil davon habe ich mit Knoblauch, Zwiebeln, Chili, Tomatenmark, Apfelmus, Honig und Soja-Sauce die BBQ-Sauce gekocht.

Image 27.06.15 at 18.41.jpg


Das Ergebnis ist extrem saftig, da das Kollagen den frei werdenden Fleischsaft wieder binden kann. Das PP laugt nicht aus, denn es liegt nicht in der Kochflüssigkeit. So behält es auch den Fleischgeschmack.

Schönen Sonntag noch,
Torsten
 

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Servus Torsten,

interessant!

Würde ich gerne mal kosten!

Grundsätzlich ist PP ne leckere Sache - das besondere daran ist aber m. E. eben gerade auch, dass es so lange dauert.

Mal abgesehen davon, dass ich keinen Schnellkochtopf habe, bleibe ich lieber bei der klassischen Zubereitung und verwende evtl. mal ne Krücke...

Gruß

J.M.F.
 
Das ist so nicht meins. Dann lieber zeitintensiv und klassisch!

Gruß Marc
 
Finde ich persöhnlich gut. Auch mal Grillgut lange auf dem Grill zu haben.
dabei total relaxt ein Bierchen trinken und nicht im 5-Minten-Takt immer
neues Grillgut auflegen zu müssen.

Hast Du sehr schön Dokumentiert:thumb2:

Sieht sehr lecker aus.
 
Grundsätzlich finde ich neue Ideen der Zubereitung immer interessant. Kann mir auch gut vorstellen, dass das lecker geschmeckt hat, aber ich bereite PP immer klassisch (auch ohne Krücke) zu.
Das dauert dann eben so lange wie es dauert. Die Zeitunterschiede bei gleich großen Stücken überraschen mich immer wieder.
Ich mache immer größere Mengen, rupfe das Fleisch und friere Portionsgrößen ein, die ich auf einmal verbrauchen kann. Im Wasserbad im Vakuumbeutel erhitzt, schmeckt das PP wie frisch vom Smoker. Wenn ich Gäste habe, habe ich absolut keinen Stress und kann ich die Zeit ganz einfach planen. Da ist es auch völlig egal ob der Beutel eine halbe Stunde länger im heißen Wasser ist.
Ich hab immer einen Vorrat im Gefrierschrank.
Werde voraussichtlich diese Woche wieder ein paar Duroc-Nacken im Gassmoker veredeln um den freien Platz im Gefrierschrank zu füllen.
 
Gut erklärt und schön bebildert. Pulled Pork ist ja nun mal gerupftes Schwein und das hast Du, zumindest sehen die Bilder so aus, beide Male gut hinbekommen.
 
Wie sagt Rüdiger Hoffmann so schön ? : Kann man ....Muß man aber nicht !

Ich finde auch, das gerade das Prozedere drumrum ist, was PP ausmacht.
 
Das Feiern des Zeremoniells kann ich natürlich gut verstehen, aber das Fleisch wird beim erneuten Aufwärmen schon etwas trockener. Der Grund liegt einfach darin, dass die extrem übergarten Fleischfasern nur aufgrund des denaturierten Kollagens, also der entstandenen Gelatine, saftig wirken.
Beim Abkühlen und erneuten Aufwärmen (ab Temperaturen von etwa 80°C) nimmt die Gelierkraft der Gelatine immer mehr ab.

Wenn man das Fleisch mir viel Sauce vermischt, spielt das natürlich nur eine untergeordnete Rolle (und ist piepegal).
Aber nach meiner Erfahrung schmeckt das Pulled Pork direkt nach der Zubereitung am besten. Außerdem spart man Plastikbeutel. Und Platz im Kühlschrank.

Gruß und frohes Schwitzen,
Torsten
 
Also was pulled pork , ribs, brisket angeht...ich will das gar nicht schnell hinbekommen. Ich will mir Zeit lassen, will beobachten wie es langsam immer und immer besser wird, will sicherlich auch etwas besonderes haben..für mich und meine gäste
 
Ich habe noch nie PP zubereitet und finde deshalb die Vorstellung der beiden Varianten echt interessant ! Warum nicht mal was riskieren? Ich selbst war auch ewigkeiten ein Verfechter der Druckmethode um zu prüfen wie der Garpunkt vom Fleisch ist. Seit Jahren benutze ich aber ein Thermometer. Ist halt einfacher und das Ergennis passt.

Toller Bericht, von sowas Leben Foren!
 
also die erste PP habe ich auch noch reichliech zelebriert... aber mittlerweile 22:00 Grill an 23:00 PP drauf ab 70° moppen. Fertig is wenn fertig is.

Daher finde ich die schnellen PP klasse.
Ich für meinen Teil hab schon im DO damit experimentiert und bin da in ca 4,5 Stunden mit allem durch. Das Fleisch is top und die hab noch ein lecker Soße bei.
 
Wenn man wenig Zeit hat sicher eine gelungene Alternative ... aber wenn ich meinen Kumpels sage ich habe das PP im Kelomat gemacht, dann befürchte ich, dass ich das nächste mal alkoholfreies Bier bekomme :blinky:
 
Für mich, sollte PP klassisch, kann mir nicht vorstellen das das Ergebnis das selbe ist, gerade die Plateau Phasen machen das Ergebnis aus.
 
Erst testen dann urteilen ;)
 
Erst testen dann urteilen ;)


bei meinem standpunkt geht es gar nicht mal so sehr um das endergebnis ( was meiner meinung nach sicherlich nicht dem original"verfahren" gleichzusetzen ist). es geht um das verfahren an sich, was , so finde ich es zumindest, für den griller ein ganz besonderes flair hat. irgendwann gehts dann noch schneller und wir sind beim tk PP aus dem supermarkt. gerade in einer so schnelllebigen zeit wie jetzt, sind , ich nenn es mal traditionen, immer noch wichtig. vor 50 jahren gabs schon schnellkochtöpfe...es wird einen grund haben warum sich diese methode noch nicht durchgesetzt hat.
für manchen mag ich vielleicht altmodisch klingen.....für mich ist der begriff in manchen dingen gar nicht so negativ;)
 
Guten Morgen,

ich habe eher die Erfahrung gemacht, das beim Kochen und Grillen die Technik sich kaum verändert, weil man das eben "schon immer so gemacht hat" und häufig nicht, weil es die beste Methode ist. Bis heute wollen viele z.B. immer noch Poren beim Steak verschließen oder salzen die Aubergine, damit sie nicht mehr bitter ist.

"Schnellkochtopf" erzeugt bei vielen ein ähnliches Gruseln wie "Alufolie" oder "Voldemort". Aber keine Angst, es ist nur ein relativ einfaches Kochgerät. Und sogar eine Mikrowelle macht lediglich warm. Aber eben sehr schnell.

Beim Pulled Pork geht es nur um eine Sache: das Kollagen dazu zu bringen, sich in Gelatine zu verwandeln und Wasser zu binden. Nur so wirkt das Fleisch saftig, obwohl die Fasern furztrocken sind. Alles andere (Rauch, Fett, Sauce etc.) ist zwar auch nett, aber eher weniger entscheidend. Saftig muss es sein!

Das Pulled Pork aus dem Supermarkt hat meiner Meinung nach eher etwas mit dem hausgemachten Pulled Pork aus der Gefriertruhe zu tun: gegart, abgekühlt, vakuumiert, gefroren, aufgetaut und wieder aufgewärmt. Und nur da setzt meine Methode an: mit einem Kelomt (was für ein Wort!) kann man in ähnlicher Zeit gleich ein frisches PP zubereiten. Ist doch toll! Natürlich nur, wenn die Zeit mal drängt...und wenn keiner guckt, sonst gibt´s nur noch alkoholfreies Bier ;-)


Viele Grüße,
Torsten

P.S. Alles natürlich nur meine bescheidene Meinung. Ich will niemanden der lieb gewonnenen Tradition berauben.
 
Das ist ja alles auch gar kein Problem. Ich find es prima, dass du diese Variante hier gezeigt hat. Es führen schließlich viele Wege zum Ziel. Und jeder kann entscheiden wie er zum Ziel kommt.
Wichtig ist, dass es Spaß macht und SCHMECKT.
Ist schließlich keine Religion WIE jemand sein Fleisch zubereitet :-)
 
Das ist ja alles auch gar kein Problem. Ich find es prima, dass du diese Variante hier gezeigt hat. Es führen schließlich viele Wege zum Ziel. Und jeder kann entscheiden wie er zum Ziel kommt.
Wichtig ist, dass es Spaß macht und SCHMECKT.
Ist schließlich keine Religion WIE jemand sein Fleisch zubereitet :-)


Sehe ich haargenau so! Ich werde das auf jedenfall mal ausprobieren, wenn ich mal wieder Hunger auf PP habe und keine 3 Tage vorher anfangen will. Vielen Dank, dass du uns an deiner Variante teilhaben lässt :thumb1:
 
Ich hab jetzt noch keine Erfahrungen mit einem Schnellkochtopf, aber seit ich mal PP in meinem Dutch Oven zubereitet habe hat mein UDS keine glühenden Kohlen mehr zu sehen bekommen. Ich lege das Fleisch vorher auch in die Weber Kugel zum räuchern, danach 4 Stunden in den DO, das Endergebnis ist von einem klassischen PP vom Smoker kaum zu unterscheiden.
 
Ich hab jetzt noch keine Erfahrungen mit einem Schnellkochtopf, aber seit ich mal PP in meinem Dutch Oven zubereitet habe hat mein UDS keine glühenden Kohlen mehr zu sehen bekommen. Ich lege das Fleisch vorher auch in die Weber Kugel zum räuchern, danach 4 Stunden in den DO, das Endergebnis ist von einem klassischen PP vom Smoker kaum zu unterscheiden.

so ähnlich mache ich es auch ... 45 Minuten bis eine Stunde räuchern und dann ab in den DO... 4 Stunden PP

geschmacklich ein traum
 
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