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Steaks selbst Zuhause reifen

Das Reifen des Fleisches ist ja ganz einfach gesagt nichts anderes als eine teilweise Vorverdauung durch Enzyme. Dass heißt Enzyme schließen das das Eiweiß im Fleisch schon zum Teil auf wodurch es zarter wird. Die Abbaustoffe die dabei entstehen tragen dann eben zur Aromabildung bei.
Da diese Vorgänge auch anaerob, also ohne Sauerstoff, ablaufen können, funktioniert es eben auch im Vakuumbeutel. Alles sehr vereinfacht erklärt. ;)

Langsam, ich bin mir zwar sicher, dass Du es nicht so meinst, aber das hört sich so an als ob Wet Aging und Dry Aging das gleiche wären. Ist es aber bekanntlich nicht.
 
Ich wollte die Frage gar nicht beantwortet haben... :pfeif:
Vielmehr war es mein Ansinnen, dass ich der von mir Zitierte darüber Gedanken macht, was er schreibt. :roll:
Ich weiß um die Wirkung von Milchsäurebakterien. :grin:

Och ja, warum kaufen wir dann nicht einfach Fleisch was Wet-Aging unterworfen wurde und machen uns über Dry Aging gar keine Gedanken. Ist ja beides gereift.
 
Langsam, ich bin mir zwar sicher, dass Du es nicht so meinst, aber das hört sich so an als ob Wet Aging und Dry Aging das gleiche wären. Ist es aber bekanntlich nicht.
Absolut nicht! :D
Ich denke mal, wenn es einem nur um die Zartheit geht, ist Wet-Aging in Ordnung.
Wenn man die Aromabildung noch dazu nimmt sieht die Sache dann glaube ich wieder ganz anders aus, da sich unter Sauerstoff andere Aromen entwickeln, als ohne Sauerstoff. Angaben jedoch ohne Gewähr. ;) Bin da noch nicht so weit wie ich gern wäre.
Also ich habe beides schon gemacht und kenne die Ergebnisse. Sind einfach Welten dazwischen. Ich kann es lediglich nicht komplett auf chemischer Ebene erklären.
Ich wollte die Frage gar nicht beantwortet haben... :pfeif:
Vielmehr war es mein Ansinnen, dass ich der von mir Zitierte darüber Gedanken macht, was er schreibt. :roll:
Ich weiß um die Wirkung von Milchsäurebakterien. :grin:
Falsch verstanden.^^
 
warum kaufen wir dann nicht einfach Fleisch was Wet-Aging unterworfen wurde und machen uns über Dry Aging gar keine Gedanken
Das wiederum, Firecancer, ist eine ausgesprochen gute Frage: Schon deswegen, weil ich nicht nur einmal vakuumgereiftes Fleisch hatte, das manchen abgehängtem Fleisch um Längen voraus war. Das mag zum Einen daran liegen, dass der Hype, den das Abhängen gerade erfährt, zu allerlei Blüten führt (u.A. dass eine Woche anhängen bereits als Dry Agend verkauft wird), zum Anderen, dass das Resultat jeglicher Reifung eben auch eine Frage des Ausgangs- oder Rohmaterials ist. Aber, und das sei auch explizit erwähnt, ahtte ich auch schon trockengereiftes, oder anders gesagt, abgehängtes Fleisch, dass eine Offenbarung war.
Beide Reifungen können zu ganz hervorragenden Resultaten führen, aber ohne Zweifel kann das nass- also vakuumreifen unter gewerblichen Bedingungen besser kontrolliert werden. Da es zudem zu keinem Flüssigkeits- und Gewichtsverlust führt, ist es zudem i.d.R. auch etwas lukrativer für den Erzeuger.

Aber wie dem auch sei: Deine Aussage, dass unter Ausschlus von Sauerstoff/Luft keine Reifung stattfindet, wird dadurch nicht richtiger.
 
Darum geht es hier doch aber gar nicht. Das ist doch am Thema vorbei. Und inwieweit nach dem Dry-Aging noch eine Reifung im Wet-Aging stattfindet sei mal dahingestellt.

Und daher breite ich auch über den Rest den Mantel des Schweigens, denn das wäre eine Diskussion, die zu gar keinem Ende führen würde.
 
Ich starte mal ein "Experiment" und zitiere aus Modernist Cuisine at Home S. 186 " ...... Dieser Reifungsprozess lässt sich nicht so einfach nachbilden, doch wir haben ein Schnellverfahren entdeckt. Streichen Sie ein Steak mit asiatischer Fischsauce ein (3g Sauce pro 100g Steak), das Sie dann vakuumieren und für 3 Tage in den Kühlschrank legen. Das macht bei deutlich geringerem Aufwand das Fleisch zart und bewirkt einen für gereiftes Fleisch typischen intensiveren Umami-Geschmack." Ich habe mir ein frisches Probe-Entrecote gekauft. Es sind nur 250g. Dann habe ich es mit 7g Fischsauce eingepinselt und vakuumiert. Jetzt liegt es bis Sonntag im Kühlschrank. Schauen wir mal, was das wird. Ich werde berichten.
 
Drei Tage habe ich nun auf das Fischsaucengereifte Steak gewartet.
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Das Entrecote wurde am Sonntag gegen 14:00 aus dem Kühlschrank genommen. Es fühlte sich mürbe an. Es wurde dann mit Oberhitze von jeder Seite 60 Sekunden gebräunt und im Napoleon bei 90-100 Grad auf 56 KT gezogen. Das Ergebnis hat mich überzeugt. Das Fleisch war zart. Flüssigkeit ist beim Anschnitt kaum ausgetreten. Den so typischen Umami-Geschmack konnte ich nicht feststellen. Wie auch - ich kenne ihn gar nicht ;-). Auf jeden Fall schmeckte das Fleisch nicht nach Fischsauce . Es war ein leckeres Steak - nur etwas dünn. Ich zweifele allerdings noch ein wenig über die Aussagekraft des Experimentes. Es fehlt der Vergleich zum unbehandelten Steak der selben Charge. Es kann natürlich sein, dass das Steak auch unbehandelt zart gewesen wäre. Ich werde es aber auf jeden Fall erneut probieren - geschadet hat es dem Fleisch nicht.
 

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....interessant, interessant, was hier alles so zu diesem Thema gesagt wird und wieder habe ich etwas über das "reifen" von Fleisch gelernt.
Auch ich beschäftige mich schon lange mit dem Gedanken, was wohl am Besten sei.
zunächt einmal bin ich der gleichen Meinung wie
Bär.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es oftmals wirklich am Tier liegt.
Seit Jahren kaufe ich mein Retinto- Rind beim selben Metzger und trotzdem gibt es Unterschiede in der Fleischqualität.
Das führe ich darauf zurück, dass die Viecher vielleicht von unterschiedlichen Weiden kommen und somit ein unterschiedliches Futterangebot vorfinden.
Die Retinto-Rinder werden hier auf der Weide geboren und ihr müßtet mal die vielen Kälbchen sehen, wie sie momentan hier im Nov. auf der Weide herumtollen und "Wettrennen" veranstalten. Aber, das will hier niemand wissen und ist am Thema vorbei.

Zu meinen Steaks kann ich nur sagen, dass diese mindestens drei Wochen beim Metzger im Kühlhaus abhängen. (ich glaube in DE würde man den Laden direkt schließen)
beim portionieren der Steaks darf ich durchaus mit hinter die Ladentheke - nicht vorstellbar in DE.
Dann lasse ich mir alles portionsweise vacuumieren und dann geht es nochmals für drei Wo. in den Kühli zuhause. Mit einem 90 prozentigen gutem Ergebnis auf dem Grill.
die restlichen 10 % sind so la la ,- also,- da schiebe ich es echt auf das Tier zurück
Wir haben hier um die Ecke, - angeblich - eines der besten Steakhäuser Spaniens. Immer wieder werden wir dorthin eingeladen und mit jedem erneuten Besuch bin ich dort mehr und mehr enttäuscht. Obwohl das Fleisch echt und lange dry-aging gereift ist und es verschiedene Rinderrassen zur Auswahl gibt.
Mich haut es in diesem Lokal nicht mehr vom Hocker.
Manchmal denke ich - zulang gereift wird oft überbewertet und ist nahezu am vermodern des Produktes. Es schmeckt mir halt nicht mehr.
http://www.restaurantecastilleria.com/

Aber, das Thema ist hier -
Steaks selbst Zuhause reifen
und ich glaube die Idee mit dem vacuumieren und anschließendem nachreifen im Kühli ist nicht die schlechteste Variante.
allerdings wie bereits erwähnt - Das Ausgangsmaterial muß einfach allerbeste Qualität sein.
In diesem Sinne ....
hasta pronto
 
Moin moin Leute,
das wird ja richtig spannend hier im Thread. Und deshalb gebe ich auch mal meine persönliche Erfahrung dazu ab.
Ich habe schon mehrfach eine frische Hochrippe im Beutel 3 Wochen reifen lassen, mit mittelmäßigem Ergebnis. Zu dem Zeitpunkt des Versuches hatte ich kein richtiges, im Reifeschrank gedry aged Fleisch probiert und erlebt.
Das echte, aus dem Reifeschrank, ist mit diesen homemade Projekten in keinster Weise vergleichbar.
Schaut euch die Videos von Sven @disturbedcooking zum Fleischreifung an und ihr bekommt auf die meisten Fragen eine Antwort.
Hier noch ein paar Tipps von Heston Blumenthal


Und hier noch ein Link zu Svens Fleischreifungstest
 
Hat schon mal jemand diese Methode ausprobiert, es soll ja nicht nur mit Lamm funktionieren. Wollte ich im Sommer eigentlich mal ausprobieren, bin aber irgendwie nicht dazu gekommen. Bei dem Thread hier fiel es mir wieder ein.

http://www.stern.de/genuss/essen/re...ie-geheimnisse-eines-grillprofis-3779784.html


Der Link scheint nicht mehr zu funktionieren. Der hier hat die gleiche Thematik:

http://www.stern.de/genuss/essen/ra...is--das-saftigste-steak-der-welt-3538200.html
 
Der Link scheint nicht mehr zu funktionieren. Der hier hat die gleiche Thematik:

http://www.stern.de/genuss/essen/ra...is--das-saftigste-steak-der-welt-3538200.html


Schade, das Video scheint auch nicht mehr online zu sein. Ich versuche, das mal aus der Erinnerung zusammenzufassen. Dieser Schweizer (ehemaliger Metzgermeister) hat eine zähe Paste aus Senf und ganz fein gemahlenen Gewürzen zusammen gemixt. Essentiell ist wohl der Senf. Die Paste sah extrem zäh aus, so wie Nutella, die im Kühlschrank stand :). Mit dieser wurde das Fleisch allseitig bestrichen und dann für ca. 48 Stunden ungekühlt der sommerlichen Wärme ausgesetzt. Die Säure aus dem Senf soll verhindern, dass sich auf der Fleischoberfläche schädliche Bakterien vermehren, gleichzeitig werden im Inneren des Fleisches die Reifeprozesse beschleunigt. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, der Reporter in dem Video war allerdings schwer beeindruckt vom Ergebnis.
 
Schade, das Video scheint auch nicht mehr online zu sein. Ich versuche, das mal aus der Erinnerung zusammenzufassen. Dieser Schweizer (ehemaliger Metzgermeister) hat eine zähe Paste aus Senf und ganz fein gemahlenen Gewürzen zusammen gemixt. Essentiell ist wohl der Senf. Die Paste sah extrem zäh aus, so wie Nutella, die im Kühlschrank stand :). Mit dieser wurde das Fleisch allseitig bestrichen und dann für ca. 48 Stunden ungekühlt der sommerlichen Wärme ausgesetzt. Die Säure aus dem Senf soll verhindern, dass sich auf der Fleischoberfläche schädliche Bakterien vermehren, gleichzeitig werden im Inneren des Fleisches die Reifeprozesse beschleunigt. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, der Reporter in dem Video war allerdings schwer beeindruckt vom Ergebnis.

Das passt so nach meiner Erinnerung ganz gut... allerdings waren es glaube ich eher 20 Std...
Ich schau mal nach ob ich das Rezept noch finde....
Hatte es getestet... war schon sehr geil.. aber den Senf schmeckt man natürlich immer noch raus...
 
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