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Zungenwurst mal anders

Ich mag Zungenwurst, hab es bisher bloß gescheut selber zu machen, weil ich nicht mit dem Blut hantieren wollte. Aber wenn es das auch "Instant " gibt, wird es interessant.
Ich habe noch nie mit Trockenblut gearbeitet, weil ich ja problemlos and frisches komme. Das Pulver muss in Wasser angerührt werden und wird dann wie normales Blut verarbeitet. Wenn du nicht mit "richtigem" Blut hantieren willst, wirst du also mit dem angerührten Pulver genauso wenig Freude haben.
 
Die Frage ist doch ob, dass getrocknete Blut genauso seine Bindekraft behält oder es einfach nur rotes Wasser ist gegenüber frischem Blut
 
Moin Moin
Habe ich schon erzählt, das ich neugierig bin, all so habe ich mir mal einen Beutel Trockenblut beim Hausschlachtebedarf gekauft. Es läßt sich ganz gut verarbeiten, da es sehr fein ist, staubt es etwas beim Anrühren. Die Farbe ist sehr dunkel, fast schwarz. Es hatte nach dem Ansetzen einen sehr leichten Beigeschmack der eher unangenehm war. Verarbeiten lässt es sich im angerührten Zustand wie Frischblut, wenn dieser Beigeschmack nicht wäre. Nachdem ich die Würste gebrüht hatte, war der unangenehme Geschmack weg, warum auch immer. Die fast schwarze Farbe des Blutes ist geblieben, was aber nur optisch war und vielleicht mit einem Schuss Milch zu beheben ist, wenn es stört. Es ist sicher eine gute Alternative, wenn man nicht an Frischblut herankommt oder spontan Rotwurst bauen will, wenn der hohe Preis nicht wäre. Für Frischblut bezahle ich, je nach Laden, 3 - 5 € für fünf Liter. Bei der Metro soll man auch Blut bestellen können, habe ich aber noch nicht. Ich hole mir immer 5 L und friere sie in Beuteln a o,5 L ein, so kann ich auch kleine Mengen Wurst herstellen und ich habe immer Blut im Haus. Wenn man sich die Arbeit nicht machen will, ist Trockenblut eine gute Alternative.
Andreas
 
Hallo, ein tolles Rezept!
:thumb1::thumb1::thumb1::thumb1:
Das gefällt mir gut!
 
In Großbritannien wird für den "Black Pudding" fast ausschließlich Trockenblut verwendet. Frisches Blut ist da nur äußerst schwer zu bekommen. Es gibt sogar den Mythos, dass frisches Blut verboten sei, das stimmt aber nicht. Früher soll Frischblut wohl wegen der Maul-und-Klauen-Seuche wirklich eine Zeit lang verboten gewesen sein, und irgendwie hat sich das verselbstständigt. Bequemlichkeit spielt da wohl sicher auch eine Rolle.
 
Da es mir manchmal schwer fällt den Tag der Wurstherstellung zu terminieren und zu planen wollte ich nicht mit Blut durch die Gegend fahren das dann vielleicht bei mir rumsteht. Daher die Idee mit dem Trockenblut welches ich spontan verarbeiten kann. Aber wenn ich frisches Blut einfach einfrieren und Auftauen kann wäre das ja eine noch bessere Lösung.
Danke @calenberger
 
Blut läßt sich problemlos einfrieren. Ich friere immer Halbliter-Portionen ein, weil ich nie riesige Mengen fabriziere. Je nach Wurstsorte gibt das immerhim so um die 2 kg.
 
"Black Pudding"
Blutpudding gehört zu der ältesten, bekannten Wurstsorte. Schon in der Steinzeit hatten die Menschen kein Problem, Fleisch durch trocknen, salzen und oder räuchern zu konservieren. Das gelang mit dem Blut nicht so ohne weiteres. Da damals alle Teile von einem Tier verwertet wurden, kamen schon die Steinzeitmenschen auf die Idee, Blut in Därme, Blasen oder Mägen zu füllen und durch garen die Haltbarkeit zu erhöhen. Im deutschsprachigem Raum nahm die Entwicklung verschiedener Wurstsorten mit Gründung der Gilden ( Fleischhauer Gilde ) im Mittelalter, rasant an Fahrt auf. Zu der Zeit wurde auch die Blutwurst weiter entwickelt, da nun auch durch beginnenden Fernhandel neue Gewürze zur Verfügung standen. Bisher ausschließlich mit Kräutern, Zwiebeln und Knoblauch gewürzte Würste konnten nun mit z.B. Pfeffer, Piment, Muskat, Ingwer und Kardamom gewürzt werden. Diese Produkte waren natürlich noch lange Zeit nur der reichen Oberschicht vorbehalten.
Wann dann der "Black Pudding" entstand, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Es kam aber irgend wann der Wunsch auf, die Rotwurst auch warm auf den Tisch zu bringen. Das Problem, normale Rotwurst zerfällt beim Erwärmen und bekommt wieder seine Konsistenz, wie beim Füllen der Wurst. Dem kann man Abhelfen, indem man der Wurstmasse am Anfang wahrscheinlich Roggen oder Hafergrütze zugesetzt wurde. Später wurde dies durch verschiedene Mehlsorten ersetzt. Das kann sich von Region zu Region unterscheiden und hing früher wohl von der Verfügbarkeit ab, was dann aber mit der Zeit typisch für die Region wurde. Ich habe selbst in Kenia afrikanischen "Black Pudding" bei den Massais probieren dürfen. Das war frisches Rinderblut, vom lebendem Tier gezapft, mit Wildkräutern, Maismehl und Salz gemischt, in Ziegenmägen gefüllt und gegart. es hatte, sagen wir mal, einen interessanten Geschmack. Durch das reine Rinderblut schmeckte es sehr mineralisch und etwas nach Eisen, auch war der Blutgeschmack viel kräftiger als wir es von unserem Schweineblut her kennen.
Bei uns, im Calenberger Land wird bei Hausschlachtungen immer noch die Beutelwurst gebaut. Da wird der Rotwurstmasse nur noch 15 bis 20% Roggenmehl zugegeben und in Sterildärme gefüllt. Die Beutelwurst in 2 cm dicke Scheiben schneiden, in verquirltem Ei wenden und panieren. Die Scheiben in Butterschmalz ausbraten, bis die Panade goldgelb bis braun ist. Dazu werden Zwiebelringe gebraten, die über die Stampfkartoffeln gegeben werden, dazu eine Gewürzgurke und das Essen ist perfekt. Original wurde dazu ein Glas mit kalter Buttermilch gereicht, kann man evt. durch ein Bier ersetzen.
Diese Art von Wurst darf nur da als Wurst verkauft werden, ob sie ortsüblich ist, all so durch Tradition belegt ist, das es diese Art der Wurst schon lange gibt. Eigentlich ist sie, nach den Vorschriften, keine Wurst, da ihr das Roggenmehl zugesetzt wurde. Das gilt z,B. auch Calenberger Knappwurst, Bremer Pinkel und Oldenburger Rulken. Das sind so genannte Cerealienwürste da sie nicht nur aus Fleisch bestehen.
Ich habe mal einen Übersetzer gestartet und mir den Begriff "Black Pudding" in verschiedene Sprachen übersetzen lassen. Das Folgende ist nur eine kleine Auswahl der angebotenen Länder. Man kann aber sehen, das es in allen Kulturkreisen einen Namen für "Black Pudding" gibt. Ich denke nicht, das in den Ländern nur ein Name für die Wurst gesucht wurde, um den Engländern einen Gefallen zu tuen, sondern das sie da von Haus aus bekannt ist.

Englisch Black Pudding
Deutsch Beutelwurst
Schwedisch Blodpudding
Maltesisch pudina iswed
Afrikaans swart poeding
Arabisch بودنغ الأسود
Chinesisch Hēi bùdīng
Grichisch μαύρη πουτίγκα
Haiti- Kreolisch pouding nwa
Japanisch Burakkupudingu
Hindi काला हलवा kaala halava

Man sollte aber nicht von ausgehen, das der "Black Pudding" ( Beutelwurst ) ähnlich herzhaft schmeckt, wie bei uns. Ich habe mir in Schweden mal einen Blodpudding gekauft. Er war in Sterildarm gefüllt und sah wie eine Rotwurst aus. Doch weit gefehlt. Nach dem Braten probiert und da wurde ich aus meinen Träumen gerissen. Die Situation: Nach vier Wochen Urlaub war die Dosenwurst alle und das Wurstangebot in Schweden ist sehr überschaubar. Zum Teil auch für uns sehr ungewohnt, da mit exotischen Gewürzen manche Wurst versaut wird. Als Beispiel, Sternanis in beträchtlicher Menge, in einer Leberwurst. Ich sage mal vorsichtig, gewöhnungsbedürftig.
Zurück zum Blodpudding, Positiv bleiben folgende Inhaltsstoffe zu vermerken: Blut, Speck, Salz, Pfeffer und Majoran. Negativ: Viel Zucker, Zimt, zuviel Nelken, Rosinen und noch andere für mich nicht erkennbare Stoffe. Wenn ich das mit geschlossenen Augen probiert hätte, hätte ich eher auf einen Dresdener Stollen getippt.Normal bin ich dagegen, Lebensmittel zu entsorgen. In dem Fall habe ich eine Ausnahme gemacht und den Rest im Wald entsorgt. Einige Tage später wurde im Dorf erzählt, es seien Füchse mit auffälligem Verhalten am Dorfrand gesichtet worden. Ich hoffe nicht, das es an der Wurst lag und wenn doch, selber Schuld. :D ;) Das war mal ein kleiner Exkurs in Sachen Blutwurst, hoffentlich habe ich euch nicht zu sehr gelangweilt.
Andreas
 
Das sieht super aus ...... Davon eine schöne Scheibe auf einem Rosinenbrötchen ..... :messer:
 
Mit Estragonsenf!

Dazu fällt mir immer ein Spruch meiner Oma von vor ca. 35 Jahren ein.

Frank, wenn Du Senf zu einer Wurst brauchst, dann taugt die Wurst nix.

Estragonsempft nur zur Bosna .... hier würde ich einen dünnen Butterfilm deutlich bevorzugen.
 
Ich hol den Fred mal wieder hervor da ich eventuell dieses WE mich auch mal an Blutwurst oder Zungenblutwurst versuchen will :)

Wie schaut es denn hier (will die Wurst in eine Rinderbutte und auch in Kunstdarm füllen) mit der Haltbarkeit vor/nach Anschnitt aus ?
 
Ich hol den Fred mal wieder hervor da ich eventuell dieses WE mich auch mal an Blutwurst oder Zungenblutwurst versuchen will :)

Wie schaut es denn hier (will die Wurst in eine Rinderbutte und auch in Kunstdarm füllen) mit der Haltbarkeit vor/nach Anschnitt aus ?

Angeschnitten im Kühlschrank würde ich mal 7 bis 10 Tage veranschlagen. Irgendwann gewinnen die bösen Bakterien die Oberhand, und die Wurst fängt an, schmierig zu werden.
 
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