Servus,
zum vergangenen Weihnachtsfest wollten mein Bruder und ich mal was Besonderes auf den Tisch bringen. Im September haben wir uns sechs junge Masthühner besorgt um sie im heimischen Garten bis zu ihrem Ableben nur mit dem besten Futter und ganztägigem Auslauf zu versorgen. Wir wollten zum einen erfahren, wie so ein Zweibeiner schmeckt, wenn er nicht mit dem gängigen Mastfutter küchenreif gefüttert wird und zum anderen den kompletten Weg vom Küken über die Schlachtung bis hin zum fertigen Braten nachvollziehen. Bis zum ersten Schnee ersetzten die Hühner unseren Rasenmäher und düngten den Garten aufs Beste - es ist erstaunlich, wie viel Gras so ein Huhn am Tag verputzt.
Hühnerportrait im Schnee
Wir hätten nie gedacht, dass exakt die gleichen Hühner, die diverse Discounter als Zwerge von einskommanochwas Kilo verkaufen, auf über sechs Kilo Lebendgewicht kommen, wie unser schwerstes Tier hier am Tag vor der Schlachtung:
Selbst bei Schnee und leichten Minusgraden durfte unser Federvieh im Freiland scharren. Über Nacht verkrochen sich die Hühner im Stall, der dick mit Stroh ausgelegt war.
Ein letzter Auslauf.
Hier das Schlachtbesteck, inklusive des antiquarischen Schlachtbeils, mit dem schon meine Großeltern gearbeitet haben.
Dann gings zur Sache. Ingesamt sollten drei Hühner mit einem Gesamtgewicht von 16 Kilo am Tag vor Weihnachten ganz handwerklich mit dem Schlachtbeil auf dem Hackklotz geschlachtet werden. Der Schlachter machte seine Sache perfekt, allerdings hatten wir Schwierigkeiten, die Hühner gezielt in einen Topf ausbluten zu lassen, wollten wir doch das Blut weiterverarbeiten. Ein Schlachttrichter hätte die Sauerei vieleicht verhindert.
Dennoch konnten wir einen guten halben Liter Blut auffangen.
Hier hängen die Tiere in der Waschküche um fertig auszubluten.
Der Schlachter hat die Köpfe perfekt erwischt - kein unsauberes Abtrennen.
Nacheinander werden die Hühner gebrüht, um das Rupfen zu erleichtern.
Nun kann die Federschlacht beginnen.
Das Rupfen dauert...
Der erste Schnitt zum Eröffnen der Bauchhöhle wird gesetzt. Das Ablenkungsbier steht bereit, um einen positiven Gegenpol zum unappetitlichen Anblick und Geruch zu bieten.
Die Eingeweide werden aus dem Hühnerbauch gezogen, wobei man besonders darauf achten muss, Darm und Galle nicht zu verletzten.
Nach dem Rupfen und Ausnehmen: Jetzt sehen die Hühner schon beinahe wie Essen aus! Rund 13 Kilo Leergewicht - wer soll das alles vernaschen??
Leber, Herz, Magen und Fett haben wir gesondert gesammelt, um zusammen mit dem Blut, Hafermehl, Pfeffer und Salz eine Art Geflügel-Blackpudding zu kreieren.
Das Hafermehl dickt die Masse gehörig ein. Die braune Pampe haben wir in Gläsern eingekocht. Das Ergebnis ist eine sehr schnittfeste Wurst, die besonders süchtig macht, wenn man sie zusammen mit Zwiebeln und Apfelstückchen anbrät und mit frischem Weißbrot genießt.
Leider war der Anblick des fertigen dreifachen Weihnachtsbratens mit so viel Fresslust und Vorfreude verbunden, dass weder wir, noch die restliche Familie ans Fotografieren denken konnten. Wer aber schon mal in den Genuss eines klassischen Pfefferhähnchens aus dem Bräter (in diesem Fall drei Bräter) gekommen ist, der kann sich das Resultat vorstellen.
Wir haben drei Tage an den Bräten gegessen und waren restlos begeistert, von dem Fleisch, dass viel saftiger, aromatischer und zudem dunkler war, als jenes der Artgenossen aus dem Discounter.
Fazit: Wir werden definitv Wiederholungstäter!
A Guts Neus und Beste Grüße aus dem Frankenland -
Der Grüne Troll
zum vergangenen Weihnachtsfest wollten mein Bruder und ich mal was Besonderes auf den Tisch bringen. Im September haben wir uns sechs junge Masthühner besorgt um sie im heimischen Garten bis zu ihrem Ableben nur mit dem besten Futter und ganztägigem Auslauf zu versorgen. Wir wollten zum einen erfahren, wie so ein Zweibeiner schmeckt, wenn er nicht mit dem gängigen Mastfutter küchenreif gefüttert wird und zum anderen den kompletten Weg vom Küken über die Schlachtung bis hin zum fertigen Braten nachvollziehen. Bis zum ersten Schnee ersetzten die Hühner unseren Rasenmäher und düngten den Garten aufs Beste - es ist erstaunlich, wie viel Gras so ein Huhn am Tag verputzt.
Hühnerportrait im Schnee
Wir hätten nie gedacht, dass exakt die gleichen Hühner, die diverse Discounter als Zwerge von einskommanochwas Kilo verkaufen, auf über sechs Kilo Lebendgewicht kommen, wie unser schwerstes Tier hier am Tag vor der Schlachtung:
Selbst bei Schnee und leichten Minusgraden durfte unser Federvieh im Freiland scharren. Über Nacht verkrochen sich die Hühner im Stall, der dick mit Stroh ausgelegt war.
Ein letzter Auslauf.
Hier das Schlachtbesteck, inklusive des antiquarischen Schlachtbeils, mit dem schon meine Großeltern gearbeitet haben.
Dann gings zur Sache. Ingesamt sollten drei Hühner mit einem Gesamtgewicht von 16 Kilo am Tag vor Weihnachten ganz handwerklich mit dem Schlachtbeil auf dem Hackklotz geschlachtet werden. Der Schlachter machte seine Sache perfekt, allerdings hatten wir Schwierigkeiten, die Hühner gezielt in einen Topf ausbluten zu lassen, wollten wir doch das Blut weiterverarbeiten. Ein Schlachttrichter hätte die Sauerei vieleicht verhindert.
Dennoch konnten wir einen guten halben Liter Blut auffangen.
Hier hängen die Tiere in der Waschküche um fertig auszubluten.
Der Schlachter hat die Köpfe perfekt erwischt - kein unsauberes Abtrennen.
Nacheinander werden die Hühner gebrüht, um das Rupfen zu erleichtern.
Nun kann die Federschlacht beginnen.
Das Rupfen dauert...
Der erste Schnitt zum Eröffnen der Bauchhöhle wird gesetzt. Das Ablenkungsbier steht bereit, um einen positiven Gegenpol zum unappetitlichen Anblick und Geruch zu bieten.
Die Eingeweide werden aus dem Hühnerbauch gezogen, wobei man besonders darauf achten muss, Darm und Galle nicht zu verletzten.
Nach dem Rupfen und Ausnehmen: Jetzt sehen die Hühner schon beinahe wie Essen aus! Rund 13 Kilo Leergewicht - wer soll das alles vernaschen??
Leber, Herz, Magen und Fett haben wir gesondert gesammelt, um zusammen mit dem Blut, Hafermehl, Pfeffer und Salz eine Art Geflügel-Blackpudding zu kreieren.
Das Hafermehl dickt die Masse gehörig ein. Die braune Pampe haben wir in Gläsern eingekocht. Das Ergebnis ist eine sehr schnittfeste Wurst, die besonders süchtig macht, wenn man sie zusammen mit Zwiebeln und Apfelstückchen anbrät und mit frischem Weißbrot genießt.
Leider war der Anblick des fertigen dreifachen Weihnachtsbratens mit so viel Fresslust und Vorfreude verbunden, dass weder wir, noch die restliche Familie ans Fotografieren denken konnten. Wer aber schon mal in den Genuss eines klassischen Pfefferhähnchens aus dem Bräter (in diesem Fall drei Bräter) gekommen ist, der kann sich das Resultat vorstellen.
Wir haben drei Tage an den Bräten gegessen und waren restlos begeistert, von dem Fleisch, dass viel saftiger, aromatischer und zudem dunkler war, als jenes der Artgenossen aus dem Discounter.
Fazit: Wir werden definitv Wiederholungstäter!
A Guts Neus und Beste Grüße aus dem Frankenland -
Der Grüne Troll
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