"Mensch, jetzt bin ich aber papp-satt." - "Das war aber auch sowas von lecker!!"
Grünkohl ostfriesische Art, wie ich ihn seit jeher von zuhause kenne, gibt es bei uns im Winter mindestens zweimal jährlich.
Aus dem Dutch Oven, hier ein FT 6, ist das aber eine Premiere. Und gefühlt war er noch nie so lecker!
Jetzt die Bilder.
Am Mittwoch hatten wir auf dem Wochenmarkt in Leer 3Kg schönen, knackfrischen Grünkohl auf dem Strunk gekauft. Wir haben ihn dann noch zwei Tage abgedeckt draußen gelagert, da hat er noch einmal schön Frost abbekommen. Das ist wichtig für den Geschmack; ohne Frost schmeckt der Kohl nur - wenn überhaupt - halb so gut.
Hier die Zutaten. Die genaue Auflistung gibt es am Schluß des Berichtes.
Zunächst werden die Blätter vom Strunk gerupft und mehrfach gründlich - bitte wirklich gründlich - gewaschen.
Dann bleibt von der ursprünglichen Menge noch gut die Hälfte, hier also 1,5 KG. Diese Menge reicht für 4 - 6 gute Esser.
Danach 5 Minuten in einem großen Topf blanchieren, abkühlen lassen. Portionsweise gut ausdrücken und grob hacken.
Danach sieht das dann so aus...
Die Kokoko-Briketts glühen schon gut, kann gleich los gehen.
Zum Anbraten erst mal 10 Kohlen drunter gelegt, damit die Hitze stimmt. Das Griebenschmalz und das Chili-Schmalz auslassen...
Die Zwiebeln rein und glasig dünsten. Dann 2 EL kleine Kandisstücke dazu und diese auflösen lassen.
Dann kommt der Grünkohl dazu. Passt gerade so in den Topf - aber der fällt noch ein wenig zusammen. Den Kohl andünsten, dazu habe ich kurz den Deckel - ohne Kohlen - aufgelegt.
Hier sieht man, daß der Kohl etwas zusammen gefallen ist. Hafergrütze, Senf, gemahlener Piment kommt dazu, alles wird mit einer milden Brühe aufgegossen und dann umgerührt.
Dann den Kassler-Bauch dazu - sieht der nicht herrlich aus??!
Deckel drauf und die Briketts verteilt. 5 Stück unten, 13 auf dem Deckel. - Jetzt heißt es abwarten...
Nach einer Stunde mal geschaut und probiert: Ja, das wird; ich glaub sogar, das wird richtig lecker.
Hinweis an mich:
Hier hätten wir den Bauch umdrehen sollen, damit die Schwarte oben liegt, die Oberseite vom Bauch war zum Schluß etwas trocken.
Wir hatten die Schwarte extra nach unten gelegt, da wir dadurch eine Geschmacksverbesserung erwarteten. Für das nächste Mal wissen wir es jetzt besser.
Nach einer Gesamtzeit von 1 Stunde und 45 Minuten kamen die Würste dazu; 2 geräucherte Kohlwürste und zwei Kohl-Pinkel.
Die haben dann noch einmal eine Stunde gezogen.
Das Endergebnis sah dann so aus: Serviert wurde der Kohl mit Fleisch, Würsten und Salzkartoffeln.
Im Glas war ein Ostfriesen-Bräu, ein dunkles Landbier aus Bagband, welches ganz hervorragend dazu passte.
Ich zitiere einfach noch mal den Satz von eingangs: "Mindestens gefühlt war er noch nie so lecker!!"
Und jetzt muss ich erstmal auf's Sofa!
Das nächste - und in diesem Bericht letzte - Bild...
... ist quasi "off-the-record"
Grünkohl an sich ist ja schon kein optisches High-Light, ....
... aber so wie ich ihn am liebsten mag...
Na ja, seht selbst:
Dörnanner, heet dat bi uns!
Kartoffeln und Grünkohl durcheinander "gemantscht" ist optisch natürlich "Brrrrh", aber für mich geschmacklich der Knaller.
Diese Art ziehe ich Bratkartoffeln oder karamellisierten Kartoffeln als Beilage unbedingt vor!
So, das war's - Ach so, nee, noch nicht ganz.
@linus666 hatte mich in seinem Bericht hier
http://www.grillsportverein.de/forum/threads/do-premiere-teil-4-gruenkohl-bavaria.250065/
gefragt, was denn der Unterschied der ostfriesischen Variante zu seinem Grünkohl "Bavaria" sei.
Die Bilder zeigen sicher schon gewisse Unterschiede, aber für linus666 (und für alle anderen natürlich auch!) gibt es hier noch das Rezept:
Die angegebenen Mengen reichen für 4 Personen zum Sattessen oder - wie bei uns - für zwei Personen mit "Aufgewärmtem" am Folgetag:
- 3KG frischer Grünkohl am Strunk; ergibt ca. 1,5KG verzehrfähige Masse
- 4 - 5 EL Hafergrütze, grob
- 150g Griebenschmalz (oder 130g Griebenschmalz und 20g Chili-Schmalz)
- 2 EL kleine Kandis (ersatzweise Zucker; ist aber nicht so gut)
- 2 EL Senf, mittelscharf
- 4 - 5 große Zwiebeln, gewürfelt
- ca 3/4L leichte, ungesalzene Brühe
- 1 TL Piment, gemahlen
- 1 KG Kassler-Bauch ohne Knochen
- 4 geräucherte Kohlwürste
- 4 ungeräucherte Kohlwürste (Pinkel)
Als Beilage gibt es Salzkartoffeln
- Den Kohl vom Strunk rupfen, mehrfach gründlich waschen.
- ca. 5 Minuten in einem großen Topf blanchieren.
- abkühlen lassen, portionsweise gründlich ausdrücken und grob hacken.
- Schmalz im Topf auslassen, die Zwiebeln darin glasig dünsten.
- den Kandis dazu geben und rühren, bis er sich aufgelöst hat.
- jetzt den Grünkohl dazu, etwas weich dünsten, bis er ein wenig zusammen fällt.
- Hafergrütze, Senf, und Piment dazugeben und mit Brühe aufgiessen.
- Alles gut durchrühren und den Kassler-Bauch dazu geben.
- Deckel drauf und abwarten, nach einer Stunde nachsehen und probieren. Dabei das Fleisch wenden.
- Nach einer Gesamtzeit von 1:45 die Würste auf den Kohl legen und eine weitere Stunde im Topf garziehen lassen.
- Vor dem Servieren den Kohl mit Pfeffer, Senf und Cayenne-Pfeffer nach Belieben abschmecken.
Guten Appetit!
Für den Geschmack ist es wichtig, daß der Kohl "den ersten Frost erlebt hat", so wird die Stärke richtig schön aufgeschlossen.
Das Rupfen, Putzen, Blanchieren und Hacken des Kohls macht schon etwas Arbeit, lohnt sich aber.
Eine ordentliche Alternative ist durchaus der TK-Grünkohl, aber bitte darauf achten, daß er nur "grob" gehackt ist (z.B. ELO Oldenburger Grünkohl).
Es gibt ja auch Grünkohl in Dosen, aber das ist für uns keine Alternative, da lassen wir lieber die Finger davon.
Das war es von mir.
Schönen Abend und ein schönes Wochenende.
Gruß aus Ostfriesland
Martin
Grünkohl ostfriesische Art, wie ich ihn seit jeher von zuhause kenne, gibt es bei uns im Winter mindestens zweimal jährlich.
Aus dem Dutch Oven, hier ein FT 6, ist das aber eine Premiere. Und gefühlt war er noch nie so lecker!
Jetzt die Bilder.
Am Mittwoch hatten wir auf dem Wochenmarkt in Leer 3Kg schönen, knackfrischen Grünkohl auf dem Strunk gekauft. Wir haben ihn dann noch zwei Tage abgedeckt draußen gelagert, da hat er noch einmal schön Frost abbekommen. Das ist wichtig für den Geschmack; ohne Frost schmeckt der Kohl nur - wenn überhaupt - halb so gut.
Hier die Zutaten. Die genaue Auflistung gibt es am Schluß des Berichtes.
Zunächst werden die Blätter vom Strunk gerupft und mehrfach gründlich - bitte wirklich gründlich - gewaschen.
Dann bleibt von der ursprünglichen Menge noch gut die Hälfte, hier also 1,5 KG. Diese Menge reicht für 4 - 6 gute Esser.
Danach 5 Minuten in einem großen Topf blanchieren, abkühlen lassen. Portionsweise gut ausdrücken und grob hacken.
Danach sieht das dann so aus...
Die Kokoko-Briketts glühen schon gut, kann gleich los gehen.
Zum Anbraten erst mal 10 Kohlen drunter gelegt, damit die Hitze stimmt. Das Griebenschmalz und das Chili-Schmalz auslassen...
Die Zwiebeln rein und glasig dünsten. Dann 2 EL kleine Kandisstücke dazu und diese auflösen lassen.
Dann kommt der Grünkohl dazu. Passt gerade so in den Topf - aber der fällt noch ein wenig zusammen. Den Kohl andünsten, dazu habe ich kurz den Deckel - ohne Kohlen - aufgelegt.
Hier sieht man, daß der Kohl etwas zusammen gefallen ist. Hafergrütze, Senf, gemahlener Piment kommt dazu, alles wird mit einer milden Brühe aufgegossen und dann umgerührt.
Dann den Kassler-Bauch dazu - sieht der nicht herrlich aus??!
Deckel drauf und die Briketts verteilt. 5 Stück unten, 13 auf dem Deckel. - Jetzt heißt es abwarten...
Nach einer Stunde mal geschaut und probiert: Ja, das wird; ich glaub sogar, das wird richtig lecker.
Hinweis an mich:
Hier hätten wir den Bauch umdrehen sollen, damit die Schwarte oben liegt, die Oberseite vom Bauch war zum Schluß etwas trocken.
Wir hatten die Schwarte extra nach unten gelegt, da wir dadurch eine Geschmacksverbesserung erwarteten. Für das nächste Mal wissen wir es jetzt besser.
Nach einer Gesamtzeit von 1 Stunde und 45 Minuten kamen die Würste dazu; 2 geräucherte Kohlwürste und zwei Kohl-Pinkel.
Die haben dann noch einmal eine Stunde gezogen.
Das Endergebnis sah dann so aus: Serviert wurde der Kohl mit Fleisch, Würsten und Salzkartoffeln.
Im Glas war ein Ostfriesen-Bräu, ein dunkles Landbier aus Bagband, welches ganz hervorragend dazu passte.
Ich zitiere einfach noch mal den Satz von eingangs: "Mindestens gefühlt war er noch nie so lecker!!"
Und jetzt muss ich erstmal auf's Sofa!
Das nächste - und in diesem Bericht letzte - Bild...
... ist quasi "off-the-record"
Grünkohl an sich ist ja schon kein optisches High-Light, ....
... aber so wie ich ihn am liebsten mag...
Na ja, seht selbst:
Dörnanner, heet dat bi uns!
Kartoffeln und Grünkohl durcheinander "gemantscht" ist optisch natürlich "Brrrrh", aber für mich geschmacklich der Knaller.
Diese Art ziehe ich Bratkartoffeln oder karamellisierten Kartoffeln als Beilage unbedingt vor!
So, das war's - Ach so, nee, noch nicht ganz.
@linus666 hatte mich in seinem Bericht hier
http://www.grillsportverein.de/forum/threads/do-premiere-teil-4-gruenkohl-bavaria.250065/
gefragt, was denn der Unterschied der ostfriesischen Variante zu seinem Grünkohl "Bavaria" sei.
Die Bilder zeigen sicher schon gewisse Unterschiede, aber für linus666 (und für alle anderen natürlich auch!) gibt es hier noch das Rezept:
Die angegebenen Mengen reichen für 4 Personen zum Sattessen oder - wie bei uns - für zwei Personen mit "Aufgewärmtem" am Folgetag:
- 3KG frischer Grünkohl am Strunk; ergibt ca. 1,5KG verzehrfähige Masse
- 4 - 5 EL Hafergrütze, grob
- 150g Griebenschmalz (oder 130g Griebenschmalz und 20g Chili-Schmalz)
- 2 EL kleine Kandis (ersatzweise Zucker; ist aber nicht so gut)
- 2 EL Senf, mittelscharf
- 4 - 5 große Zwiebeln, gewürfelt
- ca 3/4L leichte, ungesalzene Brühe
- 1 TL Piment, gemahlen
- 1 KG Kassler-Bauch ohne Knochen
- 4 geräucherte Kohlwürste
- 4 ungeräucherte Kohlwürste (Pinkel)
Als Beilage gibt es Salzkartoffeln
- Den Kohl vom Strunk rupfen, mehrfach gründlich waschen.
- ca. 5 Minuten in einem großen Topf blanchieren.
- abkühlen lassen, portionsweise gründlich ausdrücken und grob hacken.
- Schmalz im Topf auslassen, die Zwiebeln darin glasig dünsten.
- den Kandis dazu geben und rühren, bis er sich aufgelöst hat.
- jetzt den Grünkohl dazu, etwas weich dünsten, bis er ein wenig zusammen fällt.
- Hafergrütze, Senf, und Piment dazugeben und mit Brühe aufgiessen.
- Alles gut durchrühren und den Kassler-Bauch dazu geben.
- Deckel drauf und abwarten, nach einer Stunde nachsehen und probieren. Dabei das Fleisch wenden.
- Nach einer Gesamtzeit von 1:45 die Würste auf den Kohl legen und eine weitere Stunde im Topf garziehen lassen.
- Vor dem Servieren den Kohl mit Pfeffer, Senf und Cayenne-Pfeffer nach Belieben abschmecken.
Guten Appetit!
Für den Geschmack ist es wichtig, daß der Kohl "den ersten Frost erlebt hat", so wird die Stärke richtig schön aufgeschlossen.
Das Rupfen, Putzen, Blanchieren und Hacken des Kohls macht schon etwas Arbeit, lohnt sich aber.
Eine ordentliche Alternative ist durchaus der TK-Grünkohl, aber bitte darauf achten, daß er nur "grob" gehackt ist (z.B. ELO Oldenburger Grünkohl).
Es gibt ja auch Grünkohl in Dosen, aber das ist für uns keine Alternative, da lassen wir lieber die Finger davon.
Das war es von mir.
Schönen Abend und ein schönes Wochenende.
Gruß aus Ostfriesland
Martin
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