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"Köstlichkeiten des Rheinlands: Döppekooche und Co." - Rezepte meiner Großmutter

Schweinegriller

Dr. Plateau
15+ Jahre im GSV
Foto des Monats
★ GSV-Award ★
Einen schönen Sonntag zusammen,

Rindsrouladen, Rievkooche, Kappes unn Erpel, Rübstiel-Jemeng, Döppekoche,... die Gerichte meiner Kindheit! Meine Familie stammt aus Wissen an der Sieg im Westerwald und die typisch rheinische Küche lieben meine Geschwister und ich bis heute und auch unsere eigenen Kinder wünschen sich Rievkooche als Geburtstagsessen:-).
Ich möchte euch hier nicht vollschwafeln, aber ich habe schon längere Zeit mit der Idee gespielt, hier mal einen Thread zu eröffnen, der diesen Gerichten mal gesammelt ein Forum bietet. Und irgendwie ist nun der richtige Zeitpunkt dafür, daher erzähle ich einfach; verzeiht mir falls es euch langweilt: Nachdem meine Oma 2012 gestorben ist und mein Opa ihr in diesem Frühjahr folgte, sind wir nun dabei, den Hausstand, in dem sie beide ihr ganzes Leben verbrachten, aufzulösen. Nicht ganz einfach, denn irgendwie geht mit den Großeltern auch das letzte Stückchen Kindheit, finde ich.
Dabei fiel mir die Rezeptsammlung meiner Großmutter in die Hände. Sie war eine wirklich begnadete Köchin; ihre Kartoffelklöße mit Specksoße und die Rouladensoße sind für uns unerreicht... . Daher war unsere Freude riesig, denn diese Rezeptsammlung aus teils handgeschriebenen, teils aus Zeitschriften ausgeschnittenen Zetteln beinhaltete all diese Gerichte unserer Kindheit, die bis heute zu unseren absoluten Leibspeisen zählen.

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Meine Oma ist sicher stolz auf mich, obwohl sie meine Kochleidenschaft recht ambivalent betrachtete: Einerseits stellte sie meinen Bruder und mich auf ihrem 80. Geburtstag der versammelten Festgemeinde in ihrer typisch rheinischen Art als ihre "zwei fetten, aber lustigen" Enkel vor (wirklich dick sind wir wirklich nicht!:-)), andererseits war jedes Mittagessen bei ihr ein echter Gaumenschmaus, welches wir bis auf den letzten Rest zu vertilgen hatten.

Und diese Gerichte möchte ich nun vorstellen; angepasst an Gusspfanne und -bräter, Dopf und Kugel.
Viele von euch kennen wahrscheinlich diese Gerichte, denn neu und kreativ sind sie diesem Forum nun wirklich nicht, aber glaubt mir:

Sie sind verdammt lecker!:-)

So, genug geredet. Beginnen möchte ich mit unserem generationsübergreifenden "Familienlieblingsessen", dem Döppekooche, der hier im Forum auch schon vorgestellt wurde. Ein wahrer Gaumenschmaus, von dem bei uns eigentlich niemals Reste übrig bleiben. Auch wenn das Essen eigentlich schon beendet ist, wird fleissig weiter unauffällig im Bräter herumgepickt....:sun:

Allerdings werde ich ihn heute nicht im Dopf, sondern in einer alten Backform meiner Großmutter zubereiten, die ich nun mein Eigen nennen darf.
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Los geht´s:

"Rheinischer Döppekooche" nach dem Rezept meiner Großmutter

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Zutaten (für 3-4 Personen):
  • 2,5 kg mehlig kochende Kartoffeln
  • 5 geräucherte Mettwürstchen
  • 150g Speck
  • 3 Eier
  • 2 geriebene Zwiebeln
  • Pfeffer, wenig Salz
  • 1 trockenes Brötchen
  • etwas Milch
Da die fertige Kartoffelmasse schnell verarbeitet werden sollte, um ein grau-werden der Kartoffeln zu verhindern, sollte die Kugel auf 200 Grad in einem indirekten Setup vorgeheizt werden.

Zunächst werden die Würstchen längs halbiert und in Scheiben geschnitten.

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Das Brötchen in Milch eingeweicht....

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... und die Kartoffeln geschält,...

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...gerieben...

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und mit den übrigen Zutaten sorgsam vermischt.

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Da die Mettwürstchen schon eine Menge Salz enthalten, bitte vorsichtig dosieren!

Die fertige Döppekooche-Masse:

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In die gut gefettete Form geben...

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und ab auf den Grill....

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Deckel drauf und bei 200 Grad mindestens 2 Stunden backen.

Zwischenstand nach einer Stunde:

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Sieht bisher ganz gut aus. Besonders gespannt war ich, ob ich eine durchgehende Kruste (auch an den Seiten) hinbekommen würde. Im Dopf ist mir dies bisher noch nicht geglückt.

Nach zwei Stunden ist der Döppekooche fertig. Dazu gab es Apfelmus aus frisch geernteten Boskop-Äpfeln unseres Gartens:

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FAZIT: Dieses Gericht ist einfach immer wieder der Hammer! Einfach, schnell gemacht und auch nicht wirklich anspruchsvoll. Ärgerlich war nur, dass mir die Hitze nach 1,5 Stunden zu sehr absackte. AZK an, nachgefüllt und es war wieder ok. War aber nervig.
Das Ergebnis war wirklich gelungen und auch die Kruste erstmalig so, wie ich sie haben wollte:

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So, ich hoffe, euch hat diese kleine Hommage an die Kochkünste meiner Großmutter gefallen und das ganze Geschreibsel war nicht allzu nervend;)... Als nächstes steht "Suure Bonne mit Mettwosch" auf dem Speiseplan....

Euch allen einen schönen Sonntag!

Beste Grüße
Peter
 

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Ist Gebookmarked!

Ich liebe Rheinische Küche,kennt bei uns in der Steiermark natürlich fast keiner...
Freue mich auf noch mehr Rezepte:thumb1::clap2::thumb1:

Gruß
Georg
 
Ja, wunderbar sieht er aus der Dööpekoche. Ehrliche rheinische Küche so wie ich sie mag. Dööpekoche war meine erste Mahlzeit bei der Bundeswehr in Koblenz.

Ich freue mich schon auf weitere Rezepte.

Ein Gruß vom Rheinkilometer 669
 
Cooler Thread! Freu mich auf Fortsetzung!

Oma ist immer die beste;)
 
Vielen lieben Dank für diesen Thread :thumb1:
ich freue mich schon jetzt auf die folgenden Rezepte
Döppekooche hatten wir schon lange nicht mehr
viele Zutaten sind hier in Bayern nicht zu bekommen
da muss ich immer auf ein Care Paket aus der Heimat warten oder wie Stielmus selber anbauen...
 
Lecker Döbbekooche,
oder wie bei Rheinkilometer 587 Debbedotz genannt
hier noch weitere Namen Schales, Scharlet, Kesselsknall, Dibbelabbes...
ich vermute mal es gibt so viele unterschiedliche Namen wie Rezepte dazu.

Ach ja: tolle Bilder :thumb2:
 
Döppekooche hatten wir schon lange nicht mehr
viele Zutaten sind hier in Bayern nicht zu bekommen
da muss ich immer auf ein Care Paket aus der Heimat warten oder wie Stielmus selber anbauen...

Oh ja, das kenne ich selbst noch aus meinen Studienzeiten in Konstanz. :sad: Richtige Mettenden waren nicht zu bekommen; das war nur schwer zu verkraften, da sie in Eintopf und Gemüse eigentlich ein Grundnahrungsmittel waren. Aber zum Glück hatte ich einen kleinen Gefrierschrank:anstoޥn:
 
Lecker Döbbekooche,
oder wie bei Rheinkilometer 587 Debbedotz genannt
hier noch weitere Namen Schales, Scharlet, Kesselsknall, Dibbelabbes...
ich vermute mal es gibt so viele unterschiedliche Namen wie Rezepte dazu.

Das stimmt wohl! Mein Großvater sagte "Backes"...:beercheers: Und "Dibbelabbes" kann einiges:mosh:
 
Super, ich freu mich schon auf die anderen Rezepte, das Knällchen sieht auch super aus :thumb1:, ich arbeite mit einem fast identischen Rezept nur das ich anstatt eingeweichten Brötchen Haferflocken nehme, aber ich glaube das schmeckt man eh nicht, das ist nur für die Bindung.

Gruß Funky
 
Auch wenn ich als Berlinerin eine ganz eigene Küchentradition habe, kommt dein Thread mal auf die Bookmark Liste. Man muss ja auch mal über seinen Tellerrand hinausschauen und dein Döppekooche gefällt mir schon mal sehr gut.

Viele Grüße
Kerstin
 
Oh ja, das kenne ich selbst noch aus meinen Studienzeiten in Konstanz. :sad: Richtige Mettenden waren nicht zu bekommen; das war nur schwer zu verkraften, da sie in Eintopf und Gemüse eigentlich ein Grundnahrungsmittel waren. Aber zum Glück hatte ich einen kleinen Gefrierschrank:anstoޥn:
Genau deswegen stelle ich die jetzt selber her.....
 
KÖSTLICHKEITEN DES RHEINLANDS

TEIL 2:


"Endiviensalat mit Speck-/Kartoffeldressing"

Zutaten:

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  • 1 Endiviensalat
  • 5 Kartoffeln
  • 200g Speck
  • 0,5 l Kalbsfond
  • 1 Zwiebel
  • 5 EL Öl
  • 4 EL Essig
  • Salz/Pfeffer/Zucker

Heute mal etwas Schnelles fürs Abendessen:-) Endiviensalat ist ein rheinischer Klassiker und wird in meinen Gerichten noch häufiger vorkommen-leicht bitter und somit perfekt für deftige Gerichte. Zwar weder spektakulär noch aufwendig, aber einfach lecker. Dieses Gericht kochte meine Großmutter häufig Abends, wenn sie keine Eier mehr im Haus hatte. Spiegeleier waren als Kind immer unsere erste Alternative:)
Dieser Salat ist ein schnell gemachtes und äußerst schmackhaftes Abendessen. In 20 Minuten auf den Teller....

Los geht`s:

Die mittlere Lodge auf Temperatur gebracht und Speck angeröstet....

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Farbe annehmen lassen....





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.... mit 250ml Fleischbrühe aufgießen....

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und ungefähr 20 Minuten leicht köcheln lassen.

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Nun die Pellkartoffeln aufsetzen und im Salzwasser ca. 20 Minuten gar ziehen lassen. Währenddessen kann das Dressing zubereitet werden. Salz/Pfeffer/Zucker, Öl, Essig und die kleingehackte Zwiebel verrühren und zur Seite stellen.

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Wie ihr seht, es ist wirklich nicht viel Arbeit. Der Salat ist auch schon fast fertig;

Nun noch schnell den Endiviensalat geputzt und in dünne Streifen geschnitten...

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... und das Dressing unterziehen...

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Nun die Kartoffeln abschütten und pellen.
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Die Brühe aus der Speckpfanne in ein Glas füllen, den Speck unter den Salat mischen....

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...und zum Abschluss die warmen Kartoffeln mit einer Spätzlepresse über den Salat geben...

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Einen Teil der Kartoffeln im "Speckfond" zerstampfen und verrühren. Bei Bedarf noch etwas Fond zugeben.

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Anrichten, fertig:

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FAZIT: Dieser Salat ist zwar gemessen an den sonstigen Köstlichkeiten dieses Forums absolut unspektakulär, schmeckt aber wirklich richtig gut und das ganz sicher auch erklärten Grünfutterfeinden! SPECK, KALBSFOND UND KARTOFFELN, da ist das bisschen Grünzeug zu verschmerzen..... . Besser ist eigentlich nur Wurstsalat, aber für den sind hier wohl die Schwaben/Badener zuständig...:prost: Ach ja, ein Bier sollte nicht fehlen...


Beste Grüße und einen schönen Abend noch!
Peter
 

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Sehr gut! Döppekooche ist mir als Rheinländer natürlich nicht unbekannt, wobei ich auch Haferflocken für die Bindung nehme. Den Salat kannte ich so noch nicht, werde ihn aber definitiv testen. :messer:

Ich freue mich schon auf weitere Rezepte!

Gruß

Raphael
 
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