Werte, hochgeschätzte und honore Professoren @Spätzünder und @PuMod , hochgeschätzte Kolleginnen und Kollegen der wissenschaftlichen Kammer, wertes Auditorium,
ich habe ja an anderer Stelle bereits angekündigt, dass ich meine intensiven Studien in Kürze fortsetzen werden. In der Tat hatte ich mit Begebenheiten und Umständen – näher erläutert sollen sie hier nicht werden – zu tun, die mich veranlasst haben, meine Studien zeitlich etwas vorzuziehen und so freue ich mich, Sie hier und heute zu meinem zweiten Referat in Sachen 'applied Whiskylogie' begrüße zu dürfen. Und ich darf Ihnen versprechen, dass Sie sich freuen können, weil ich mir die Auswahl nicht leicht gemacht habe. In der Tat, ich bin sicher, sie werden mir mit den folgenden Erläuterungen und mit Voranschreiten des Referats zustimmen, dass das Objekt meiner heutigen Auswahl aus mehreren Gründen eine echte Herausforderung und ein eher schwieriger Kandidat ist.
Auch heute muss ich sie, hochgeschätzte Kolleginnen und Kollegen um Nachsicht bitten, sollte ich an der einen oder anderen Stelle etwas abschweifen, oder mich vermeintlich kompliziert ausdrücken; beide Angewohnheiten gehören zu den etlichen, eher Schlechten, die mir anhaften, die ich aber bedauerlicherweise recht erfolglos bekämpfe...
Aber lassen Sie mich zur Sache kommen: Sie wissen ja, dass ich ein großer Freund der gehobenen Gastronomie bin, ein Schöngeist, ein Liebhaber klassischer Musik, ein Ästhet und ein Verfechter der
Manche von Ihnen, hochgeschätzte Kolleginnen und Kollegen, kennen mich ja ein wenig und wissen, dass ich ein großer Freund der gehobenen Gastronomie bin, ich mich selbst als Schöngeist bezeichne, ich ein Liebhaber der klassischen Musik bin, ein Ästhet und ein großer Verfechter ausgesuchter Umgangsformen bin; ich fürchte, ich wiederhole mich hier, dennoch möchte ich betonen, dass all das Genannte durchaus Einfluss auf die heutige Auswahl hatte.
Ich habe Sie neugierig gemacht? Dann, bitte, lassen Sie mich Ihre Neugierde befriedigen:
Beim heutigen Studienobjekt werden wir uns einem
Glen Els Casino Pair
widmen
Bemerkenswert, wie ich an der Stelle erwähnen darf und gleichzeitig den Brückenschlag zu meiner Ankündigung, es handle sich um einen schwierigen Kandidaten, zu schaffen, ist zunächst einmal seine Herkunft.
Der geneigte und zivilisierte Whisky-Trinker, allen voran all jene, die eine Vorliebe für Singe Malt haben, würden am ehesten Schottland oder Irland als Herkunftsland vermuten. Tatsächlich aber entstammt dieser Whisky einer Brennerei in Deutschland, genauer gesagt, der Manufaktur Hammerschmeide aus Zorge im Harz.
Man darf sich an der Stelle berechtigterweise fragen, ob ein Volk, völlig unbewandert in der Historie und der Kunst des Whisky destillierens, überhaupt in der Lage sein kann, ein Getränk zu produzieren, dass auch nur im Ansatz genossen werden kann.
Dann ist da die nächste, große Hürde. Seine vierjährige Reifezeit. Diese jugendliche Alter, ja eigentlich muss man beinahe schon von einem Whisky sprechen, der den Kindesbeinen kaum entsprungen ist, mutet geradezu obszön an. Kaum vorstellbar, dass er Ecken und Kanten bereits verloren hat...
Allerdings, das sei der Vollständigkeit halber erwähnt, lagerte er seine vier Jahre in Portweinfässer, sie sicherlich Ihres dazu beigetragen haben, dass eine leichte Entwicklung stattfinden konnte.
Aber, als Ästhet etwas unabdingbares, lassen Sie uns zunächst einen Blick auf die Flasche werfen, immerhin ein erster optischer Eindruck und bisweilen ausschlaggebend für eine nähere Betrachtung; hierbei ist der Augenmerk auf Farbe, Form und Ausgewogenheit der Gesamterscheinung zu richten. Bitte verzeihen Sie mir hierbei die inakzebtabel schlechten Fotos; die Lichtverhältnisse während des gestirgen schweren Gewitters und der Ausfall der Elektrizität, die eine externe Beleuchtung, die erforderlich gewesen wäre, um auf den Kamerablitz zu zerichten, ummöglich gemacht hat, ließen leider keine besseren Bilder zu.
Die Vorderseite:
Das Etikett zeigt eine Spielrunde um einen Tisch; das vermittelt Gemütlichkeit, aber auch Spanung. Interessant
Die Rückseite:
Zunächst einmal hat der Whisky bemerkenswerte knappe 46% Alkohol. Recht viel für einen gehobenen Gaumen, und es dürfen, wenn unbedingt nötig, ein paar wenige Tropfen Wasser hinzugegeben werden. Aber hier rate ich zu äußerster Vorsich; der Grad, bei dem die Verdünnung hin zur geschmacklichen Zerstörung geht, ist unglaublich schmal und scharf. Dass Eiswürfel hier überhaupt nichts verloren haben, muss nicht extra erwähnt werden, wie ich glaube. Schwer vortstellbar, dass sich auch nur eine solche fehlgeleiteten Kreaturen unter Ihnen, wertes Auditorium befindet.
Non-woodsmoked sagt das Etikett; manche Beschreibungen sagen etwas anderes, nämlich dass ein kleiner Teil rauchigen Malzes zur Anwendung kam. Wir werden sehen, vielmehr schmecken.
Schreiten wir sodann zur Tat und schenken ein:
Ich bin überrascht; bereits das zeite Mal. Schon mein erstes Studienobjekt wusste mich zu überraschen, dieses hier tut es auch, in der Tat.
In meinem Gaumen machen sich Zitrusfrüche und eine ganz, ganz feine Eiche, mit Begleittönen, die ich dem Portwein zuschreibe, der einst in den Fässern reifte und lagerte, breit.
Meine Zunge schmeckt ebenfalls eine milde Zitrone, aber da ist mehr: Apfel, Zimt, Würze, auch wieder - das Toffee - ich vermag es nicht anders zu beschreiben, das ich mir auch im ersten Fall eingebildet habe.
Kein Rauch. Ich denke, die anderslautenden Beschreibunen sind nicht korrekt.
Fein würzig, fruchtig, frisch und angenehm wärmend. Ein überraschend runder Whisky obendrein; eine Harmonie, die sein kindhaft anmutendes Alter nicht hätte vermuten lassen.
Ein etwas mehr als mittellanger Abgang, bei dem sich wieder die bereits erwaähnte feine Eiche hervortut.
Ein meines Erachtens empfehlenswerter Whisky für alle diejenigen, denen eine (über)eutliche Torf- und Rauchnote nicht unbedingt entgegenkommt.
Ich darf gestehen, dass ich meine Studien während des abendlichen Gewitters gestern, sehr genossen habe.
Aus der Brennerei befindet sich noch ein weiterer Tropfen zum Studium bei mir: Glen Els - The Journey.
Ach dieser wird zur gegebenen Zeit einer Verkostung zugeführt.
Jedoch darf ich mich eingedenk Ihrer Geduld und Ihres durchhaltevermögens auf das Herzlichste bei Ihnen bedanken und verbleibe bis zur nächsten Vorlesung mit
vorzüglichen Grüßen
Ihr Studiosus Petz
Prost!
ich habe ja an anderer Stelle bereits angekündigt, dass ich meine intensiven Studien in Kürze fortsetzen werden. In der Tat hatte ich mit Begebenheiten und Umständen – näher erläutert sollen sie hier nicht werden – zu tun, die mich veranlasst haben, meine Studien zeitlich etwas vorzuziehen und so freue ich mich, Sie hier und heute zu meinem zweiten Referat in Sachen 'applied Whiskylogie' begrüße zu dürfen. Und ich darf Ihnen versprechen, dass Sie sich freuen können, weil ich mir die Auswahl nicht leicht gemacht habe. In der Tat, ich bin sicher, sie werden mir mit den folgenden Erläuterungen und mit Voranschreiten des Referats zustimmen, dass das Objekt meiner heutigen Auswahl aus mehreren Gründen eine echte Herausforderung und ein eher schwieriger Kandidat ist.
Auch heute muss ich sie, hochgeschätzte Kolleginnen und Kollegen um Nachsicht bitten, sollte ich an der einen oder anderen Stelle etwas abschweifen, oder mich vermeintlich kompliziert ausdrücken; beide Angewohnheiten gehören zu den etlichen, eher Schlechten, die mir anhaften, die ich aber bedauerlicherweise recht erfolglos bekämpfe...
Aber lassen Sie mich zur Sache kommen: Sie wissen ja, dass ich ein großer Freund der gehobenen Gastronomie bin, ein Schöngeist, ein Liebhaber klassischer Musik, ein Ästhet und ein Verfechter der
Manche von Ihnen, hochgeschätzte Kolleginnen und Kollegen, kennen mich ja ein wenig und wissen, dass ich ein großer Freund der gehobenen Gastronomie bin, ich mich selbst als Schöngeist bezeichne, ich ein Liebhaber der klassischen Musik bin, ein Ästhet und ein großer Verfechter ausgesuchter Umgangsformen bin; ich fürchte, ich wiederhole mich hier, dennoch möchte ich betonen, dass all das Genannte durchaus Einfluss auf die heutige Auswahl hatte.
Ich habe Sie neugierig gemacht? Dann, bitte, lassen Sie mich Ihre Neugierde befriedigen:
Beim heutigen Studienobjekt werden wir uns einem
Glen Els Casino Pair
widmen
Bemerkenswert, wie ich an der Stelle erwähnen darf und gleichzeitig den Brückenschlag zu meiner Ankündigung, es handle sich um einen schwierigen Kandidaten, zu schaffen, ist zunächst einmal seine Herkunft.
Der geneigte und zivilisierte Whisky-Trinker, allen voran all jene, die eine Vorliebe für Singe Malt haben, würden am ehesten Schottland oder Irland als Herkunftsland vermuten. Tatsächlich aber entstammt dieser Whisky einer Brennerei in Deutschland, genauer gesagt, der Manufaktur Hammerschmeide aus Zorge im Harz.
Man darf sich an der Stelle berechtigterweise fragen, ob ein Volk, völlig unbewandert in der Historie und der Kunst des Whisky destillierens, überhaupt in der Lage sein kann, ein Getränk zu produzieren, dass auch nur im Ansatz genossen werden kann.
Dann ist da die nächste, große Hürde. Seine vierjährige Reifezeit. Diese jugendliche Alter, ja eigentlich muss man beinahe schon von einem Whisky sprechen, der den Kindesbeinen kaum entsprungen ist, mutet geradezu obszön an. Kaum vorstellbar, dass er Ecken und Kanten bereits verloren hat...
Allerdings, das sei der Vollständigkeit halber erwähnt, lagerte er seine vier Jahre in Portweinfässer, sie sicherlich Ihres dazu beigetragen haben, dass eine leichte Entwicklung stattfinden konnte.
Aber, als Ästhet etwas unabdingbares, lassen Sie uns zunächst einen Blick auf die Flasche werfen, immerhin ein erster optischer Eindruck und bisweilen ausschlaggebend für eine nähere Betrachtung; hierbei ist der Augenmerk auf Farbe, Form und Ausgewogenheit der Gesamterscheinung zu richten. Bitte verzeihen Sie mir hierbei die inakzebtabel schlechten Fotos; die Lichtverhältnisse während des gestirgen schweren Gewitters und der Ausfall der Elektrizität, die eine externe Beleuchtung, die erforderlich gewesen wäre, um auf den Kamerablitz zu zerichten, ummöglich gemacht hat, ließen leider keine besseren Bilder zu.
Die Vorderseite:
Das Etikett zeigt eine Spielrunde um einen Tisch; das vermittelt Gemütlichkeit, aber auch Spanung. Interessant
Die Rückseite:
Zunächst einmal hat der Whisky bemerkenswerte knappe 46% Alkohol. Recht viel für einen gehobenen Gaumen, und es dürfen, wenn unbedingt nötig, ein paar wenige Tropfen Wasser hinzugegeben werden. Aber hier rate ich zu äußerster Vorsich; der Grad, bei dem die Verdünnung hin zur geschmacklichen Zerstörung geht, ist unglaublich schmal und scharf. Dass Eiswürfel hier überhaupt nichts verloren haben, muss nicht extra erwähnt werden, wie ich glaube. Schwer vortstellbar, dass sich auch nur eine solche fehlgeleiteten Kreaturen unter Ihnen, wertes Auditorium befindet.
Non-woodsmoked sagt das Etikett; manche Beschreibungen sagen etwas anderes, nämlich dass ein kleiner Teil rauchigen Malzes zur Anwendung kam. Wir werden sehen, vielmehr schmecken.
Schreiten wir sodann zur Tat und schenken ein:
Ich bin überrascht; bereits das zeite Mal. Schon mein erstes Studienobjekt wusste mich zu überraschen, dieses hier tut es auch, in der Tat.
In meinem Gaumen machen sich Zitrusfrüche und eine ganz, ganz feine Eiche, mit Begleittönen, die ich dem Portwein zuschreibe, der einst in den Fässern reifte und lagerte, breit.
Meine Zunge schmeckt ebenfalls eine milde Zitrone, aber da ist mehr: Apfel, Zimt, Würze, auch wieder - das Toffee - ich vermag es nicht anders zu beschreiben, das ich mir auch im ersten Fall eingebildet habe.
Kein Rauch. Ich denke, die anderslautenden Beschreibunen sind nicht korrekt.
Fein würzig, fruchtig, frisch und angenehm wärmend. Ein überraschend runder Whisky obendrein; eine Harmonie, die sein kindhaft anmutendes Alter nicht hätte vermuten lassen.
Ein etwas mehr als mittellanger Abgang, bei dem sich wieder die bereits erwaähnte feine Eiche hervortut.
Ein meines Erachtens empfehlenswerter Whisky für alle diejenigen, denen eine (über)eutliche Torf- und Rauchnote nicht unbedingt entgegenkommt.
Ich darf gestehen, dass ich meine Studien während des abendlichen Gewitters gestern, sehr genossen habe.
Aus der Brennerei befindet sich noch ein weiterer Tropfen zum Studium bei mir: Glen Els - The Journey.
Ach dieser wird zur gegebenen Zeit einer Verkostung zugeführt.
Jedoch darf ich mich eingedenk Ihrer Geduld und Ihres durchhaltevermögens auf das Herzlichste bei Ihnen bedanken und verbleibe bis zur nächsten Vorlesung mit
vorzüglichen Grüßen
Ihr Studiosus Petz
Prost!