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Supermärkte verkaufen zu fast 90 Prozent Billigfleisch

Ich bin auch der Meinung, bzw. auf der Seite, dass der Staat, die Politik, Frau Merkel oder wer auch immer, es alleine in der Hand haben, etwas gegen das Billigfleisch bzw. für das Tierwohl zu tun...Aber es gibt wichtigere und weniger wichtigere Themen in der aktuellen Zeit, und das Thema Tierwohl, ist für die Regierung vermutlich (so denke ich) ein weniger wichtigeres Thema.

Wenn ich den Post von @bbq4you richtig verstehe, dann untermauert es meinen Standpunkt.

Natürlich kann jeder Einzelne sich diese Frage stellen, und sich zum umdenken zwingen und kein Fleisch mehr im Discounter und Co. kaufen, oder generell weniger zu essen...aber es wird nichts an dem aktuellen Angebot im Supermarkt ändern Es sind sehr viele Menschen die nicht auf Fleisch verzichten wollen, sich aber kein Fleisch für 30€/kg leisten können.

Rückblickend gesagt, stehen wir also immer noch am Anfang des Themas...ähnlich wie beim Fred mit den E-Autos:D Aber das gute an diesen Themen finde ich ist, dass man immer einen Lerneffekt dabei hat ;-)
 
Immer wenn jemand etwas anders macht als er es soll, nämlich möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften was das Ziel des Handels ist, sollte man das hinterfragen.

Ich bin jetzt nicht davon ausgegangen, daß der Handel keine Gewinne erwirtschaften will. Diese Überlegung habe ich für mich von vornherein ausgeschlossen.
Aber es entwickelt sich offensichtlich eine Nachfrage auf dem Markt, mit der sich Geld verdienen läßt. Wie ich ja bereits in einem früheren Beitrag hier schrieb werden sich Handel und Wirtschaft nur dann bewegen, wenn die Aussicht Geld zu verdienen real wird. Daran an sich ist ja zunächst auch nichts verwerflich.

Man kann das auch sehr schön an kleinen, aber deutlichen Entwicklungen der letzten Jahre beobachten. Beispielsweise Chilis - die waren vor einigen Jahren noch sehr exotisch und hauptsächlich nur über einschlägige Foren oder über ausländische Anbieter zu erhalten. Inzwischen kenne ich keinen Supermarkt, der keine frischen - naja mehr oder weniger frische Chilis anbietet. Oder betrachte die Bio-Ware. Mittlererweile gibt es Bioprodukte beim Discounter, was sich auch erst in den letzten Jahren entwickelt hat. Über Authentizität der Produkte und/oder Schummelei dabei will ich gar nicht debattieren. Schwarze Schafe gibt es ja in jeder Branche. Aber es gilt auch hier, daß dies nur passiert ist, weil es einen Markt dafür gibt, sich also Geld verdienen läßt. Zumindest ist das meine Einschätzung.

Wenn es den Tieren hilft ist es mir recht.
Das sehe ich genauso.

EDITH sagt:

Warum führen Handelsketten eine Label Haltungsform ein, wenn sie gleichzeitig alles daran setzen Inhaltsstoffe und Zusammensetzung von Nahrungsmitteln zu verschleiern?

Weil sie beim ersten hoffen viel Geld zu verdienen, während sie beim zweiten nur viel Geld verlieren können. Das kann man an der Entwicklung in Frankreich nach freiwilliger Einführung der Lebensmittelampel nachvollziehen, was eine Änderung im Kaufverhalten der Verbraucher hin zu gesünderen Lebensmitteln zur Folge hatte.
 
Kurze Frage:

Wenn ich blind in einen Discounter, wie Penny, Lidl und Co. gehe und ich meinen Wagen mit 10 Produkten fülle, um beim Thema zu bleiben, 10 verschiedene Fleisch Produkte. Auf jedem Produkt steht "Bio" drauf.

Hab ich jetzt im Wagen 100% BIO Produkte???
Im Sinne von gesundes Tier, gutes Tierwohl, gesunde Tiernahrung, gesunde Haltung, keine (unötigen) Medikamente, kein Transport von Uganda, oder wo auch immer -> Lippe usw.
 
Kurze Frage:

Wenn ich blind in einen Discounter, wie Penny, Lidl und Co. gehe und ich meinen Wagen mit 10 Produkten fülle, um beim Thema zu bleiben, 10 verschiedene Fleisch Produkte. Auf jedem Produkt steht "Bio" drauf.

Hab ich jetzt im Wagen 100% BIO Produkte???
Im Sinne von gesundes Tier, gutes Tierwohl, gesunde Tiernahrung, gesunde Haltung, keine (unötigen) Medikamente, kein Transport von Uganda, oder wo auch immer -> Lippe usw.


Zertifizierte Fleischprodukte mit der Bezeichnung BIO entsprechen weitestgehend der Haltungsform 4 mit zusätzlichen Auflagen. Im Gegensatz zur Haltungsform 4 werden die Biobetrieben kontrolliert.

Cheers
.
 
Brot essen ist auch keine Lösung, sofern man es beim Supermarkt kauft und nicht selbst backt. Kleine Tiere haben auch Hunger...😉

Habe ich euch schon erzählt, dass ich ganz dringend auf der Messe in Sindelfingen bei RAMSTER vorbeischauen muss....
 
Warum führen Handelsketten eine Label Haltungsform ein, wenn sie gleichzeitig alles daran setzen Inhaltsstoffe und Zusammensetzung von Nahrungsmitteln zu verschleiern?

Immer wenn jemand etwas anders macht als er es soll, nämlich möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften was das Ziel des Handels ist, sollte man das hinterfragen. Zu glauben es geht hier ums Tierwohl würde doch voraussetzen, das Management und die Gesellschafter der Handelsketten sind über Nacht zu Tierschützern geworden.Das ist doch höchst unwahrscheinlich

Meine Recherchen der letzten Tage haben ergeben, es ist eine Marketing- und Vertriebsstrategie um trotz rückläufigem Fleischkonsum höhere Umsätze und Margen zu erzielen. Wenn es den Tieren hilft ist es mir recht.

Cheers
.

Es geht immer um Gewinne, wenn sich Gewinnmaximierer überlegen, wie sie die ihren erhalten oder - noch besser - steigern können. Ich würde es immer hinterfragen, warum zum Beispiel Lebensmittelmärkte und -hersteller ein Tierwohllabel einführen, sich jedoch einer Ampel als Menschwohllabel verweigern .....

Ich bin auch der Meinung, bzw. auf der Seite, dass der Staat, die Politik, Frau Merkel oder wer auch immer, es alleine in der Hand haben, etwas gegen das Billigfleisch bzw. für das Tierwohl zu tun...

.....

Das sehe ich ganz anders. Ich kann doch nicht ständig die Verantwortung in die Hände von Politikern legen und hoffen, das sich was tut. Ich bin ein mündiger Bürger und ich entscheide am Ende selbst, was in meinem Einkaufswagen, Kühlschrank, auf meinem Grill und letztendlich in meinem Magen landet. Und diese Verantwortung möchte ich mir garnicht nehmen lassen. Denn auch das ist ein Zeichen der Freiheit in der wir leben.
Es bringt nix, immer nach anderen zu rufen, wenn einem die Wirklichkeit zu unbequem wird.

Handle selbst, anstatt zu warten!
 
Das sehe ich ganz anders. Ich kann doch nicht ständig die Verantwortung in die Hände von Politikern legen und hoffen, das sich was tut. Ich bin ein mündiger Bürger und ich entscheide am Ende selbst, was in meinem Einkaufswagen, Kühlschrank, auf meinem Grill und letztendlich in meinem Magen landet. Und diese Verantwortung möchte ich mir garnicht nehmen lassen. Denn auch das ist ein Zeichen der Freiheit in der wir leben.
Es bringt nix, immer nach anderen zu rufen, wenn einem die Wirklichkeit zu unbequem wird.

Handle selbst, anstatt zu warten!

Natürlich bestimmst du selbst, was du kaufst...das mache ich doch auch. Aber was ich meinte ist, dass sich unser Kaufverhalten nicht positiv auf das billigfleisch auswirken wird, aber auch nicht negativ.
 
Meiner Meinung nach wird es das Billigfleisch weiterhin genau so geben, unabhängig davon, wo wir Griller unser geliebtes Fleisch kaufen.
 
Ah...danke. Klar wird es billig produziertes Fleisch geben, so lange es Käufer dafür gibt und es nicht verboten wird. Aber trotzdem bin ich überzeugt davon, daß Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen und damit einhergehende Veränderungen im Produktions- und (breiten) Konsumverhalten fast ausschließlich durch die Verbraucher iniziiert werden können.


Wenn niemand die schlechten Haltungsbedingungen anprangern würde, dann würde es keine öffentliche Diskussion darüber geben und keine Forderungen nach Verbesserung der Haltungsbedingungen. Somit gibt es auch keinen Grund für die Politiker sich einem nicht existenten, öffentlichen Druck zu beugen und mögliche Verbesserungsmaßnahmen zu diskutieren oder gar per Regelung/Gesetz in die Wege zu leiten. Im Ergebnis dessen gibt es also für Erzeuger und/oder Händler keinen Grund etwas an ihrem Prozeß zu ändern.

Darüber Hinaus ergibt sich ein Interesse der Produzenten und des Handels, wenn sich ein Markt für solche (hochwertigen) Produkte/Richtungen entwickelt, weil man eben dann doch damit Geld verdienen kann.
 
Meiner Meinung nach wird es das Billigfleisch weiterhin genau so geben, unabhängig davon, wo wir Griller unser geliebtes Fleisch kaufen.
Das ist sicher richtig, dass die MitgliederInnen des GSV die Erzeugung und den Verkauf nicht verhindern können. Wir können damit anfangen zu hinterfragen, wo unser Fleisch herkommt. Jerder natürlich im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten und wir können weiterhin dafür sorgen, dass unsere Mitmenschen ein Bewusstsein dafür entwickeln...hier im Forum, wenn wir Nachbarn, Familie und Freunde zum Grillen einladen, auf Messen....wenn nämlich nach einem guten Essen mit einem tollen Stück Fleisch gefragt wird, wo hast du denn das her/wo bekommt man sowas. Wenn wir es nicht tun, wer dann?

Denn sonst sind wir wieder hier: "ich alleine kann ja doch nichts tun", sagten zwanzig Million Menschen.
 
Ich hätte nie gedacht, dass ich die Meinung des Tierschutzbundes teile, aber den Aussagen von Thomas Schröder muss ich einfach zustimmen. Er benennt die Probleme imho sehr treffend:

Präsident des Tierschutzbundes - „Wir haben Sauen, die 24 Ferkel zur Welt bringen, aber nur 14 Zitzen haben“
Die Tierschutzpolitik der Bundesregierung hat komplett versagt… . Deswegen muss der Tierschutz raus aus dem Landwirtschaftsministerium. Gerade bei der Nutztierhaltung sehe ich ja, wie stark die Fragen des Tierschutzes mit ökonomischen Fragen kollidieren. … Julia Klöckner will einen Passus streichen, der besagt, dass Sauen in Kastenstandhaltung ihre Gliedmaßen zumindest ungehindert ausstrecken können müssen. Damit verstößt sie eklatant gegen das Staatsziel Tierschutz, das seit 2002 im Grundgesetz steht. … Seit 1992 wirtschaften die Bauern … bekanntermaßen rechtswidrig. Eigentlich müssten die Veterinäre seitdem durch jeden Sauenstall gehen und dem Landwirt vorschreiben, jede zweite oder dritte Sau aus dem Stall zu nehmen. Das tun sie aber nicht. In Sachsen-Anhalt hat die Regierung die Veterinäre zum Vollzug gezwungen. Dort wird es weitgehend umgesetzt. Die Landwirte vor Ort klagen nun aber auf Schadenersatz. Es ist ein heilloses Durcheinander geworden. Das zeigt sich insbesondere beim System der Schweinehaltung. Es steht kurz vor dem Kollaps.

Natürlich ist es nie schön, Ge- und Verbote aufzustellen. Aber es ist die Pflicht von Ordnungspolitik, auch Grenzen aufzuzeigen. Nur auf Freiwilligkeit zu setzen, reicht nicht … Wir haben Billigfleisch ja nur, weil wir kein Verursacherprinzip haben. … Diese Beseitigung der Umweltschäden zahlt aber ja nicht der Produzent von Fleisch, sondern der Steuerzahler. Auch der Veganer, der eigentlich gar nichts mit Fleischkonsum zu tun hat. Die Billigpreise haben wir nur, weil wir die Kosten auf die Allgemeinheit verlagern und nicht auf die, die mit Fleisch ihr Geld verdienen. Das ist ein Systemfehler. … wir dürfen die Diskussion nicht auf die Preiserhöhung verdichten. Ich muss erst die Frage stellen, wie Tiere künftig gehalten werden sollen. Ich muss die Frage stellen, warum wir so viel Fleisch essen. Und ich muss die Frage stellen, warum wir so viel Fleisch produzieren… Der Biologieunterricht, in dem vermittelt wird, wie die Knochen eines Tieres aussehen, ist nicht ausreichend. Wir brauchen mehr Tierschutz in Fächern wie eben Biologie, Ethik oder Politik. Vielleicht gehört aber auch einfach mal die Darstellung einer ehrlichen Welt dazu.

Das zeigt im Übrigen auch, dass unsere Gedanken nicht ganz falsch sind, denn genau diese Probleme haben wir ja ebenfalls benannt.
 
Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist zudem noch die emotionale Ebene, mit der Tiere im Allgemeinen wahrgenommen werden.
Das ist wirklich ein Aspekt.
'Das niedliche kleine Lamm'
'Das blöde alte Schaf'

Aussage einer neunjährigen:"Schweine sind nicht wichtig!"

Wer soll jungen Menschen (Schulkindern) die Aspekte der Tierhaltung erklären?
Der sarkastische alte Sack, dessen Arm schon in vielen Tieren drin war, um Geburtshilfe zu leisten, und der beim Anblick von strammen Lämmern auf der Wiese schon sabbert, also ICH?

Oder lieber die Kunstlehrerin mit dem Doppelnamen, die sich sowieso immer als erste meldet, um Plakate zu malen, wenn die Kinder auf die Straße getrieben werden, um für oder gegen irgendwas zu demonstrieren?

Als das oben erwähnte Mädchen auf die Waldorfschule wechselte, wurde sie sofort Veganerin.
Inzwischen ißt sie wieder das, was ihr schmeckt.
Grüße Nicolai
 
:hmmmm:
Ob das wirklich so war....
Passt aber ganz gut hier rein.
IMG-20200213-WA0002.jpg

Gruß
 
Arndt hat sich eben so ein Kotelett (regional erzeugt) gemacht. Sehr lecker, nix geschrumpft! :thumb2:
 
Hier muss ich mal kurz eine Lanze für unsere örtliche IGS brechen.

Unsere Tochter (16) hat aktuell wieder Kochen als Fach, 90min. wöchentlich (Klasse 9+10).
Die Küche der Schule ist sehr gut ausgerüstet, es gibt u.a. einen eigenen Kräutergarten und der Unterricht wechselt zwischen Theorie und Praxis.
Das heißt, in der einen Woche wird gekocht und in der zweiten Woche gibt es Warenkunde, Küchenhygiene, Erstellung eigener Rezepte und, man kann es kaum glauben, Mathematik.
Rohgewicht, Garverlust, Abfall und Hochrechnungen auf die Gästeanzahl sind hier gefragt.
Im Rahmen des theoretischen Teils wurden eine Landmetzgerei und ein Industriebetrieb (Bauerngut/Edeka) besichtigt und anschließend verglichen.

Sehr gut gemacht vom Klassenlehrer (Mathe/Naturwissenschaften), keine Emotionsduselei sondern Fakten.

Hut ab.
 
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