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Wein

Der Rückschnitt im Frühjahr ist gerade wegen dem möglichen Rückfrieren besser, aber so echten Frost erleben Reben vom Standort her selten :-) Jetzt im Herbst sollten auf alle Fälle alte Früchte und das Laub entfernt werden, damit sich keine Pilzbefallenen Pflanzenteile im Frühjahr beim Blattaustrieb noch im Stock befinden und die neuen Blätter gleich wieder anstecken. Der starke Rückschnitt kann auch nach dem Austrieb erfolgen, da ists wärmer und die Arbeiten machen mehr Spaß- das ausgeizen kommt ja dann auch noch. Lieber etwas weniger Ertrag, dafür größere Trauben, deshalb der stärkere Rückschnitt
Grüßle Klaus
 
Jetzt im Herbst sollten auf alle Fälle alte Früchte und das Laub entfernt werden
Das ist ein guter Hin weise, danke. Auf die Idee wäre ich nicht gekommen, und unsere Rebe (und im Death Creek Valley kann es verdammt frostig werden, da geht's schon mal auf unter -15 °C) hat noch recht viel Laub.

Viele Grüße
Gerhard
 
....Der starke Rückschnitt kann auch nach dem Austrieb erfolgen.....
Das ist falsch! Der starke Rückschnitt erfolgt vor dem Austrieb, wenn der Rebstock noch nicht im Saft steht. Die erste Massnahme zur Ertragsreduzierung bzw. Qualitätsteigerung wird mit dem Rebschnitt festgelegt. Hier lässt man eine oder zwei Ruten des einjährigen Holzes stehen mit entsprechend vielen Augen. Nach dem Austrieb werden die Doppeltriebe ausgebrochen, bei 2 Trieben aus einem Auge wird der schwächere Trieb entfernt. Ein Rückschnitt erfolgt im Sommer, um die Laubbildung pro Rebstock zu kontrollieren.
 
@mirkox, das mit dem Rückschnitt ist nicht falsch :-) nur noch nicht ganz so üblich bei den Kleingehölzen. Deine Reben sind jetzt nach dem Laubfall in Winterruhe und reagieren nicht mehr auf den Schnitt, verschliessen also auch die Wunden nicht mehr. Wenn du nach dem Austrieb schneidest, nimmst du zum einen schon etwas Kraft aus der Pflanze und sie treibt weniger stark weiter, wie wenn die Nährstoffe für den kompletten Stock im Herbst eingelagert wurden und dann die Pflanze stark geschnitten wird-> ein starker Austrieb erfolgt, da die Rebe den Verlust an Blattmasse schnellstmöglich ausgleichen will...
Das mit dem Winterschnitt hält sich immer noch in den Köpfen, weil früher immer im Winter geschnitten wurde -> nur da hatte der Landwirt/ Winzer Zeit- für die Rebe ist der Sommerschnitt viel verträglicher- aber letztlich soll jeder schneiden wie und wann er will. Drei Gärtner und fünf verschiedene Ausführungen...
Grüßle Klaus
 
Leider wieder falsch. Es ist nur im Jan/Feb/März möglich eine Rute aus einjährigem Holz zu biegen, an der die Triebe wachsen, wo im Sommer die Trauben dran hängen. Es hat also nichts mit der Zeit des Winzers zu tun sondern mit der Logik, wann der Rebstock kultiviert werden muss um in der kommenden Vegetationsperiode seinen Ertrag abzuliefern.
Ob der Austrieb stark oder schwach ist hängt auch nicht mit dem Rückschnitt zusammen. Wenn der Boden nass und nährstoffreich ist, dazu noch die Sonne scheint, folgt ein extremer Austrieb. Bei Kälte und kargem Boden, ist der Austrieb schwach.
Der Rebsortenklon inkl. der Unterlage spielt auch eine Rolle. Es gibt schwachwüchsige und starkwüchsige Unterlagen.
Ein voll im Saft stehender Rebstock kann sogar eingehen, bei starkem Rückschnitt.
 
das mit der Triebverholzung ist doch ein ganz anderes Thema- du vergleichst jetzt Äpfel mit Birnen. Der Standort und die äußeren bedingungen haben bisher auch noch keine Rolle gespielt, aber ich praktiziere es so wie ich es geschrieben hab, schätze aber auch deine Meinung zum Thema :-)
Grüßle Klaus
 
Ich habe sie, wie alle Winzer rundum JETZT grob am Stock ausgeschnitten, für den "Feinschnitt" bleibt noch Zeit. Ich mache es wie alle Anderen hier bei uns und mache somit auch nichts falsch. Zudem wohnen wir in einem absolut anderen Klima ("strenger Winter" = ein paar Tage in Folge -5°c, "normaler Winter" = +2°c bis -1°c ) mit teils völlig anderen Rebsorten.

Zum Boden und zum Klima:
Wir haben Porphyr-Kies mit etwas Lehm und Humus in 45° Südhang-Lage bei durchschnittlich 10-12 (April-Oktober) Sonnenstunden und ab Mitte Mai schon annähernd 30°c (Juli 40°c) ... das bleibt bis September derart "heiß", dann wird es wieder erträglich.

Ich habe ebenerst den Großteil des Weinberges gerodet und bin gerade dabei eine Neu-Anlage (50 "Muskateller" und "Fragolino" Rebstöcke) in "Spalier" zu errichten. Der "neue" Weinberg wird nur mehr 1/6 seiner unrprünglichen Größe haben ... der Rest wird mit Oliven (bereits vor Ort) der Sorten "Leccese" und "Frantoio" bepflanzt.
 
Hallo!
Also ich werde mich hier auch noch mal kurz mit einklinken…

Grundsätzlich lässt ist festzustellen, dass der Zeitpunkt und die Art des Vorschneidens der Reben eine Art Betriebsphilosophie ist. Jeder Winzer wird hierzu eine unterschiedliche Meinung vertreten. Einige sind der Meinung, dass es gut ist, wenn der Saft beim Rebschnitt austritt, um eine Art Haut gegen Pilze zu bilden. Wohingegen die anderen wiederum der Meinung sind, dass dieser Saft, ein ganz besonders guter Nährboden für Pilze darstellt, die somit leichter in den Stock eindringen können. (Mit dem „Saft“ ist in diesem Zusammenhang der Flüssigkeitsaustritt an den Schnittstellen gemeint, der entsteht, sofern die Reben in den Frühjahrsmonaten geschnitten werden.)

Ich vertrete dahingehend die Meinung, dass es in der Regel reicht, die Rebstöcke im Februar oder März, je nach Witterungsverhältnissen zu schneiden. Grundsätzlich ist aber auch darauf zu achten, dass der ganze Prozess, bestehend aus Rebschnitt (vorschneiden, rausziehen, die Reduzierung aller über das Jahr entstandenen Fruchtruten auf die maßgebende Rute mit rund 10-12 Augen) und Anbinden unbedingt vor Austrieb der Reben erfolgen sollte. Im Raum Südhessen ist diese Deadline / Zeitpunkt des Austriebs um den 7. April. Würde man mit dem Schneiden und Anbinden bis nach Beginn des Austriebs warten, ist die Gefahr viel größer, dass Schäden an der Rute entstehen (Knospen oder sogar schon Triebspitzen abbrechen, was euren Ertrag mindert).

Für den hauptberuflichen Winzer hingegen, die eine enorme Fläche bewirtschaften, ist der Zeitraum von Februar/März bis hin zum Austrieb viel zu gering, um den kompletten Rebschnitt und das Anbinden in dem geringen Zeitfenster zu erfüllen, was ihn dazu veranlasst, dass er bereits nach dem ersten Frost und dem Blätterfall mit dem Vorschneiden beginnt.

Daraus lässt sich ja schon fast mein Fazit schließen. Es ist erkennbar, dass somit eure zu bewirtschaftende Fläche von dem eigentlichen Zeitpunkt des Rebschnitts abhängt. Da ich mal salopp behaupte, dass die hier Anwesenden in der Regel nur sehr geringe Flächen bewirtschaften, reicht es meiner Meinung nach vollkommen aus, die Reben im März zurück zu schneiden und dann anzubinden.

Noch ein kleiner Kommentar zu dem, was ich weiter oben gelesen habe. Wenn der Rebstock im 1. oder 2. Jahr ist, dann würde ich ihn über die Wintermonate bis über die Veredelung unbedingt mit Erde bedecken / diese anhäufen, um ihn vor extrem kalten Wintern zu schützen. Ist dieser hingegen schon im 3. Jahr oder älter, so ist dieser Vorgang nichtmehr notwendig.

Grüße :)
 
@Kingfisherteam
Vielleicht gestaltet es sich für deine Kombinationsanlage aus Rebstöcken und bestehenden Olivenbäumen schöner, wenn du die Junganlage in Trierer Rädern oder als Pfahlerziehung anlegt. Und wenn du doch lieber eine Drahtanlage möchtest, dann warte besser mit deren Errichtung, bis du die Reben gesetzt hast. Das ist der einfachere Weg.

Nebenbei eine Frage: Wird es der Gelbe Muskateller oder der Goldmuskateller?
Wenn ich in meinem Aufnahmen eins finde lade ich gleich mal ein Bild von einem 3 jährigen Goldmuskateller hoch :)
 
Und hier kommt es auch schon:

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@tobijoe:
Es wird gelber und Goldmuskateller, sowie 12 Reben groß-beeriger "Fragolino". Alles mit dem Ziel der Speise-Trauben Gewinnung und nicht als Weinbau. Vorher war der Weinberg mit einer "Mischung" aus Vernatsch und Refosco aus den 1930ern (mehr Tod als lebend ...) in "Pergel" bepflanzt

Die Spalier-Anlage auf der alten Terrassierung (45° Südhang auf Porphyr-Kies mit Lehm-Einschluss) ist mittlerweile fast fertig gestellt, aber das Drähte ziehen ist derz. recht "lästig/nerv-tötend" ... Ich nutze die alten. teils wohl fast 100-Jährigen, gut erhaltenen Kastanienholz-Stangen für die Anlage ... die sind weit schöner als die sonst üblichen Beton oder Zinkblech-Säulen ... Klar, sie sind nicht "genormt" und mal breiter und mal schmäler, aber für unsere "80 Reben-Neu-Anlage völlig ausreichend.
Der Rest wird mit Oliven bepflanzt, das macht weit weniger Arbeit.

Wie schon geschrieben, halte ich mich beim Rück und Feinschnitt an die lokalen Gepflogenheiten. Unsere klimatisch bedingten Zeitspannen sind mit denen nördlich der Alpen nicht vergleichbar, das ist mir, jedoch nicht jedem hier im Forum bewusst ...
Ich denke dass sich jeder beim Rebschnitt an sein lokales Klima halten sollte.
 
Gestern habe ich mit der Neu-Bepflanzung begonnen und heute besorge ich mir weitere 25 Reben.

Es handelt sich am Ende um:
18 St. Muskat "Bleu"
18 St. Muskat "Palatina"
8 St. Muskat "Pölöskei"
4 St Muskat "Birgstaller"
4 Fragolino

Für uns ist das ausreichend ... kann natürlich sein dass ich in 4-5 Jahren auch mal die eine oder andere Flasche ... Aber Vorrang hat der Olivenhain... der wird mittelfristig auf etwa 40 Bäume "anwachsen".
 
Anfang Januar hatten wir 2 Tage -5°c und jetzt nach 84 Tagen (!!) Trockenheit seit 2 Tagen den ersten Regen ... derz. liegen die Temperaturen zwischen 0°/+2° Nachts und +8°/10°c Tagsüber ... In 40cm Tiefe ist es völlig trocken ... gestern musste ich nach dem Bepflanzen mit den Wassereimern laufen .... Nix mit "Beton"-Boden ;-)
 
alles klar
 
So, wird Zeit den mal wieder vorzukramen.
Zu Ostern war ich im Ferienhäusschen an der Ostsee und habe schon befürchtet, für das Rückschneiden viel zu spät zu sein.
Aber ich glaube das war alles noch im Rahmen, noch keine Triebe zu sehen:
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Man hat mir zu einem recht deutlichen Rückschnitt geraten, hier das Ergebnis.
Da ich absolut keine Erfahrungen mit Weinrückschnitt habe, sind jegliche Hinweise und Kommentare willkommen.
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Dann hoffe ich mal, das wird was.
 

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Man hat mir zu einem recht deutlichen Rückschnitt geraten, hier das Ergebnis.
Da ich absolut keine Erfahrungen mit Weinrückschnitt habe, sind jegliche Hinweise und Kommentare willkommen.
Ich leider auch nicht...

Ich habe mir hier ein paar gute Tipps geholt:

https://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/rebschnitt/rebschnitt.htm

...und versucht sie umzusetzen. Ob's was geworden ist, kann ich aber erst im Herbst sagen! Auf jeden Fall halte ich dir die Daumen...

Servus
Walter
 
So, wird Zeit den mal wieder vorzukramen.
Zu Ostern war ich im Ferienhäusschen an der Ostsee und habe schon befürchtet, für das Rückschneiden viel zu spät zu sein.
Aber ich glaube das war alles noch im Rahmen, noch keine Triebe zu sehen:

Ich bin zwar kein Winzer, aber habe noch ein Senftöpfchen gefunden:
Du läufst halt Gefahr, dass bei einem Schnitt zum jetzigen Zeitpunkt die Rebstöcke schon im Saft stehen, sie "bluten". Kann passieren, dass je nach Schnittführung die Knospen durch das Wasser verfaulen. Es gibt viele verschiedene Erziehungsformen, je nach Zielführung. Ertrag, Begrünung usw.
Die eben verlinkte Seite habe ich schonmal gepostet, ist hilfreich.
Meine Erfahrung, wie auch bei z.B. bei Rosen: Scharfe Schere, hartes Herz. Ich habe z.B. mehrere Muscat bleu Rebstöcke, die schneide ich Ende Februar auf 2 Augen zurück. Jahreszuwachs bis zu 6 m, wenn ich sie lasse, vom Kellergeschoss bis unters Dach.
 
Das mit dem "bluten" hab ich gelesen, ich hab am Tag nach dem Schnitt geprüft - bislang war keine Flüssigkeit am Schnitt ausgetreten.
Und Scharf war die Schere auf alle Fälle (soll ja nicht gequetscht werden).
Aber jetzt bin ich nicht mehr da und muss der Natur freien Lauf lassen.
 
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