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Die Tücken der Stollenbäckerei

Schönwetter-Angler

Der Salami-Papst & Opa Rüdiger
5+ Jahre im GSV
Weihnachtszeit ohne Stollen geht ja mal gar nicht.
Also muss ein Stollen her. Gesagt, getan - eigentlich ganz einfach, aber mit Tücken.

Gebacken habe ich folgendes, bewährtes Rezept. Da der Aufwand der gleiche ist, natürlich doppelte Menge:

Butterstollen Thüringer Art

500 g Weizenmehl, 550
100 g Milch
42 g Hefe, frisch, 1 Würfel
275 g Butter (Süßrahm-), zimmerwarm
75 g Zucker, feinster Zucker
1 Tüte/n Vanillezucker, Bourbon
5 g Salz
2 Tüte/n Aroma (Zitronenschalen-), oder frische Schale
300 g Sultaninen
8 cl Rum, brauner 54er, ca. 70g
75 g Mandel(n), gehackt
50 g Zitronat
25 g Orangeat
50 g
Butter (Süßrahm-), flüssig, zum Bestreichen
2 EL Zucker, feinster, zum Bestreuen
1 Tasse Puderzucker
1/2 Tasse Stärkemehl

Zuerst werden die Sultaninen gewaschen, gut abgetropft und zusammen mit dem Rum in eine
verschließbare Box gegeben. Diese lässt man 24 Stunden gut durchziehen.

Am Backtag gibt man das Mehl in die Rührschüssel und drückt eine Mulde hinein. In diese bröselt man
die Hefe, gibt die Milch hinzu und rührt einen weichen Vorteig. Dieser wird mit dem Mehl vom
Schüsselrand bedeckt und je nach Temperatur der Milch 30-90 Minuten gehen gelassen. Das Volumen
muss sich deutlich vergrößern und das Mehl deutlich "rissig" werden.

In der Zwischenzeit überbrüht man die gehackten Mandeln mit kochendem Wasser, lässt diese 5 Minuten ziehen und dann gut abtropfen. Sie kommen erst später zum Teig.

Wenn der Vorteig aufgegangen ist gibt man zimmerwarme Butter, Zucker, Vanillezucker, Salz und Zitronenschale hinzu und knetet den Stollenteig, den man anschließend 30 Minuten gehen lässt.

Nun werden die Früchte und die Mandeln untergeknetet und der Stollen geformt.
Inzwischen ist der Ofen auf 200°C vorgeheizt.

Der Stollen kommi auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech, wird mit kalten Wasser abgestrichen und
kommt ohne Stückgare in den Ofen, der sofort auf 170°C runtergeregelt wird. Die Backzeit beträgt 60 Minuten.
Die Backzeit ist hierbei am wichtigsten, eventuell muss die Temperatur angeglichen werden. Ist er zu dunkel wird er trocken, ist er zu hell, kann es sein, dass er nicht durch und dadurch innen klitschig ist.

Anschließend wird der Stollen mit flüssiger Butter bestrichen und gezuckert. Den Stollen nicht bewegen, er ist
noch sehr zerbrechlich. Das Backblech gibt man am besten zurück in den ausgekühlten Ofen. Am nächsten Tag
kräftig mit Puderzucker/Stärke-Mischung bestäuben.

Jetzt wird der fertige Stollen noch hübsch verpackt. Am besten in eine dafür gedachte Klarsichttüte. Es geht
natürlich zur Not auch Klarsichtfolie oder Alufolie plus Gefrierbeutel. Der Stollen sollte jetzt noch ein wenig
durchziehen, allerdings nicht unbedingt 2-4 Wochen wie häufig beschrieben. 2-3 Tage reichen völlig aus, am
besten ist er nach einer Woche.

Wer kein Zitronat/Orangeat mag oder auf Marzipan steht, für den hab ich noch 3 leckere Varianten:

1. Für einen Marzipanstollen anstelle der Mandeln, Zitronat und Orangeat 200 g Marzipanrohmasse in Streifen mit in den Stollen einschlagen, oder als Marzipanplatte mit einrollen, und den Zucker auf 25 g reduzieren.

2. Für einen Mandelstollen anstelle von Zitronat und Orangeat die doppelte Menge, also 150 g Mandeln mit in den Teig einarbeiten.

3. Für ein süßes Mandelbrot auch die Sultaninen weglassen, dafür 150 g Mandeln in Rum einlegen, den Zucker auf 50 g reduzieren und das fertige Brot nur buttern und nicht zuckern und nicht mit Puderzucker bestäuben.

Ein paar Bilder habe ich natürlich auch noch für Euch:

IMG_20181208_180240.jpg

Die üblichen Verdächtigen der Stollenbäckerei - Rumrosinen, Mandeln, Orangeat und Zitronat.

IMG_20181208_180408.jpg

Der fertig geknetete und aufgegangene Teig. Da ich die Hefemenge auf 1/4, also 10 g reduziert habe, wurde der Teig bereits am Vortag zubereitet und hatte eine ca. 24 stündige Stockgare im Kühlschrank bei ca. 5°C.

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Hier die zwei von mir per Hand ausgeformten Stollen. Sie wurden, bevor sie in den Backofen bei 200°C Ober-/Unterhitze gingen, mit reichlich kaltem Wasser angestrichen.
Nach dem Einschieben in den Backofen wurde die Temperatur sofort auf ca. 170°C reduziert.
Für um die 60 Minuten weilten die Stollen im Backofen.
..... und hier nahm das "kleine Unglück" seinen Lauf .....

IMG_20181208_210813_1.jpg

Leider sind mir die Stollen auseinandergelaufen und haben ihre Ausformung in keinster Form gehalten.
Fürs nächste Jahr muss definitiv eine Stollenform her.
Der Stollen ist hier fertig gebacken und wurde, noch heiß, mit flüssiger Butter abgestrichen und mit Zucker bestreut.
Die Nacht verbrachte er im ausgekühlten Backofen.

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Am nächsten Morgen wurde der Stollen mit einem Puderzucker-/Stärkegemisch bestäubt.
Jetzt soll er für ca. 1 Woche ruhen und seine Aromen entfalten.
Ich konnte natürlich nicht warten und habe einen direkt angeschnitten - saftig, aromatisch und lecker war er schon - kann man also auch sofort essen.

Dieses Stollenrezept habe ich schon mehrfach gebacken. Es schmeckt uns in der Familie am besten. Ich habe es auch schon mit Marzipan probiert, aber die Urform ist die bessere.

Viel Spaß beim Nachbacken. Auch wenn er auseinander läuft, so ist das kein Beinbruch, denn dem Geschmack tut das keinen Abbruch ;-)
Da ich den Stollen weder verkaufen, noch prämieren lassen möchte, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden und wir lassen ihn uns in der Family schmecken.
Nächstes Jahr mit Stollenform und 1a-Optik.

Euch weiterhin einen schönen Advent und vielen Dank fürs Reinschauen.
 

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Hallo Rüdiger.
Der Stollen sieht super aus. Ich mag leider keine Rosinen und somit keinen Stollen. Euch auch nen schönen Advent!
 
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