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1-2 Fragen zur Temperaturregulierung

Kanses

Militanter Veganer
Hallo ins Rund, nachdem ich schon einige Zeit mit meinem Q1200 gegrillt habe konnte ich mir letztes Wochenende endlich einen Spirit E320 GBS anschaffen. Tolles Gerät und ich bin wirklich begeistert, leider scheint der Anwender nicht halb so gut zu sein wie das Gerät selbst. Bei meiner Frage geht es sich um Folgendes: Ich möchte Rezept A zubereiten. Die dort beschriebene Temperatur ist beispielsweise direkte mittlere Hitze. Ich heize also den Grill (nach dem Reinigen) auf die gewünschte Temperatur vor. Nun in der Zeit inm der ich den Deckel öffne und das Grillgut hineinlege fällt logischerweise die Temperatur am Thermometer. Lege ich nun viel Grillgut auf fungiert dieses als Hitzeschild und ich erreiche die gewünschte Temperatur teilweise nicht mehr am Deckelthermometer. Die Frage ist regelt man nun nach, auch wenn dadurch die Temperatur am Rost selbst höher ist als im Rezept beschrieben? ist für mich die Umgebungstemperatur im Grill ausschlaggebend oder die Temperatur am Rost? Gleiches Problem stellt sich mir nocheinmal mehr beim indirekten Grillen. Hier würde ja der Brennkreis über dem das Grillgut liegt ausgeschaltet werden und das Grillgut vom Rost entkoppelt werden. auch hierbei habe ich das problem das ich beim einlegen einen hohen Temperaturverlust habe und diesen, mit weniger Brennkreisen, erst nach einiger Zeit wieder ausgleichen kann. Dies wirkt sich natürlich auf die Garzeit aus nehme ich an? Meine Bitte / Frage ist nun ob mir den Zusammenhang jemand erklären kann, so das ich sicherer werde in dem was ich da so mache. Ich danke allen Lesern im Voraus Grüße Daniel
 
wenn keiner der Experten antworten, gebe ich mal meinen Senf dazu. Ich habe zwar auch erst seit dem letzten WE einen Spirit E-320, davor aber ein paar Jahre mit dem Q300 gegrillt - (nicht so exzessiv wie viele Andere hier).

Zunächst: das Deckelthermometer ist ja nur ein grober Anhaltspunkt. Direkt am Rost/Grillgut herrschen meist höhere Temperaturen. Als Perfektionist habe ich mir irgendwann ein Maverick-Grillthermometer mit 2 Fühlern gekauft, damit lassen sich die Temperaturen exakt bestimmen. Für Würstchen oder Steak ist das aber nicht wirklich notwendig.

Wenn ich viel Grillgut auflege und/oder der Deckel lange offen war, drehe ich die Reglern schon mal kurzzeitig etwas mehr auf. Aber ich denke, das ist eher "Kosmetik", zumindest beim direkten Grillen. Vermutlich hast Du einen Gustrost, der hält die Wärme recht gut.

Beim indirekten Grillen halte ich kurzzeitiges Nachregeln eher für sinnvoll. Andererseits geht es da ja meist nicht um 3-5 Minuten Aktionen sondern eher um 20, 30, 60 Minuten - insofern mache ich mir da keine Kopfzerbrechen wegen der exakten Garzeit. Ein bißchen spielt da auch die Erfahrung mit und im Laufe der Zeit wird man gelassener ;)

Vielleicht äußert sich ja doch noch ein Experte dazu.
 
Auf diese Frage suche ich auch gerade eine Antwort.... ich hatte irgendwann einmal die Temperaturen gemessen, da ich meinem Deckelthermometer nicht mehr getraut hatte. Ich erinnere mich dass die Temperaturen je nach Höhe sehr große Unterschiede hatten.
In einem anderen Forum hieß es, am Rost wären sogar tiefere Temperaturen da die heiße Luft nach oben steigt... ich erinnere mich leider gar nicht mehr was ich gemessen hatte.

Generell gehe ich aber davon aus, dass alle Grills das Thermometer im Deckel haben und deswegen den gleichen Messfehler machen... und in den Rezepten die Temperaturanzeige des Deckelthermometers gemeint ist, oder liege ich da falsch?
 
Generell gehe ich aber davon aus, dass [...] in den Rezepten die Temperaturanzeige des Deckelthermometers gemeint ist

das halte ich für äußerst unwahrscheinlich, zumal es unzählige Grillhersteller, -modelle und Grillarten gibt. Da kümmert sich doch kein Rezeptbuch um technische Details.
Manche Grills haben ja noch nicht mal einen Deckel :ds: :rotfl:

Abgesehen davon umfassen die Angaben z.B. in der Weber Grillbibel Temperaturbereiche von bis zu 60 Grad (!), Beispiel "mittlere direkte Hitze" = 175° - 230°. Da sind sämtliche Messfehler der Welt schon eingerechnet ;)

Edit: Temperaturangabe korrigiert
 
Das ist definitiv schonmal aufschlussreich. Erfahrungswerte sind mit sicherheit das aller wichtigste. Gefühlt würde ich sagen das es sehr große Unterschiede zwischen der Temperatur an Rost und Deckel gibt. Auch abhängig davon wieviel Grillgut auf das Rost kommt.
Beispiel hier: Ich grille ein Lachsfilet indirekt für rund 25min bei 180°C. Ich gehe wie folgt vor:
Ich stelle meinen Grill mit 3 Brennkreisen auf die 180°C +- ein und lege anschließend ein Edelstahlrost mit dem Lachs auf die Mitte des Gussrosts.
Der mittlere Brenner wird nun ausgeschaltet. Nach meinem Verständnis grille ich nun indirekt da ich das Grillgut vom Gusseisen entkoppelt habe und es sich nicht über direkter Hitze befindet.
während ich jetzt den Deckel geöffnet habe um den Lachs aufzulegen fällt die Temperatur rapide ab auf c.a. 80-100°C. mit zwei Brennern + Grillgut dauert es entweder sehr lange bis ich die Temperatur wieder erreiche oder aber ich muss den dritten Brenner zuschalten. Bei erstem Verfahren (der langen Wartezeit) befürchte ich das in angegebenen Zeit von 25min der Lachs nicht komplett durchgegart wird. (bin ein gebranntes Kind, habe schon öfter die Kloschüssel geküsst weil Fisch nicht komplett durch war)
drehe ich nun den dritten Brenner wieder auf um die Temperatur schneller zu erreichen grille ich ja wieder direkt (das ist ja nicht sinn und Zweck der Aktion).
Bei längeren Garzeiten wie z.B. Rippchen o.ä. sehe ich das nicht so kritisch weil die Zeit des anheizens nur einen kleinen prozentualen Anteil der gesamten Garzeit hat. Bei 25 min ist es allerdings ja wieder etwas anders.
Das ist mehr oder weniger der Hintergrund meiner Frage. Erfahrung ist hier garantiert wichtig und ich hoffe das ich irgendwann einmal genau so erfahren bin wie viele hier im Forum. Allerdings dachte ich das es da vielleicht Faustregeln oder Anhaltspunkte gibt wie man das ganze besser in den Grill bekommt.
 
Ich denke, Du machst alles richtig. Ich selbst habe allerdings selbst nur 2x Fisch gegrillt, indirekt auf Zedernholzplanke im Q300. Das hatte mit den Garzeiten aus dem Rezept ganz gut geklappt.
Den Deckel öffne ich so kurz wie irgend möglich, der Q300 hatte relativ schnell wieder die gewünschte Temperatur, das Volumen des Garraums ist aber auch deutlich kleiner als bei E-320, mit dem ich noch keine Erfahrung habe.

Die einzig verlässliche Messung für den Garzustand ist meiner Ansicht nach die Kerntemperatur. Dafür reicht schon ein günstiges Thermometer zum reinpicksen nach der geplanten Garzeit, es muss nicht unbedingt die Luxus-Funkversion sein für permanente Überwachung ;)

Gerade wenn Du schon Probleme mit nicht vollständig durchgegartem Fisch hattest, würde ich die Kerntemperaturmethode empfehlen.
Kerntemperaturwerte findest Du hier im Forum zu nahezu jedem Grillgut.
 
Ich werde es mal damit versuchen scheint mir auch das verlässlichste zu sein. Hatte mich eben nur gewundert, da es bei manchen Rezepten dabei angegeben ist und bei manchen wiederum nicht.
 
Habe ein anderes Problem bei der Hitzeregulierung. Ich habe bei meinem Napoleon LX730 die höchste Temperatur hinten links. Wie kann ich die Hitze gleichmässig verteilen. Im vorderen Bereich sieht das schon eher schwach aus.
 
Ich habe bei meinem Napoleon LX730 die höchste Temperatur hinten links. Wie kann ich die Hitze gleichmässig verteilen.

Hallo Uwe,
das ist aber kein Problem der Temperaturregelung, auf die der Bediener Einfluss hat über die Drehregler, sondern eher ein technisches Problem.
Dazu würde ich entweder im Forum suchen, z.B. mit Stichwort "Toastbrottest" oder "Hitzeverteilung" und der Bezeichnung deines Grills oder einen separaten Thread eröffnen mit aussagefähigem Titel.
 
So, habe jetzt noch mal gemessen, welche Temperaturen wo sind.
Bei Deckel-Anzeige 200°C habe ich unten am Grill, also ca. 10cm tiefer, 160°C.
Bei 260°C am Deckel habe ich ca. 220°C am Rost.
 
Das Thermometer gibt einen groben Richtwert an. Wenn das Fleisch zu "wobbelich" ist, dann lass es einfach länger drauf. Nimm die Finger drück sanft aufs Fleisch, mit der Zeit weißt du wie sich das anfühlt, dass es passt. Bei longjobs sagt man glaube ich, dass man für jedes Öffnen 15 Minuten an Zeit zugeben muss.

Generell heize ich eigentlich immer bis max. Temp und regle dann, nach dem Auflegen, entsprechend runter.
 
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