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¼ufs en meurettes und Schaschlik

Pinot

Grillkönig
15+ Jahre im GSV
Hallo zusammen,

gestern war mal wieder Familienfest im Hause Pinot, und das bedeutet natürlich immer auch, dass Essen für etliche hungrige Mäuler zuzubereiten ist.

Damit das nicht zu stressig wird, habe ich schon einen Tag zuvor damit begonnen und zwar mit den Vorbereitungen fürs Frühstück, da sollte es nämlich ¼ufs en meurettes geben.

Dazu wird zunächst Hühnerklein angebraten...

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...Suppengemüse und Gewürze kommen dazu...

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...und abgelöscht wird ausschließlich mit Rotwein! Eine Flasche Cabernet Sauvignon war’s diesmal.

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Nach dem Kochen und Reduzieren bleibt dann mal eben so viel übrig:

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Danach werden Möhren-, Lauch- und Sellerie-Julienne geschnitten, Zwiebelchen und Speck werden gewürfelt...

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...und zusammen mit Champignonscheibchen in Butter angedünstet, mit der Brühe aufgefüllt und 10 Minuten geköchelt – soweit ist die Sauce nun fertig, am nächsten Tag muss nur noch abgeschmeckt werden.

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Zeit, mit den Vorbereitungen fürs Schaschlik zu beginnen: 4,5 kg Schweinenacken (nach dem Parieren) hatte ich schon gewürfelt, 18 Zwiebeln, ordentlich Speck und einige Paprikas liegen bereit...

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...das gibt 20 kleine und drei große Schaschlikspieße!

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Die Saucengrundlage...

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...wird auf der linken Seite sanft angeschwitzt, rechts werden die Spieße peu à peu angebraten:

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Hier dürfen die Spießchen noch ein wenig verschnaufen...

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...bevor sie für längere Zeit bei sanftester Hitze ins Saucenbad (das Suppengemüse hatte ich mit 1 Liter passierten Tomaten, ½ l Brühe und ½ l Rotwein aufgefüllt) mussten.

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Am nächsten Morgen mussten zunächst die Eier pochiert werden. Das mache ich schon immer mit Hilfe einer Untertasse in gesalzenem Essigwasser – neulich las ich aber von einer anderen Methode, die es ermöglichen würde, größere Mengen Eier auf einmal zuzubereiten. Das musste ich natürlich ausprobieren :D

Dazu werden kleine Tässchen mit Frischhaltefolie ausgekleidet und mit den Eiern bestückt...

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...zu einem Paket gefaltet und mit Clips verschlossen...

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...und so gegart:

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Fertig:

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Fazit: vergesst das bitte sofort wieder!!!

• das ist ein Gepfriemel und eine Materialvergeudung mit der Folie
• die Folie muss ausgiebigst gebuttert werden, damit die Eier halbwegs ordentlich wieder herauslösbar sind
• die Eier kriegen Falten
• und das Schlimmste: sie schmecken nicht wie pochierte, sondern wie weichgekochte Eier!
Warum soll man die perfekte Hülle der Natur durch eine zweitklassige Hülle von der Rolle ersetzen?

Das ist Nonsens, nächstes Mal kommt wieder die Essigflasche zum Einsatz! Aber die Sauce... Leute, probiert’s mal aus, das ist einfach nur großartig!

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Das Brot: Wurzelbrote sollte es geben, und das ist aus drei Gründen etwas Besonderes:

• es hat eine Vorlaufzeit von beinahe zwei Tagen! Schon am Mittwochabend hatte ich von 10% des Mehles einen Vorteig angesetzt, am Donnerstag dann den Teig gemacht und der musste nochmals 24 Stunden im Kühlschrank reifen.

• normalerweise habe ich bei Brotteigen eine Hydration (Verhältnis Wasser zu restlichen Bestandteilen) von rund 60% - hier sind es 80% !!

• sonst ist es üblich, ein Brot zu formen und nochmals gehen zu lassen, bevor es gebacken wird – hier wird einfach Teig abgestochen, bemehlt, verdreht und sofort in den Ofen geschoben...

So blubberig-klebrig sieht der Teig aus...

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...einfach nur gestürzt (hier auch wieder ein schönes Beispiel für farbgetreue Wiedergabe – die letzten beiden Bilder zeigen denselben Teig im Abstand von einer Minute...)

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Stücke abgestochen und bemehlt...

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...korkenzieherig verdreht und sofort auf den heißen Backstein...

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...und fertig:

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Schaschlik_2009-02-06_26.JPG


Fazit: ein tolles Brot, wunderbarer Geschmack, knusprig mit einer duftigen Krume – die Gäste waren alle begeistert (und ich auch).

Jetzt galt es nur noch, etwas zum Knabbern zum Sekt zu machen.

Einen Hefeteig mit Öl und Schmand habe ich in 200-g-Stücke geteilt, rund ausgerollt...

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...geachtelt...

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...und zu Kipferln gerollt:

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Die wurden dann noch mit einem Eigelb-Sahne-Gemisch bestrichen und bestreut mit Kümmel, Chiliflocken, Piment d’Espette, Mandelsplittern und grobem Salz (natürlich separat) und knusprig gebacken.

Die Bilder sind leider der Ankunft der Gäste zum Opfer gefallen, die dafür aber schöne Geschenke brachten:

Schaschlik_2009-02-06_30.JPG


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Und wie immer, wenn Gäste da sind: die sind halt wichtiger als Bilder, deshalb hab’ ich jetzt für Euch nur noch als Abschlussbild das fertige Schaschlik:

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Die Tellerbilder (es gab außer dem Wurzelbrot noch Reis, zum Nachtisch gab’s einen kunstvoll geflochtenen Nusszopf und eine Himbeer-Sahne-Torte) muss ich Eurer Phantasie überlassen :lol:

Ein schönes Wochenende Euch allen!
 
immer wieder ein genuss deine beiträge zu lesen ... :respekt:

btw..... eier im beutel pochieren.............muuuaaaaahhhhhhhh klasse :lol:
 
so werden familienfeste zu was besonderem! :thumb2:
also wenn da noch einer meckert.......schmeiss in aus der familie!
ich würde mich als nachrücker zur verfügung stellen! :D :pfeif:


gruß
tom
:prost:
 
Hiermit stelle ich mich auch zur Adoption zur Verfügung, bin auch Stubenrein :D

Sieht wahnsinnig lecker aus. Muß ich mal nachkochen oder noch einfacher mich bei Euch einladen :evil:

Eier pochieren hab ich letztens auch mal probiert (für Eggs Benedikt) nur leider ging es in die Hose. Hast Du da einen guten guten Tipp bzw. ne gute Anleitung wie das sauber funktioniert. :-?


:prost:

bicmac
 
bicmac schrieb:
Hast Du da einen guten guten Tipp bzw. ne gute Anleitung wie das sauber funktioniert. :-?

Hmmm...

man nehme eine Schwester, die einen Mann geheiratet hat, der Hühner hält, und bitte sie um ganz frische Eier....

Im Ernst, das A & O sind wirklich frische Eier, nicht älter als 4-5 Tage - da hält das Eiweiß noch schön kompakt zusammen, danach wird's immer "flüssiger", dann fransen die Eier im Wasser aus.

Ansonsten einen guten Schuss Weißweinessig ins Kochwasser (der sorgt auch dafür, dass sich das Eiweiß zusammenzieht), das Ei auf eine Kaffee-Untertasse schlagen und ins Wasser gleiten lassen. Bei Bedarf mit dem Schaumlöffel das Eiweiß übers Eigelb schöpfen und 3 Minuten sanft garen lassen.

Dann sollte das so aussehen:

3845_2ter_Xmas_20071226_05_1.jpg


Viel Erfolg beim Üben :prost:
 
Moin Pinot,

wieder einmal eine geniale Bildergeschichte zum Genießen :mosh:

:prost:
 
Wieder mal sehr schöne Bilder

:prost:
 
@ Pinot:
Habe ich schonmal erwähnt, daß ich zur Adoption stehe!

Also wann ist das nächste Familienfest?
8)

Das ist so schlimm mit Deinen Beiträgen. Da kann man vom Essen kommen, sowas von satt sein und trotzdem wieder Hunger bekommen.....


Jedes Mal wieder ein Genuß die Beiträge zu sehen.... :mosh:
 
Wurzelbrot HowTo?

ich sammle z.Z. Wurzelbrotrezepte (Pain Paillasse) könntest du bitte ein paar Mengenangaben + Verfahrenshinweise kundtun? Unser Dank wird dir nachschleichen :) Ein Bäcker in unserer Umgebung stellt Wurzelbrot nach dem schweizer Originalrezept her, er hat die Lizenz zum Wurzelbrot backen - das Brot muss mn inzwischen 2 Tage vorbestellen sonst ist es weg.
 
wjm schrieb:
könntest du bitte ein paar Mengenangaben + Verfahrenshinweise kundtun?

Mach' ich gerne - die Quelle meines Rezeptes ist wohl Bäcker Süpke, ich hatte 1½faches Rezept für 8 Brote gemacht.

**********************

Wurzelbrot

Vorteig
* 100 g Mehl bei mir: 630er Dinkelmehl
* 100 g Wasser
* wenig Salz
* ganz wenig Hefe

Teig
* 900 g Mehl bei mir: je zur Hälfte 1000er Brotmehl aus der Adler-Mühle in Balingen und 5-Korn-Mehl
* 650 g Wasser (sic!)
* 20 g Salz
* 10 g Hefe
* 1 Tl Backmalz
* ich hatte noch 1 Tl Brotgewürz

Den Vorteig anrühren, zwei Stunden bei Raumtemperatur, dann 12 Stunden in den Kühlschrank, rechtzeitig wieder herausnehmen.

Am nächsten Tag den Teig anrühren und sehr lange kneten, bis er sich vom Rand löst.

Dann kommt er in eine leicht geölte Schüssel und wieder für einen ganzen Tag in den Kühlschrank.

Falls der Teig noch nicht das dreifache seines Volumens angenommen hat, muss er noch bei Raumtemperatur garen. Ist der Teig schön hoch und hat "Stand", kippt man ihn aus der Schüssel, sticht 3 Stücke ab, wendet sie in Mehl und dreht die Teigstücke ganz vorsichtig wie einen Korkenzieher.

Sofort in einen heißen Ofen mit Wasserdampf schieben und bei 230° - 200° schön ausbacken, 400-g-Stücke etwa 45 Minuten.
Ich hatte 5 Minuten mit Dampf bei 230°, dann nochmal Wasser eingesprüht, reduziert auf 200° und weitere 35 Minuten gebacken

Man kann die Wurzelbrote nur 30 Minuten backen und dann einfrieren. Bei Bedarf auftauen und noch mal 30 Minuten backen. Sehr schön fürs Grillen, dann nochmals kurz auf dem Rost aufwärmen.

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Viel Spaß beim Nachbacken!!
 
Vielen Dank - die Idee mit dem Fertigbacken zum Grillereignis ist gut, bei uns im Ort gab es bis letztes Jahr ein Bäcker, der auch "gefrorene Teiglinge" verkauft hat, dadurch gab es immer frisch gebackenes Baguette zum Grillen.
 
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