Hallo liebe Grillschwestern und -brüder im Herrn!
"Gemütlicher Sex und eine feine Jause ist einfach etwas Feines!" hat einmal ein ein kluger Mensch gesagt.
ABER:
Bei einer Jause kann man beliebig die Teilnehmeranzahl variieren und
- man bekommt eher jemand an den Tisch, als in die Kiste!
- Zudem erspart man sich die Vorbereitung, womöglich aufwändiges Balzverhalten, hohe Nebenkosten, moralische und/oder ethische Gewissensbisse.
- Beim Jausnen dagegen gibt es kaum Erfolgsdruck und man kann auf jeden Fall danach auch noch entspannt zusammen sitzen.
- Wenn man net gerade gierig den Mitspielern alles wegfrisst, kommt hier jeder auf seine Rechnung und
der Spruch " war's auch gut für Dich?" kann ohne peinliche Erwartungshaltung am Ende leichtfertig ausgesprochen werden.
Kenner meiner Freds werden nicht enttäuscht: in weiterer Folge werden wir uns mit der Jause beschäftigen.
2erlei Gabelbissen:
der österreichische Gabelbissen zeichnet sich durch folgende Grund-Zutaten aus:
1. Gemüsemayonnaise
2. Aspik
3. Scheibe vom hartgekochten Ei
was noch alles so hineinkommt, ist frei wählbar (Wurst, Fisch, Braten, Gurkerl, usw.)
Von frühester Jugend war in der 9 Uhr Arbeitspause zumindest 1 x wöchentlich ein Gabelbissen mit von der Partie.
Jeder Greißler und jede Kantine hatte die nach Geschmacksrichtungen meist im 3er Pack sortierten Kalorienbomben vorrätig.
Die Hersteller aus Oberösterreich und Wien haben auch heute noch Ihrer treue Anhängerschaft übers ganze Land.
Das Gabelfrühstück als soches hat in unseren Landen eine lange Tradition, wobei hier praktisch sowohl Kaltes als auch Warmes als zweites Frühstück serviert wird.
Mit ältere Klienten in der Bundeshauptstadt pflege ich auch heute noch gerne diese Tradition.
Als Minimum beim Wirten zum Frühschoppen sei hier noch "Teufelsroller mit Semmel" oder Salzstangerl mit Schinken eingeworfen.
@Die böse Königin liebt von jeher die Gabelbissen.
Aufgrund unser beider Probleme mit Leber und Bauchspeicheldrüse (sie: Veranlagung - ich: vom Saufen) stelle ich hier eine "light" Version vor.
Das Aspik-Gelee (im Altreich nennt ihr das wohl 'Glibber') ist grundsätzlich gesund und hat kaum Kalorien.
Sorgen bereitet die eher in Fett gehaltene Gemüsemayo.
Hier kann man leicht Abhilfe schaffen:
Gemüse Mayonnaise light:
1 Becher 1%iges Naturjoghurt
1 El Sour Cream
1 Tl Vegeta
S & P
1/2 Tl Curkuma
1 hartgekochtes Ei mit der Gabel fein zerdrückt
1 Tl Röstzwiebel gemörsert
1/2 Tl Knobipulver oder Granulat gemörsert
1/2 Tl Sardellenpasta (oder ein zerdrücktes Anchoviefilet)
1 Tl Estragon Senf
1 - 2 Essiggurken süß-sauer
ca. 250 g französisches Gemüse schonend gegart und im Eis wieder abgekühlt (wg. der frischen Farbe)
alles gut vermengen
diese Masse wird auf den Boden eines Tellers (oder "Tatzerl") bzw. breiten Bechers (oder "Tegerl") aufgetragen.
Dann wird die charakterisierende Zutat in die Gemüse-Mayo zur Hälfte eingedrückt
zb. HIER
eine Scheibe Pulled Pork pariert
Gurkenscheiben
Chillies
und natürlich das Scheiben-EI
oder
mit Russenkraut gefüllter Bismarckhering aufgeschnibbelt
Chilies
Gurkerl
und halbierte Silber-Zwieberl
dann wird die aufgelöste und erwärmte Gelatine (ich nehme auf einen Liter Wasser ca. 130g Pulvergelatine - das muss jeder von der Konsistenz für sich entscheiden)
in Schichten angegossen.
Hier sollte man beachten, dass das Aspik zwar noch rinnfähig aber doch entsprechend abgekühlt ist, sonst vermischt es sich mit der Mayo und wird trüb.
Das ist dann optisch net so schön.
Violá!
2. Kochkäse:
ursprünglich wurde der Kochkäse aus sehr reifen Topfen - in Österreich auch "überstandig" bezeichnet - hergestellt.
(diese Titulierung wird auch auf Personen, vornehmlich weiblichen Geschlechts, angewendet, die bis dato nicht in den Genuss des Coitus gekommen sind)
Bei meiner Oma stand am Kuchlfenster immer ein großes Gurkenglas in der der Topfen (Quark) dann reifte.
Beim handelsüblichen Topfen kommt es praktisch zu keinem weiteren Gärprozess, man kann das zwar durch Beigabe vom Speisesoda anregen, das dauert jedoch dann auch ein paar Tage.
Wenn ich Frischmilch vom Bauern habe und meine "Käsereianfälle" kommen, hab ich das früher gemacht, das nachstehende Rezept ist jedoch einfacher und praktisch gleich schmackhaft:
1/2 kg Topfen grobkörnig (Bauerntopfen)
2 Rollen Quargel grob gewürfelt
1 El Kümmel
1 El Butter
1 Knobizehe zerdrückt
S & P
1/1 Tl Curcuma
1 Eidotter
Butter mit Kümmel schmelzen und Quargelstückerl langsam erwärmen
Topfen dazu (eigentlich noch zu wenig abgelaufen )
unter die angeschmolzene Käsemasse heben
S & P und Knobi dran
bei hoher Hitze dauernd rühren
das Küchenutensil eines amerikanischen Plastiktegerl-Herstellers fungiert hier prima als Käseharfe
der Topfen soll noch nicht ganz aufgelöst sein; ich persönlich mag im fertigen Produkt noch hin und wieder ein kleines Kugerl)
kurz vor dem Aufkochen von der Hitze nehmen
Curkuma einrühren (zaweng der Farbe)
zuletzt noch einen Eidotter einmixen
in passende Gefäße einfüllen
sooo muss dat!
wenn die Masse zu heiß wird, muss man beim Auskühlen weiterrühren, sonst ist die Konsistenz net in Ordnung
Gut eingeteilt
bei Zimmertemperatur stocken lassen
Farbe und Inhalt passen!
da gönn ich mir doch gleich ein Schwarzbrot!
...bevor "Weiss-Gott-wer-auch-immer" zur Jause kommt!
THX für den Besuch!
"Gemütlicher Sex und eine feine Jause ist einfach etwas Feines!" hat einmal ein ein kluger Mensch gesagt.
ABER:
Bei einer Jause kann man beliebig die Teilnehmeranzahl variieren und
- man bekommt eher jemand an den Tisch, als in die Kiste!
- Zudem erspart man sich die Vorbereitung, womöglich aufwändiges Balzverhalten, hohe Nebenkosten, moralische und/oder ethische Gewissensbisse.
- Beim Jausnen dagegen gibt es kaum Erfolgsdruck und man kann auf jeden Fall danach auch noch entspannt zusammen sitzen.
- Wenn man net gerade gierig den Mitspielern alles wegfrisst, kommt hier jeder auf seine Rechnung und
der Spruch " war's auch gut für Dich?" kann ohne peinliche Erwartungshaltung am Ende leichtfertig ausgesprochen werden.
Kenner meiner Freds werden nicht enttäuscht: in weiterer Folge werden wir uns mit der Jause beschäftigen.
2erlei Gabelbissen:
der österreichische Gabelbissen zeichnet sich durch folgende Grund-Zutaten aus:
1. Gemüsemayonnaise
2. Aspik
3. Scheibe vom hartgekochten Ei
was noch alles so hineinkommt, ist frei wählbar (Wurst, Fisch, Braten, Gurkerl, usw.)
Von frühester Jugend war in der 9 Uhr Arbeitspause zumindest 1 x wöchentlich ein Gabelbissen mit von der Partie.
Jeder Greißler und jede Kantine hatte die nach Geschmacksrichtungen meist im 3er Pack sortierten Kalorienbomben vorrätig.
Die Hersteller aus Oberösterreich und Wien haben auch heute noch Ihrer treue Anhängerschaft übers ganze Land.
Das Gabelfrühstück als soches hat in unseren Landen eine lange Tradition, wobei hier praktisch sowohl Kaltes als auch Warmes als zweites Frühstück serviert wird.
Mit ältere Klienten in der Bundeshauptstadt pflege ich auch heute noch gerne diese Tradition.
Als Minimum beim Wirten zum Frühschoppen sei hier noch "Teufelsroller mit Semmel" oder Salzstangerl mit Schinken eingeworfen.
@Die böse Königin liebt von jeher die Gabelbissen.
Aufgrund unser beider Probleme mit Leber und Bauchspeicheldrüse (sie: Veranlagung - ich: vom Saufen) stelle ich hier eine "light" Version vor.
Das Aspik-Gelee (im Altreich nennt ihr das wohl 'Glibber') ist grundsätzlich gesund und hat kaum Kalorien.
Sorgen bereitet die eher in Fett gehaltene Gemüsemayo.
Hier kann man leicht Abhilfe schaffen:
Gemüse Mayonnaise light:
1 Becher 1%iges Naturjoghurt
1 El Sour Cream
1 Tl Vegeta
S & P
1/2 Tl Curkuma
1 hartgekochtes Ei mit der Gabel fein zerdrückt
1 Tl Röstzwiebel gemörsert
1/2 Tl Knobipulver oder Granulat gemörsert
1/2 Tl Sardellenpasta (oder ein zerdrücktes Anchoviefilet)
1 Tl Estragon Senf
1 - 2 Essiggurken süß-sauer
ca. 250 g französisches Gemüse schonend gegart und im Eis wieder abgekühlt (wg. der frischen Farbe)
alles gut vermengen
diese Masse wird auf den Boden eines Tellers (oder "Tatzerl") bzw. breiten Bechers (oder "Tegerl") aufgetragen.
Dann wird die charakterisierende Zutat in die Gemüse-Mayo zur Hälfte eingedrückt
zb. HIER
eine Scheibe Pulled Pork pariert
Gurkenscheiben
Chillies
und natürlich das Scheiben-EI
oder
mit Russenkraut gefüllter Bismarckhering aufgeschnibbelt
Chilies
Gurkerl
und halbierte Silber-Zwieberl
dann wird die aufgelöste und erwärmte Gelatine (ich nehme auf einen Liter Wasser ca. 130g Pulvergelatine - das muss jeder von der Konsistenz für sich entscheiden)
in Schichten angegossen.
Hier sollte man beachten, dass das Aspik zwar noch rinnfähig aber doch entsprechend abgekühlt ist, sonst vermischt es sich mit der Mayo und wird trüb.
Das ist dann optisch net so schön.
Violá!
2. Kochkäse:
ursprünglich wurde der Kochkäse aus sehr reifen Topfen - in Österreich auch "überstandig" bezeichnet - hergestellt.
(diese Titulierung wird auch auf Personen, vornehmlich weiblichen Geschlechts, angewendet, die bis dato nicht in den Genuss des Coitus gekommen sind)
Bei meiner Oma stand am Kuchlfenster immer ein großes Gurkenglas in der der Topfen (Quark) dann reifte.
Beim handelsüblichen Topfen kommt es praktisch zu keinem weiteren Gärprozess, man kann das zwar durch Beigabe vom Speisesoda anregen, das dauert jedoch dann auch ein paar Tage.
Wenn ich Frischmilch vom Bauern habe und meine "Käsereianfälle" kommen, hab ich das früher gemacht, das nachstehende Rezept ist jedoch einfacher und praktisch gleich schmackhaft:
1/2 kg Topfen grobkörnig (Bauerntopfen)
2 Rollen Quargel grob gewürfelt
1 El Kümmel
1 El Butter
1 Knobizehe zerdrückt
S & P
1/1 Tl Curcuma
1 Eidotter
Butter mit Kümmel schmelzen und Quargelstückerl langsam erwärmen
Topfen dazu (eigentlich noch zu wenig abgelaufen )
unter die angeschmolzene Käsemasse heben
S & P und Knobi dran
bei hoher Hitze dauernd rühren
das Küchenutensil eines amerikanischen Plastiktegerl-Herstellers fungiert hier prima als Käseharfe
der Topfen soll noch nicht ganz aufgelöst sein; ich persönlich mag im fertigen Produkt noch hin und wieder ein kleines Kugerl)
kurz vor dem Aufkochen von der Hitze nehmen
Curkuma einrühren (zaweng der Farbe)
zuletzt noch einen Eidotter einmixen
in passende Gefäße einfüllen
sooo muss dat!
wenn die Masse zu heiß wird, muss man beim Auskühlen weiterrühren, sonst ist die Konsistenz net in Ordnung
Gut eingeteilt
bei Zimmertemperatur stocken lassen
Farbe und Inhalt passen!
da gönn ich mir doch gleich ein Schwarzbrot!
...bevor "Weiss-Gott-wer-auch-immer" zur Jause kommt!
THX für den Besuch!