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"600-Gramm-Steak für 1,99Euro. Kunde flippt aus!"

Schwätzer!!!!
Man bzw Familie muss erst mal das Geld haben um sich das leisten zu können!!!
der Standard-Haushalt mit 2 Kindern in FFM gibt fast die Hälfte für die Miete, Fahrtkosten usw aus, dann noch 2 Kinder dazu
mit allen was darein spielt.

das ist sehr schnell am Ende des Geldes noch viel Monat übrig.
wir sollten uns glücklich schätzen wenn wir uns das "teure"Fleisch leisten können,
aber darüber zu urteilen wenn andere das nicht tun maße ich mir nicht an.

und wie gesagt wenn ich Anfragen lese wie Kauf eines Grills --> Budget liegt bei 1xxx €
(und diese Anfragen kommen hier öfter) dann weiß ich das das mit Sicherheit nicht der
"normale Durchschnitts-Verdiener" in D ist.

Wir sind in der Lage Dank Doppelverdienst & keinen Kinder uns vieles mehr leisten zu können als andere
nur würde ich wie gesagt es mir nie anmaßen über die die das nicht können zu urteilen.

just my 2 cents
 
Wer so etwas kauft ist ja selber Schuld!
Dann kaufe dein Fleisch beim Metzger und lebe glücklich mit dem Glauben das du dort eine bessere Qualität bekommst! Gerade bei Schweinefleisch sehr ich, außer bei Freilanhaltung und direkt Vermarktung, keine Unterschiede. Discounter können halt aufgrund ihrer Mengen, andere Preise anbieten! Das ist bei Molkereiprodukten genauso, Yoghurt vom Discounter kommt aus der gleichen Molkerei wie die Markenprodukte. Mal ne Barcodescanner App installieren und schauen! Funktioniert auch beim Fleisch, Herkunft und Schlachterei! Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß der Bruder des Discounter Schweins bei deinem Metzger landet! Ob diese Preisdumping für Agrarprodukte ok ist ist hier nicht die Frage!
 
Mieten in Bayern explodieren! Ca 1200,- für 4 Zimmer Wohnung! Bin in der glücklichen Lage Überdurchschnittlich zu verdienen! Monatliche Belastung durch Dahrlen(Eigenheim), Versicherung, Strom, Wasser, Schule usw. Von über 1800,-€ im Monat! Um mir mein Hobby zu finanzieren, hab ich ein Nebengewerbe angemeldet und unser Haus in 3 Jahren selbst gebaut! Fakt ist, es gibt Familien, die ein gleiche Belastung haben und weniger verdienen! Deutschland ist für Familien kein Schlaraffenland mehr!
 
Spannend wir hier eine Diskussion über Fleisch in eine Gesamtgesellschaftliche abschweift und Auswüchse annimmt die abwegiger nicht sein könnten.

Ich vertrete die Meinung, dass der Konsum von gutem Fleisch eine absolute Prioritätenfrage ist. Prioritäten sind aber eben völlig individuell und nicht nur eine Frage des persönlichen Idealismus sondern eben auch des Geldbeutels. Insofern kann ich den grundsätzlich Protest durchaus auch nachvollziehen.
Selbstverständlich ist es im Grunde völlig egal ob Fleisch unbekannter Herkunft vom Metzger stammt oder aus der Theke beim Discounter. Aber darum geht es doch prinzipiell nicht.

Es geht vielmehr darum, dass man sich bewusst macht was man dem den Bauern/Landwirten und den Tieren antut wenn man sich, wie in diesem Fall, Fleisch zu einem Kilopreis von knapp über 3 Euro gönnt. Natürlich kann man sich versuchen in die Fixkostendegression zu retten, betriebswirtschaftlich erwiesen, theoretisch überall anwendbar – die Absolution schlechthin. Das haben übrigens auch die Schweinezüchter / Mäster gedacht und haben die Kapazität massiv angehoben. Masse macht Preis – und die Volkswirtschaft lacht sich tot. Was man nicht hat kommen sehen: Mehr Schweine fressen mehr, man hätte also auch die Kapazitäten der Futtermittelproduktion steigern müssen - ist aber nicht passiert. Resultat: Hohe Nachfrage bei vergleichsweise geringem Angebot münden in steigenden Preisen. Was passiert weiterhin? Das Angebot an Schweinefleisch steigt, hohe Angebote lassen Preise fallen. Die Schweinewirtschaft, die heißen tatsächlich so, lacht sich ebenfalls ins Fäustchen. Die Bauern haben bei steigenden Kosten sinkende Verkaufserlöse erzielt. Lapidar könnte man sagen: Selber schuld. Problematisch ist dabei nur, dass Preis am Ende vom Markt – in dem Fall dem Discounter vorgegeben wird. Da steht ein Bauer mit seiner Existenz einem Mrd-Konzern gegenüber und muss sich die Frage stellen ob er kämpfen möchte oder lieber verreckt. Eine erstaunliche Gemeinsamkeit mit jedem der sich hinstellt und beklagt das Verfechter guten Fleisches zu fairen Preisen die persönliche Situation des Einzelnen missachten.

Das sich offensichtlich nicht wenige Menschen angegriffen fühlen wenn man ihnen ihr Konsumverhalten und die Auswirkungen verdeutlicht zeigt das durchaus vorhandene Unrechtsbewusstsein. Nur, wie gehabt, geht es manchmal nicht anders und der Mensch ist eben dann doch ein Egoist – besser der als ich. Nachvollziehbar. Ich hatte es auch schon angemerkt, ich bin, was meinen Fleischkonsum angeht, bekennender Egoist. Ich will wissen was ich esse. Dazu nehme ich teilweise zig Kilometer Autofahrt in Kauf, dazu habe ich nicht wenig Zeit investiert um für mich passende und vertrauenswürdige Quellen zu erschließen. Das ist kein Idealismus dem Bauern gegenüber, das dieser einigermaßen fair entlohnt wird ist dabei lediglich ein positiver Nebeneffekt.

Was mich stört ist die fehlende Differenzierung. Der Vorwurf das der Metzger ja per se nicht besser als der Discounter ist verleumdet ein ganzes Handwerk. Natürlich tragen dazu auch unzählige schwarze Schafe bei, allerdings kämpft man auch hier gegen die Discounterpreise das darf man nicht vergessen, gutheißen tu ich das trotzdem nicht.

Last but not least eilen wir mit großen Schritten auf eine spannende Zeit zu. Ein 83 Mrd Riese greift gerade in den USA den Lebensmittelmarkt an. Mit der Übernahme von Whole Foods, bisher eine Kette eher für Besserverdiener mit viel Bio und Öko Ware, greift Amazon frontal den Markt an. Erste Konsequenz: Preisverfall im großen Stil. Mittelfristig wird sich das auch in Deutschland ergeben und zu fallenden Preisen von hochwertigen Produkten führen. Langfristig werden die Produzenten im großen Stil sterben und am Ende für steigende Preise sorgen. Die liebe Volkswirtschaft mal wieder.

Fazit: Jedem wie er möchte und kann, aber immer mit wachem Geist und Verstand. Beides kommt hier im Thread an mancher Stelle mglw. hin und wieder zu kurz.
 
Hallo Zusammen,

spannendes Thema, nur ein Einwurf von mir weil mir der Aspekt noch fehlt. Der Kilopreis den wir hier diskutieren, liegt so bei 4,- 8,- Euro.
Das finde ich auch vollkommen in Ordnung und sicher auch kostendeckend.
ABER, wir schreiben vom günstigsten Fleisch, Hackfleich, Nacken...... Sicher wird das Filet auch um die 30,- - 35,-Euro kosten und das ist doch dann fair.
Das funktioniert doch auch bei z.B. Freilandhühnern vom Bauern, da kosten Keulen 8,- und die Brust dann eben 20,-.

Das uns suggeriert wird das die Tierhaltung immer Klasse ist, sollte vom Gesetzgeber endlich unterbunden werden, bzw. er sollte für ordentliche Haltung
sorgen und nicht immer von einem zum anderen Skandal kurzfristig Aktionismus zeigen.
Grüße
Nico
 
Hi Nico,

600g für 1,99 EUR sind exakt 3,32 EUR/kg und Schweinefilet kostet im Supermarkt keine 30-35 EUR/kg sondern ca 14 EUR/kg.
Ich bin mir fast sicher das sich kein Landwirt / Mäster beschweren würde wenn er alleine fürs Filet 30-35 EUR/kg bekommen würde.
 
Ob 35€ das Kilo in Ordnung ist weiß ich hier manchmal nicht so genau . Die BBQ Szene wird ja immer mehr zu High End . Wenn ich nicht 3 x gestreicheltes Fleisch zu Preisen jenseits der 50€/kg vergrille muss ich mich fast schämen . Ich hab letzte Woche Metro Duroc zu PP verwandelt , mach aber dazu keinen Thread weil ich genau weiß das irgendwelche Luxusgriller das verurteilen und das zu nervigen Diskussionen führt.
Wenn ich fertige Burger Patties ( mangels Fleischwolf ) verwende ( Metro Dry Age , nicht gefroren ) kommt sofort einer und schreibt wie ich den so einen Scheiss essen könnte . Nicht selbst gewolfte Burger gehen ja gar nicht usw.
Wobei ich teilweise glaube das hier einige sonst keine Hobbys usw haben und auf vieles im Leben verzichten um 2 x die Woche hier mit Luxussteaks auf dicke Hose zu machen und alles andere verurteilen .




Hallo Zusammen,

spannendes Thema, nur ein Einwurf von mir weil mir der Aspekt noch fehlt. Der Kilopreis den wir hier diskutieren, liegt so bei 4,- 8,- Euro.
Das finde ich auch vollkommen in Ordnung und sicher auch kostendeckend.
ABER, wir schreiben vom günstigsten Fleisch, Hackfleich, Nacken...... Sicher wird das Filet auch um die 30,- - 35,-Euro kosten und das ist doch dann fair.
Das funktioniert doch auch bei z.B. Freilandhühnern vom Bauern, da kosten Keulen 8,- und die Brust dann eben 20,-.

Das uns suggeriert wird das die Tierhaltung immer Klasse ist, sollte vom Gesetzgeber endlich unterbunden werden, bzw. er sollte für ordentliche Haltung
sorgen und nicht immer von einem zum anderen Skandal kurzfristig Aktionismus zeigen.
Grüße
Nico
 
Hi Daniel,

sorry, mein Fehler, da wir kaum noch Schwein kaufen. Eigentlich nur noch wenn es Bratwurst gibt. Deshalb kann ich die Schweinefleischpreise schlecht beurteilen.
Aber bei Rind und Geflügel ist das meiner Meinung nach so. Faire Preise sollten so 12,- - 15,- Euro im Durchschnitt pro Kilo sein, bezahlen auch viele an den Bauern in der Region.

Königsblauer, das kann auch durchaus sein, die Posts sollten wir dann aber ignorieren. Ich persönlich versuche "ökologisch" einzukaufen, Freiland Haltung ist gut,
klappt aber auch nicht immer.
Grüße
Nico
 
Hi Nico,

sehe ich grundsätzlich genauso. Hab irgendwo eine Statistik gelesen das ca 80% unseres jährlichen durchschnittlichen Schweinefleisches als Sonderangebot über den Thresen gehen was zu gut 7€\kg im Schnitt (quer durch alle Teilstücke) führt. Das ist schon arg wenig.

14/15€ im Schnitt für Rindfleisch dürfte fair sein. Kaufe ich beim Direktvermarkter ein 10kg Paket kostet mich das zwischen 10 und 14€. Ist dann halt alles drin. Auch Roastbeef und Filet, aber halt anteilig. Will ich nur das "Beste" sprich teuerste Teilstück, also Filet, kostet das halt deutlich mehr oder geht zu Lasten der Tiere und Landwirte.
 
Das blöde ist ja, dass man sich nicht sicher sein kann, wenn man das dreifache pro KG bezahlt auch gute Qualität bekommt.
Dann ist das am Ende genau das selbe, mit einem anderen Ettikett.

Wer hat das schließlich noch nicht erlebt, dass teuer nicht unbedingt gut ist und auch billig nicht unbedint schlecht....
Dass Aldi es hier so abgekriegt hat, war wohl eher Zufall am Ende...
 
habe mal wieder alles nur überflogen und häufig tauchte der Kommentar auf
......und eine Familie mit Kindern kann sich das nicht leisten. Stimmt würde ich sagen in den meisten Fällen sogar auch für "OTTO Normalverdiener"

Nun meine Frage in die Runde
STIMMT es denn tatsächlich immer noch, dass für Tiernahrung nur 7% und für Kindernahrung 19 % Mehrwertsteuer aufgerufen werden ??
somit wäre doch wohl auch, wieder einmal der Gesetzgeber gefragt.
Passt zwar nicht genau zum Thema, aber es würde mich schon interessieren, ob DAS so ist.
 
Kaum zu glauben, aber dennoch wohl die Wahrheit. Ich fasse es nicht.

...mind. 20.000 Lobbyisten in Brüssel...

"Und immer wieder finden sich Regierende, die dem Drängen von Lobbyisten nachgeben. „Wenn die Kasse stimmt, ist die Versuchung meist groß, den Forderungen verschiedenster Gruppen nachzugeben“, sagt Wirtschaftsexperte Thöne."
 
Das blöde ist ja, dass man sich nicht sicher sein kann, wenn man das dreifache pro KG bezahlt auch gute Qualität bekommt.
Dann ist das am Ende genau das selbe, mit einem anderen Ettikett.

Wer hat das schließlich noch nicht erlebt, dass teuer nicht unbedingt gut ist und auch billig nicht unbedint schlecht....
Dass Aldi es hier so abgekriegt hat, war wohl eher Zufall am Ende...

Genau das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Im Werksverkauf eines kleinen, örtlichen Schlachbetriebes in unserem Ort kaufte ich Schweinerückensteaks.
Auf dem Grill ist fast die Glut erloschen. Das müssen Wasserschweine gewesen sein.
War auch der Grund, weshalb ich dem GSV beigetreten bin. Von dem Schlachtbetrieb kaufe ich nichts mehr.
 
Spannend wir hier eine Diskussion über Fleisch in eine Gesamtgesellschaftliche abschweift und Auswüchse annimmt die abwegiger nicht sein könnten.

Ich vertrete die Meinung, dass der Konsum von gutem Fleisch eine absolute Prioritätenfrage ist. Prioritäten sind aber eben völlig individuell und nicht nur eine Frage des persönlichen Idealismus sondern eben auch des Geldbeutels. Insofern kann ich den grundsätzlich Protest durchaus auch nachvollziehen.
Selbstverständlich ist es im Grunde völlig egal ob Fleisch unbekannter Herkunft vom Metzger stammt oder aus der Theke beim Discounter. Aber darum geht es doch prinzipiell nicht.

Es geht vielmehr darum, dass man sich bewusst macht was man dem den Bauern/Landwirten und den Tieren antut wenn man sich, wie in diesem Fall, Fleisch zu einem Kilopreis von knapp über 3 Euro gönnt. Natürlich kann man sich versuchen in die Fixkostendegression zu retten, betriebswirtschaftlich erwiesen, theoretisch überall anwendbar – die Absolution schlechthin. Das haben übrigens auch die Schweinezüchter / Mäster gedacht und haben die Kapazität massiv angehoben. Masse macht Preis – und die Volkswirtschaft lacht sich tot. Was man nicht hat kommen sehen: Mehr Schweine fressen mehr, man hätte also auch die Kapazitäten der Futtermittelproduktion steigern müssen - ist aber nicht passiert. Resultat: Hohe Nachfrage bei vergleichsweise geringem Angebot münden in steigenden Preisen. Was passiert weiterhin? Das Angebot an Schweinefleisch steigt, hohe Angebote lassen Preise fallen. Die Schweinewirtschaft, die heißen tatsächlich so, lacht sich ebenfalls ins Fäustchen. Die Bauern haben bei steigenden Kosten sinkende Verkaufserlöse erzielt. Lapidar könnte man sagen: Selber schuld. Problematisch ist dabei nur, dass Preis am Ende vom Markt – in dem Fall dem Discounter vorgegeben wird. Da steht ein Bauer mit seiner Existenz einem Mrd-Konzern gegenüber und muss sich die Frage stellen ob er kämpfen möchte oder lieber verreckt. Eine erstaunliche Gemeinsamkeit mit jedem der sich hinstellt und beklagt das Verfechter guten Fleisches zu fairen Preisen die persönliche Situation des Einzelnen missachten.

Das sich offensichtlich nicht wenige Menschen angegriffen fühlen wenn man ihnen ihr Konsumverhalten und die Auswirkungen verdeutlicht zeigt das durchaus vorhandene Unrechtsbewusstsein. Nur, wie gehabt, geht es manchmal nicht anders und der Mensch ist eben dann doch ein Egoist – besser der als ich. Nachvollziehbar. Ich hatte es auch schon angemerkt, ich bin, was meinen Fleischkonsum angeht, bekennender Egoist. Ich will wissen was ich esse. Dazu nehme ich teilweise zig Kilometer Autofahrt in Kauf, dazu habe ich nicht wenig Zeit investiert um für mich passende und vertrauenswürdige Quellen zu erschließen. Das ist kein Idealismus dem Bauern gegenüber, das dieser einigermaßen fair entlohnt wird ist dabei lediglich ein positiver Nebeneffekt.

Was mich stört ist die fehlende Differenzierung. Der Vorwurf das der Metzger ja per se nicht besser als der Discounter ist verleumdet ein ganzes Handwerk. Natürlich tragen dazu auch unzählige schwarze Schafe bei, allerdings kämpft man auch hier gegen die Discounterpreise das darf man nicht vergessen, gutheißen tu ich das trotzdem nicht.

Last but not least eilen wir mit großen Schritten auf eine spannende Zeit zu. Ein 83 Mrd Riese greift gerade in den USA den Lebensmittelmarkt an. Mit der Übernahme von Whole Foods, bisher eine Kette eher für Besserverdiener mit viel Bio und Öko Ware, greift Amazon frontal den Markt an. Erste Konsequenz: Preisverfall im großen Stil. Mittelfristig wird sich das auch in Deutschland ergeben und zu fallenden Preisen von hochwertigen Produkten führen. Langfristig werden die Produzenten im großen Stil sterben und am Ende für steigende Preise sorgen. Die liebe Volkswirtschaft mal wieder.

Fazit: Jedem wie er möchte und kann, aber immer mit wachem Geist und Verstand. Beides kommt hier im Thread an mancher Stelle mglw. hin und wieder zu kurz.


Wow! Chapeau! Ich hätte es nicht besser schreiben können. Meine Meinung ist deckungsgleich mit Deiner!
 
Der Vorwurf das der Metzger ja per se nicht besser als der Discounter ist verleumdet ein ganzes Handwerk

Es ist eine Weile her, dass ich in diesem Thread gelesen habe, und ich mag jetzt nicht jeden Beitrag hier nochmals durchlesen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das so geschrieben wurde, wie Du es wiedergegeben hast.
Man müsste es vielleicht anders ausdrücken: Alleine die Tatsache, Fleisch bei einem Metzger zu kaufen, darf niemanden hinsichtlich Tierwohl oder gerechter Entlohnung des Erzeugers (zu sehr) in Sicherzeit wiegen. Wenn mir ein Metzger offeriert, die Rinder kämen aus der Region, dann ist das schon ein sehr dehnbarer Begriff. Er bezieht sie halt von Schlachthöfen.

14/15€ im Schnitt für Rindfleisch dürfte fair sein
Als Kaufpreis für den Edkunden, oder als Preis an den Erzeuger pro Kilogramm Schlachtgewicht?

Ich will ja nicht unken, aber als Enkunde hier auf der Schönbuchlichtung kann ich von solchen Preisen nur träumen...
Rouladen 19 €/kg, Roastbeef über 40 €/kg, Filet knappe 50 €/kp. Der örtliche Erzeuger, das weiß ich, weil ich einen kenne, bekommt von der örtlichen Metzgerei, an die er liefert (das ist nicht die, bei der ich üblicherweise einkaufe), aber eben nicht mal 14 €/kg (Schlachtgewicht). Ob das nun echte gelebte Fairness ist?

Dennoch hast Du natürlich Recht: Es bestimmt jeder Mensch im Rahmen der Möglichkeiten und setzt seine Prioritäten beim Einkauf und auch sonst im Leben. Mal so, mal so.
 
Es ist eine Weile her, dass ich in diesem Thread gelesen habe, und ich mag jetzt nicht jeden Beitrag hier nochmals durchlesen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das so geschrieben wurde, wie Du es wiedergegeben hast.
Man müsste es vielleicht anders ausdrücken: Alleine die Tatsache, Fleisch bei einem Metzger zu kaufen, darf niemanden hinsichtlich Tierwohl oder gerechter Entlohnung des Erzeugers (zu sehr) in Sicherzeit wiegen. Wenn mir ein Metzger offeriert, die Rinder kämen aus der Region, dann ist das schon ein sehr dehnbarer Begriff. Er bezieht sie halt von Schlachthöfen..

Dir wurde in einem Beitrag sogar recht gegeben mit genau dem Argument. O-Ton "Der örtliche Metzger hat maximal 10 Sorten aus eigener Herstellung da, den Rest holt er aus dem Großmarkt". Wie gesagt, solche Metzger gibt es mit Sicherheit - es verleumdet trotzdem auf der einen Seite ein ganzes Handwerk und auf der anderen Seite verkennt es komplett die Problematik die hinter sich dahinter verbirgt.


Als Kaufpreis für den Endkunden, oder als Preis an den Erzeuger pro Kilogramm Schlachtgewicht?

Ich will ja nicht unken, aber als Enkunde hier auf der Schönbuchlichtung kann ich von solchen Preisen nur träumen...
Rouladen 19 €/kg, Roastbeef über 40 €/kg, Filet knappe 50 €/kp. Der örtliche Erzeuger, das weiß ich, weil ich einen kenne, bekommt von der örtlichen Metzgerei, an die er liefert (das ist nicht die, bei der ich üblicherweise einkaufe), aber eben nicht mal 14 €/kg (Schlachtgewicht). Ob das nun echte gelebte Fairness ist?

Das die Fleischpreise regional schwanken wird so sein. Genauso variieren die Preise zwischen Rasse, Fütterung und ggf. div. möglichen Siegeln die man dran pinnen möchte. Wenn ich hier vor Ort zum Bauern gehe, der lässt dann auch im Schlachthof schlachten, zahle ich fürs Kilo zwischen 11 und 14 Euro direkt an ihn. Habe dann aber eben ein Fleischpaket mit einem Mix aus allem was das Tier so hergibt.
Das der Metzger in dem Zusammenhang, auch um seine Preise wettbewerbsfähig zu halten, weniger zahlt liegt dabei auf der Hand. Wenn sich der örtliche Metzger und der Bauer auf einen Kurs einigen, ist das zumindest wesentlich fairer als wenn die Marktmacht der Industrie den Preis unters Existenzminimum drückt weil der Großmastbetrieb seine Tiere losbekommen muss.
 
es verleumdet trotzdem auf der einen Seite ein ganzes Handwerk
Ich kann bei bestem Willen nicht erkennen, was an der Aussage verleumderisch sein soll. Es ist nun mal ein Fakt, dass kaum noch Metzgereien selbst schlachten. Und ich kann mit dem selben besten Willen auch nichts Frevelhaftes daran erkennen, wenn Metzgereien bestimmte Produkte im Großmarkt beziehen. Der Kunde verlangt Vielfalt, und die diese Vielfalt kann von den meisten Metzgereien nicht durch eigene Herstellung vernünftig bedient werden. Auch der Metzger meines Vertrauens bietet etliche Produkte an, die ich genau so auch woanders bekommen, er sie also mit Sicherheit nicht selbst herstellt. Und die Rinderhälften kauft er im Schlachthof. Das ist ein Fakt und hat nichts mit Verleumdung zu tun. Beides, also der Bezug vom Schlachthof und vom Großmarkt ist auch absolut nicht verwerflich. Mir ging es um etwas anderes, daher noch einmal: Nur weil das Filet beim Metzger knapp 50 Euro kostet, lässt das keinen Schluss zu, wie es dem Tier ging, wie es gehalten wurde, und wie fair der Erzeuger entlohnt wird. Das hat nichts mit Schlechtmacherei zu tun, sondern ist lediglich eine, wie ich finde, legitime Feststellung. In keinem Fall jedoch wollte ich damit Metzgereien auf die Stufe mit Discountern stellen.


Wenn sich der örtliche Metzger und der Bauer auf einen Kurs einigen, ist das zumindest wesentlich fairer
Ja.
Und doch ist das ist in etwa so fair, wie das 'Fair Trade Siegel' beim T-Shirt, das mir als Endkunde zwar für 5 Euro mehr verkauft wird, von diesen 5 Euro aber nur 5 Cent bei der Näherin in Bangladsch ankommen. Sorry, fair ist mir mich etwas anderes; in beiden Fällen. Und der besagte Erzeuger, von dem ich sprach, kann sich mit dem ausgehandelten fairen Kurs alleine auch kaum über Wasser halten.

Fair ist tatsächlich ausschließlich die Direktvermarktung. Ich kenne sie und nutze sie, wenn auch nur begrenzt, weil 'mein' Direktvermarkter eben keine 10 kg Pakete anbietet, sondern 1/8, 1/4, 1/2 oder ein ganzes Rind. Da ergeben sich dann schon logistische Herausforderungen. Ich hatte bisher immer das 'Paket Grill Special für 15,50 Euro, und das hielt und halte ich noch immer für fair.
Und dennoch: Jeder wählt den Weg, oder die Wege, die ihm/ihr zusagen. :)

Beste Grüße
Gerhard
 
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