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959 in Heidelberg

Dittsche

Vegetarier
5+ Jahre im GSV
Ich stelle mir öfter die Frage "...was macht es so toll, Sterneessen zu gehen?"
Zunächst natürlich das Essen, an zweiter Stelle die Weine und an dritter Stelle, Abstand vom Alltagsgeschäft zu gewinne, Ruhe, paar nette Gespräche, einfach genießen……
So ungefähr wie ein Teeliebhaber seinen Tee in einer aufwendigen Zeremonie zubereitet und sich die Zeit dazu nimmt um sich zu entspannen, Zigarre vor dem Kamin, ein Gläschen Rotwein, fünfe gerade sein lassen und einfach in die Welt blicken, was in der so alles passiert.

Auf mehrfachen Hinweis, bin ich die Tage dann auch im 959 in Heidelberg gelandet.
Heiß, ganz heiß die Adresse…..man muss tatsächlich Angst um die Gastronomen im Umfeld von HD in der Sterne-Liga haben. Das Restaurant wird im nächsten Jahr einen Stern bekommen, da lege ich mich fest. Der Einfluss und die Aura der großen Meister wie Yannik Allèno und Klaus Erfort ist in allen Gerichten deutlich spürbar.

Um es etwas abzukürzen…… Ambiente, Service bis zum Essen hat tatsächlich alles gepasst, nur mit der „Ruhe“ im Restaurant war es wie mit der „Ruhe“ auf dem Hauptbahnhof. Eine angenehme Unterhaltung war leider nicht möglich, zugegeben eine Livemusik vom Feinsten, aber eben viel zu laut. Teilweise mit Beifall der Gäste versehen, die sich wohl auf einem Konzert wähnten.

https://rp-online.de/nrw/staedte/ne...r-gault-und-millau-ausgezeichnet_aid-47124873

https://959heidelberg.com/gault-millau/

"Als Jürgen und ich über den Namen für das Restaurant nachgedacht haben, saßen wir bei einer Flasche Wein aus dem Jahr 1959 zusammen und haben vor 100 Namensvorschlägen gesessen", erinnert sich Pelz. Doch keiner passte richtig. Und so fiel der Blick auf das Flaschenetikett und das "959" bekam seinen Namen von den letzten Ziffern des Jahrgangs und dem Monat der Weinlese."

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Ganz unten der Wein mit dem Jahrgang 1959 quasi der "Geburtswein und Namensgeber" für das Restaurant. Nun, paar Euro kostet der halt schon

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Hier mal der Vergleich. Links das "Original" von Klaus Erfort aus dem Frühjahr 2018 und rechts von Dustin Dankelmann. Einfach mal ordentlich Trüffel draufgeballert.
Bei Klaus Erfurt unter dem Trüffel wunderbare Kartoffel mit Petersiliensud und bei Dustin Dankelmann Bild oben: Das Rinderfilet und unten die Jakobsmuschel

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Auch hier ganz deutlich die Handschrift mit den gehobelten Champingnons von Klaus Erfort, erkennbar diesmal auf dem rechten Bild und links der kommende Meister Dustin Dankelmann


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Ob Porsche sich den Namen gefallen lässt ?
 
Hmm, wenn nicht, dann kauft der Jürgen B. Harder halt Porsche auf.
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Nein, ein guter Einwand finde ich! Der Jürgen B. Harder ist eigentlich Geschäftsmann durch und durch, da hatte ich mir über Namensrechte eigentlich keine Gedanken gemacht.
 
Danke fürs Dokumentieren. :thumb2:


Die Bar mit den hohen Regalen hat was.

Heiß, ganz heiß die Adresse…..man muss tatsächlich Angst um die Gastronomen im Umfeld von HD in der Sterne-Liga haben. Das Restaurant wird im nächsten Jahr einen Stern bekommen, da lege ich mich fest.

In gut 10 Wochen wissen wir es.
Schön wie du die Unterschiede zu Erfort dokumentiert hast. Sowas ist natürlich immer ein sehr schmaler Grad zwischen Hommage und abkupfern. Wie fällt dein Urteil zum geschmacklichen Vergleich aus?
 
Wie fällt dein Urteil zum geschmacklichen Vergleich aus?


Hi Sousvidebader, (ich bin nicht oft in diesem Forum und suche auch nicht nach irgendwelchen Nicks, aber dein Nick ist definitiv der geilste Name den ich bisher gelesen habe! Ever! :thumb2: )
Schön, dass du nach den geschmacklichen Eindrücken fragst. Wie du sicher schon selbst in Erfahrung bringen konntest, ist ein geschmacklicher Eindruck auch immer Tagesform abhängig. Im Vergleich willst du wissen?
Eigentlich einfach zu beantworten…… Der Erfort ist halt schon eine Granate mit komplettem Repertoire. Er geht wirklich sehr in die Tiefe der französische Küche rein, tiefer als jeder mir bekannte Andere. Das ist schon 1. Klasse!

Der Dankelmann hat Schwankungen die unübersehbar und auch spürbar sind. Damit habe ich aber keinerlei Probleme. Der Junge ist (glaube ich) 25 Jahre alt und arbeitet rund um die Uhr. Davor habe ich großen Respekt. Die Jakobsmuschel z. B. lag bei mir mit 4/10 ohne besondere Nuance bei der Muschel selbst, oder beim Spinat, selbst der Trüffel blieb bei diesem Gang sehr flach. Der Kellner sah es mir wohl an, dass ich mit dem Gang meine „Probleme“ hatte. Im Gegensatz zu meinen üblichen Gewohnheiten, habe ich auch auf die Fragen des Kellners zu diesem Gang ehrlich geantwortet.

Das Highlight des Menüs war der Hauptgang 9.5/10. Das Ochsenschwanzragout war Weltklasse (das meine ich tatsächlich so) und das Filet war gleiche Höhe. Ob das nun tatsächlich ein Stockyard Wagyu 8-9 war, kann ich nicht beurteilen. Für gerade mal irgendwas um die 40 Euro hatte ich im Voraus schon meine Zweifel. Im Nachhinein bin ich auch nicht schlauer, aber es war perfekt. Der halbe Punkt Abzug war die spürbar dominante Schokolade auf dem Teller. Zum Ochsenschwanz war das OK, zum Filet bitte nicht.

Das Dessert 8/10, hier habe ich keine Ahnung welcher „Gott“ das gemacht hat. Der Patissier muss wohl auch die französische Küche durchlaufen haben, anders kann ich mir das nicht vorstellen.
 
Vom Sterneessen habe ich keinen Plan, aber mir scheinen die Preise doch recht moderat ... von der Weinkarte mal abgesehen ;-)

Das Komplettmenü für 115,-?

Kann man durchaus mit Göga mal angehen!

Danke für den Tipp :thumb2:
 
Hi Sousvidebader, (ich bin nicht oft in diesem Forum und suche auch nicht nach irgendwelchen Nicks, aber dein Nick ist definitiv der geilste Name den ich bisher gelesen habe! Ever! :thumb2: )

Danke danke. :)
Auf den Namen bin ich durch meine damalige Freundin gekommen. Die hatte im Winter immer kalte Füße und so hab ich ihr ab und zu ein Sous-Vide Bad mit GN Schale vor den Fernseher gestellt.


Eigentlich einfach zu beantworten…… Der Erfort ist halt schon eine Granate mit komplettem Repertoire. Er geht wirklich sehr in die Tiefe der französische Küche rein, tiefer als jeder mir bekannte Andere. Das ist schon 1. Klasse!

Der Dankelmann hat Schwankungen die unübersehbar und auch spürbar sind. Damit habe ich aber keinerlei Probleme. Der Junge ist (glaube ich) 25 Jahre alt und arbeitet rund um die Uhr. Davor habe ich großen Respekt. Die Jakobsmuschel z. B. lag bei mir mit 4/10 ohne besondere Nuance bei der Muschel selbst, oder beim Spinat, selbst der Trüffel blieb bei diesem Gang sehr flach. Der Kellner sah es mir wohl an, dass ich mit dem Gang meine „Probleme“ hatte. Im Gegensatz zu meinen üblichen Gewohnheiten, habe ich auch auf die Fragen des Kellners zu diesem Gang ehrlich geantwortet.

Das Highlight des Menüs war der Hauptgang 9.5/10. Das Ochsenschwanzragout war Weltklasse (das meine ich tatsächlich so) und das Filet war gleiche Höhe. Ob das nun tatsächlich ein Stockyard Wagyu 8-9 war, kann ich nicht beurteilen. Für gerade mal irgendwas um die 40 Euro hatte ich im Voraus schon meine Zweifel. Im Nachhinein bin ich auch nicht schlauer, aber es war perfekt. Der halbe Punkt Abzug war die spürbar dominante Schokolade auf dem Teller. Zum Ochsenschwanz war das OK, zum Filet bitte nicht.

Das Dessert 8/10, hier habe ich keine Ahnung welcher „Gott“ das gemacht hat. Der Patissier muss wohl auch die französische Küche durchlaufen haben, anders kann ich mir das nicht vorstellen.


Meine Frage zielte garnicht darauf ab ob ein neues unbesterntes Restaurant auf dem selben Level wie ein dreisterner kocht, sondern eher ob es sich um schlecht nachgemachtes Essen handelt oder ob hier ein aufstrebender Stern kocht, dem man seine Herkunft ansieht. Das hast du mir aber jetzt oben auch ausführlich beantwortet. :)


So wie hier, dass Gerichte fast 1:1 nachgekocht werden habe ich es nämlich noch nicht erlebt. Ich war jetzt mehrmals bei Jan Hartwig im Atelier auch als er noch keine 3 Sterne hatte und hier würde ich die Nähe zu Sven Elverfeld im Aqua allenfalls bei der Anrichtung und Ausarbeitung einzelner Gerichte erkennen. Allerdings auch eher in dem Maße, dass man erkennen kann wo er lange Zeit gelernt hat.



Vom Sterneessen habe ich keinen Plan, aber mir scheinen die Preise doch recht moderat ... von der Weinkarte mal abgesehen ;-)

Das Komplettmenü für 115,-?

Kann man durchaus mit Göga mal angehen!

Danke für den Tipp :thumb2:

Noch hat er ja keinen Stern. ;)
115€ scheint für das gebotenen sehr in Ordnung zu gehen. Lieber einmal sowas essen als zweimal zum überteuerten Mittelklasse Italiener den man am nächsten Tag vergessen hat.

Sollte der Laden einen Stern bekommen wird sich das auch sehr schnell im Preis bemerkbar machen. Dieser wird dann leicht um 10-20% steigen.
Einsterner liegen meist im Bereich von 100 - 150€ (Das Nagaya mal ausgenommen). Die Zweisterner dann im Bereich von etwa 150 - 250 € und die meisten Dreisteren dann ab 250€ aufwärts.
 
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