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Abenteuer aus der Küche des Herrn P.

Beim stöbern durch Mr. Pinks Faden nach ein paar tollen Ideen findet man immer wieder etwas was man sucht! Bookmarks sind gesetzt. Danke dafür!

ich liebe diese Pizzen! mache meinen Pizzateig ausschließlich nach deinem Rezept mit 60%iger Hydration. Der ist super zu händeln!
Welches Rezept wäre das?
 
Nachdem hier lange nichts Sinnstiftendes mehr passiert ist, habe ich mit einer großen Gruppe Freunde ein Projekt angefangen, zu dem mich der Youtube Channel Anti-Chef angestiftet hat: Ich nenne es Cook The World. Wir gehen dem Alphabet nach alle Länder der Erde durch und kochen jeweils ein berühmtes Gericht von dort. Alle zwei Wochen gibt's ein neues Rezept und dann haben alle jeweils zwei Wochen Zeit, das ganze nachzutanzen.

Los ging es mit Afghanistan. Wenn man nach dem Nationalgericht sucht, findet man fast einstimmig Kabuli Pulao, ein Reisgericht, das ursprünglich den Adeligen vorbehalten war und dieser Tage zu fast jedem Festmahl dazu gehört. Ich fand es extrem lecker und werde es denke ich in Variation öfter mal kochen.

Ich hatte ein Rezept zusammen gestrickt, das ich nach unseren Erfahrungen revidiert habe:
Ca. 4 Portionen
500g Lammfleisch von der Keule in ca 5 cm Würfeln (idealerweise Mutton, aber wer hat schon Zugang zu sowas), Alternativ Rinderbraten
1 große Zwiebel
5 Knoblauchzehen
1 schwarze Kardamom Kapsel
5 grüne Kardamom Kapseln
1/2 TL Korianderpulver
1/2 TL schwarzer Pfeffer
1/2 TL Kreuzkümmel
2-3 Nelken
2 Lorbeerblätter
1/2 Zimtstange
Ca 1 TL Salz, nach Geschmack
400g Sella Reis (normaler Basmati geht auch, Sella wird aber stark empfohlen)
1 große Karotte, ca 250g
1 Handvoll Sultaninen, ca 160g
1 Handvoll Nüsse (Mandelscheiben oder Pistazien)
1 TL brauner Zucker
Sesamöl

Reis in kaltem Wasser waschen, bis das Wasser fast klar bleibt (extrem wichtig). Reis in Wasser einweichen.

Fleisch in Öl bei mittelhoher Hitze anbraten und heraus nehmen. Temperatur auf mittelniedrig reduzieren, Zwiebel in Streifen schneiden und in das Öl geben, Salz zugeben und dünsten, bis ordentlich braun. Knoblauch hacken, zugeben. Kardamom und Nelke zerstoßen oder mahlen. Alle Gewürze zugeben. Alles ein zwei Minuten anbraten, bis aromatisch. Fleisch wieder zugeben und mit Wasser bedecken. Je nach Geschmack ein paar Tropfen bis 1 EL Sesamöl zugeben. Bei niedriger Temperatur und geschlossenem Deckel ca 1h kochen.

In einen geölten Topf die Hälfte des Reises schichten, Fleisch darüber verteilen, die andere Hälfte des Reises schichten. Den braunen Zucker in ein bisschen Wasser auflösen und darüber geben. Mit dem Kochlöffel Löcher in den Reis bis zum Boden stechen. Die Kochbrühe auf das dreifache Volumen des Reises auffüllen und zugeben. Aufkochen, Deckel drauf, auf niedriger Hitze 20 Minuten köcheln lassen. Vom Feuer nehmen und nochmal 5 Minuten stehen lassen.
Karotte in Julienne schneiden und in Öl braten, bis gerade durch, aus der Pfanne nehmen. In gleicher Pfanne Sultaninen und Nüsse braten, bis die Sultaninen plump werden, ca eine Minute. Reis vorsichtig umrühren. Mit Karotten, Sultaninen und Nüsse garnieren. Mit einem Salat aus Zwiebel, Gurke und Tomate servieren (traditionell mit Zitronensaft und getrockneter Minze, Dill und Frühlingszwiebel optional).

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Das hört sich toll an und sieht klasse aus! :thumb2:

Ich war vor Jahren mal in einem afghanischen Restaurant in Freiburg,
auf der Durchreise zum Iseosee. Ich war damals absolut begeistert und
hätte nicht mit einer solch schmackhaften Küche gerechnet.

:prost:
 
Sieht sehr gut aus, ich liebe afghanisches Essen. Die besten Reisgerichte mit einer extremen Vielfalt.
Kennengelernt vor über 40 Jahren gegenüber der Unimensa am Grindel in Hamburg.
 
Pizza Pizza. Sehr norditalienisch, groß und dünn, knuspriger Rand. Wer die L'osteria Pizza kopieren will, für den wäre das ein guter Startpunkt.

405er mit 10% Dinkel Vollkorn und 2% inaktivem Backmalz, 55% Hydratation (davon ein kleiner Schuss Apfelessig), 5%Olivenöl, 3%Salz. Hefemenge war geraten, hab nicht gemessen. 8h@RT Stockgare, 2h@RT Stückgare. 350°C O/U.

Hat sich an diesem Rezept noch etwas getan? Ich bin ein großer Fan von Losteria Pizzen und würde die auch gerne mal nachmachen. Welches 405er und Dinkelvollkornmehl sowie Backmalz würdest du empfehlen? Danke.
 
Hat sich an diesem Rezept noch etwas getan? Ich bin ein großer Fan von Losteria Pizzen und würde die auch gerne mal nachmachen. Welches 405er und Dinkelvollkornmehl sowie Backmalz würdest du empfehlen? Danke.
Es hat sich nicht viel an dem Rezept getan, nein. Ich persönlich kaufe Mehl aus der Drax Mühle, Horbacher Mühle oder Adler Mühle. Die Mehle sind etwas unterschiedlich, aber alle backstark genug für Pizza.
 
Ob man das glauben kann oder nicht - meine Dokumentation ist fast in gleichem Maße schlechter geworden wie ich auch weniger spannende Gerichte koche. So hab ich letztes Jahr drei große Dinner Parties organisiert, hab aber quasi keine Bilder davon. Ansonsten schlägt sich mein Job zunehmend darin nieder, was ich so koche - mein Handy ist voll mit fast gleich aussehenden Nudelgerichten. Außerdem hab ich letztes Jahr ein Haus renoviert. Das macht schon eher wenig schöne Dinge mit einem. Zeit ist defintiv Mangelware. Ich hoffe, Mitte des Jahres ändert sich hieran einiges. Ein neuer Job steht in den Startlöchern. Trotzdem mal ein kurzer Abriss, was halbwegs zeigenswürdig war:

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Dry aged Schweinekotlett aus der Region mit Kartoffel-Knoblauchstampf und Pfannensauce. Für mich viel spektakulärer war allerdings, endlich mal Creme brulée selbst zu machen. Ich habe dafür das Rezept von Alex French Guy Cooking geklaut und leicht gestreamlined. Das Ergebnis kann auch sehen lassen - alle außer die besten Restaurants ziehen da den kürzeren.

6 Portionen
100ml Milch
500g Sahne
6 Eigelb
2 Vanilleschoten
90g Rohzucker + mehr zum bestreuen
Ca 30-40ml brauner Rum
Prise Salz

Vanilleschoten aufschneiden, auskratzen und in kleine Stücke schneiden. Alles zusammen mit etwas gutem braunem Rum (Don Papa ist ziemlich perfekt hier) überdecken und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag mit dem Zucker und einer kleinen Prise Salz zur Milch geben und erwärmen, bis der Zucker geschmolzen ist und die Milch mindestens dampft. Eigelb zur Sahne geben und einrühren ohne Luft unter zu schlagen. Milch unter Rühren zugeben. Masse durch ein feines Sieb geben. In flache, breite Formen füllen (diese hohen, kleinen Formen sind echt Unsinn. Man möchte ja schon Oberfläche für viel Karamell...) und bei 100 Grad Heißluft mit einer großen Wasserschale mit kochendem Wasser für 90 Minuten in den Ofen stellen (Mein Ofen brauchte am Ende die Einstellung 120 Grad, aber die Thermostate von dem Ding sind auch eher 'geworfen, Treffer!'). Kühlen. Dünn mit Rohzucker bestreuen und mit einer Lötlampe karamellisieren.

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Das offizielle Breakfast of Champions: Banh Mi mit von unten nach oben: Paté, Braten, Kochschinken, Karotten pickles, frische Gurke, frische Kräuter (Petersilie, Koriander, Thai Basilikum), Mayonnaise mit Maggi.

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Smash burger mit den Buns von Jörn Fischer und aus Rindernacken gewolftem Fleisch. Der Star der Show ist natürlich immer die bunte Mayonnaise.

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Dorade, Rösti, Feldsalat. Eingekupfert eine Zitronen Beurre Blanc.

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Weihnachtsessen.. Auch hiervon gibt's wieder kaum Bilder. Perverser Kartoffelbrei mit an Gotteslästerung grenzenden Mengen Butter und natürlich gut Knoblauch, Thymian, Schnittlauch. Geschmorte Kalbsbäckchen in Traubenmost und Cola. Rotkohl-Orangen-Salat. Nicht im Bild: Geröstete Kürbissuppe vorweg und meine patentierte Panna Cotta danach. Star war vermutlich die Panna Cotta. Niemand rechnet mehr damit, dass sowas auch gut schmecken kann. Rezept hier ganz unten.

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Ich werde langsam Experte in ultraschnellen Nudelgerichten. Hier: Yaki Udon. Udon Nudeln in kochendem Wasser 2 min ziehen lassen. Fleischreste oder Hack in die Pfanne hauen, Pilze und Ginger Garlic Paste dazu und dann was man an Gemüse hat. Nudeln dazu feuern. Sauce aus Sojasauce, Austernsauce, Mirin dazu und kurz braten. Frühlingszwiebeln drüber. Fertig ist das Gartenhaus.

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Ich hatte Anfang Dezember die hoffentlich letzte große Prüfung meines Lebens. In der Vorbereitung habe ich allerlei absonderliche Ablenkungsmanöver produziert, unter anderem meinte mein Hirn, ich müsste dringend Apfelkuchen backen. In meinem vollkommen abgedrehten Zustand habe ich komplett vergessen, woher ich das Rezept geklaut habe... Aber aufgeschrieben hab ich es:
Ofen auf 180° vorheizen. 200g zimmerwarme Butter mit 160g Rohzucker cremig schlagen. 2 Eier nacheinander zugeben. Zeste einer Zitrone zugeben. 450g Mehl, 3 TL Backpulver und eine ordentliche Prise Salz mischen und zugeben. Vorsichtig mischen, bis gerade zusammen. 800g Äpfel schälen, entkernen, in grobe Stücke schneiden. Mit 40g Zucker, dem Saft einer halben Zitrone, Muskat, Zimt, etwas Rum und Vanilleextrakt durchrühren und mazerieren. 26cm Springform buttern und zuckern, 2/3 des Teiges hinein drücken. Apfelmischung hinein geben und den restlichen Teil als Streusel drüber zupfen. Mit Rohzucker bestreuen und ca 55 Minuten backen.

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Flammkuchen. Ich vergesse regelmäßig, wie easy die sind.

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Karaage sind auch immer ein crowd pleaser. Hühnerkeulen entbeinen, kleinschneiden, in einer Mischung aus Sojasauce, Mirin und Ginger Garlic marinieren. In einer Mischung aus Stärke und Mehl wenden und zweimal frittieren.

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Der großartige Wedge Salad von Food52 taucht immer mal wieder auf, wenn man sowohl Salat essen als auch satt werden will.

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Gebackene Wings von Chef John als Buffalo Hot Wings. Gut, aber nicht so gut wie angepriesen - frittiert ist immer noch unangetastet.

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Zucchini fritters mit Raita und einem Fenchel Couscous Salat. Alles freestyle, alles super lecker.

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Hier sieht man schon diverse Überschneidungen. Couscous Salat war defintiv das Gericht des Jahres 2023 bei mir. Immer anders, immer super. Hier mit frittiertem Huhn und einer Ranch Dressing Sache.

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Hier dann eine der zig Varianten von gebackenem Huhn mit Couscous und Salat. Couscous und gebrannte Zitronen: Ziemlich großartig.

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Hier wieder ein Eintrag im Rapidnudelkapitel. Eine Variante von Chili Nudeln. Sehr unauthentisch mit Spaghetti. Ansonsten geht's hauptsächlich mit Hackfleisch, selbstgemachtem Chili Crisp und Frühlingszwiebel zu. Ob da auch noch Gochujiang oder Miso drin war? Oh, I don't know.

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Noch ein Couscous Salat, noch ein Dry Age Schweinekotlett vom Bauern. Im Vordergrund eine schnell zusammen gehauene Version meines Rote Beete Gerichts, das ich langsam perfektioniert habe: Beete rösten, in dünne Scheiben schneiden, aus Thymianhonig, Thymian, Orangensaft, Marillen Marmelade, Chili, S+P ein Dressing kochen. Mit Orangenspalten und Ziegenkäse servieren.. Normalerweise ist der Käse gratiniert.

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Hier ist ein pulled pork Burger, an den ich genau null Erinnerungen habe. Bun war übrig vom Burger machen, Rest unklar.

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Eine der Sachen, wo echt alles gepasst hat, war das Spargelessen. Die Röstkartoffeln waren brettgeil (kochen bis fast auseinander fallend, im Kühlschrank trocknen, mit Öl, S+P, Kräutern, Glutamat, Pimenton besülzen und ab in den Ofen. Spargel sousvide. Bearnaise gehacked. Schinken vom Knochenschinken-Fachmann aus Emsdetten. Herrlich.

Und als Abschluss ein Bild aus dem Garten von meinem Haus in Menden. Wenn man da in der blühenden Natur sitzt, macht es die viele Arbeit der Renovierung fast vergessen.

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Sehr schön, habe Deinen kulinarischen Köstlichkeiten vermisst. Das erste Bild/Gericht ist traumhaft. Es sind oft die einfachen Dinge die schmecken wo man denkt - ist doch zu trivial.

Lieber Gruß aus Tirol und alles Gute für Deinen neuen Job - Silvia
 
Da versteht jemand was vom Kochen und anrichten 👍😋
 
Als zweiten Eintrag für mein Cook The World Projekt gab es heute Tavë Kosi aus Albanien, was soviel heißt wie Überbackenes mit Yoghurt. Das Gericht stammt aus der Stadt Elbasan, weshalb es auch Tavë Elbasani genannt wird. Der türkische Einfluss aus der Zeit der ottomanischen Herrschaft in Albanien ist in diesem Gericht klar zu erkennen. Heute ist das Nationalgericht ein typisches comfort food für Albaner, das hauptsächlich in seiner Saucenmenge und der Menge von Knoblauch und Oregano variiert. Man trifft gelegentlich auch Varianten mit Hühnchen an, was die Alternative für unsere anwesenden Lammnichtmögenden ist. Unserer Erfahrung nach ist die Lammvariante aber deutlich leckerer. Das Gericht ist enorm lecker und einfach zuzubereiten, ich werde das sicherlich in Zukunft noch mal machen.

Tavë Kosi
600g Lammfleisch (Keule)(Alternativ Hühnerkeulen)
70g Butter
2 EL Olivenöl
70g Langkorn-Reis
2 TL Oregano
4 Knoblauchzehen
250ml Wasser
500g griechischer Yoghurt
2 Eier
2 EL Mehl
Salz und Pfeffer
Muskatnuss

Fleisch würfeln und in 20g Butter und dem Olivenöl anbraten. Mit Wasser auffüllen, gehackten Knoblauch und Oregano zugeben, gut (!) salzen und ca 1h abgedeckt köcheln (30 Minuten bei Huhn). Restliche 50g Butter mit 2 EL Mehl zu einer Mehlschwitze machen und mit dem Kochwasser aufgießen, klumpenfrei rühren und aufkochen. Yoghurt und Eier verschlagen und die gebundene Sauce unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Über das Fleisch in einer ofenfesten Form geben und bei 180-200°C für 40-45 Minuten backen. Vor dem Servieren einige Minuten stehen lassen und Muskat darüber reiben. Mit warmem Fladenbrot und Sallatë të Thjeshtë servieren (Salat aus Zwiebel, Gurke und Tomate, manchmal Blattsalat. Essig-Öl-Dressing, manchmal mit Balsamico, manchmal mit Mayonnaise).

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Sehr schönes Soul-Food! :thumb2:

Wann kommt der Reis ins Spiel?

:prost:
 
Danke fürs Zeigen, das sieht prima aus. :messer:
Ich bin Anfang Juni in Elbasan, da werde ich mal testen.
 
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