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Gast-GC2cbJ
Guest
Hallo zusammen,
hoffe ich bin mit diesem Thema im richtigen Unterforum.
Erflehe eure Verzeihung, aber ich beschäftige mich mit dieser Thematik erstmals seit letztem Wochenende.
Ich gehöre definitiv nicht zur paranoiden, über-vorsichtigen Sorte Mensch, aber ich habe manchmal einfach das Bedürfnis, Dinge besser zu verstehen.
Leider ist es heutzutage gar nicht mehr so einfach, ein Thema gründlich zu recherchieren, daher interessiert mich eure Meinung zu meinen bisherigen Erkenntnissen.
Acrylamid ist ja ein sehr leidiges Thema, warum also möchte ich das überhaupt diskutieren?
Ich habe seit kurzem eine neue Fritteuse (FriFri SF4605) und versuche die optimalen Temperaturen zum (vor-)frittieren meiner Pommes zu ermitteln.
Hierzu ein Auszug aus der Bedienungsanleitung (Seite 28):
Besonders interessant finde ich die hier empfohlenen 190 Grad Celsius beim 2. Frittiervorgang.
Es gibt ja etliche Seiten im Netz, die dieses Thema behandeln, und viele behaupten, dass man die magische Grenze von 175 Grad nicht überschreiten sollte.
Schade, oder? Denn je höher die Temperatur, desto weniger fettig werden die Pommes.
Warum empfiehlt der Hersteller eigentlich 190 Grad, wenn wir uns ab 175 Grad angeblich schon sorgen machen müssen?
Daher beschränke ich mich jetzt zunächst mal auf die Infos vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) - und da steht erst mal keine konkrete Temperatur:
"Es [Acrylamid] bildet sich während des Bräunungsprozesses bei hohen Temperaturen aus den Zucker- und Eiweißbausteinen."
Quintessenz lautet irgendwie "Vergolden statt Verkohlen" - danke, aber wir alle wussten bereits, dass wir unsere Nahrung nicht verkohlen sollten...
--> https://www.bfr.bund.de/de/acrylamid__gesundheitliche_bewertung_durch_das_bfr-1134.html
Wenn man bei diesem Artikel weiter nach unten scrollt, gibt es diverse weiterführende Links.
Besonders interessant hierbei finde ich die "aktuellsten" Publikationen, beispielsweise unter Stellungnahmen:
--> 29.06.2011 - Stellungnahme Nr. 043/2011 des BfR - Acrylamid in Lebensmitteln
Zitat aus oben verlinkter Stellungnahme:
Klingt nachvollziehbar. Jetzt kommt aber noch die aktuellere Mitteilung aus 2014 hinterher:
--> 12.12.2014 - Mitteilung Nr. 041/2014 des BfR - Wirkung von Acrylamid auf den Menschen ist nach wie vor nicht abschließend geklärt
Der Titel lässt ja bereits erahnen, dass das "praktisch kaum nachweisbare" Risiko für Menschen nach wie vor nicht geklärt sei.
Wenn man sich diese Mitteilung aber mal ganz durchliest, dann wird eines klar: Das BfR konnte zwar im Grunde nichts nachweisen, aber aufgrund des wissenschaftlichen Gutachtens der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gehört "Acrylamid [...] aufgrund der Daten aus Tierversuchen zu den unerwünschten Stoffen.":
Äh, okay - also hab' ich jetzt 5 Grad gewonnen, oder wie? Oh je, wir sollten schnellstmöglich die Fritteusen-Hersteller kontaktieren!
Die haben das wahrscheinlich nur noch nicht mitbekommen...
Quark! Also habe ich mich mal auf der Website der ESFA umgesehen und die folgende Infografik entdeckt - ich denke, die fasst es ganz gut zusammen:
http://www.efsa.europa.eu/de/discover/infographics/acrylamide-food
Acrylamid ist genotoxisch und karzinogen. Das bedeutet, egal wie wenig oder viel wir davon aufnehmen - jede aufgenommene Menge ist krebserregend und DNA-schädigend - und deswegen wird empfohlen, die aufgenommene Menge zu reduzieren. Für (Passiv-)Raucher ist das nun wirklich keine Neuigkeit! *g
Bedeutet für Nicht-Raucher: Nicht jeden Tag Pommes, Chips Toastbrot, Kekse und Kuchen essen - sondern auf eine ausgewogene Ernährung achten. Also, im Grunde auch nichts neues.
Die durch hohe Temperaturen erzeugte Bräunung (Maillard-Reaktion) wird in jedem Fall Acrylamid erzeugen, spielt es da wirklich noch eine Rolle, ob ich meine Pommes bei 180 oder 190 Grad frittiere? Ich glaube nicht...
Jedenfalls waren unsere Pommes eher vergolded als verkohlt, daher werde ich in Zukunft den 2. Frittiervorgang weiterhin bei 190 Grad durchführen.
hoffe ich bin mit diesem Thema im richtigen Unterforum.
Erflehe eure Verzeihung, aber ich beschäftige mich mit dieser Thematik erstmals seit letztem Wochenende.
Ich gehöre definitiv nicht zur paranoiden, über-vorsichtigen Sorte Mensch, aber ich habe manchmal einfach das Bedürfnis, Dinge besser zu verstehen.
Leider ist es heutzutage gar nicht mehr so einfach, ein Thema gründlich zu recherchieren, daher interessiert mich eure Meinung zu meinen bisherigen Erkenntnissen.
Acrylamid ist ja ein sehr leidiges Thema, warum also möchte ich das überhaupt diskutieren?
Ich habe seit kurzem eine neue Fritteuse (FriFri SF4605) und versuche die optimalen Temperaturen zum (vor-)frittieren meiner Pommes zu ermitteln.
Hierzu ein Auszug aus der Bedienungsanleitung (Seite 28):
Besonders interessant finde ich die hier empfohlenen 190 Grad Celsius beim 2. Frittiervorgang.
Es gibt ja etliche Seiten im Netz, die dieses Thema behandeln, und viele behaupten, dass man die magische Grenze von 175 Grad nicht überschreiten sollte.
Schade, oder? Denn je höher die Temperatur, desto weniger fettig werden die Pommes.
Warum empfiehlt der Hersteller eigentlich 190 Grad, wenn wir uns ab 175 Grad angeblich schon sorgen machen müssen?
Daher beschränke ich mich jetzt zunächst mal auf die Infos vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) - und da steht erst mal keine konkrete Temperatur:
"Es [Acrylamid] bildet sich während des Bräunungsprozesses bei hohen Temperaturen aus den Zucker- und Eiweißbausteinen."
Quintessenz lautet irgendwie "Vergolden statt Verkohlen" - danke, aber wir alle wussten bereits, dass wir unsere Nahrung nicht verkohlen sollten...
--> https://www.bfr.bund.de/de/acrylamid__gesundheitliche_bewertung_durch_das_bfr-1134.html
Wenn man bei diesem Artikel weiter nach unten scrollt, gibt es diverse weiterführende Links.
Besonders interessant hierbei finde ich die "aktuellsten" Publikationen, beispielsweise unter Stellungnahmen:
--> 29.06.2011 - Stellungnahme Nr. 043/2011 des BfR - Acrylamid in Lebensmitteln
Zitat aus oben verlinkter Stellungnahme:
Das BfR hat 13 epidemiologische Studien zu Erkrankungen an verschiedenen Krebsarten im Zusammenhang mit einer Acrylamidaufnahme bewertet. Aus der Gesamtheit der Studien kann jedoch kein einheitliches Ergebnis abgeleitet werden: Während in einigen Studien ein erhöhtes Krebsrisiko beobachtet wurde, war dies in anderen Studien nicht der Fall. Somit kann ein Zusammenhang zwischen der Acrylamidaufnahme und einer Krebserkrankung beim Menschen weder angenommen noch ausgeschlossen werden. Möglicherweise ist das Risiko einer Krebserkrankung, sofern beim Menschen vorhanden, bei der gegebenen Aufnahmemenge (Exposition) praktisch kaum nachweisbar.
Klingt nachvollziehbar. Jetzt kommt aber noch die aktuellere Mitteilung aus 2014 hinterher:
--> 12.12.2014 - Mitteilung Nr. 041/2014 des BfR - Wirkung von Acrylamid auf den Menschen ist nach wie vor nicht abschließend geklärt
Der Titel lässt ja bereits erahnen, dass das "praktisch kaum nachweisbare" Risiko für Menschen nach wie vor nicht geklärt sei.
Wenn man sich diese Mitteilung aber mal ganz durchliest, dann wird eines klar: Das BfR konnte zwar im Grunde nichts nachweisen, aber aufgrund des wissenschaftlichen Gutachtens der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gehört "Acrylamid [...] aufgrund der Daten aus Tierversuchen zu den unerwünschten Stoffen.":
Acrylamid gehört aufgrund der Daten aus Tierversuchen zu den unerwünschten Stoffen. Bei industriell hergestellten Lebensmitteln sollte der Acrylamidgehalt daher, insbesondere in den hochbelasteten Produktgruppen, weiter minimiert werden. Verbraucher können zudem selbst ihre Aufnahme von Acrylamid reduzieren, denn der Anteil an Acrylamid hängt stark vom erhitzungsbedingten Bräunungsgrad der Lebensmittel ab. Je dunkler das Produkt, desto mehr Acrylamid enthält es. Daher gilt die Faustregel „vergolden statt verkohlen“: Bei Temperaturen unterhalb von 180 Grad entstehen deutlich geringere Mengen an Acrylamid als bei höheren Temperaturen.
Äh, okay - also hab' ich jetzt 5 Grad gewonnen, oder wie? Oh je, wir sollten schnellstmöglich die Fritteusen-Hersteller kontaktieren!
Die haben das wahrscheinlich nur noch nicht mitbekommen...
Quark! Also habe ich mich mal auf der Website der ESFA umgesehen und die folgende Infografik entdeckt - ich denke, die fasst es ganz gut zusammen:
http://www.efsa.europa.eu/de/discover/infographics/acrylamide-food
Acrylamid ist genotoxisch und karzinogen. Das bedeutet, egal wie wenig oder viel wir davon aufnehmen - jede aufgenommene Menge ist krebserregend und DNA-schädigend - und deswegen wird empfohlen, die aufgenommene Menge zu reduzieren. Für (Passiv-)Raucher ist das nun wirklich keine Neuigkeit! *g
Bedeutet für Nicht-Raucher: Nicht jeden Tag Pommes, Chips Toastbrot, Kekse und Kuchen essen - sondern auf eine ausgewogene Ernährung achten. Also, im Grunde auch nichts neues.
Die durch hohe Temperaturen erzeugte Bräunung (Maillard-Reaktion) wird in jedem Fall Acrylamid erzeugen, spielt es da wirklich noch eine Rolle, ob ich meine Pommes bei 180 oder 190 Grad frittiere? Ich glaube nicht...
Jedenfalls waren unsere Pommes eher vergolded als verkohlt, daher werde ich in Zukunft den 2. Frittiervorgang weiterhin bei 190 Grad durchführen.