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Algund / Wirtshaus zur blauen Traube

Kernisch

Grillgott
10+ Jahre im GSV
Wir sind endlich mal wieder in Südtirol in Algund und da wir ja Freunde des guten Essens sind, haben wir hier in Südtirol unsere Freude.
Heute gab es mal nicht die typische Alpenküche, heute ging es mal eher in Richtung Fine Dining.
Das Wirtshaus zur blauen Traube ist 2019 wohl neu übernommen worden und uns somit noch nicht bekannt.
Die Berichte waren überwiegenden positiv, der ein oder andere Bericht versprach kleine Portionen. Aber alle waren sich einig, qualitativ sehr hochwertig und lecker. Also auf geht’s….

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Zu Beginn gab es ein tolles warmes Sauerteigbrot mit Salzbutter, dass war schon ein toller Einstieg, da wir ja frisches Brot lieben.

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Als Vorspeise gab es Forelle mit konfirten Kartoffeln, Pilzen und Brathähnchenfond.

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Mein Hauptgang bestand aus Rehrücken rosagebraten, dazu Champignon Duxelles m. Schwarzwurzeln und Dattelcreme

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Meine bessere Hälfte hatte die 24h geschmorte Kalbsschulter mit Speckwürfel und Kartoffelpüree.

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Zum Nachtisch ein Schokosouffle mit frischem Vanilleeis.
Das war ein tolles Erlebnis und alles sehr lecker, hungrig war keiner mehr, preislich absolut in Ordnung, da die Qualität absolut klasse war. Das Reh war auf den Punkt gegart, die Beilage war sehr schön gemacht und lecker. Die Kalbsschulter mit dem Püree hat auch überzeugt.
Bei den Nachspeisen steht extra dabei, dass es länger dauert, da diese alle frisch zubereiten werden. Auch das Eis war frisch… evtl. sogar vom Pacojet, die Textur war schon klasse.

Funfact am Rande:
Ich habe die freundliche Bedienung noch um einen Gefallen gebeten:

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Mein Wunsch nach einer extra Scheibe Brot für die Soße wurde lachend und spontan erfüllt :D
Ich hatte das Gefühl, dass das häufiger vorkommt…

Resümee: Wer mal keine Alpenküche essen möchte und bereit ist etwas mehr auszugeben (wobei wir es als preiswert ansehen , also das Essen war seinen Preis wert), der ist hier gut aufgehoben!!!

https://www.blauetraube.it/
 
sehr schön Frank. Danke für diesen Bericht.

Hat denn Eddy mit rein gedurft?
 
Toller Bericht! Bei unserem letzten Aufenthalt in Algund hatte das Restaurant leider Betriebsferien, steht fürs nächste mal aber schon auf der Liste :D
 
Wir haben es heute, an unserem letzten Urlaubstag endlich in die Blaue Traube geschafft!
So viel vorweg: Wir hatten einen grandiosen Abend :)
Das Ambiente und die Atmosphäre sind wirklich super, die Räumlichkeiten sind schön eingerichtet und wirken sehr „urig“.
Das Brot, was es vorab gab, war echte Spitzenklasse. Es gibt kaum noch Bäcker, die so tolles Brot backen, chapeau!
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Vorspeise: Cappelletti mit Fonduta | Kalbsbries | Maroni - ein wirklich traumhaftes Gericht, würde ich jederzeit wieder bestellen! 😍
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Hauptgang:
Konfierte Lachsforelle | Selleriepüree | Geschmorte Ofentomate | Beurre Blanc
Erneut ein großartiger Gang, die Aromen stimmig und der Gargrad perfekt getroffen. 😋
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Dessert: Das gleiche haben wir ja in diesem Thread schon mal gesehen beim lieben @Kernisch - vielen Dank übrigens für die Empfehlung 👍🏻
Das handgerührte Vanilleeis war große Klasse, hat uns total geflasht. Die einfachen Dinge sind oftmals die besten.

Alles in allem haben wir einen grandiosen Abend bei perfekten Speisen in toller, ungezwungener Atmosphäre genossen. Das gesamte Team wirkt vergleichsweise jung und hatte sichtbar Spaß bei der Arbeit, und hat viel Passione versprüht. Auch der Küchenchef Christoph Huber kam persönlich zu allen Tischen für einen kurzen Plausch und versprühte ebenso viel Freude bei seiner Arbeit und Überzeugung für seine Passion „radikal lokal“. Ich kann jedem einen Besuch in der Blauen Traube wärmstens ans Herz legen! 😍
 
Dessert: Das gleiche haben wir ja in diesem Thread schon mal gesehen beim lieben @Kernisch - vielen Dank übrigens für die Empfehlung 👍🏻
Sehr gerne, könnte dort gefühlt jede Woche hin... ist leider etwas zu weit weg.
Von guten Essen verstehen die Leute in der Region aber auch was
Das ist einer der Hauptgründe, warum ich dort so gerne hinfahre
Ich muss schon sagen. Dieses Schokoladen Soufflé im Kupfertöpfchen macht mich gerade echt wuschig. :D :messer:
Vielen Dank an euch beide fürs zeigen.
Was dich so alles wuschig macht :D

Mach dich mal dort hin, Deine Meinung / Einschätzung würde mich sehr interessieren.
 
Was dich so alles wuschig macht :D

Darf ich hier nicht posten. :D

Mach dich mal dort hin, Deine Meinung / Einschätzung würde mich sehr interessieren.

Mal schauen wann es mich wieder in die Gegend um Meran verschlägt.
War sogar erst vor einem Monat geplant, ist aber dann doch nur der Bodensee geworden.

Schade dass er keine Speisekarte Online hat. Die hat nicht zufällig einer von euch beiden fotografiert?
Auf der Website steht zwar Radikal Regional und dann gibt es DattelCreme und Vanille Eis. Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.
 
Schade dass er keine Speisekarte Online hat. Die hat nicht zufällig einer von euch beiden fotografiert?
Auf der Website steht zwar Radikal Regional und dann gibt es DattelCreme und Vanille Eis. Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.
Die hab ich tatsächlich abfotografiert:
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Hätte gerne eines der Menüs getestet aber ging nur tischweise und GöFreu wollte nach dem Sissi nicht schon wieder ein Menü 😅
Der letztgenannte Aspekt von Dir hat mich auch etwas stutzig gemacht, evtl. ist es bezogen darauf, dass alle Produkte aus der Region bezogen werden? So ganz passt das aber nicht zusammen.
Nichtsdestotrotz eine grandiose Küchenleistung, hat uns insgesamt auch besser gefallen als im Sissi.
 
Die hab ich tatsächlich abfotografiert: Anhang anzeigen 2960522
Hätte gerne eines der Menüs getestet aber ging nur tischweise und GöFreu wollte nach dem Sissi nicht schon wieder ein Menü 😅
Der letztgenannte Aspekt von Dir hat mich auch etwas stutzig gemacht, evtl. ist es bezogen darauf, dass alle Produkte aus der Region bezogen werden? So ganz passt das aber nicht zusammen.
Nichtsdestotrotz eine grandiose Küchenleistung, hat uns insgesamt auch besser gefallen als im Sissi.
Interessant sind auch die asiatischen Einflüsse im linken Menü, da Huber wohl immer wieder Zeit in Asien verbracht hat und dort Inspiration sucht.
 
Schade dass er keine Speisekarte Online hat.
Schau mal auf Insta, Falls du dort bis. da sind die recht aktiv. Die haben regelmäßig neue Gericht…

Auf der Website steht zwar Radikal Regional und dann gibt es DattelCreme und Vanille Eis. Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.
Da gebe ich dir recht. Wobei er versucht ausschließlich bzw. überwiegend regionale Zutaten zu verwenden. Das Wort radikal finde ich in dem Kontext etwas überzogen
 
Es war mal wieder soweit! Am letzten Abend, bevor wir zum Meraner Höhenweg aufgebrochen sind, haben wir der Blauen Traube in Algund erneut einen Besuch abgestattet.

Seit unserem letzten Besuch (etwas weiter oben) hat sich konzeptionell einiges getan! Wo letztes Jahr neben zwei Menüs auch A La Carte gespeist werden konnte, gibt es nun nur noch ein einheitliches Menü, welches allen Gästen in einem Gastraum gleichzeitig serviert wird.
Dieser fast schon radikale Umbruch ist mit Sicherheit auch dem Umstand geschuldet, dass so vor allem im Service deutlich weniger Personal zum Einsatz kommt und auch sonst alles leichter zu planen und kalkulieren ist.
Auffällig ist auch, wie jung das gesamte Team von Chef Christoph Huber ist, die allesamt zu einer durchaus lockeren aber professionellen Atmosphäre beitragen.
Auf der Website selbst wird dieser Schritt vor allem damit begründet, dass man alle Kreativität und Anstrengung in einem hochklassigen Menü bündeln möchte.

Ich habe an diesem Abend ein wenig den Eindruck gewonnen, als wolle man nach den Sternen greifen.. 🌟
In welcher Kategorie ich die Traube nun einschätzen würde, ist nach dem Vorabend im Tantris schwer zu sagen, allerdings war das Menü wirklich sehr gut.
Persönlich würde ich der Blauen Traube weitaus eher einen Stern geben, als dem in Meran benachbarten Sissi, welches mich bei unserem Besuch im letzten Jahr kaum überzeugen konnte..

Ich werde mit Sicherheit nicht mehr alle Komponenten aus dem Kopf zusammenbringen, da der Besuch schon wieder 3 Tage her ist und ich mir keine Notizen mehr gemacht habe.. 😅
Dennoch ein Versuch:

Den ersten Apero, ein herrliches Beef Tartar mit Tomatenschaum im Tartelette, haben wir mit einem kreativen alkoholfreien Cocktail bei bestem Wetter auf der gemütlichen Terrasse genossen. Anschließend ging es ins Innere in eine urige Gaststube, wo Huber die Gäste des Abends persönlich begrüßt hat und das Konzept erklärt hat.
Dies wurde über den gesamten Abend übrigens fortgeführt, d.h. die Köch*innen um Huber und die beiden Herren aus dem Service haben jeden Gang selbst vorgestellt und auch einige erlesene Produkte aus der Region hervorgehoben. Was nicht jedem gefallen mag, da es schnell dogmatisch werden kann, hat hier durchaus gepasst, vor allem da Huber nach seiner Zeit in verschiedenen Sterne-Restaurants auch mit dem Anspruch heimgekehrt ist, seine Region zu präsentieren und dabei traditionelle Zutaten zu „modernisieren“.

Alsbald folgte auch der nächste Snack:
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„What the Duck?“
Rote Beete Süppchen | Brot in Entenfett ausgebacken, umhüllt mit hausgemachten Entenschinken | Tartelette mit Entenleber und Himbeergel

Die Kombination aus Entenleber und Himbeere hat mir außerordentlich gut gefallen. Das Rote Beete Süppchen hätte ich nicht unbedingt gebraucht aber half durchaus das Fett des Schinkens zu neutralisieren. Der eigens hergestellte und gereifte war Entenschinken wirklich großartig!

Anschließend folgte noch der dritte und letzte Apero:
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„Bao Bun“ - u.a. gefüllt mit Forelle & veredelt mit Forellenkaviar - war das Highlight meiner GöFreu! Sehr filigran gearbeitet, geschmacklich wie ein leckeres Fischbrötchen auf Steroiden😅

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„Alpen Dashi“ - hervorragend! Angereichert mit einem aufwendig gewonnenen Beefgarum, was man im Hause selber herstellt..

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Wie auch bei den Besuchen zuvor gab es wieder das selbe herausragende Sauerteigbrot, welches ein alter Schulfreund Hubers für ihn und ein paar andere Restaurants in der Gegend backt. Zelebriert wird das Brot neuerdings, indem Huber dieses mit einer uralt erscheinenden Säge schneidet..
Dazu gereicht wird eine ebenso selbst hergestellte Süßrahmbutter.. was will man mehr?
So gut, dass ich später noch um eine weitere Scheibe bitte, um die ebenso sehr guten Soßen aufzutunken 😀🫣

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„Saibling Dry Aged“
Der Saibling stammt aus dem nahegelegenen Passeiertal und wird vom Team dann noch trocken gereift, um ihm so Flüssigkeit zu entziehen.
Der Geschmack ist so natürlich sehr intensiv und weiß gepaart mit einer tadellosen Beurre Blanc zu begeistern!


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„Kalbsbries & Trüffel“ - kommt dann etwas weniger experimentell und deutlich klassischer daher, ist aber geschmacklich natürlich eine sichere Bank! Als Twist wird hier das Bries nach dem Braten noch mit Himbeere lackiert.


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„Lachs Crepinette“ - kommt als pochierte Lachsforelle daher, die von gebratener Zucchini ummantelt wird. Dazu passt der sehr säurebetonte Sud um Liebstöckel & Zitrusaromen und das erfrischende Zitronengel, welche das Gericht schön „leicht“ wirken lassen.


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„Reh Stroganoff“ kommt etwas anders daher, als ich mir bei diesem Titel vorgestellt hätte:
Das Highlight ist zum einen das perfekt gegarte und unglaubliche Zarte Stück Reh, zu dem eine sehr dichte Jus perfekt passt. Dazu gibt es ein Tartelette mit Kartoffel & Röstzwiebel, was den Eindruck eines traditionellen Sonntags-Festessens untermauert und in mir nostalgische Erinnerungen weckt. Experimentell wird es dann mit einer erneut sehr säurebetonten Sauce Hollandaise und einem mit Rehfarce & Gurken gefüllten frittierten Bällchen, sowie einer Pilzpraline. Da der von mir zuerst genannte Part des Tellers ein einer derart überzeugenden Perfektion gelingt, hätte ich vor allem die zweite Sauce gar nicht gebraucht. Trotzdem eine interessante Idee und vor allem die Jus habe ich bis zum letzten Tropfen gelöffelt.


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„Ziegen Peter“
Huber erklärt, dass es für ihn eine Herzensangelegenheit war, einen Käsegang in sein Menü einzubauen und wollte unbedingt den Ziegenkäse eines alten Bekannten, unweit von Algund, auf seine Art „präsentieren“. Daher gibt es den relativ milden aber sehr hochwertigen Rohmilch-Ziegenkäse geraspelt über Apfel und Sellerie, gepaart mit einem erfrischenden Zitronengel. Erneut dominiert Säure, erneut wird ein hochklassiges Produkt der Region als Star präsentiert.


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„Saison Ciao Ciao“
Als wäre all das nicht genug gewesen, ehrt Huber ein Gericht, was er seit Eröffnung auf der Karte führt und was bei allen Gästen kontinuierlich für Begeisterung gesorgt hat.
Eine klassische Tarte Tartin, diesmal mit Weinbergpfirsichen, dazu ein erfrischendes Joghurteis. Ein unumstrittener Klassiker, serviert in Perfektion!

Nach ziemlich genau 3h endet ein kulinarisches Feuerwerk, bei dem Huber und sein junges Team immer versucht hat, die Region um Algund und die dafür typischen Produkte mit den Einflüssen aus Hubers „Wanderjahren“ zu verbinden, um klassische Zutaten in neuem Gewand zu präsentieren.

Ein bisschen wehmütig bin ich zwar, dass man nicht mehr nach Lust und Laune in der tollen lockeren Atmosphäre A La Carte speisen kann, wie noch bei unserem Besuch im letzten Jahr, allerdings ist dieser konzeptionelle Umschwung mit Sicherheit sehr gut überlegt und angesichts der Umstände mit denen alle in der Branche zu kämpfen haben ein wegweisender Schritt für die Zukunft der Blauen Traube.
Wir werden in künftigen Urlauben, falls es uns in die Region verschlägt, immer wieder hier einkehren, um diese Küche zu zelebrieren. Christoph Huber ist ein hervorragender Koch mit einer Vision, der mit diesem jungen und hochmotivierten Team weiter für Furore in Südtirol sorgen wird.
 
@BBQwithMax
Danke für deinen tollen Beitrag und die tollen Bilder.
Ich habe an diesem Abend ein wenig den Eindruck gewonnen, als wolle man nach den Sternen greifen.. 🌟
ich verfolge das neue Konzept auf Instagram seit Beginn und das war genau mein Gedanke.

Ich persönlich finde es schade, dass es nur noch das Menü gibt, kann es dennoch verstehen.
 
@BBQwithMax
Danke für deinen tollen Beitrag und die tollen Bilder.
Vielen Dank!:-)
ich verfolge das neue Konzept auf Instagram seit Beginn und das war genau mein Gedanke.

Ich persönlich finde es schade, dass es nur noch das Menü gibt, kann es dennoch verstehen.
Geht mir genauso, war echt auch schön dort nach Lust und Laune ungezwungen a la carte essen zu können..
Bin mal gespannt, wie das Konzept von Restaurantführern und Gästen angenommen wird!
 
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