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Alles was glänzt...

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Admin

BOFH
Teammitglied
20+ Jahre im GSV
...ist das wirklich auch hygienisch sauber?

Oberflächlich betrachtet mag dies zwar optisch so sein. Reinlichkeit ist in deutschen Haushalten eine weitverbreitete Tugend. Alles was glänzt, muss doch auch sauber sein. Es wird geschrubbt und gewischt, unter Einsatz aller möglichen umweltbelastenden Chemiekeulen. Frau ( Mann) will ja beweisen, dass es sich um einen ordentlichen Haushalt handelt, in dem Hygiene ganz groß geschrieben wird. Nach getaner Reinigungsarbeit blinkt alles, ein vermeintlich perfektes Ergebnis gibt es als Belohnung...die Wahrheit ist oft eine andere. Millionen von Keimen, Viren, Bakterien tummeln sich danach auf allen möglichen Oberflächen. Türgriffe, Spülbürsten, Handtücher, Schneidebretter, Kochgeschirr, Besteck in der Küche usw. Den Sanitärbereich lasse ich jetzt mal ganz weg. Wissen Sie, daß z.B. Mikrobiologen Viren und Bakterien in flüssigem Stickstoff bei minus 180 Grad konservieren, um sie bei Bedarf weiterverwenden zu können? Wie kalt ist nochmal ihr Kühlschrank, ihre Gefriertruhe?

Sie werden sich jetzt bestimmt fragen, was hat das alles mit meinen geschmiedeten Eisenpfannen zu tun? Sie sind - nutzungsbedingt - nicht immer eine Augenweide für ein vermeintlich geschultes und durch die Industrie manipuliertes "Reinlichkeitsauge". Eine "richtige", vor allem wie auch immer beschichtete Pfanne wird ja immer nach Gebrauch mit Spülmittel, Lappen, Spülbürste oder Schwamm gründlich geschrubbt und auf Vordermann gebracht. Was passiert dadurch? Millionen von Keimen werden schön säuberlich auf die Pfannenoberfläche aufgebracht, muss ja alles sauber sein...

Ich behaupte mal an dieser Stelle, dass ein Hauptgrund für den Siegeszug beschichteter Teflonpfannen darin begründet war, daß diese Pfannen nach erfolgter Reinigung in neuem Glanz erstrahlten. Genau das, was sich eine moderne " Nachkriegshausfrau" immer gewünscht hatte. Die Omas oder die Tanten mit ihren alten, unansehnlichen Eisenpfannen, mit denen sie leckere Gerichte gezaubert haben, die waren schnell vergessen. Genauso wie die bis heute unschlagbaren Brateigenschaften geschmiedeter Eisenpfannen.

Damit Sie mich jetzt nicht falsch verstehen, ein gesundes Maß an Bakterien und Keimen sind für unseren Körper sehr wichtig, denn sie sind die Sparringspartner für unser Immunsystem. Nicht umsonst hat es die Natur so eingerichtet, dass Kleinkinder alles in den Mund stecken, was sie erreichen können, es ist auch ein Training für ihr Immunsystem. Kinder, die auf Bauernhöfen aufgewachsen sind, hatten ein besseres Abwehrsystem als "Stadtkinder", weniger Allergien, waren seltener krank.

Seitdem ich mich näher mit Eisenpfannen beschäftige, konnte ich ein weiteres Phänomen beobachten. In der Evolution gab es in Bezug auf die Nahrung eine klare Aufgabenverteilung: Der Mann war für die Beschaffung der Nahrungsmittel zuständig, z.B. durch die Jagd, die Frau für deren Zubereitung, z.B. auf dem Herd. Betrachte ich aber die kochenden Personen in meinem Umfeld, so ist für mich ein Punkt sehr auffällig: Der Anteil der männlichen Köche ist bei der Verwendung geschmiedeter Eisenpfannen wesentlich höher als der bei weiblichen Köchinnen. Klar, der Anteil der weiblichen Profiköche liegt leider nur bei 10 %, der Anteil der Köchinnen in den Privathaushalten, die jeden Tag am Herd stehen liegt aber vielleicht bei ca. 75 % bei geschätzten 40 Millionen Privathaushalten in Deutschland. Vielleicht ist auch das ein Indiz für den vermeintlichen "weiblichen Reinlichkeitszwang" bei Eisenpfannen in der Küche.

Wenn ich eine von mir benutzte Eisenpfanne wieder in den Küchenschrank stelle, hat sie eine fast sterile Oberfläche. Warum ist das so? Beim Bratvorgang entstehen - je nach Wärmequelle - Temperaturen bis über 400 Grad Celsius. Keime, Viren, Bakterien werden - falls vorhanden - in wenigen Sekunden abgetötet. Nach Benutzung wird die Pfanne unter fließend heißem Wasser ausgespült, mit einem Papiertuch getrocknet, leicht mit Olivenöl eingerieben und weggeräumt. Nein, Olivenöl ist in dieser Reinigungskette kein Hygieneschwachpunkt, es wirkt antibakteriell, antimikrobiell, antiviral und fungizid. Es gibt in unserem Haushalt keine Gegenstände, keine Oberflächen, die nach erfolgtem Gebrauch und entsprechender Reinigung so hygienisch wie die Eisenpfannen sind.

Ich will jetzt nicht mit Fremdwörtern glänzen, aber es gibt - neben dem Gewichtsproblem bei Gusspfannen - noch ein andere andere Erklärung, warum die weiblichen besseren Hälften um die Eisenpfannen oft einen einen großen Bogen machen, sie einfach grundsätzlich ablehnen. Es ist die latent vorhandene, genetisch bedingte Intoleranz gegenüber Eisenpfannen. Was meine ich damit? Frauen sind oft emotional, es muss alles ordentlich sein, geregelt, gut aussehen, siehe weiter oben. Der Preis ist schonmal nicht so ganz wichtig. Männer ticken schon mal anders…rational, praktisch, effektiv, sie wollen Geld sparen. Dadurch enstehen schon mal Konflikte, wenn es um die Wahl geeigneter Bratpfannen in der Küche geht.

Meine Botschaft an die liebe, sehr geschätzte Damenwelt: Ran an die Eisenpfannen, trauen Sie sich, sie können nichts kaputt machen. Und an die Männer: Es liegt an Ihnen, ihre Frau davon zu überzeugen, dass geschmiedete Eisenpfannen in der Küche - aus vielen Gründen - durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. Wenn Sie das geschafft haben, werden die Mädels die Eisenpfannen lieben...hoffentlich nicht nur die Eisenpfannen...
 
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