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Anfänger Erstverwokung und Fragen

Fleischeslust

Veganer
10+ Jahre im GSV
Mahlzeit liebe Wokgemeinde ;),

ich hatte mir vor längerer Zeit einen KB5 Superpan aus Thailand bestellt und die Kiste in einen Ikea Servierwagen eingebaut. Leider scheiterten damals meine ersten Versuche so kläglich, dass ich keinen Bock aufs Wokken hatte und meine Wokstation bestimmt 1 Jahr ungenutzt auf dem Balkon rumstehen ließ.

Irgendwie habe ich es dann doch noch einmal ausprobiert und nun hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich hab bestimmt schon 5 mal gewokkt in der letzten Woche.

Folgendes Video sollte mein Wiedereinstieg ins Wokken sein:

Fangen wir also mal an mit dem Projekt "Woklehrling vs. StirFry":

Set-up:

Brenner:
KB5 Superpan auf 1,5 bar betrieben (laut Beschreibung sind maximal 2,4 bar erlaubt aber für den Anfang reichen mir definitiv 1,5 bar)

Wok:
Billiger Carbonstahl Wok aus dem Chinaladen

Gericht:
Hühnchen mit Zucchini und Möhren, analog zum Rezept im Video (s.o.), also ein einfach Basic StirFry im chinesischen Stil gewürzt. Als Öl benutze ich Erdnussöl.

vorher:
Set-Up.jpg


StirFry fertig:
StirFry Sonne.jpg


StirFry Verköstigung ready:
StirFry Schatten.jpg


Das Gericht schmeckte sehr lecker, ich mochte vor allem die leichte Ingwernote in Verbindung mit dem ganz leicht süßlichen Sojasoßen Aroma.

Der Ablauf war wie folgt:
1. Flamme an, Wok heiss machen bis er anfängt zu qualmen.
2. Flamme aus, Öl rein, Öl verteilen.
3. Flamme an, Fleisch rein und nicht aufhören zu bewegen eine Minute, Fleisch raus, Flamme aus
4. Wok reinigen weil überall Zeug angebacken ist :mad:
5. Flamme an, Wok heiss machen bis er anfängt zu qualmen
6. Flamme aus, Öl rein, Öl verteilen.
7. Flamme an, Öl rein, sofort Knoblauch und Ingwer ins Öl, 15 sek wokken, ein EL chinesischer Kochwein rein, Gemüse rein. Gemüse 1-2 min. wokken bis fertig
8. Hühnchen mit rein, vermischen, nochmal 30 Sekunden, Flamme aus.
9. Salz, ein EL Dunkle Sojasoße, ein paar Tropfen Sesamöl drüber
10. Flamme an, durchmischen, noch ne Prise Speisestärke drüber für Bindung der Flüssigkeit, durchmischen, Flamme aus, fertig

Mein Hauptproblem ist die starke Verschmutzung des Wok direkt nach dem Fleisch, obwohl ich bestimmt 1-2 EL Öl genommen habe. So sah mein Wok direkt nach dem Fleisch aus:
1.Runde.jpg
2. Runde.jpg


Den Dreck krieg ich mit nem weichen Schwamm gar nicht ab, da musste ich schon Stahlwolle nehmen, was dann natürlich die Patina wieder beschädigt. So sah mein Wok nach der Reinigung aus. Deutlich zu sehen die Kratzer in der Patina:
Wok sauber.jpg


Insgesamt bremst mich das Reinigen des Woks direkt nach dem Fleisch wokken voll aus. Ich hab Videos gesehen auf youtube da gleitet das Fleisch nur so durch die Pfanne und pappt null an.

Ich vermute mal mein Wok hat keine gute Patina und muss neu eingebrannt werden. Was ich komisch finde ist dass der am Rand anpappt aber die Mitte sauber bleibt.

Vielleicht liegt das auch am Flammenbild meines Thai-Wokbrenners, der konzentriert das nicht so in der Mitte wie ein Chinabrenner:
20190704_223413.jpg


Ich bitte die Wokgemeinde um Manöverkritik und Verbesserungsvorschläge. Danke!

Viele Grüße
Fleischeslust
 
Allso ich zünde meinen roaring dragon, lasse ihn auf kleiner Flamme laufen, fülle direkt das Öl in die Pfanne
und dreh dann die Flamme auf. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass man es nicht zu stark erhitzt und
es einen Fettbrand gibt (ist mir bei meinem Erstversuch passiert :confused:).

Sobald das Öl schön heiss ist, wird das Fleisch angebruzzelt und danach entweder in eine Schüssel oder den
Zweitwok gegeben. Bei mir hängt das Fleisch durchaus auch etwas an, was ich durch ständiges rühren zu
vermeiden versuche.

Als nächstes wird das Gemüse angebraten, ebenso wie beim Fleisch.

Zuletzt noch Fleisch und Gemüse gemeinsam schwenken und fertig ist die Laube.

Wegen Patina mach ich mir keine großen Gedanken, meine Pfanne wird ordentlich gespült und mit einem leichten
Ölfilm versehen, gut ist.

Btw.: Hattest Du die Wokpfanne ordentlich eingebrannt?, also bis zum blau anlaufen erhitzt?

Jedenfalls sehen die Bilder vom stir fry schon mal appetitanregend aus.
 
Das ganze Thema sieht doch erstmal echt gut aus, Hut ab!
Was das Anpappen angeht - da gibt's verschiedene Hinweise auf die Ursache.
Vermutlich hast du zu zaghaft geheizt und auch zu zaghaft ge-stir-fry-t™.
Gerade mariniertes Hühnchen klebt sofort, wenn man es nicht ständig ordentlich in Bewegung hält.
Irgendwann wird deine Wokpatina stabiler. Ich nutze schon lange einen Stahlschwamm, das geht inzwischen sehr gut.
Und deine Technik wird sich auch von ganz allein verbessern.
 
Ich finde auch, daß das sehr gelungen aussieht.

Zusätzlich noch der Hinweis, das Fleisch evtl. in mehreren Portionen anzubraten. Wenn ich mehr als 200g Fleisch habe, mache ich das immer in mindestens zwei Durchgängen.
Und bei der Ölmenge nicht zu sparsam sein, ich nehme beim ersten Mal für das Fleisch immer 4 EL.
Nach meiner Erfahrung funnktioniert Sonnenblumenöl genau so gut, ist deutlich preiswerter.

Ansonsten: weiter so!


Gruß aus Ostfriesland

Martin
 
Hallo zusammen,

vielen Dank an alle für das Feedback. Eben beim Mittagessen hat ne Kollegin das Gericht probiert und halb leer gegessen und meinte ich dürfte jetzt öfter für sie kochen:-), scheint also geschmeckt zu haben.

Das ganze Thema sieht doch erstmal echt gut aus, Hut ab!
Was das Anpappen angeht - da gibt's verschiedene Hinweise auf die Ursache.
Vermutlich hast du zu zaghaft geheizt und auch zu zaghaft ge-stir-fry-t™.

Vielen Dank. Ich hab schon Vollgas gegeben (also alles was bei 1,5 bar Reglerdruck geht) und es zischt voll ab wenn das Fleisch in den Wok reinkommt. Dass meine Technik noch SEHR ausbaufähig ist klar.

Ich würde halt gerne einen Steady State erreichen wo ich mehrere Gerichte für mehrere Leute hintereinander wegkochen kann ohne dass ich den Wok jedes Mal zwischendurch in der Küche durchschrubben muss. Am besten ein schnelles on-the-fly reinigen während des Kochens.

Die Thai Straßenküchen reinigen Ihre Woks in wenigen Sekunden zwischen den Gerichten: Fertiges Essen raus --> Wasser rein --> kurz aufheizen --> Einmal mit der Bambusbürste durch --> Wasser raus --> fertig! Genau da will ich hin.

Themawechsel: Wok einbrennen

Ich habe mich noch einmal mit dem Thema einbrennen beschäftigt und vermute dass mein Wok nicht gut eingebrannt ist. Ich bin dabei auch auf das Thema Eisenpfannen (geschmiedete und Guss) gestoßen und die sagen alle, man solle Leinöl zum einbrennen verwenden, weil es am Ende der Polymerisation die härteste "Patina" Schicht zurücklässt. Jetzt hat Leinöl einen sehr niedrigen Rauchpunkt, im Gegensatz zu Erdnussöl oder anderen hoch erhitzbaren Ölen.

Ich lese immer man soll ein Öl mit hohem Rauchpunkt zum Einbrennen nehmen aber ich verstehe nicht warum. Dass man zum Kochen im Wok ein hocherhitzbares Öl nimmt ist für mich klar und nachvollziehbar. Aber ich verstehe nicht warum es zum Einbrennen wichtig ist. Man will doch die Polymerisation des Öls erreichen, und die beginnt wenn es anfängt zu rauchen. Warum also nimmt keiner Leinöl um seinen Wok einzubrennen, wenn es doch die angeblich robusteste und beste Patina ausbildet und alle Eisenpfanne Köche auf dieses Öl schwören? Verstehe ich nicht.

Kann mir das jemand erklären?

Viele Grüße
 
Glückwunsch zu deiner Reunion.
Scheint ja ein voller Erfolg gewesen zu sein.
Erdnussöl ist für mich nicht die erste Wahl, eher Raps- oder Sonnenblumenöl.
Dein Wok sieht sehr klein aus, deswegen wie schon erwähnt kleinere Mengen wokken.
Die richtige Temperatur für die jeweilige Zutat bekommst du mit der Zeit raus.
Besorge dir noch einen größeren Wok für die größeren Portionen.
Brenner an, Brenner aus mache ich auch nicht, entweder weniger Schub oder den Wok von der Flamme nehmen,
so reguliere ich die Temperatutr im Wok, gut macht sich auch eine Ablage für den Wok.
Den Wok reinige ich auch immer zwischendurch.
Ist aber auch eine kleine Sauerei, auf dem Balkon müsste man schon sehr vorsichtig sein oder irgendwaas drunter legen (alten Teppich o.ä.).
Ich mach das draußen, da kann ich auch mal was daneben gehen.
Unter dem Tisch steht dann eine kleine Abwasch-Wanne (5€ Baumarkt) mit kaltem Wasser und einer Spülbürste.
Der Wok ist natürlich noch heiß, deswegen erst Wasser rein und dann säubern.
Nach der Woksession nochmal gründlich säubern, auch mit Edelstahldingens wenn nötig.
Dann einölen und weghängen.

Achso dein Gericht nennt sich nicht StirFry sondern damit ist die Zubereitungsart gemeint.

Themawechsel: Wok einbrennen
schau mal da oder da oder da usw. usw.
der Doc hat auch gerne Leinöl genommen
die Kratzer sind egal, einfach weitermachen.
man sollte mit der Hitze aufpassen, zuviel ist auch nicht gut für den Wok
 
Gericht und Zubereitungsart sind aber beides Nomen ;-)
Ich vermute aber, dich verstanden zu haben:
Ich kann etwas stirfry-en oder ich kann StirFry machen. Vielleicht kann ich etwas auch stirfry machen, dann wärs sogar auch ein Adverb.
 
Am besten ein schnelles on-the-fly reinigen während des Kochens.

Die Thai Straßenküchen reinigen Ihre Woks in wenigen Sekunden zwischen den Gerichten: Fertiges Essen raus --> Wasser rein --> kurz aufheizen --> Einmal mit der Bambusbürste durch --> Wasser raus --> fertig! Genau da will ich hin.



Dann mach es doch so.

Ich mache es genauso.
Selbst wenn Dir sowas anklebt wie auf deinen ersten Bildern.
Wasser rein, richtig aufkochen, mit der Bambusbürste oder dem Edelstahlschwämmchen ein paar Mal drin rum wurschteln, Wasser auskippen, Wok auf der Flamme trocknen und dann an die nächste Zutat.

Deshalb habe ich immer einen 3-Liter Messbecher mit frischem Wasser beim Wok stehen sowie einen Eimer in den ich das Wasser nach dem Zwischenreinigen rein kippen kann.

Das reinigen des Woks zwischen den einzelnen Zutaten gehört bei mir IMMER dazu.
Erstens weil die unterschiedlichen Zutaten ja unterschiedlich gekocht werden und
viel wichtiger: Zweitens damit die eventuellen Rückstände der vorigen Zutaten nicht verbrennen.

Der Wok kann noch so gut eingebrannt sein ... wenn Du zucker- oder stärkehaltige Marinade am Fleisch hast, wird nach dem Auskippen immer etwas drin bleiben, weil es eben zähflüssig ist und - bei Zucker - beginnt zu karamellisieren.

Dieser Rückstand beginnt bei der nächsten Zutat zu verbrennen.
Deswegen muss er raus bevor das nächste rein kommt.

Ach ja ... Du kannst Deinen Druckminderer ruhig auf 2,5 Bar einstellen. Die Flammregelung machst Du ohnehin am Brennerventil.
Der höhere Druck hat aber den Vorteil, dass Du beim Reinigen des Woks das Wasser schneller zum Kochen bekommst, wenn Du Vollgas gibst.

Und keine Angst vor dem Edelstahlschwamm.
Wenn das Wasser im Wok richtig kocht, brauchst Du damit nicht elendig schruppen. Ein paar Mal durchrühren reicht.

Ich habe mir da mal bei Amazon für kleines Geld so einen Greifer für den Edelstahlschwamm gekauft.
Da steckst Du den Edelstahlschwamm einfach drauf.
Das Ding ist ideal. Funktioniert besser als die Bambusbürste und nach Gebrauch kommts einfach in die Spülmaschine.

1965703




Themawechsel: Wok einbrennen


Schau mal hier:

https://www.grillsportverein.de/forum/threads/wok-gereinigt-und-neu-eingebrannt.295717/

Da habe ich bebildert, wie ich meinen Wok eingebrannt habe.
Die Schicht ist so robust, dass ich auch mit dem Edelstahlschwamm drin rumschruppen kann wie ich will. Da passiert nichts.

Warum man ein hocherhitzbares Öl nimmt?

Damit das Öl nicht verbrennt bevor der Stahl Anlassfarben bekommt und bereit ist Kohlenstoff aufzunehmen.

Ich nehme dafür Bratöl. Angegebener Rauchpunkt: 280°C.

Viele Grüße
Onkelchen
 
Danke für die Antworten. Ich merke langsam dass es durch häufiges Kochen im Wok mit dem pappenbleiben in manchen Bereichen langsam besser wird, leider nicht besonders symmetrisch. Egal, das wird schon.

Ich habe heute "Pad See Ew" zubereitet, ein thailändisches Nudel-Stir-Fry, dass einem in Thailand in jeder Straßenküche an jeder Ecke begegnet. Um den komplex-süßlichen Geschmack hinzubekommen empfehle ich folgendes Rezept:
https://hot-thai-kitchen.com/pad-see-ew-new/

Normalerweise verwendet man für dieses Gericht ca 25mm breite Reisnudeln, aber die habe ich nicht auftreiben können. Daher müssen 10mm breite Nudeln reichen. Für den authentischen Geschmack sind thailändische Sojasoßen Pflicht.

Vorbereitung:
20190709_195636.jpg


Fertig:
20190709_204733.jpg


Guten Appetit:
20190709_204750.jpg


Was habe ich gelernt:
Diese Gericht verträgt für den richtigen Geschmack durchaus etwas Wok-Hei, allerdings muss man hier das richtige Maß finden. Die Fotos sind von meinem zweiten Durchgang, das Wok-Hei is ein kleines bisserl zu stark. Der erste Durchgang war genau richtig.

Wieder was gelernt :)

Grüße
 
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