Hallo Sportsfreunde,
ich bin mal wieder völlig angefixt worden - natürlich hier im GSV...
Vor zig Jahren hat Praktifix mal eine Anleitung zum Selbermachen von Balsamico veröffentlicht.
In guten Balsamico könnt ich mich reinlegen, wenn die horrenden Preise nicht wären, v.a. beim Tradizionale ... Das schrie also regelrecht nach einem Nachbau.
Da unsere beiden Weinstöcke hinterm Schuppen dieses Jahr extrem viele Trauben tragen (und auch die Wespen mal nicht drüber hergefallen sind ...), wollte ich auch gleich selbstgemachtem Traubenmost aus dem eigenen Garten dafür verwenden.
Ich dachte mir ich probiere mal sowohl Balsamico aus blauen als auch aus weißen Trauben, dem Original werden ja auch weiße Trebbiano-Trauben mit zugesetzt.
Home-Made in Bavaria, darum "Aceto Balsamico Radicale di Bavaria". Den Beinamen "Radicale" hab ich gewählt, da der originale "Tradizionale di Modena" ja ein geschützter Begriff ist und mein Fake die > 12 Jahre des selbigen radikal im Zeitraffer binnen weniger Wochen simulieren oder ihnen wenigstens ähneln soll.
Man nehme:
1,5 l Traubenmost
0,75 l Apfelessig
20 g braunen Kandis
Ich lass einfach mal die Bilder sprechen:
1. Erst mal die Trauben heiß entsaften. Da der Saft dabei sowieso schon etwas eindickt und verdampft, habe ich statt den oben im Rezept angegebenen 1,5 l nur 1,4 l davon dann weiterverarbeitet.
2. Bei geringer bis mittlerer Hitze auf die Hälfte (-> 750 ml) einreduzieren. Nur simmern lassen, nicht wallend kochen!
3. Dem reduzierten Saft nun 750 ml Apfelessig zugeben und wieder einreduzieren:
Was bin ich um den Seitenkocher des Gasis froh - ich bin freiwillig mit meiner Mischung nach draussen ausgewandert, denn bei dem intensiven Geruch hätte es sonst wohl (berechtigten) Mecker von der Chefin gegeben ...
4. Irgendwann kam mir beim Einköcheln noch die Idee, dass echter "Tradizionale" ja in verschiedenen Holzfässern über Jahre gelagert wird und das wohl auch spürbar zum Aroma beiträgt. Also flugs noch für einige Minuten ein paar Holzchips (ich hatte nur Mesquite da) beigefügt - bis ein kleiner Test sagte, dass man es leicht rausschmeckt.
5. Das Ganze wurde auf etwa gut 1/3 einreduziert (das wären 500 ml ; ich habe bei ca. 600 ml aufgehört, erschien mir dick genug). Zum Ende hin wurde auch der Kandis zugeben und in der heißen Flüssigkeit aufgelöst. Hier die Ausbeute:
Nun nochmal das gleiche in "Rot":
1,5 l Traubensaft (ich hatte hier etwas mehr zur Rohstoff zur Verfügung) auf 800 ml reduziert, 800 ml Apfelessig dazu und wieder auf ca. 650 ml reduziert und 20 g Kandis dazu).
Nun kommt das, was Praktifix als "Zeitmaschine" bezeichnete: In Flaschen füllen (auf möglichst große Oberfläche achten), mit einem Küchenrollen-"Tampon" locker verschliessen und etwa 1 Monat warten:
Das Ergebnis von etwa 4 Stunden Arbeit sind 4 nicht mal halbvolle Flaschen mit insgesamt ca. 1,2 l Balsamico-Ansatz. Davon wird bestimmt noch einiges verdunsten, so dass ich wohl etwa mit 1 l am Ende rechnen kann.
Jetzt heißt es warten ... ... ... ... und in gut 4 Wochen werde ich dann wissen, ob sich der Aufwand (hoffentlich!) gelohnt hat ...
Drückt mir die Daumen, dass es was wird - und ich halt euch auf dem Laufenden ob und wie's gefunzt hat.

Bernhard
ich bin mal wieder völlig angefixt worden - natürlich hier im GSV...
Vor zig Jahren hat Praktifix mal eine Anleitung zum Selbermachen von Balsamico veröffentlicht.
In guten Balsamico könnt ich mich reinlegen, wenn die horrenden Preise nicht wären, v.a. beim Tradizionale ... Das schrie also regelrecht nach einem Nachbau.
Da unsere beiden Weinstöcke hinterm Schuppen dieses Jahr extrem viele Trauben tragen (und auch die Wespen mal nicht drüber hergefallen sind ...), wollte ich auch gleich selbstgemachtem Traubenmost aus dem eigenen Garten dafür verwenden.
Ich dachte mir ich probiere mal sowohl Balsamico aus blauen als auch aus weißen Trauben, dem Original werden ja auch weiße Trebbiano-Trauben mit zugesetzt.
Home-Made in Bavaria, darum "Aceto Balsamico Radicale di Bavaria". Den Beinamen "Radicale" hab ich gewählt, da der originale "Tradizionale di Modena" ja ein geschützter Begriff ist und mein Fake die > 12 Jahre des selbigen radikal im Zeitraffer binnen weniger Wochen simulieren oder ihnen wenigstens ähneln soll.
Man nehme:
1,5 l Traubenmost
0,75 l Apfelessig
20 g braunen Kandis
Ich lass einfach mal die Bilder sprechen:
1. Erst mal die Trauben heiß entsaften. Da der Saft dabei sowieso schon etwas eindickt und verdampft, habe ich statt den oben im Rezept angegebenen 1,5 l nur 1,4 l davon dann weiterverarbeitet.
2. Bei geringer bis mittlerer Hitze auf die Hälfte (-> 750 ml) einreduzieren. Nur simmern lassen, nicht wallend kochen!
3. Dem reduzierten Saft nun 750 ml Apfelessig zugeben und wieder einreduzieren:
Was bin ich um den Seitenkocher des Gasis froh - ich bin freiwillig mit meiner Mischung nach draussen ausgewandert, denn bei dem intensiven Geruch hätte es sonst wohl (berechtigten) Mecker von der Chefin gegeben ...
4. Irgendwann kam mir beim Einköcheln noch die Idee, dass echter "Tradizionale" ja in verschiedenen Holzfässern über Jahre gelagert wird und das wohl auch spürbar zum Aroma beiträgt. Also flugs noch für einige Minuten ein paar Holzchips (ich hatte nur Mesquite da) beigefügt - bis ein kleiner Test sagte, dass man es leicht rausschmeckt.
5. Das Ganze wurde auf etwa gut 1/3 einreduziert (das wären 500 ml ; ich habe bei ca. 600 ml aufgehört, erschien mir dick genug). Zum Ende hin wurde auch der Kandis zugeben und in der heißen Flüssigkeit aufgelöst. Hier die Ausbeute:
Nun nochmal das gleiche in "Rot":
1,5 l Traubensaft (ich hatte hier etwas mehr zur Rohstoff zur Verfügung) auf 800 ml reduziert, 800 ml Apfelessig dazu und wieder auf ca. 650 ml reduziert und 20 g Kandis dazu).
Nun kommt das, was Praktifix als "Zeitmaschine" bezeichnete: In Flaschen füllen (auf möglichst große Oberfläche achten), mit einem Küchenrollen-"Tampon" locker verschliessen und etwa 1 Monat warten:
Das Ergebnis von etwa 4 Stunden Arbeit sind 4 nicht mal halbvolle Flaschen mit insgesamt ca. 1,2 l Balsamico-Ansatz. Davon wird bestimmt noch einiges verdunsten, so dass ich wohl etwa mit 1 l am Ende rechnen kann.
Jetzt heißt es warten ... ... ... ... und in gut 4 Wochen werde ich dann wissen, ob sich der Aufwand (hoffentlich!) gelohnt hat ...
Drückt mir die Daumen, dass es was wird - und ich halt euch auf dem Laufenden ob und wie's gefunzt hat.

Bernhard
Anhänge
-
balsamico_1-1.jpg217,3 KB · Aufrufe: 2.192
-
balsamico_1-2.jpg96,3 KB · Aufrufe: 1.791
-
balsamico_1-3.jpg86,9 KB · Aufrufe: 1.670
-
balsamico_1-4.jpg94,5 KB · Aufrufe: 1.699
-
balsamico_1-5.jpg37 KB · Aufrufe: 1.734
-
balsamico_2-1.jpg112,1 KB · Aufrufe: 1.695
-
balsamico_2-2.jpg120,3 KB · Aufrufe: 2.009
-
balsamico_final-1.jpg82,3 KB · Aufrufe: 1.723
Zuletzt bearbeitet: