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BEEF! - das Restaurant in 60327 Frankfurt

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Quälgeist

Madame Eisfee
5+ Jahre im GSV
★ GSV-Award ★
Quoting-Queen
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Ein sonniger Tag im Spätsommer, Mittagszeit und die Überlegung, wohin könnten wir gehen um einen Happen zum Mittag zu essen, da fiel unsere Wahl auf das Restaurant der Zeitschrift BEEF!
Nach dem wir bereits seit Ausgabe 2 Abonennten sind, haben wir die Ankündigung und das Marketing rund um die Eröffnung des Restaurants BEEF! selbstverständlich verfolgt.
Allerdings hatten wir beide keine Lust an den beiden Eröffnungsabenden, ein reiner Männer-Eröffnungsabend bzw. dann der 2. auch mit Frauen, teilzunehmen.

Das Marketing dazu war groß und reißerisch. So kam es bei mir an. Und das hat dann auch die Erwartung bei mir gesetzt.
Eingerichtet ist es so wie im Heft zu sehen, dunkel, modernistisch, kühl. Die Bar steht fast direkt am Eingang, der Thresenbereich ist zum schmaleren Teil des Gastraums hin ausgerichtet. Die Darbietung der Alkoholika ansprechend mit Licht hinterlegt.
Die Küche auf der anderen Seite ist einsehbar und man sieht, was dort getan wird.
Wir warfen jedoch nur einen kurzen Blick ins Innere, der Tag war einfach zu schön und sonnig um drinnen zu sitzen.
Also raus in den offenen Bereich.
Tja, der Laden liegt in einer Gegend von Frankfurt, die als neues Stadtviertel aus dem Boden gestampft wurde.
So sieht es dort auch aus, unpersönlich und langweilig gleicher Baustil mit überteuerten Eigentumswohnungen und vielen Hotels an einem extra angelegten Boulevard. Hm ja, also ausser Touristen habe ich dort wenig Frankfurter Lokalkolirit entdecken können und was an der Architektur dort preisgekrönt ist? Mir hat es sich nicht erschlossen. Der gleiche Wohnstileinheitsbrei, wie ich ihn auch schon in anderen Städten in Europa gesehen habe.

Es war zwar nett bei dem Wetter draussen zu sitzen, aber der Lästerfaktor ist bei 3/10.

Der Kellner war angenehm freundlich und recht flott. Ein junger Mann, der nach eigener Aussage erst vor 2 Jahren in die Gegen gezogen ist. OK, ich habe über 45Jahre Vorsprung in der Gegend ;)

Der erste Blick auf die Karte, die am Fenster von innen mit Tesa angeklebt war, war nicht berauschend, der 2 Blick hat mich auch nicht umgehauen, aber wenn sie das was sie anpreisen gut können, dann muß die Karte nicht groß sein:
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Als Getränk haben wir uns für die hausgemachte Limonade unterschieden, die lecker war, aber so richtig einzelne Noten kaum herauszuschmecken, ausser Zitrone. Da wir beide einen halben Liter wollten, wurden wir freundlicherweise daraufhingewiesen, daß es in der 1l Variante günstiger wäre. Danke, sehr angenehm, also wurde es die 1l Variante.

Herr Schatz entschied sich für das RibEye, medium, mit Chimichurri und ich wählte den Beef! Cut, 200gr,
dazu Café de Paris Butter und Süßkartoffel-Pommes. Überlesen hatte ich, daß das Fleisch geschnitten serviert wird. DAS kann ich so garnicht leiden.

Das Essen kam nach kurzer Zeit und ich machte erstmal ein langes Gesicht: die Süßkartoffelpommes kamen in einem Emaillebecher, der auf dem Teller mit dem Fleisch stand. Um den Becher sammelte sich der Fleischsaft.
Bäh! Sowas kann ich nicht leiden. Also war nix mit herunterstellen des Bechers.
Das Fleisch...... selbst für SousVide-gegart und auf dem Feuer die Kruste gezogen, zu kalt.
Das Fleisch war meiner Meinung nach zu fest und schmeckte ..... nach nichts. Nein, das ist falsch, ein wenig nach Pfeffer und Salz. Aber der eigene Geschmack nach Fleisch war für mich nicht vorhanden.
Der Salat auf dem Teller hätte nicht sein müssen und das merkwürdige helle, fritierte Gekräusel darauf, was auch immer das war, kaum unfallfrei essbar.
Die Süßkartoffelpommes habe ich an anderer Stelle schon um einiges schmackhafter bekommen.
Im Nachhinein hatte ich davon den Geschmack von schlechten, fetttriefenden Pommes vom Jahrmarkt im Mund.
An der Café de Paris Butter kann man nicht viel falsch machen, schmeckte für mich aber nach Industrieware.
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Das RibEye des Gatten war nach seinem bekunden zäh und das Chimichurri Mittelmaß.

Zu allem Überfluß waren die Steakmesser für uns beide unsäglich: zu groß, zu schwer und sie haben durch den ausgeprägten Zacken (Wellen)-Schliff das Fleisch mehr gerissen wie geschnitten.

Das Ganze war eine Erfahrung, die uns ~ 60€ gekostet hat und so schnell nicht wiederholt wird.
Frankfurt hat eindeutig bessere Steakhäuser, die an attraktiveren Stellen liegen.

Meine Erwartung auf Grund der Berichte und Ankündigungen in den Heften wurde nicht erfüllt.
Es gibt keine besonderen Fleischsorten oder Specials. Das scheint auch derzeit nicht angedacht zu sein.
Mein Beef Cut war ein Stück Tafelspitz, das man eindeutig besser zubereiten könnte.

Die Begeisterung, die in den Leserbriefen der Zeitung zum Ausdruck gebracht wurde, verstehe ich nicht.

Am Ende hatten wir beide dann noch das Gefühl, daß der Geruch der Küche in unseren Kleidern hängt.
Auch das geht für mich nicht.
 

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...Vincent Klink hat es vor kurzer Zeit in seinem genialen Tagebuch so beschrieben, hier war woanders...

" Auf was es in der Gastronomie wirklich ankommt, auf höchste Qualität und Geradlinigkeit, das kann man hier lernen und ich empfehle das jedem Koch, sich solchen Purismus mal einzuverleiben. Hier kann man den Unterschied zwischen gastronomischen Scherzartikeln, den Potemkinschen Menükarten und das Gegenteil, die gastronomische Wahrheit, die reine Lehre erleben. "

https://www.wielandshoehe.de/de/August+2018.html
 
Also ich kann euren Bericht leider nicht teilen !!! Wir waren von dem Ambiente, Service und vor allem vom Essen sehr begeistert. Leckere Rips mit Cranberry Sauce kühles Bier dazu in Multikultureller Atmosphäre.... !!!
Daumen Hoch !!!!
 
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