Hallöchen,
ich trage mich schon seit langem mit dem Gedanken, mir eine Feuerplatte für den Monolith zuzulegen. Hat mir immer ziemlich gut gefallen, was da auf den OTs damit gemacht wurde. Und eigentlich sollte es doch auch auf dem Monolith funktionieren, was man nicht zuletzt daran sieht, dass Monolith selbst eine Feuerplatte anbietet.
Die Frage war für mich, welches Material zu nehmen ist. Ich persönlich bin Fan von Edelstahl anstelle von Schwarzstahl. Denn seien wir ehrlich. Auch die am besten eingebrannt Platte rostet, wenn man nicht aufpasst. Und was man da manchmal so sieht, wo dann auf die Patina verwiesen wird, ich würde hier eher von „Dreck" reden. Aber natürlich hat die Edelstahlplatte auch ihre Nachteile. Verzieht sich mächtig. Kein gutes Wärmeleitvermögen. Man braucht ewig, bis sie sich aufgeheizt hat. Und außerdem klebt alles an. Man muss also mit sehr hoher Hitze arbeiten, bis sich das losgebraten hat. Vielfach ist dann davon die Rede, dass man sich entscheiden müsse, mit welchen Nachteilen man leben will.
Soweit zur Situation. Ich habe mich für Edelstahl entschieden. Denn ich habe schon eine kleine, sehr gut eingebratene Platte für den Innenbereich vom Monolith aus Gusseisen und ich hasse es einfach, dass man sie nicht mal über Nacht draußen stehen lassen kann, ohne dass man sofort wieder Rost hat.
Glücklicherweise trifft es sich, dass ich mit dem Inhaber einer Firma befreundet bin, die Außenfassaden macht und mit Edelstahl zu tun hat. Der gleiche Freund, der mir schon das Nest für den Monolith und die Ablagebretter so schön gebaut hat. Also flugs eine Schablone aus Pappe gebastelt und ihn mal angefragt, ob er mir das machen kann. Kaum gesagt, schon war die Platte da. Sie besteht aus 8 mm Edelstahl mit einer Aufkantung am Rand. Hinten etwas abgeflacht, damit sie auf den Monolith passt. Vorne ist ein Loch in die Platte geschnitten, wo ein kleiner GN-Behälter druntergeht. Da kann man beispielsweise Öl reintun oder auch beim Reinigen der Platte sollte sich das gut machen.
Gestern war es dann soweit. Ich habe die Platte in Betrieb genommen. Allseits heißt es dazu, dass ein Einbrennen nicht nötig bzw. nicht möglich ist, da das nur bei Schwarzstahl funktioniert. Trotzdem habe ich mal Rapsöl auf die Platte gegeben und darauf einige Zwiebeln, in Stücke geschnitten, um diese schwarz zu verkohlen.
Hier nun die erste Erkenntnis. Es hat ungefähr 5 Minuten gedauert, bis man auf der Platte braten konnte. Nach 5 Minuten war sie im inneren aber richtig heiß. 5 Minuten sind eine Zeitspanne, die ich gerne investiere. Keine Ahnung, ob es mit anderen Materialien schneller geht. Kann schon sein, dass meine kleine Platte aus Gusseisen in 4 Minuten fertig ist. Aber ich hätte nach den vielen Meinungen dazu gedacht, dass ich erst mal eine Viertelstunde feuern muss, ehe man mit der Platte irgendetwas anfangen kann.
Dann hat mich überrascht, dass sich tatsächlich so etwas wie eine Patina bildet. Der Effekt ist ähnlich, als wenn man einen Wok einbrennt. Wo der Kontakt zwischen Zwiebel und Platte stattfindet, wird es dunkel. Also wir reden hier nicht nur über normale Anlassfarben, sondern über einen Effekt, den man durchaus als Patina bezeichnen kann.
Die Platte fing dann tatsächlich auch an, sich nach innen zu wölben. Also zur richtigen Seite. Das ist aber kein Zufall. Da ich wusste, dass sich die Platte wölben wird, hatte ich meinen Freund gebeten, das mal auszutesten, bevor er den Rand anbringt. Die Wölbung war nicht sehr stark, also nicht größer, als was ich bei den üblichen Feuerplatten aus Schwarzstahl beobachtet hatte.
Als nächstes habe ich dann Bauchspeck genommen. Genauer gesagt war es Guanciale (oder so ähnlich), also die Backe vom Lardo, ich werde mir nie merken können, wie das heißt. Hier war ich mir schon nicht mehr so sicher. Ist schön durchwachsen, hätte also kleben können. Aber nichts dergleichen. Ging einwandfrei. Schon nach kurzer Zeit war der Lardo richtig schön knusprig. Das wäre ein Traum für einen Burger gewesen.
Dann habe ich mir gedacht, jetzt kommt der ultimative Test. Spiegelei. Hier hatte ich gelesen, dass Spiegelei bei Edelstahl furchtbar ist. Klebt garantiert. Da die Platte nach innen gewölbt ist, mal einen Ring auf die Platte gestellt. Und das Ei da reingeschlagen. Wie sich zeigte, klebte an der Platte gar nichts. Wo es geklebt hat, war der Ring. Aber die Platte – einwandfrei.
Sodann ein weiteres Ei auf die Platte, und zwar ohne Ring. Mit etwas zu viel Schwung, sodass das Eigelb direkt in das Feuer gerutscht ist. Auf der Platte verblieb ein dünner Film von Eiweiß. Eigentlich die Hölle für jede Pfanne. Aber der Eiweiß-Film ließ sich sofort von der Platte lösen. Ihr seht das hier auf den beiden Bildern.
Dann einen weiteren Test. Das Ei kam nach außen, wo sich noch keine Patina bilden konnte. Aber hier muss es jetzt doch endlich kleben, verdammt noch mal. Nichts geschieht. Es klebt gar nicht. Es macht einen Riesenspaß, das Ei zu braten. Man kann es auf der Platte hin und her schieben wie man will. Ich bin erstaunt und begeistert. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Dann hätten wir noch eine Hühnerbrust. Aber jetzt muss es doch kleben. Jeder, der schon einmal Fleisch im Edelstahltopf angebraten hat, weiß, wovon ich rede. Nichts dergleichen ist passiert. Man legt die Hühnerbrust auf die Platte und kann sie sofort wenden. Von wegen man muss warten, bis die Unterseite schwarz ist und es sich losgebraten hat. Nichts dergleichen konnte ich beobachten. Meine Frau hatte dann noch Hühnerspieß gefüllt mit Käse mitgebracht, der mit einer zweifelhaften Marinade bestrichen war. Die ist natürlich gleich dunkel geworden, aber geklebt hat auch hier nichts. Sogar Käse konnte man auf die Platte tun, ohne dass sich da was verkrustet hätte. Dass Spargel funktioniert hat, muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Dann ging es ans saubermachen. Ich habe zunächst mit der Palette mal die Bereiche abgekratzt, wo sich die Patina gebildet hatte. Das war eine ganz normale Kruste, die sich abmachen ließ. Teilweise bin ich bis auf das Metall gekommen, in den meisten Bereichen aber nicht.
Möchte an dieser Stelle noch mal den Vergleich zu einem Wok ziehen, genauso ähnlich kam mir das vor. Habe dann noch auf die heiße Platte Wasser gesprüht, um alle Krusten zu lösen. Das ging einwandfrei. Die Platte ist wieder perfekt geworden und ich bin sehr zufrieden. Hier sieht man den Endzustand mit dem Deckelventil vom Monolith. Denn das war ja die Idee, dass sich die Temperatur auch bei einer Grillplatte auf dem Mono regulieren lassen sollte. Hier der Endzustand nach der Reinigung:
Also zusammengefasst: Ich bin schwer begeistert. Selbst der erste Versuch hat großen Spaß gemacht, wie ich es nicht erwartet hätte. Kann mir nicht vorstellen, dass irgendetwas auf der Platte klebt, also auch Eierkuchen oder dergleichen müssten ohne Probleme gehen. Wenn Spiegelei nicht geklebt hat, warum sollte dann Eierkuchen kleben? Mein Fazit ist also, dass es sich gelohnt hat, die Platte aus Edelstahl machen zu lassen. Freue mich schon richtig darauf, mal Burger damit zu machen.
Was ich jetzt noch brauche, ist so ein Teil in der Mitte, wo man die Pfanne drauf stellen kann. Habe ich noch nicht danach gesucht, ob man sowas standardmäßig kaufen kann. Oder ob man sich das selbst bauen muss? Bin diesbezüglich für jeden Hinweis dankbar.
Danke fürs reinschauen!
ich trage mich schon seit langem mit dem Gedanken, mir eine Feuerplatte für den Monolith zuzulegen. Hat mir immer ziemlich gut gefallen, was da auf den OTs damit gemacht wurde. Und eigentlich sollte es doch auch auf dem Monolith funktionieren, was man nicht zuletzt daran sieht, dass Monolith selbst eine Feuerplatte anbietet.
Die Frage war für mich, welches Material zu nehmen ist. Ich persönlich bin Fan von Edelstahl anstelle von Schwarzstahl. Denn seien wir ehrlich. Auch die am besten eingebrannt Platte rostet, wenn man nicht aufpasst. Und was man da manchmal so sieht, wo dann auf die Patina verwiesen wird, ich würde hier eher von „Dreck" reden. Aber natürlich hat die Edelstahlplatte auch ihre Nachteile. Verzieht sich mächtig. Kein gutes Wärmeleitvermögen. Man braucht ewig, bis sie sich aufgeheizt hat. Und außerdem klebt alles an. Man muss also mit sehr hoher Hitze arbeiten, bis sich das losgebraten hat. Vielfach ist dann davon die Rede, dass man sich entscheiden müsse, mit welchen Nachteilen man leben will.
Soweit zur Situation. Ich habe mich für Edelstahl entschieden. Denn ich habe schon eine kleine, sehr gut eingebratene Platte für den Innenbereich vom Monolith aus Gusseisen und ich hasse es einfach, dass man sie nicht mal über Nacht draußen stehen lassen kann, ohne dass man sofort wieder Rost hat.
Glücklicherweise trifft es sich, dass ich mit dem Inhaber einer Firma befreundet bin, die Außenfassaden macht und mit Edelstahl zu tun hat. Der gleiche Freund, der mir schon das Nest für den Monolith und die Ablagebretter so schön gebaut hat. Also flugs eine Schablone aus Pappe gebastelt und ihn mal angefragt, ob er mir das machen kann. Kaum gesagt, schon war die Platte da. Sie besteht aus 8 mm Edelstahl mit einer Aufkantung am Rand. Hinten etwas abgeflacht, damit sie auf den Monolith passt. Vorne ist ein Loch in die Platte geschnitten, wo ein kleiner GN-Behälter druntergeht. Da kann man beispielsweise Öl reintun oder auch beim Reinigen der Platte sollte sich das gut machen.
Gestern war es dann soweit. Ich habe die Platte in Betrieb genommen. Allseits heißt es dazu, dass ein Einbrennen nicht nötig bzw. nicht möglich ist, da das nur bei Schwarzstahl funktioniert. Trotzdem habe ich mal Rapsöl auf die Platte gegeben und darauf einige Zwiebeln, in Stücke geschnitten, um diese schwarz zu verkohlen.
Hier nun die erste Erkenntnis. Es hat ungefähr 5 Minuten gedauert, bis man auf der Platte braten konnte. Nach 5 Minuten war sie im inneren aber richtig heiß. 5 Minuten sind eine Zeitspanne, die ich gerne investiere. Keine Ahnung, ob es mit anderen Materialien schneller geht. Kann schon sein, dass meine kleine Platte aus Gusseisen in 4 Minuten fertig ist. Aber ich hätte nach den vielen Meinungen dazu gedacht, dass ich erst mal eine Viertelstunde feuern muss, ehe man mit der Platte irgendetwas anfangen kann.
Dann hat mich überrascht, dass sich tatsächlich so etwas wie eine Patina bildet. Der Effekt ist ähnlich, als wenn man einen Wok einbrennt. Wo der Kontakt zwischen Zwiebel und Platte stattfindet, wird es dunkel. Also wir reden hier nicht nur über normale Anlassfarben, sondern über einen Effekt, den man durchaus als Patina bezeichnen kann.
Die Platte fing dann tatsächlich auch an, sich nach innen zu wölben. Also zur richtigen Seite. Das ist aber kein Zufall. Da ich wusste, dass sich die Platte wölben wird, hatte ich meinen Freund gebeten, das mal auszutesten, bevor er den Rand anbringt. Die Wölbung war nicht sehr stark, also nicht größer, als was ich bei den üblichen Feuerplatten aus Schwarzstahl beobachtet hatte.
Als nächstes habe ich dann Bauchspeck genommen. Genauer gesagt war es Guanciale (oder so ähnlich), also die Backe vom Lardo, ich werde mir nie merken können, wie das heißt. Hier war ich mir schon nicht mehr so sicher. Ist schön durchwachsen, hätte also kleben können. Aber nichts dergleichen. Ging einwandfrei. Schon nach kurzer Zeit war der Lardo richtig schön knusprig. Das wäre ein Traum für einen Burger gewesen.
Dann habe ich mir gedacht, jetzt kommt der ultimative Test. Spiegelei. Hier hatte ich gelesen, dass Spiegelei bei Edelstahl furchtbar ist. Klebt garantiert. Da die Platte nach innen gewölbt ist, mal einen Ring auf die Platte gestellt. Und das Ei da reingeschlagen. Wie sich zeigte, klebte an der Platte gar nichts. Wo es geklebt hat, war der Ring. Aber die Platte – einwandfrei.
Sodann ein weiteres Ei auf die Platte, und zwar ohne Ring. Mit etwas zu viel Schwung, sodass das Eigelb direkt in das Feuer gerutscht ist. Auf der Platte verblieb ein dünner Film von Eiweiß. Eigentlich die Hölle für jede Pfanne. Aber der Eiweiß-Film ließ sich sofort von der Platte lösen. Ihr seht das hier auf den beiden Bildern.
Dann einen weiteren Test. Das Ei kam nach außen, wo sich noch keine Patina bilden konnte. Aber hier muss es jetzt doch endlich kleben, verdammt noch mal. Nichts geschieht. Es klebt gar nicht. Es macht einen Riesenspaß, das Ei zu braten. Man kann es auf der Platte hin und her schieben wie man will. Ich bin erstaunt und begeistert. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Dann hätten wir noch eine Hühnerbrust. Aber jetzt muss es doch kleben. Jeder, der schon einmal Fleisch im Edelstahltopf angebraten hat, weiß, wovon ich rede. Nichts dergleichen ist passiert. Man legt die Hühnerbrust auf die Platte und kann sie sofort wenden. Von wegen man muss warten, bis die Unterseite schwarz ist und es sich losgebraten hat. Nichts dergleichen konnte ich beobachten. Meine Frau hatte dann noch Hühnerspieß gefüllt mit Käse mitgebracht, der mit einer zweifelhaften Marinade bestrichen war. Die ist natürlich gleich dunkel geworden, aber geklebt hat auch hier nichts. Sogar Käse konnte man auf die Platte tun, ohne dass sich da was verkrustet hätte. Dass Spargel funktioniert hat, muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Dann ging es ans saubermachen. Ich habe zunächst mit der Palette mal die Bereiche abgekratzt, wo sich die Patina gebildet hatte. Das war eine ganz normale Kruste, die sich abmachen ließ. Teilweise bin ich bis auf das Metall gekommen, in den meisten Bereichen aber nicht.
Möchte an dieser Stelle noch mal den Vergleich zu einem Wok ziehen, genauso ähnlich kam mir das vor. Habe dann noch auf die heiße Platte Wasser gesprüht, um alle Krusten zu lösen. Das ging einwandfrei. Die Platte ist wieder perfekt geworden und ich bin sehr zufrieden. Hier sieht man den Endzustand mit dem Deckelventil vom Monolith. Denn das war ja die Idee, dass sich die Temperatur auch bei einer Grillplatte auf dem Mono regulieren lassen sollte. Hier der Endzustand nach der Reinigung:
Also zusammengefasst: Ich bin schwer begeistert. Selbst der erste Versuch hat großen Spaß gemacht, wie ich es nicht erwartet hätte. Kann mir nicht vorstellen, dass irgendetwas auf der Platte klebt, also auch Eierkuchen oder dergleichen müssten ohne Probleme gehen. Wenn Spiegelei nicht geklebt hat, warum sollte dann Eierkuchen kleben? Mein Fazit ist also, dass es sich gelohnt hat, die Platte aus Edelstahl machen zu lassen. Freue mich schon richtig darauf, mal Burger damit zu machen.
Was ich jetzt noch brauche, ist so ein Teil in der Mitte, wo man die Pfanne drauf stellen kann. Habe ich noch nicht danach gesucht, ob man sowas standardmäßig kaufen kann. Oder ob man sich das selbst bauen muss? Bin diesbezüglich für jeden Hinweis dankbar.
Danke fürs reinschauen!