... oder: wie man militante Anti-Vegetarier veräppeln kann.
Hallo zusammen!
Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt? So oder so ähnlich dachte ich, als ich den Blumenkohl im Angebot für 49 Cent gesehen habe... okay möglicherweise ging's auch etwas weniger philosophisch in die Richtung "Höhö, heute gibt's Low Budget Mampf!". Da ich erst kürzlich ein Bild von einem Blumenkohl im Schlafrock gesehen hatte und die Idee ziemlich cool fand, war der Plan für den Abend schnell klar. Ein einfaches Arme-Leute-Essen ohne viel chi-chi, was beim Anschnitt trotzdem was her macht.
Noch fix zur Fleischtheke und Hackfleisch holen, Bacon war natürlich noch reichlich daheim. An der Theke kam es dann zu einem kleinen Zwischenspiel, was durchaus in einer mittleren Beziehungskrise hätte enden können:
Die mir Versprochene erörterte mit mir gerade die nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob sie mich irgendwann mal mit dem Grill oder ein Stück Fleisch im Bett erwischen wird und ob sie sich deswegen Sorgen machen müsste. Während ihres Vortrags fiel mein Blick blöderweise auf etwas, was ich an DIESER Theke nie im Leben erwartet hätte: zwei einsame Iberico-Koteletts. Anscheinend hatte ich in diesem Moment einen kurzen Blackout, denn statt des eigentlich geplanten "Nein nein! Du wirst mir immer wichtiger sein als mein Grill und irgendwelches Fleisch." tönte nur "Uoooaaaah guck mal! Hier gibt's Iberico! Ich werd bekloppt! " aus meinem Mund.
Es war noch nicht ganz ausgesprochen, da dämmerte es mir, dass ich mir möglicherweise für die nächsten Wochen einen Schlafplatz auf dem Sofa gesichert haben könnte... saublödes Timing. Der klägliche Versuch, meine Haut mit einer Rechtfertigung in Richtung Reflexhandeln zu retten, wurde direkt mittels einem fassungslosen Todesblick im Keim erstickt. Aber da ich zum Glück die beste Freundin auf dem Planeten habe, nahm sie's mit Humor und quittierte meine trampelige Taktlosigkeit lediglich mit einem "Ich hab's doch gewusst... nimm sie schon mit, aber wehe das ist dann nicht so geil wie du behauptest!". Da hatte ich im wahrsten Sinne des Wortes mal wieder Schwein gehabt.
Zugegeben... wie es bei der Supermarkttheke eben meistens so ist - die beiden Stücke sind wirklich nicht die allerschönsten, waren außen schon ein bisschen angetrocknet und sind qualitativ sicher extrem weit von einem Stück vom MdV entfernt. Aber Iberico bleibt Iberico und die Maserung sieht in meinen Augen vielversprechend aus. Und 12 Doppelmark für zwei Koteletts vom edlen Rüsseltier halte ich für relativ in Ordnung. Einen Versuch ist es mir wert... hier noch ein kurzes Handybild der beiden, die dann heute Abend vergrillt werden:
Aber ich schweife ab... der Blumenkohl wird entblättert, gewaschen und dann ca. 10 Minuten in leicht gesalzenem Wasser vorgekocht. Währenddessen habe ich Kartoffeln geschält, geschnitten, in eine Auflaufform sortiert und mit S&P sowie vermeintlichem Rosmarin (ich hatte mich im Glas vergriffen, also gab's am Ende Oregano-Kartoffeln... aber die waren auch lecker) gewürzt.
Parallel wurde ein großzüges Baconnetz geflochten und das zu meinem Bedauern etwas weniger großzügig bemessene Hackfleisch gewürzt und flach ausgebreitet. Die Hackfleischdecke wurde dann mit der nochmal zusätzlich mit ein wenig Eigenbau-MD gewürzten Seite nach unten auf den Blumenkohl gehoben und das ganze dann wiederum Kopfüber auf das Baconnetz gelegt.
Das war ein ziemlich nerviges Gefummel, weil das alles erst nicht so richtig halten wollte, wie ich mir das gedacht habe. Okay... vielleicht hab ich mich auch einfach nur ein bisschen doof angestellt. Wär nichts neues. Jedenfalls sind diese akrobatischen Einlagen mangels freier Hände (die GöFreu war auch gerade nicht greifbar) nicht dokumentiert.
Am Ende haben sich jedoch alle Beteiligten vertragen und die ganze Chose sah aus wie sie aussehen sollte. Kein Mensch ahnt, was sich im inneren dieser "Bacon Bomb" verbirgt...
Die Kartoffeln habe ich noch mit etwas Gemüsebrühe angegossen und dann ging's ab auf den Grill - 180°C indirekt, Zeit frei nach Schnauze. Es ist fertig wenn's fertig ist.
Kurz vor Ende der Garzeit wurde die Blindgängerbombe dann einmal mit der guten alten MSB-Sauce gemoppt und bald darauf serviert. Sieht doch gar nicht mal so unlecker aus...
Der Anschnitt sieht ziemlich cool aus und eignet sich bestens, um militante Fleischfresser auf den Arm zu nehmen. "Los komm rüber, ich hab ne Baconbomb gemacht!" Vorfreude pur und dann BÄM! Blumenkohl! Rechnet man ja erstmal nicht sofort mit. Einen erstaunten Blick kassiert man auf jeden Fall...
Lange Rede, kurzer Sinn: der Blumenkohl innen war durch das vorgaren im Salzwasser genau richtig, die Fleischkruste kennt und schätzt man ja von vielen anderen Gerichten und servieren lässt es sich im Tortenstil auch sehr schön.
Die Kartoffeln waren auch sehr lecker, allerdings sortenbedingt (vermutlich war's die Sorte Titania - Extra Unzerstörbar Festkochend) noch leicht bissfest, obwohl sie durchgegart waren. Geschmacklich war's insofern angenehm, da der Speck vom Hauptdarsteller in der bekannten Art reichlich Aroma übertragen hat.
Ich werd's definitiv wieder tun und empfehle es dringend zur Nachahmung! Tellerbild fällt heute leider allerdings wegen akuter Vergesslichkeit aus.
Den Bericht über die Ibericosteaks gibt es dann morgen... egal ob sie nun supergeil, supermies oder einfach nur Naja sind.
In der Hoffnung nicht zu viel gesabbelt zu haben,
schönen Gruß aus Hannover!
Martin
Hallo zusammen!
Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt? So oder so ähnlich dachte ich, als ich den Blumenkohl im Angebot für 49 Cent gesehen habe... okay möglicherweise ging's auch etwas weniger philosophisch in die Richtung "Höhö, heute gibt's Low Budget Mampf!". Da ich erst kürzlich ein Bild von einem Blumenkohl im Schlafrock gesehen hatte und die Idee ziemlich cool fand, war der Plan für den Abend schnell klar. Ein einfaches Arme-Leute-Essen ohne viel chi-chi, was beim Anschnitt trotzdem was her macht.
Noch fix zur Fleischtheke und Hackfleisch holen, Bacon war natürlich noch reichlich daheim. An der Theke kam es dann zu einem kleinen Zwischenspiel, was durchaus in einer mittleren Beziehungskrise hätte enden können:
Die mir Versprochene erörterte mit mir gerade die nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob sie mich irgendwann mal mit dem Grill oder ein Stück Fleisch im Bett erwischen wird und ob sie sich deswegen Sorgen machen müsste. Während ihres Vortrags fiel mein Blick blöderweise auf etwas, was ich an DIESER Theke nie im Leben erwartet hätte: zwei einsame Iberico-Koteletts. Anscheinend hatte ich in diesem Moment einen kurzen Blackout, denn statt des eigentlich geplanten "Nein nein! Du wirst mir immer wichtiger sein als mein Grill und irgendwelches Fleisch." tönte nur "Uoooaaaah guck mal! Hier gibt's Iberico! Ich werd bekloppt! " aus meinem Mund.
Es war noch nicht ganz ausgesprochen, da dämmerte es mir, dass ich mir möglicherweise für die nächsten Wochen einen Schlafplatz auf dem Sofa gesichert haben könnte... saublödes Timing. Der klägliche Versuch, meine Haut mit einer Rechtfertigung in Richtung Reflexhandeln zu retten, wurde direkt mittels einem fassungslosen Todesblick im Keim erstickt. Aber da ich zum Glück die beste Freundin auf dem Planeten habe, nahm sie's mit Humor und quittierte meine trampelige Taktlosigkeit lediglich mit einem "Ich hab's doch gewusst... nimm sie schon mit, aber wehe das ist dann nicht so geil wie du behauptest!". Da hatte ich im wahrsten Sinne des Wortes mal wieder Schwein gehabt.
Zugegeben... wie es bei der Supermarkttheke eben meistens so ist - die beiden Stücke sind wirklich nicht die allerschönsten, waren außen schon ein bisschen angetrocknet und sind qualitativ sicher extrem weit von einem Stück vom MdV entfernt. Aber Iberico bleibt Iberico und die Maserung sieht in meinen Augen vielversprechend aus. Und 12 Doppelmark für zwei Koteletts vom edlen Rüsseltier halte ich für relativ in Ordnung. Einen Versuch ist es mir wert... hier noch ein kurzes Handybild der beiden, die dann heute Abend vergrillt werden:
Aber ich schweife ab... der Blumenkohl wird entblättert, gewaschen und dann ca. 10 Minuten in leicht gesalzenem Wasser vorgekocht. Währenddessen habe ich Kartoffeln geschält, geschnitten, in eine Auflaufform sortiert und mit S&P sowie vermeintlichem Rosmarin (ich hatte mich im Glas vergriffen, also gab's am Ende Oregano-Kartoffeln... aber die waren auch lecker) gewürzt.
Parallel wurde ein großzüges Baconnetz geflochten und das zu meinem Bedauern etwas weniger großzügig bemessene Hackfleisch gewürzt und flach ausgebreitet. Die Hackfleischdecke wurde dann mit der nochmal zusätzlich mit ein wenig Eigenbau-MD gewürzten Seite nach unten auf den Blumenkohl gehoben und das ganze dann wiederum Kopfüber auf das Baconnetz gelegt.
Das war ein ziemlich nerviges Gefummel, weil das alles erst nicht so richtig halten wollte, wie ich mir das gedacht habe. Okay... vielleicht hab ich mich auch einfach nur ein bisschen doof angestellt. Wär nichts neues. Jedenfalls sind diese akrobatischen Einlagen mangels freier Hände (die GöFreu war auch gerade nicht greifbar) nicht dokumentiert.
Am Ende haben sich jedoch alle Beteiligten vertragen und die ganze Chose sah aus wie sie aussehen sollte. Kein Mensch ahnt, was sich im inneren dieser "Bacon Bomb" verbirgt...
Die Kartoffeln habe ich noch mit etwas Gemüsebrühe angegossen und dann ging's ab auf den Grill - 180°C indirekt, Zeit frei nach Schnauze. Es ist fertig wenn's fertig ist.
Kurz vor Ende der Garzeit wurde die Blindgängerbombe dann einmal mit der guten alten MSB-Sauce gemoppt und bald darauf serviert. Sieht doch gar nicht mal so unlecker aus...
Der Anschnitt sieht ziemlich cool aus und eignet sich bestens, um militante Fleischfresser auf den Arm zu nehmen. "Los komm rüber, ich hab ne Baconbomb gemacht!" Vorfreude pur und dann BÄM! Blumenkohl! Rechnet man ja erstmal nicht sofort mit. Einen erstaunten Blick kassiert man auf jeden Fall...
Lange Rede, kurzer Sinn: der Blumenkohl innen war durch das vorgaren im Salzwasser genau richtig, die Fleischkruste kennt und schätzt man ja von vielen anderen Gerichten und servieren lässt es sich im Tortenstil auch sehr schön.
Die Kartoffeln waren auch sehr lecker, allerdings sortenbedingt (vermutlich war's die Sorte Titania - Extra Unzerstörbar Festkochend) noch leicht bissfest, obwohl sie durchgegart waren. Geschmacklich war's insofern angenehm, da der Speck vom Hauptdarsteller in der bekannten Art reichlich Aroma übertragen hat.
Ich werd's definitiv wieder tun und empfehle es dringend zur Nachahmung! Tellerbild fällt heute leider allerdings wegen akuter Vergesslichkeit aus.
Den Bericht über die Ibericosteaks gibt es dann morgen... egal ob sie nun supergeil, supermies oder einfach nur Naja sind.
In der Hoffnung nicht zu viel gesabbelt zu haben,
schönen Gruß aus Hannover!
Martin
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