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Bottermelksanballerse - oder wie ich lernte, die Suppe zu lieben

GyroKeg

Gyros-Guru
10+ Jahre im GSV
Hallo zusammen,

ich hatte die dunkle Jahreszeit genutzt um Omas Rezeptbuch mal abzuarbeiten. Neben den leckeren Sachen wie Grünkohl, Steckrüben, Nudelaufläufen und Graupensuppe bin ich auf einen alten Erzfeind gestossen.
Die von allen Kindern gefürchtete Buttermilchsuppe, auf plattdeutsch - Bottermelksanballerse.

Allein der saure Geruch ließ in den 70gern nichts Gutes verheißen. Bei der Wahl, Suppe oder Prügel, hätte ich damals echt überlegen müssen. Zum Glück war Oma herzensgut und hatte in diesem Fall immer eine Alternative parat.

Ich habe dieses Gericht vor ca. 20Jahren bei meiner Tante noch einmal kosten dürfen, auch da hat es mich nicht überzeugt. Mittlerweile sehe ich mich aber reif genug für einen weiteren Versuch :-).

Also, ran an den Speck...

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...zwei Scheiben roher Schweinebauch werden ausgelassen während während die 500g Salzkartoffeln garen.

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Dann werden 2 kleingehackte Zwiebeln mit angebräunt...

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...riecht schon lecker. Nun wird das ausgelassene Fett mit etwas Mehl angeschwitzt...

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...und mit ein wenig Gemüsebrühe abgelöscht. Anschließend gibt man 500ml Buttermilch und die Kartoffeln dazu. Alles vorsichtig aufkochen, mit Salz, Pfeffer, einer Prise Zucker abschmecken und 5 Min. simmern lassen.

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Das Ganze wird nun mit dem Speck und den Zwiebeln angerichtet, dazu gibt es luftgetrockneten Schinken und Blutwurst.
Heute wohl so in etwa...

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Aber zurück zur Realität der 70er. Mein Großvater hätte die beiden letzten Bilder nicht verstanden.
"Sau´n Schnickschnack moket wi nich!"

Und spätestens hier wird klar, weshalb dieses Gericht Kindern nicht vermittelbar war.

Die Kartoffeln wurden in der Buttermilch vermatscht, Blutwurst und Schinken kleingeschnitten und alles mit geschätzten 5 Spritzern Maggi verrührt.

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Tja, was soll ich sagen? Es hat mir wirklich geschmeckt. Wahrscheinlich müssen erst die Haare weichen und der Verstand einsetzen damit man Zugang zu solchen Gerichten findet :D.
Da auch meine Frau nicht abgeneigt war wird es das jetzt wohl öfter geben.

Unsere Tochter quittierte diesen Versuch erwartungsgemäß mit einem:"WTF soll das sein?"

Dank an alle die bis hier durchgehalten haben :-).
Jetzt bin ich mal gespannt - wer kennt es auch so, wer hasst es, oder kocht es gar jemand heute noch regelmäßig?

Gruß
Henning
 
Ich werd´s mal probieren, wie heisst es so schön "Es ist nicht alles schlecht, was früher einmal gut war". In diesem Sinne
grüßt Günni
 
Moin Henning,

schöne Geschichte :thumb2:

Ich kenn das Gericht nicht oder kann mich nicht mehr daran erinnern.

:prost:
 
Servus :-)

bei uns gab es das definitiv nicht...
Ich kenn das Gericht nicht oder kann mich nicht mehr daran erinnern.
Verdrängung wäre auch noch eine Option :D

Heute wohl so in etwa...
... und so sieht das doch auch echt super aus :thumb2:

Wahrscheinlich müssen erst die Haare weichen und der Verstand einsetzen
...oder der Verstand muss auch weichen ;)

Was ich in dem Zusammenhang mal gelesen habe... Kinder funktionieren einfach noch besser, sie sind ja schließlich noch ganz neuwertig ;)
Sie schmecken auch viel intensiver ... und wenn es dann um Sauer oder Bitter (wie bei Kohlgerichten) geht ... 🤢

Mit zunehmendem Alter wird das alles etwas ... homogenisiert :D

Als Kind hätte ich Deine Suppe auch nicht probieren mögen... heute schon! 🙂

Glück Auf
 
Interessante Suppe :-)
Sowas gibt es südlich des Weißwurst Äquator nicht, aber probiert hätte ich auf alle Fälle.
Grüße aus Tirol
 
Hallo Henning,

solide Suppe, hätte ich auch probiert!
 
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