Nun, da mein Grill vor einiger Zeit angekommen ist und ich dabei bin ihn näher kennenzulernen, dachte ich mir, ich könnte einen Thread eröffnen und Euch daran teilhaben lassen.
Es gibt zwar schon den Campingaz Serie 4 Thread und den Kurztest von @jagger zum Serie 3 RBS, aber ich dachte mir der Serie 4 RBS ist schon eigen in seiner Gesamtkonstruktion, so dass ein separater Thread ev. Sinn macht.
Wie ich schon in meiner Vorstellung http://www.grillsportverein.de/forum/threads/noch-flachgriller-bedankt-sich-fuer-die-vielen-infos-hier-aus-dem-forum.242032/ geschrieben hatte, bin ich über Umwege beim Campingaz gelandet.
Die folgenden Gründe gaben den Ausschlag mir dieses Modell zu bestellen:
Die Abmessungen und technischen Daten findet Ihr unter folgender Adresse:
https://www.campingaz.com/de/p-26934-4-series-rbs-exs.aspx
Der Aufbau an sich ist m.E. sehr gut beschrieben, bzw. bebildert, so dass selbst ich, der nicht über so große handwerkliche Fähigkeiten verfügt, damit klar kam. Es gab keine Macken, alles war vollständig, machte einen wertigen Eindruck und auch über die Stabilität kann ich nichts Negatives berichten. Mit knapp 77 KG ist er zwar nicht ganz so schwer wie die Grills vergleichbarer Größe der 3 großen nordamerikanischen Premiumhersteller, aber eben auch kein Leichtgewicht!
Leider habe ich keine „unboxing“ Fotos gemacht aber prinzipiell ist der Grundaufbau weitestgehend identisch zu anderen Serie 3 & 4 Modellen, die hier im Forum beschrieben werden.
Beschreibung:
Der Grill besteht größtenteils aus lackiertem, oder emailliertem Stahlblech. Nur die vorderen Blenden der Seitenablagen, sowie der Brennkammer bestehen aus Edelstahl. Die Hauben-Seitenteile sind aus Aluminium und der Rest der Haube ist ebenfalls aus Edelstahl gefertigt (mein „EXS“ Modell besitzt zudem ein Sichtfenster). Die Griffe der Türen und an den Seitenablagen bestehen aus Kunststoff.
Noch schön sauber:
Mit original Campingaz Premium Abdeckung:
Die Aufteilung der Grillfläche ist zu 50% Grillrost und zu 50% Wendegrillplatte, beides 2-fach emailliert. Auffallend beim Grillrost ist, dass die Flächen direkt über den Brennern (jeweils vorne, hinten und in der Mitte) durch breite Stege abgedeckt sind. Ich vermute, dies dient einer gleichmäßigeren Hitzeverteilung, bzw. Vermeidung von „Hotspots“ und/oder Schutz vor herabtropfendem Öl/Fett. In der Mitte des Grillrostes befindet sich ein Einsatz, analog dem bekannten Weber GBS System, hier „Culinary Modular System“ genannt. Hierzu gibt es von Campingaz auch diverse Einsätze welche man damit verwenden kann. Ein mitschwenkender Ablagerost aus verchromtem Metall ist ebenfalls vorhanden.
Die angesprochenen Brenner verlaufen, entgegen den Anordnungen der zumeist angebotenen Grills, nicht parallel, längs von vorne gesehen, von links nach rechts, sondern über die gesamte Breite, also quer von vorne nach hinten. Vorne und hinten ist jeweils ein IR-Keramikbrenner verbaut, und in der Mitte ein Edelstahlstabbrenner, geschützt durch einen massiven spitzwinkligen Edelstahlflammabweiser.
Auf der rechten Ablage ist zudem ein Seitenkocher eingebaut, dessen Abdeckung man auch versenken kann um auch größere Töpfe/Pfannen benutzen zu können (denke ich mal!).
Die linke Ablage lässt sich, wenn gewünscht, kinderleicht abklappen.
Im Unterschrank lässt sich eine 5 KG Gasflasche (bei Bedarf wohl auch 8 KG BBQ Flasche) verstauen.
Aussen an beiden Seiten sind jeweils 2 Gewürzregale angebracht.
Wie oben schon angemerkt, ist der Basisaufbau ähnlich den anderen Serie 3&4 Modellen. Der Hauptunterschied liegt jedoch in der Anordnung und Art der Brenner und der dadurch auch anders gestalteten Brennkammer, die nicht vollständig in Einzelteile zur Reinigung in der Spülmaschine zerlegt werden kann.
Mein Modell besitzt, neben dem schon erwähnten Sichtfenster, eine Rückwand (besitzen nicht alle Modelle!), als Zusatzausstattung noch zwei emaillierte Stahlblechgrillplatten (geriffelt und plan) als Aufsatz für den Seitenbrenner, sowie, als „Gimmik“, beleuchtete Gasregelknöpfe. Dies ist dann wohl dem Topmodell der Reihe vorbehalten.
Preislich (UVP!)liegt man im Bereich eines Weber Spirit oder Broil King Baron 440, allerdings Größen mäßig und ausstattungsseitig sind diese nicht vergleichbar. Hier wäre der Santos Memphis, welchen ich selbst 5 Jahre hatte (allerdings noch mit Gussbrennern), ein adäquater Vergleichspartner, was Größe und UVP angeht.
Kommen wir langsam zur Praxis:
Das Einbrennen des Grills verlief relativ unspektakulär mit kaum Rauchentwicklung und war nach ca 30 Min. beendet. Nach knapp 20 Min. war das Deckelthermometer am Anschlag (> 350°C).
Wie genau die Anzeige ist und wo die Temperatur am Rost lag kann ich nicht sagen, da ich kein geeignetes Thermometer zum Messen hatte.
Die Erstvergrillung mit Nackensteaks (leider nur 1 Foto) verlief auf jeden Fall schon mal fast problemlos.
Fast, bedeutet, dass ich die Temperatur vorne zu niedrig hatte, da der Brenner zwischenzeitlich aus war. So musste ich nochmals ran und nachgaren. Hier zeigte sich, dass man die Eigenarten des jeweiligen Grills erst mal kennenlernen muss. In diesem Fall war allerdings die Eigenart, dass der vordere Brenner sich nicht über die Mittelstellung hinaus runterregeln ließ und zu „fauchen“ anfing und dann plötzlich ausging, was man nicht unbedingt mitbekommt, wenn man nicht nachschaut. Die beiden anderen Brenner liefen problemlos! Das „Fauchen“ hatte ich auch zunächst ignoriert und dachte es würde sich schon nach einiger Zeit des „Einbrennens“ geben, bzw. kann ja nur eine kleine Einstellungssache mit der Luftzufuhr sein.
Bevor jetzt ein Aufschrei losgeht, dass das Gas aus dem Brenner weiter entströmt während man es nicht mitbekommt, hier eine kleine Entwarnung:
Hatte ich schon erwähnt, dass der Grill mit einer Sicherheitsabschaltung, die bei Erlöschen der Flamme die Gaszufuhr unterbricht, ausgestattet ist?? Hier merkt man die jahrzehntelange Erfahrung des Herstellers im Bereich Campinggaskocher und Sicherheit. Ich glaube es gibt nicht viele Grills am Markt, die dieses Feature aufweisen können!
Also, Brenner vorne auf Volllast oder minimal über Stellung Halb tat den ersten Vergrillungen allerdings keinen Abbruch.
Aber natürlich sollte dies bei einem neuen Grill nicht so sein, schon gar nicht in dieser Preisklasse. Kann aber, wie man auch bei den Premiumherstellern sieht, passieren. Hier habe ich dann auch gleich den Kundendienst von Campingaz getestet.
Der Kontakt erfolgte sowohl per Kontaktformular auf der Website, als auch später per e-mail und ebenfalls telefonisch mit den Technikern. Die Telefonnummer der Techniker wurde mir per mail freundlicherweise mitgeteilt.
Alle Leute waren sehr bemüht und bei den Gesprächen mit dem Techniker wurde immer versucht zu helfen. Das Problem mit dem Brenner ist leider nicht ganz so trivial, da der Grill ab Werk fertig eingestellt wird und keine Einstellungen mehr vorgenommen werden können, was die Gas- oder Luftzufuhr betrifft. Einzig ein Austausch der Gasdüse wäre ein Versuch wert. Dies ist aber etwas aufwändiger, wie mir der freundliche Techniker berichtete und es gibt dazu auch keine Anleitung. Er erklärte mir wie man es machen kann und ich willigte ein dies zu probieren, bzw. schlug dies selbst vor. Die Alternative, die der Techniker sofort in Erwägung zog, war der Austausch des Grills durch einen neuen.
Da ich nicht schon wieder einen Grill aufbauen wollte, versuchte ich die Reparatur in Eigenregie nachdem mir die Ersatzdüse zugesendet wurde.
Hier hatte der Techniker mit seiner Anmerkung schon recht, dass es nicht so einfach ist, aber letztendlich habe ich die Düse getauscht bekommen. Die Arbeit hatte sich gelohnt, denn jetzt funktioniert die Regelung einwandfrei.
Auch von meiner Seite kann ich den Kundenservice nur loben!
Nun weiter zur Praxis und was mir bis jetzt aufgefallen ist.
Der Grill wird, für meine Bedürfnisse zumindest, heiß genug und dies, verglichen zu meinem Vorgängergrill, recht zügig. Schön finde ich den mitschwenkenden Warmhalterost, der auch als zusätzliche Grillfläche taugt. Die zusätzlichen kleinen Grillplatten für den Seitenkocher sind auch ganz nett, wenn man nur Kleinigkeiten zubereiten möchte, oder zusätzliche Grillfläche benötigt.
Hierbei war ich überrascht wie viel Hitze auch hier erreicht wird.
Bei meinem alten Santos Memphis Grill hatte ich schon das ein oder andere Mal kleinere Fettbrände, wenn ich marinierte Steaks oder Bauchfleisch gegrillt hatte und das Öl dann auf die Brennerabdeckungen tropfte und sich dort entzündete.
Beim Campingaz RBS ist dies bisher kaum in Erscheinung getreten, was mit der Anordnung der IR-Brenner zu tun hat und weil auch die Brennerabdeckung des mittleren Stabbrenners sehr spitzwinklig ist, so dass Öl und Fett schnell ablaufen können. Bis auf ein paar kleinere kurze Stichflämmchen ist bis jetzt nichts weiter zu beobachten gewesen.
Als Zubehör hatte ich mir u.a. auch einen Drehspieß mit Grillmotor besorgt. Der Spieß besteht aus verchromten Stahl und ist zweigeteilt. Es gibt nur eine Version mit mehreren verschiedenen Vorderteilen, die dann die gesamte Grillpalette abdecken. Dazu den Grillmotor, der ebenfalls mit unterschiedlichen, für die jeweiligen Grills angepassten Befestigungsmaterialien geliefert wird. Dieser sieht, bis auf die Farbe, den Standardmotoren ähnlich, die man auch von Landmann oder Kingstone (Bauhaus) zu relativ wenig Geld bekommt.
Die Rotisserie wurde dann auch mit 2 Hähnchen „eingeweiht“
Hierzu müssen Warmhalterost, der Grillrost, die Wendegrillplatte, sowie auch die Brennerabdeckung des Stabbrenners (dieser wird nicht benutzt!) entfernt werden.
Zum Schutz des Stabbrenners wird dieser dann mit Alufolie abgedeckt.
Ich habe dann die beiden Fettauffangschalen entfernt und einen Gastrobehälter als Auffangschale für das Fett unterhalb des Brenners platziert. Die Schale hatte ich auf die beiden Grillplatten für den Seitenbrenner erhöht gestellt.
Zwiebeln für die Soße:
Fertig!
Die erste Zeit hatte ich nur den hinteren Brenner auf kleiner Stufe laufen und zum Schluss hin wurde mit beiden IR-Brennern „Vollgas“ gegeben. Das Ergebnis kann ich schon als sehr zufriedenstellend bezeichnen. Vielleicht nicht ganz so stark wie ein reinrassiger IR-Backburner, wie er in meinem Memphis Grill vorhanden war, da sich das Grillgut dort näher am Brenner befand, jedoch besser dosierbar, was die Hitze angeht. Beim Memphis hatte ich auch auf kleinster Stellung schnell verkohlte Flächen, wenn nur damit gegrillt wurde. Der Campingaz ist hier m.M. Nach flexibler. Was mir, gegenüber der Backburnervariante mit ausreichend hoher Grillhaube nicht so gefällt, sind die zuvor beschriebenen Umbaumaßnahmen. Es kann auch nichts anderes mehr in den Grill gestellt werden, z.B. zum mitgaren. Allerdings ist dies sicherlich nicht meine bevorzugte Grillmethode, so dass es soweit für mich in Ordnung ist. Zumal ich dies beim Kauf ja auch wusste.
Was mir noch aufgefallen ist, ist dass der Grill neben der ausreichenden Temperatur (ob es für Pizza reicht weiß ich nicht, habe aber auch nicht vor diese auf dem Grill zuzubereiten), diese auch sehr gut geregelt werden kann, sowie nur geringe Windanfälligkeit. Leider besitzt der Grill ein recht großes „Scheunentor“, durch dass einiges an Hitze entweicht. Hier wäre, im Sinne eines reduzierten Gasverbrauches, eine kleinere Öffnung sicherlich effizienter. Ev. könnte man die Leistung der Brenner einhergehend damit reduzieren, was ebenfalls den Gasverbrauch senken könnte. Aber ich denke Campingaz hat sich schon etwas bei der Konstruktion gedacht, so dass eine Modifikation von meiner Seite keinesfalls angedacht ist, allein aus Sicherheitsgründen!
Scheunentor:
Mein persönliches, bisheriges Fazit lautet im Folgenden:
positiv:
neutral:
negativ:
Hier noch ein paar weitere Bilder:
2. Rost
Mit Grillwendeplatte von Dehner:
Drumsticks zum Geflügelwochenende:
Einmal drehen:
Lecker wars:
Weitere Erfahrungsberichte demnächst,
Horst
Es gibt zwar schon den Campingaz Serie 4 Thread und den Kurztest von @jagger zum Serie 3 RBS, aber ich dachte mir der Serie 4 RBS ist schon eigen in seiner Gesamtkonstruktion, so dass ein separater Thread ev. Sinn macht.
Wie ich schon in meiner Vorstellung http://www.grillsportverein.de/forum/threads/noch-flachgriller-bedankt-sich-fuer-die-vielen-infos-hier-aus-dem-forum.242032/ geschrieben hatte, bin ich über Umwege beim Campingaz gelandet.
Die folgenden Gründe gaben den Ausschlag mir dieses Modell zu bestellen:
- interessante Brennertechnologie, die kaum Fettbrand zulässt
- 5 Jahre Garantie auf die Brenner
- Support vorhanden und schon von anderen im Forum positiv bewertet
- Verarbeitung und Stabilität für den von mir gezahlten Preis gut (hatte ich zuvor live begutachtet)
- Sinnvolle Details
- Preis im Vergleich zu meinen vorherigen Wunschkandidaten, oder einfach: die Vernunft hat gesiegt
Die Abmessungen und technischen Daten findet Ihr unter folgender Adresse:
https://www.campingaz.com/de/p-26934-4-series-rbs-exs.aspx
Der Aufbau an sich ist m.E. sehr gut beschrieben, bzw. bebildert, so dass selbst ich, der nicht über so große handwerkliche Fähigkeiten verfügt, damit klar kam. Es gab keine Macken, alles war vollständig, machte einen wertigen Eindruck und auch über die Stabilität kann ich nichts Negatives berichten. Mit knapp 77 KG ist er zwar nicht ganz so schwer wie die Grills vergleichbarer Größe der 3 großen nordamerikanischen Premiumhersteller, aber eben auch kein Leichtgewicht!
Leider habe ich keine „unboxing“ Fotos gemacht aber prinzipiell ist der Grundaufbau weitestgehend identisch zu anderen Serie 3 & 4 Modellen, die hier im Forum beschrieben werden.
Beschreibung:
Der Grill besteht größtenteils aus lackiertem, oder emailliertem Stahlblech. Nur die vorderen Blenden der Seitenablagen, sowie der Brennkammer bestehen aus Edelstahl. Die Hauben-Seitenteile sind aus Aluminium und der Rest der Haube ist ebenfalls aus Edelstahl gefertigt (mein „EXS“ Modell besitzt zudem ein Sichtfenster). Die Griffe der Türen und an den Seitenablagen bestehen aus Kunststoff.
Noch schön sauber:
Mit original Campingaz Premium Abdeckung:
Die Aufteilung der Grillfläche ist zu 50% Grillrost und zu 50% Wendegrillplatte, beides 2-fach emailliert. Auffallend beim Grillrost ist, dass die Flächen direkt über den Brennern (jeweils vorne, hinten und in der Mitte) durch breite Stege abgedeckt sind. Ich vermute, dies dient einer gleichmäßigeren Hitzeverteilung, bzw. Vermeidung von „Hotspots“ und/oder Schutz vor herabtropfendem Öl/Fett. In der Mitte des Grillrostes befindet sich ein Einsatz, analog dem bekannten Weber GBS System, hier „Culinary Modular System“ genannt. Hierzu gibt es von Campingaz auch diverse Einsätze welche man damit verwenden kann. Ein mitschwenkender Ablagerost aus verchromtem Metall ist ebenfalls vorhanden.
Die angesprochenen Brenner verlaufen, entgegen den Anordnungen der zumeist angebotenen Grills, nicht parallel, längs von vorne gesehen, von links nach rechts, sondern über die gesamte Breite, also quer von vorne nach hinten. Vorne und hinten ist jeweils ein IR-Keramikbrenner verbaut, und in der Mitte ein Edelstahlstabbrenner, geschützt durch einen massiven spitzwinkligen Edelstahlflammabweiser.
Auf der rechten Ablage ist zudem ein Seitenkocher eingebaut, dessen Abdeckung man auch versenken kann um auch größere Töpfe/Pfannen benutzen zu können (denke ich mal!).
Die linke Ablage lässt sich, wenn gewünscht, kinderleicht abklappen.
Im Unterschrank lässt sich eine 5 KG Gasflasche (bei Bedarf wohl auch 8 KG BBQ Flasche) verstauen.
Aussen an beiden Seiten sind jeweils 2 Gewürzregale angebracht.
Wie oben schon angemerkt, ist der Basisaufbau ähnlich den anderen Serie 3&4 Modellen. Der Hauptunterschied liegt jedoch in der Anordnung und Art der Brenner und der dadurch auch anders gestalteten Brennkammer, die nicht vollständig in Einzelteile zur Reinigung in der Spülmaschine zerlegt werden kann.
Mein Modell besitzt, neben dem schon erwähnten Sichtfenster, eine Rückwand (besitzen nicht alle Modelle!), als Zusatzausstattung noch zwei emaillierte Stahlblechgrillplatten (geriffelt und plan) als Aufsatz für den Seitenbrenner, sowie, als „Gimmik“, beleuchtete Gasregelknöpfe. Dies ist dann wohl dem Topmodell der Reihe vorbehalten.
Preislich (UVP!)liegt man im Bereich eines Weber Spirit oder Broil King Baron 440, allerdings Größen mäßig und ausstattungsseitig sind diese nicht vergleichbar. Hier wäre der Santos Memphis, welchen ich selbst 5 Jahre hatte (allerdings noch mit Gussbrennern), ein adäquater Vergleichspartner, was Größe und UVP angeht.
Kommen wir langsam zur Praxis:
Das Einbrennen des Grills verlief relativ unspektakulär mit kaum Rauchentwicklung und war nach ca 30 Min. beendet. Nach knapp 20 Min. war das Deckelthermometer am Anschlag (> 350°C).
Wie genau die Anzeige ist und wo die Temperatur am Rost lag kann ich nicht sagen, da ich kein geeignetes Thermometer zum Messen hatte.
Die Erstvergrillung mit Nackensteaks (leider nur 1 Foto) verlief auf jeden Fall schon mal fast problemlos.
Fast, bedeutet, dass ich die Temperatur vorne zu niedrig hatte, da der Brenner zwischenzeitlich aus war. So musste ich nochmals ran und nachgaren. Hier zeigte sich, dass man die Eigenarten des jeweiligen Grills erst mal kennenlernen muss. In diesem Fall war allerdings die Eigenart, dass der vordere Brenner sich nicht über die Mittelstellung hinaus runterregeln ließ und zu „fauchen“ anfing und dann plötzlich ausging, was man nicht unbedingt mitbekommt, wenn man nicht nachschaut. Die beiden anderen Brenner liefen problemlos! Das „Fauchen“ hatte ich auch zunächst ignoriert und dachte es würde sich schon nach einiger Zeit des „Einbrennens“ geben, bzw. kann ja nur eine kleine Einstellungssache mit der Luftzufuhr sein.
Bevor jetzt ein Aufschrei losgeht, dass das Gas aus dem Brenner weiter entströmt während man es nicht mitbekommt, hier eine kleine Entwarnung:
Hatte ich schon erwähnt, dass der Grill mit einer Sicherheitsabschaltung, die bei Erlöschen der Flamme die Gaszufuhr unterbricht, ausgestattet ist?? Hier merkt man die jahrzehntelange Erfahrung des Herstellers im Bereich Campinggaskocher und Sicherheit. Ich glaube es gibt nicht viele Grills am Markt, die dieses Feature aufweisen können!
Also, Brenner vorne auf Volllast oder minimal über Stellung Halb tat den ersten Vergrillungen allerdings keinen Abbruch.
Aber natürlich sollte dies bei einem neuen Grill nicht so sein, schon gar nicht in dieser Preisklasse. Kann aber, wie man auch bei den Premiumherstellern sieht, passieren. Hier habe ich dann auch gleich den Kundendienst von Campingaz getestet.
Der Kontakt erfolgte sowohl per Kontaktformular auf der Website, als auch später per e-mail und ebenfalls telefonisch mit den Technikern. Die Telefonnummer der Techniker wurde mir per mail freundlicherweise mitgeteilt.
Alle Leute waren sehr bemüht und bei den Gesprächen mit dem Techniker wurde immer versucht zu helfen. Das Problem mit dem Brenner ist leider nicht ganz so trivial, da der Grill ab Werk fertig eingestellt wird und keine Einstellungen mehr vorgenommen werden können, was die Gas- oder Luftzufuhr betrifft. Einzig ein Austausch der Gasdüse wäre ein Versuch wert. Dies ist aber etwas aufwändiger, wie mir der freundliche Techniker berichtete und es gibt dazu auch keine Anleitung. Er erklärte mir wie man es machen kann und ich willigte ein dies zu probieren, bzw. schlug dies selbst vor. Die Alternative, die der Techniker sofort in Erwägung zog, war der Austausch des Grills durch einen neuen.
Da ich nicht schon wieder einen Grill aufbauen wollte, versuchte ich die Reparatur in Eigenregie nachdem mir die Ersatzdüse zugesendet wurde.
Hier hatte der Techniker mit seiner Anmerkung schon recht, dass es nicht so einfach ist, aber letztendlich habe ich die Düse getauscht bekommen. Die Arbeit hatte sich gelohnt, denn jetzt funktioniert die Regelung einwandfrei.
Auch von meiner Seite kann ich den Kundenservice nur loben!
Nun weiter zur Praxis und was mir bis jetzt aufgefallen ist.
Der Grill wird, für meine Bedürfnisse zumindest, heiß genug und dies, verglichen zu meinem Vorgängergrill, recht zügig. Schön finde ich den mitschwenkenden Warmhalterost, der auch als zusätzliche Grillfläche taugt. Die zusätzlichen kleinen Grillplatten für den Seitenkocher sind auch ganz nett, wenn man nur Kleinigkeiten zubereiten möchte, oder zusätzliche Grillfläche benötigt.
Hierbei war ich überrascht wie viel Hitze auch hier erreicht wird.
Bei meinem alten Santos Memphis Grill hatte ich schon das ein oder andere Mal kleinere Fettbrände, wenn ich marinierte Steaks oder Bauchfleisch gegrillt hatte und das Öl dann auf die Brennerabdeckungen tropfte und sich dort entzündete.
Beim Campingaz RBS ist dies bisher kaum in Erscheinung getreten, was mit der Anordnung der IR-Brenner zu tun hat und weil auch die Brennerabdeckung des mittleren Stabbrenners sehr spitzwinklig ist, so dass Öl und Fett schnell ablaufen können. Bis auf ein paar kleinere kurze Stichflämmchen ist bis jetzt nichts weiter zu beobachten gewesen.
Als Zubehör hatte ich mir u.a. auch einen Drehspieß mit Grillmotor besorgt. Der Spieß besteht aus verchromten Stahl und ist zweigeteilt. Es gibt nur eine Version mit mehreren verschiedenen Vorderteilen, die dann die gesamte Grillpalette abdecken. Dazu den Grillmotor, der ebenfalls mit unterschiedlichen, für die jeweiligen Grills angepassten Befestigungsmaterialien geliefert wird. Dieser sieht, bis auf die Farbe, den Standardmotoren ähnlich, die man auch von Landmann oder Kingstone (Bauhaus) zu relativ wenig Geld bekommt.
Die Rotisserie wurde dann auch mit 2 Hähnchen „eingeweiht“
Hierzu müssen Warmhalterost, der Grillrost, die Wendegrillplatte, sowie auch die Brennerabdeckung des Stabbrenners (dieser wird nicht benutzt!) entfernt werden.
Zum Schutz des Stabbrenners wird dieser dann mit Alufolie abgedeckt.
Ich habe dann die beiden Fettauffangschalen entfernt und einen Gastrobehälter als Auffangschale für das Fett unterhalb des Brenners platziert. Die Schale hatte ich auf die beiden Grillplatten für den Seitenbrenner erhöht gestellt.
Die erste Zeit hatte ich nur den hinteren Brenner auf kleiner Stufe laufen und zum Schluss hin wurde mit beiden IR-Brennern „Vollgas“ gegeben. Das Ergebnis kann ich schon als sehr zufriedenstellend bezeichnen. Vielleicht nicht ganz so stark wie ein reinrassiger IR-Backburner, wie er in meinem Memphis Grill vorhanden war, da sich das Grillgut dort näher am Brenner befand, jedoch besser dosierbar, was die Hitze angeht. Beim Memphis hatte ich auch auf kleinster Stellung schnell verkohlte Flächen, wenn nur damit gegrillt wurde. Der Campingaz ist hier m.M. Nach flexibler. Was mir, gegenüber der Backburnervariante mit ausreichend hoher Grillhaube nicht so gefällt, sind die zuvor beschriebenen Umbaumaßnahmen. Es kann auch nichts anderes mehr in den Grill gestellt werden, z.B. zum mitgaren. Allerdings ist dies sicherlich nicht meine bevorzugte Grillmethode, so dass es soweit für mich in Ordnung ist. Zumal ich dies beim Kauf ja auch wusste.
Was mir noch aufgefallen ist, ist dass der Grill neben der ausreichenden Temperatur (ob es für Pizza reicht weiß ich nicht, habe aber auch nicht vor diese auf dem Grill zuzubereiten), diese auch sehr gut geregelt werden kann, sowie nur geringe Windanfälligkeit. Leider besitzt der Grill ein recht großes „Scheunentor“, durch dass einiges an Hitze entweicht. Hier wäre, im Sinne eines reduzierten Gasverbrauches, eine kleinere Öffnung sicherlich effizienter. Ev. könnte man die Leistung der Brenner einhergehend damit reduzieren, was ebenfalls den Gasverbrauch senken könnte. Aber ich denke Campingaz hat sich schon etwas bei der Konstruktion gedacht, so dass eine Modifikation von meiner Seite keinesfalls angedacht ist, allein aus Sicherheitsgründen!
Scheunentor:
Mein persönliches, bisheriges Fazit lautet im Folgenden:
positiv:
- Ausstattung mit sinnvollen Details
- ausreichend stabile Konstruktion
- präzise Temperaturregelung
- ausreichende Höchsttemperatur
- Grillwendeplatte vorhanden
- Reinigung relativ einfach, da man überall gut herankommt
- Preise für Ersatzteile und Zubehör
- Rotisseriemotor stark genug
- guter Kundenservice
neutral:
- Aufteilung Grillrost zu Grillplatte 2/3 zu 1/3 statt 1 zu 1wäre mir lieber (habe einen zusätzlichen Rost gekauft um mehr direkte Grillfläche zu haben)
- beleuchtete Gasregler (hier hätte man das Geld besser in sinnvollere Details investieren können)
- Sichtfenster in der Haube (nett, aber muß auch gereinigt werden)
- Rotisserie nicht im Lieferumfang
- Backburner, dann mit höherer Haube nice to have (vielleicht gibt es ja demnächst ein neues „Spitzenmodell“), da Spießgrillen, wie bei anderen Grills ohne Backburner etwas umständlich
negativ:
- viele Teile nur lackiertes Stahlblech, was normalerweise sehr rostanfällig ist sobald die Lackschicht z.B. durch Kratzer beschädigt ist (gibt es allerdings auch bei den sog. Premiumgrills!)
- Scheunentor, dadurch geht relativ viel Hitze verloren, bzw. erhöhter Gasverbrauch
- kein separater Rost ohne Einsatz erhältlich
- Rotisseriespieß verchromter Stahl (rostanfällig besonders am Gewinde, da zweigeteilt) und sehr simpel ausgeführt (allerdings auch relativ preiswert); Gewinde zusätzlic h ein weiterer Schwachpunkt, da bei etwas Widerstand der Motor dann automatisch in die entgegengesetzte Richtung dreht und sich dann die Verschraubung des Spießes lösen kann.
Hier noch ein paar weitere Bilder:
2. Rost
Einmal drehen:
Weitere Erfahrungsberichte demnächst,
Horst
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