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Chinabüchse vs. Joe´s 16" - Eine Gegenüberstellung

Wuidl

Grillkaiser
10+ Jahre im GSV
Rolukat hatte mich gebeten mal einen Bericht bzw. Direktvergleich zwischen meiner, jetzt ausgedienten, Chinabüchse und meinem neuen Joe´s anzustellen.

Dazu kurz der Vollständigkeit halber wie ich überhaupt zu meiner Dünnblechlok kam.
Irgendwann vor drei jahren bekam ich einen Prospekt von einem großen bekannten Rammschversand in die Finger und blieb an dem angebot für 89.95€ hängen. Wie bei einer Frau im Schuhladen hat mein Verstand kurz Pause gemacht und dieses Ding war bestellt. Ohne die geringste Ahnung zu haben was ein Smoker ist oder was man damit anstellen kann. An dem Punkt kam dann dieses Forum ins Spiel....:thumb1:

Auspacken und Aufbauen:

Damals bei der Büchse kam die erste Ernüchterung direkt beim Versuch sie aufzubauen. Sicherlich nicht mit ausergewöhlichen Handwerkerfähigkeiten ausgestattet aber durchaus ganz passabel darin bin ich jedoch beim Versuch der Montage fulminant gescheitert. Egal wie ich es angestellt habe, nichts passte zusammen, die Anleitung war ein schlechter scherz, Teile die darin vorkamen gab es nicht aber dafür andere die nicht in der Anleitung standen. Nach 2(!) tagen erfolgloser Tüftelei hatte ich freundlich gesagt die Schnauze voll und habe den Blechhaufen in den Garten ganz weit hinten gestellt. Mein alter Herr allerdings, Hamwerker erster Güte, wollte sein Glück versuchen und hat in weiteren 3(!) Tagen einige Teile ersetzt bzw. zurechtgebogen (was auch nicht schwer war ;) ) und es tatsächlich geschafft einen funktionsfähigen "Smoker" draus zu machen.

Ganz anders der Joe´s.... Nach der Lieferung naatürlich sofort an den Karton und aufgerissen, Teile begutachtet und die Aufbauanleitung gesucht, mit dem Ergebnis -> keine dabei! Kurze Panik, aber dann beim nochmaligen durchsehen habe ich erkannt dass alles selbsterklärend ist. Nach knapp 2 Stunden allein (Bitte nicht nachmachen, macht Rückenschmerzen) war er Betriebsbereit, einzig eine Bohrung am Kaminanschluß hat nicht gepasst, bisserl ärgerlich aber kein Drama.


Anfeuern und Einbrennen:

Modell "China, günstig" hatte eine Feuerbox ohne seitliche Schürklappe, man musste immer den Deckel anheben um nachzulegen. Könnte man mit leben wenn es vielleicht kein Metallgriff gewesen währe der einfach mit Schraube und Kontermutter von der Innseite der Feuerkammer befestigt. Kurz gesagt, der Griff ist spätstens nach zwei Minuten Sackheis und nurnoch mit Handschuh oder einem Stock Unfallfrei zu öffnen. Man steht also immer mit Stöckchen am Sportgeräu und kommt sich vor wie ein Horst. An der Garkammer natürlich gleiches problem...
Öffnen muss mach die Klappe natürlich alle Naselang da bei dem dünnen Blech sonst die Hitze gleich wieder verfliegt. Jedoch nicht nur durch dass dünne Blech verliert man aber Hitze sondern auch durch die unzähligen undichten stellen, des Ding raucht aus allen Löchern.

Beim "Joe" kann ich nichts negatives dazu sagen, man kann alle Klappen öffnen ohne sich ein Branding zu holen. Einzig der Riegel an der Schürklappe wird ziemlich warm, da könnte es noch einen anderen Griff vertragen, scheint mir bisher aber kein muss.


Grillverhalten (anhand von 3-2-1 Ribs)


Hier kann ich erstmal nur über die Büchse berichten.

3-2-1 Ribs dauern eben mal Ihre Zeit, is so. Mit ner Büchse wird es aber schon sehr Abenteuerlich. Wie oben schon angesprochen ist die Temperatursteuerung schwierig da durch dass dünne Blech einfach nichts gespeichert wird. Somit verbringt man die 3-2-1 Stunden am Gerät und Regelt was dass Zeug hält, kurze Pinkelpause führt dazu dass man ganz schnell die Temperatur nachregeln muss, zumindest bei Holzbefeuerung, da diese schnell entgleist. In Verbindung mit den genannten Undichten stellen noch gravierender. Bei Brikets war es weniger problematisch.
Auch sehr gravierend war die Verbindung von Feuer- und Garkammer, es ist kein Flammenschutz angebracht gewesen und auch kein großer Höhenunterschied in der Montage so dass das Grillgut wenn die Garkammer voll war immer schon durchrolliert werden musste und trotzdem verbrannte/trockene Stellen entstanden.
Ribs konnte man also zumindest zubereiten, PP etc. wäre jedoch nicht machbar gewesen.

Fazit:


Auch in einer Chinabüchse kann man sehr leckere Ribs zubereiten, jedoch mit einem erheblichen mehraufwand. Von Entspannung merkt man da dann wenig. Ich kann jedoch aus meiner Sicht den kauf einer Büchste unter Umständen trotzdem empfehlen. Man lernt dass Grundprinzip und kann feststellen ob man die nötige Geduld hat für "Low & Slow". Für erste Gehversuche reicht es, zumal es sicherlich unter den Chinateilen einige geben dürfte die etwas durchdachter sein als mein Modell. Ich hab ja auch nicht mit nem BMW angefangen zu fahren sondern mit Mutterns abgelegten Kadett. :D

Grüße aus München
 
Danke für den ersten ausführlichen Bericht.
Sitze grade selber an der ersten gesmokerten Herstellung von 3-2-1 rips.
Also optimal ist anders, da muss ich noch weiter ausprobieren und lernen.
Roland
 
Mit Büchse oder BMW? ;)
 
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