Keine Panik, der Titel ist hoffentlich nicht die Überschrift für den Rest meines Griller-Daseins! Letzten Sonntag befand ich mich auf der üblichen Sonntagsrunde mit dem Rennrad, um die während der Woche angesammelten überzähligen Kalorien zumindest ein klein wenig abzuarbeiten. Nach 25 Kilometern war jedoch Schluß, mich hat schlicht und einfach ein Autofahrer übersehen (sooo zierlich bin ich doch gar nicht
) und vom Radl gestoßen. Seitdem fesselt mich für die nächsten Wochen ein Beckenbruch an die heimischen vier Wände, wobei das alles noch Glück im Unglück bedeutete. Der Bruch braucht nicht operiert zu werden und alleine vom Unfallhergang hätte die ganze Sache viel böser enden können. Aber genug der Jammerei - ich will hier wahrlich nicht klagen sondern möchte Euch vielmehr an meinem temporären Leben als Liegendgriller teilhaben lassen:
Die bisherigen Tage der Muße haben mich schon einige Dinge an leichter Heimarbeit erledigen lassen, die sich seit Längerem angesammelt hatten. Zwangsläufig kam ich dann darauf, "meinen" Gefrierschrank endlich einmal aufzuräumen. Nachdem meine Lieblings-Bun-Bäckerin sich immer häufiger beschwert hatte, dass ich mich in unserem Gefrierschrank unangemessen breit machen würde, hatte ich mir einen eigenen besorgt, der mittlerweile aber auch gerne von ihr befüllt wird und nun wirklich fast überladen ist. Was liegt also näher, als die eingefrorenen Leckereien an Fisch und Fleisch in den kommenden Tagen nach und nach "wegzugrillen"?
1. Sardinen mit Pimientos de Padron und Patatas Bravas
Angefangen habe ich mein Therapiegrillen am letzten Freitag, also fünf Tage nach dem Crash, mit Sardinen. Hier muss ich etwas korrigieren: Es handelt sich dabei nicht um die eigentliche Liegeware aus dem Tiefkühler, sondern um 1 Kilo Fisch aus der Metro, das ich noch am Freitag vor dem Unfall besorgte, Samstag ausnahm und Sonntag dann veredeln wollte. Glücklicherweise hatte ich wohl eine Eingebung und habe die Fischlein vorsichtshalber am Samstag gleich eingefroren gehabt.
Die Sardinen waren "mein erstes Mal", obwohl ich mir bereits seit langer Zeit einmal vorgenommen hatte, diesen feinen Fisch zu vergrillen. Vor etlichen Jahren hatte ich im Urlaub in einem Strand-Restaurant an der andalusischen Küste die besten Fische meines Lebens gegessen. Der Fisch wurde damals an einem Holzfeuer gegrillt, das auf einem mit Sand gefüllten ehemaligen Fischerbootes entzündet war. Offenbar wurde nur Salz und Rauch des unbekannten Holz zum Würzen genommen - der Geschmack war der Hammer!
Die Feuer wurden immer bereits am späten Nachmittag angezündet und alleine dieser Duft des Rauches ließ die Magenwände aneinander reiben. Diese Bilder und insbesondere der Geschmack des Fisches gingen mir nicht aus den Kopf und nun war es endlich soweit! I
Ich habe es nicht nachgewogen, aber von dem einen Kilo Sardinen blieben nach dem Ausnehmen vielleicht noch zwei Drittel übrig. Vorweg: Der Inhalt des Kartons hätte locker für vier Personen gereicht.
Fisch hatte ich bislang noch nie selbst ausgenommen. You Tube sei Dank, fand ich da auch ganz gute Anleitungen. Ich entschied mich dafür, den Kopf kurz hinter den Kiemen "abzuklemmen" und diesen dann mit einem Teil der Innereien herauszuziehen. Anschließend der Feinschliff, spülen und das war's...
ok, das letzte Bild ist nicht schön...
Ich entschied mich beim weiteren Basteln für ein Rezept, das nur mit Salz auskam. Leider zu viel Salz...
Die ausgenommenen Fischlein wurden auf ein Salzbett gelegt, dann noch mit Salz bestreut und ca. 15 Minuten ziehen lassen. Anschließend wurde das Salz abgerieben (nicht abgespült!) und der Fisch war bereit zum Grillen gewesen.
Durch diese Methode sollte der Fisch übrigens etwas knuspriger werden.
Um annähernd das andalusische Raucharoma zu bekommen, entzündete ich in der Kugel ein Feuer aus Rebenholz. Für meine Lieblings-Bun-Bäckerin, die weniger auf Rauch und Salz steht, wurde der Gasi startklar gemacht.
Nebenher ein paar Pimientos de Padron und Patatas Bravas - das war's - oder sollte es gewesen sein.
Leider habe ich die wichtigsten Bilder nicht machen können - ich war froh, dass ich mit Krücken (die heißen korrekt übrigens "Unterarmgehstützen"
) doch nicht ganz so flink war und zeitgleich auch nicht mit Teller, Grillzange und Fotoapparat jonglieren konnte. Die Sardinen vom Gasi hatten schöne Röstromen, diejenigen von der Kugel angesichts der rapide schwindenden Hitze nicht so sehr...
Von daher nur ein paar Erläuterungen...:
1.
Das Raucharoma vom Rebenfeuer entsprach schon dem andalusischen Original
2.
Die Methode des Salzens war für mich an der Grenze, für meine Frau schon darüber
3.
Das Rebenfeuer war zu schnell niedergebrannt, hier muss das nächste Mal fixer reagiert werden
4.
Die Fischlis vom Gasi waren etwas zu lange auf dem Rost und vielleicht ein wenig zu trocken,
die Sardinen aus der Kugel waren super im Geschmack und saftig - allerdings ohne Röstaromen
5.
die Patatas Brava kann ich besser - war wohl die falsche Kartoffel und zu wenig Öl
Insgesamt aber ein super erster Versuch, den ich sicherlich in Kürze wiederholen möchte. Die Vorbereitung kann gut im Sitzen erfolgen, langes Stehen am Grill ist auch nicht erforderlich
.
Ich denke, das nächste Mal wird der Fisch mit Bedacht gesalzen und mit Öl bestrichen, eventuell noch etwas mehliert. Und wenn wir größere Sardinen bekommen, steht dem Original aus den Urlaubserinnerungen wohl nichts mehr im Wege.
"Leider" mussten wir Samstag und Sonntag Essen gehen, so dass die nächste Therapierunde heute Abend kommt: Ein kleines Rostbeaf nahm noch unnötig Platz im Gefrierschrank ein...

Die bisherigen Tage der Muße haben mich schon einige Dinge an leichter Heimarbeit erledigen lassen, die sich seit Längerem angesammelt hatten. Zwangsläufig kam ich dann darauf, "meinen" Gefrierschrank endlich einmal aufzuräumen. Nachdem meine Lieblings-Bun-Bäckerin sich immer häufiger beschwert hatte, dass ich mich in unserem Gefrierschrank unangemessen breit machen würde, hatte ich mir einen eigenen besorgt, der mittlerweile aber auch gerne von ihr befüllt wird und nun wirklich fast überladen ist. Was liegt also näher, als die eingefrorenen Leckereien an Fisch und Fleisch in den kommenden Tagen nach und nach "wegzugrillen"?
1. Sardinen mit Pimientos de Padron und Patatas Bravas
Angefangen habe ich mein Therapiegrillen am letzten Freitag, also fünf Tage nach dem Crash, mit Sardinen. Hier muss ich etwas korrigieren: Es handelt sich dabei nicht um die eigentliche Liegeware aus dem Tiefkühler, sondern um 1 Kilo Fisch aus der Metro, das ich noch am Freitag vor dem Unfall besorgte, Samstag ausnahm und Sonntag dann veredeln wollte. Glücklicherweise hatte ich wohl eine Eingebung und habe die Fischlein vorsichtshalber am Samstag gleich eingefroren gehabt.
Die Sardinen waren "mein erstes Mal", obwohl ich mir bereits seit langer Zeit einmal vorgenommen hatte, diesen feinen Fisch zu vergrillen. Vor etlichen Jahren hatte ich im Urlaub in einem Strand-Restaurant an der andalusischen Küste die besten Fische meines Lebens gegessen. Der Fisch wurde damals an einem Holzfeuer gegrillt, das auf einem mit Sand gefüllten ehemaligen Fischerbootes entzündet war. Offenbar wurde nur Salz und Rauch des unbekannten Holz zum Würzen genommen - der Geschmack war der Hammer!
Die Feuer wurden immer bereits am späten Nachmittag angezündet und alleine dieser Duft des Rauches ließ die Magenwände aneinander reiben. Diese Bilder und insbesondere der Geschmack des Fisches gingen mir nicht aus den Kopf und nun war es endlich soweit! I
Ich habe es nicht nachgewogen, aber von dem einen Kilo Sardinen blieben nach dem Ausnehmen vielleicht noch zwei Drittel übrig. Vorweg: Der Inhalt des Kartons hätte locker für vier Personen gereicht.
Fisch hatte ich bislang noch nie selbst ausgenommen. You Tube sei Dank, fand ich da auch ganz gute Anleitungen. Ich entschied mich dafür, den Kopf kurz hinter den Kiemen "abzuklemmen" und diesen dann mit einem Teil der Innereien herauszuziehen. Anschließend der Feinschliff, spülen und das war's...
ok, das letzte Bild ist nicht schön...
Ich entschied mich beim weiteren Basteln für ein Rezept, das nur mit Salz auskam. Leider zu viel Salz...
Die ausgenommenen Fischlein wurden auf ein Salzbett gelegt, dann noch mit Salz bestreut und ca. 15 Minuten ziehen lassen. Anschließend wurde das Salz abgerieben (nicht abgespült!) und der Fisch war bereit zum Grillen gewesen.
Durch diese Methode sollte der Fisch übrigens etwas knuspriger werden.
Um annähernd das andalusische Raucharoma zu bekommen, entzündete ich in der Kugel ein Feuer aus Rebenholz. Für meine Lieblings-Bun-Bäckerin, die weniger auf Rauch und Salz steht, wurde der Gasi startklar gemacht.
Nebenher ein paar Pimientos de Padron und Patatas Bravas - das war's - oder sollte es gewesen sein.
Leider habe ich die wichtigsten Bilder nicht machen können - ich war froh, dass ich mit Krücken (die heißen korrekt übrigens "Unterarmgehstützen"

Von daher nur ein paar Erläuterungen...:
1.
Das Raucharoma vom Rebenfeuer entsprach schon dem andalusischen Original
2.
Die Methode des Salzens war für mich an der Grenze, für meine Frau schon darüber
3.
Das Rebenfeuer war zu schnell niedergebrannt, hier muss das nächste Mal fixer reagiert werden
4.
Die Fischlis vom Gasi waren etwas zu lange auf dem Rost und vielleicht ein wenig zu trocken,
die Sardinen aus der Kugel waren super im Geschmack und saftig - allerdings ohne Röstaromen
5.
die Patatas Brava kann ich besser - war wohl die falsche Kartoffel und zu wenig Öl

Insgesamt aber ein super erster Versuch, den ich sicherlich in Kürze wiederholen möchte. Die Vorbereitung kann gut im Sitzen erfolgen, langes Stehen am Grill ist auch nicht erforderlich

Ich denke, das nächste Mal wird der Fisch mit Bedacht gesalzen und mit Öl bestrichen, eventuell noch etwas mehliert. Und wenn wir größere Sardinen bekommen, steht dem Original aus den Urlaubserinnerungen wohl nichts mehr im Wege.
"Leider" mussten wir Samstag und Sonntag Essen gehen, so dass die nächste Therapierunde heute Abend kommt: Ein kleines Rostbeaf nahm noch unnötig Platz im Gefrierschrank ein...