Seit einer knappen Stunde erinnert (fast) nichts mehr an mein persönliches Event des Jahres - lediglich eine Pfütze Bier im Fass und eine gänzlich unangetastete Kiste alkoholfreies Weizen...
Die Tage, Wochen und Monate der Vorbereitung sind nun vorbei, ich habe den geneigten Sportfreund ja bei dem ein oder anderen Testlauf ja bereits teilhaben lassen und wahrscheinlich seid Ihr genauso froh wie meine Lieblings-Bunbäckerin, dass ich nun endlich wieder für die angeblich wichtigeren Dinge im Leben ansprechbar bin. Verstehe ich allerdings nicht ganz, denn ab sofort beginnen die Planungen für das Männergrillen 5.0!!!
Ich spare mir die diversen Anmerkungen zu den eigentlichen Gerichten und werde diese für den interessierten Sportfreund hier verlinken. Ansonsten hatte ich mir die Messlatte aber schon recht hoch gelegt, zumal der gute @Arnd sich wieder unter die illustre Gästeschar gemischt hatte. Letztes Jahr hatte ich ja schon erfahren dürfen, wie gnadenlos kritisch dieser Testesser aus dem Calenberger Land vorgeht und wie schonungslos er selbst die kleinsten Mißgeschicke des unter immensen Druck stehenden Gastgebers offenbart. Vorab: zwei, drei Kritikpunkte wird er sicherlich auf seinem Notizzettel vermerkt haben und diese dann aber auch zu Recht.
So, nun genug der Vorrede. So ging es vor Wochen los:
Diese Eintrittskarten sollen mittlerweile übrigens zu Schwarzmarktpreisen gehandelt werden. Da ich aber eine überschaubare Zahl dieser Tickets verschick hatte und mir (noch) alle Gesichter zu den Namen merken kann, blieb es letztlich bei 15 hungrigen Gesellen, die sich gestern Abend verpflegen lassen wollten.
Vor dem Spaß kommt allerdings die Arbeit, das Herrichten von Sportplatz und Verpflegungsstation. Letztes Jahr hatte ich am Tag des Events übrigens richtig Pech mit dem Wetter. Regen, Hagel und all so etwas... Und dieses Jahr? Die Prognose sagte einen (!) Schauer exakt zu Beginn der Session vorher - und es stimmte.
Da die Temperaturen abends auch nicht gerade hochsommerlich waren, wurde mein Zelt um die Leihgabe von Ralf @cubazig noch erweitert. Dafür noch einmal ganz vielen Dank, Ralf!
Grillfreund Rudi (im Vordergrund zwischen den Deko-Kugeln) war sichtlich ermattet...
Übrigens:
Die Deko war meine Idee... :
Als nun gestern die illustre Runde beieinander war, servierte ich jedem als Aperitiv stilecht jeweils ein Fläschchen Forst.
Arnd, der so gut wie nie Alkohol trinkt, bekam selbst angesetzten Holunderblütensaft und, wie nicht anders zu erwarten war, zückte er auch hier sofort seinen Stift. Seine vermutlich vernichtende Kritik zum fein perlenden "Holundersekt" dürfte aber nachvollziehbar werden. Vielleicht hatte ich (oder die Sonne?) es zu gut mit dem Gebräu gemeint. Auf jeden Fall hatte sich die letzten Tage über wohl der Gärprozess irgendwie verselbständigt. Kurzum: Der Saft sprudelte aus der Flasche wie aus einem C-Rohr. Selbst der eilig ins Glas von der Fontäne abgezweigte Trunk sprudelte derart heftig weiter, dass gar keine Flüssigkeit mehr übrig war. Eine solch heftige chemische Reaktion hatte ich zuletzt vor Jahrzehnten im Chemieuntericht gesehen. Vielleicht wäre das als Tischfeuerwerk eine Sache für Silvester?
Da ich in der einen Hand das überschäumende Glas und in der anderen die explodierende Flasche halten musste, konnte ich natürlich keine Beweisfotos mehr machen. Ich meine aber, durch den Dunstschleier der Fontäne hindurch den Arnd gesehen zu haben, wie er noch fix ein Handy-Beweisfoto schoß und dann noch hämisch dabei grinste...
Also Mary @marcu : Du hast ja meinen Erstversuch vor einigen Wochen mit verfolgt. Was lief schief???
Aber durch dieses kleine Missgeschick lässt man sich nicht ermutigen und fängt mit dem eigentliche Sport an.
Als Vorspeise gab es einen Vinschger Burger. Einfaches Ding, Birnen-/Zwiebelcreme auf den unteren Teil des Buns, eine dünne Scheibe Apfel, Brösel vom Südtiroler Schüttelbrot, Patty mit einer Scheibe Stilfser Käse, geröstetem Südtiroler Speck, Deckel drauf, fertig!
Fertig??? Shit, der Arnd hatte mich bewusst durch ständiges Zwischenfragen derart abgelenkt, dass ich glatt vergessen hatte, noch das Sauerkraut auf der Platte anzurösten und mit Orangensaft abzulöschen. Eigentlich sollte das noch auf den Patty...
Tja, 2:0 für den lieben Arnd...
Zeit für den Zwischengang - alles nach den Männern im Glutrausch:
Zunächst die "Capresante":
Ziegenkäsetaler in der Schale einer Jakobsmuschel, darauf ein paar angeröstete Schüttelbrotkrümel mit Oregano und Olivenöl und einem Klecks Fichtengelee. Alles kurz (ca. 5 Minuten bei 180 Grad) auf den Rost und das war's...:
Dann Lamm-Ravioli von der Platte:
Leider kein Bild mit den feinen Röstaromen... Die Gäste (und übrigens auch der Arnd) zeigten sich von beiden Sachen begeistert. Also der eine mehr, der andere weniger...
Ach so, ich hatte (übrigens stilecht für ein Männergrillen) weniger Augenmerk auf die Optik beim Geschirr gehabt, sondern mehr auf Zweckmäßigkeit und Nachhaltigkeit geachtet: Pappschälchen, Holzgeschirr und auch Besteck aus Holz. Am Abwasch wurde somit auch gespart, dieser sah dann so aus:
Tja... und dann kam sie, die Sache mit der Graukäsetarte...:
Dieser Snack hätte deutlich mehr Hitze vertragen - und das vor allem auch etwas länger. Es dauert wohl doch, die Eisenpfanne zur richtigen TEmperatur zu bringen. Hätte ich dieses eigentlich sonst so feine Gericht als "Kartoffelbrei mit Graukäse und Speck" angepriesen, wäre ich wohl auf volle Punktzahl bekommen. Aber so...:
Ok, abhaken!
Insgeheim mein Favorit war der Hauptgang:
Gesmokter Schopf aus dem Rauch auf Lüsener Heu. Und hier sei noch einmal gesagt: Das Heu kam tatsächlich von einer Wiese im Südtriler Lüsen. Ich verstehe immer noch nicht, weshalb meine Gäste hier die Köpfe schüttelten .
Der ein oder andere Gast konnte übrignes mit dem dampfenden Watersmoker, der bereits drei Stunden vor dem Event angefeuert wurde, nichts anfangen und war sichtlich gespannt auf den Moment, als ich den Deckel erstmals lüftete.
Also das war schon echt gut! Aber auch hier ein kleiner Dämpfer: Ich hatte Puschtra Ketchup und Specksauce dazu vorgesehen und vorbereitet. Insgesamt waren dieses sechs Gläser, vier davon wiesen nach dem Öffnen deutlich Schimmelansatz auf. Aber gut, die Kerle hielten sich zurück und teilten die beiden restlichen Gläschen gerecht untereinander auf. Einig waren sie sich im Geschmack der Saucen: Fein!
Zu guter Letzt dann das Dessert: Birnen-Joghurt-Eis mit karamellisiertem Südtiroler Speck und mit Obstler flambiert. Bilder davon? Gibt's leider keine... Auf alle Fälle zeigten sich die Frauen, diezu späterer Stunde ihre angeheiterten Gemahle abholen wollten, äußerst enttäuscht, dass vom Eis so gut wie gar nichts mehr übrig war...
Fazit:
Ich habe wohl ganz gut geplant und hatte so gut wie keine Reste mehr übrig. Oder war es einfach zu wenig??? Den zufriedenen Urtönen meiner Gäste nach zu urteilen, dürfte jedoch niemand hungrig nach Hause gegangen sein. Im Gegensatz zum Männergrillen 2.0, wo jeder Esser im Schnitt tatsächlich ca. 800 Gramm Fleisch vertilgt haben muss, kam ich gestern nur auf die üblichen 400 Gramm. Lag es am Käse??? Soll ja den Magen stopfen...
Aber nochmal zurück zum Fleisch: Auch ohne die angedachten Saucen war es übrigens einfach grandios. Entweder pur genossen oder mit etwas Fichtenbutter!
Die Tage, Wochen und Monate der Vorbereitung sind nun vorbei, ich habe den geneigten Sportfreund ja bei dem ein oder anderen Testlauf ja bereits teilhaben lassen und wahrscheinlich seid Ihr genauso froh wie meine Lieblings-Bunbäckerin, dass ich nun endlich wieder für die angeblich wichtigeren Dinge im Leben ansprechbar bin. Verstehe ich allerdings nicht ganz, denn ab sofort beginnen die Planungen für das Männergrillen 5.0!!!
Ich spare mir die diversen Anmerkungen zu den eigentlichen Gerichten und werde diese für den interessierten Sportfreund hier verlinken. Ansonsten hatte ich mir die Messlatte aber schon recht hoch gelegt, zumal der gute @Arnd sich wieder unter die illustre Gästeschar gemischt hatte. Letztes Jahr hatte ich ja schon erfahren dürfen, wie gnadenlos kritisch dieser Testesser aus dem Calenberger Land vorgeht und wie schonungslos er selbst die kleinsten Mißgeschicke des unter immensen Druck stehenden Gastgebers offenbart. Vorab: zwei, drei Kritikpunkte wird er sicherlich auf seinem Notizzettel vermerkt haben und diese dann aber auch zu Recht.
So, nun genug der Vorrede. So ging es vor Wochen los:
Diese Eintrittskarten sollen mittlerweile übrigens zu Schwarzmarktpreisen gehandelt werden. Da ich aber eine überschaubare Zahl dieser Tickets verschick hatte und mir (noch) alle Gesichter zu den Namen merken kann, blieb es letztlich bei 15 hungrigen Gesellen, die sich gestern Abend verpflegen lassen wollten.
Vor dem Spaß kommt allerdings die Arbeit, das Herrichten von Sportplatz und Verpflegungsstation. Letztes Jahr hatte ich am Tag des Events übrigens richtig Pech mit dem Wetter. Regen, Hagel und all so etwas... Und dieses Jahr? Die Prognose sagte einen (!) Schauer exakt zu Beginn der Session vorher - und es stimmte.
Da die Temperaturen abends auch nicht gerade hochsommerlich waren, wurde mein Zelt um die Leihgabe von Ralf @cubazig noch erweitert. Dafür noch einmal ganz vielen Dank, Ralf!
Grillfreund Rudi (im Vordergrund zwischen den Deko-Kugeln) war sichtlich ermattet...
Übrigens:
Die Deko war meine Idee... :
Als nun gestern die illustre Runde beieinander war, servierte ich jedem als Aperitiv stilecht jeweils ein Fläschchen Forst.
Arnd, der so gut wie nie Alkohol trinkt, bekam selbst angesetzten Holunderblütensaft und, wie nicht anders zu erwarten war, zückte er auch hier sofort seinen Stift. Seine vermutlich vernichtende Kritik zum fein perlenden "Holundersekt" dürfte aber nachvollziehbar werden. Vielleicht hatte ich (oder die Sonne?) es zu gut mit dem Gebräu gemeint. Auf jeden Fall hatte sich die letzten Tage über wohl der Gärprozess irgendwie verselbständigt. Kurzum: Der Saft sprudelte aus der Flasche wie aus einem C-Rohr. Selbst der eilig ins Glas von der Fontäne abgezweigte Trunk sprudelte derart heftig weiter, dass gar keine Flüssigkeit mehr übrig war. Eine solch heftige chemische Reaktion hatte ich zuletzt vor Jahrzehnten im Chemieuntericht gesehen. Vielleicht wäre das als Tischfeuerwerk eine Sache für Silvester?
Da ich in der einen Hand das überschäumende Glas und in der anderen die explodierende Flasche halten musste, konnte ich natürlich keine Beweisfotos mehr machen. Ich meine aber, durch den Dunstschleier der Fontäne hindurch den Arnd gesehen zu haben, wie er noch fix ein Handy-Beweisfoto schoß und dann noch hämisch dabei grinste...
Also Mary @marcu : Du hast ja meinen Erstversuch vor einigen Wochen mit verfolgt. Was lief schief???
Aber durch dieses kleine Missgeschick lässt man sich nicht ermutigen und fängt mit dem eigentliche Sport an.
Als Vorspeise gab es einen Vinschger Burger. Einfaches Ding, Birnen-/Zwiebelcreme auf den unteren Teil des Buns, eine dünne Scheibe Apfel, Brösel vom Südtiroler Schüttelbrot, Patty mit einer Scheibe Stilfser Käse, geröstetem Südtiroler Speck, Deckel drauf, fertig!
Fertig??? Shit, der Arnd hatte mich bewusst durch ständiges Zwischenfragen derart abgelenkt, dass ich glatt vergessen hatte, noch das Sauerkraut auf der Platte anzurösten und mit Orangensaft abzulöschen. Eigentlich sollte das noch auf den Patty...
Tja, 2:0 für den lieben Arnd...
Zeit für den Zwischengang - alles nach den Männern im Glutrausch:
Zunächst die "Capresante":
Ziegenkäsetaler in der Schale einer Jakobsmuschel, darauf ein paar angeröstete Schüttelbrotkrümel mit Oregano und Olivenöl und einem Klecks Fichtengelee. Alles kurz (ca. 5 Minuten bei 180 Grad) auf den Rost und das war's...:
Dann Lamm-Ravioli von der Platte:
Leider kein Bild mit den feinen Röstaromen... Die Gäste (und übrigens auch der Arnd) zeigten sich von beiden Sachen begeistert. Also der eine mehr, der andere weniger...
Ach so, ich hatte (übrigens stilecht für ein Männergrillen) weniger Augenmerk auf die Optik beim Geschirr gehabt, sondern mehr auf Zweckmäßigkeit und Nachhaltigkeit geachtet: Pappschälchen, Holzgeschirr und auch Besteck aus Holz. Am Abwasch wurde somit auch gespart, dieser sah dann so aus:
Tja... und dann kam sie, die Sache mit der Graukäsetarte...:
Dieser Snack hätte deutlich mehr Hitze vertragen - und das vor allem auch etwas länger. Es dauert wohl doch, die Eisenpfanne zur richtigen TEmperatur zu bringen. Hätte ich dieses eigentlich sonst so feine Gericht als "Kartoffelbrei mit Graukäse und Speck" angepriesen, wäre ich wohl auf volle Punktzahl bekommen. Aber so...:
Ok, abhaken!
Insgeheim mein Favorit war der Hauptgang:
Gesmokter Schopf aus dem Rauch auf Lüsener Heu. Und hier sei noch einmal gesagt: Das Heu kam tatsächlich von einer Wiese im Südtriler Lüsen. Ich verstehe immer noch nicht, weshalb meine Gäste hier die Köpfe schüttelten .
Der ein oder andere Gast konnte übrignes mit dem dampfenden Watersmoker, der bereits drei Stunden vor dem Event angefeuert wurde, nichts anfangen und war sichtlich gespannt auf den Moment, als ich den Deckel erstmals lüftete.
Also das war schon echt gut! Aber auch hier ein kleiner Dämpfer: Ich hatte Puschtra Ketchup und Specksauce dazu vorgesehen und vorbereitet. Insgesamt waren dieses sechs Gläser, vier davon wiesen nach dem Öffnen deutlich Schimmelansatz auf. Aber gut, die Kerle hielten sich zurück und teilten die beiden restlichen Gläschen gerecht untereinander auf. Einig waren sie sich im Geschmack der Saucen: Fein!
Zu guter Letzt dann das Dessert: Birnen-Joghurt-Eis mit karamellisiertem Südtiroler Speck und mit Obstler flambiert. Bilder davon? Gibt's leider keine... Auf alle Fälle zeigten sich die Frauen, diezu späterer Stunde ihre angeheiterten Gemahle abholen wollten, äußerst enttäuscht, dass vom Eis so gut wie gar nichts mehr übrig war...
Fazit:
Ich habe wohl ganz gut geplant und hatte so gut wie keine Reste mehr übrig. Oder war es einfach zu wenig??? Den zufriedenen Urtönen meiner Gäste nach zu urteilen, dürfte jedoch niemand hungrig nach Hause gegangen sein. Im Gegensatz zum Männergrillen 2.0, wo jeder Esser im Schnitt tatsächlich ca. 800 Gramm Fleisch vertilgt haben muss, kam ich gestern nur auf die üblichen 400 Gramm. Lag es am Käse??? Soll ja den Magen stopfen...
Aber nochmal zurück zum Fleisch: Auch ohne die angedachten Saucen war es übrigens einfach grandios. Entweder pur genossen oder mit etwas Fichtenbutter!