5. Ausgabe von „Goût de France“ am 21.03.19
Seit 2015 ist der kulinarische Nationalfeiertag Frankreichs der 21. März. An diesem Tag findet das „Goût de France“ statt, ein Event bei dem weltweit in über 150 Ländern gleichzeitig französische Menüs serviert werden. Erklärtes Ziel ist die die Förderung des kulinarischen Erbe Frankreichs, das für 1/3 der Touristen der Beweggrund ist, Frankreich zu besuchen, dessen Küche immerhin UNESCO-Kulturerbe ist. Waren es beim Start 2015 „nur“ 1.300 Köche weltweit, beteiligen sich in diesem Jahr über 5.000 Restaurants an diesem globalen Event, von A wie Afghanistan bis Z wie Zambia
Als erstes Reiseziel der Welt strebt Frankreich an, 2020 100 Millionen ausländische Besucher zu empfangen und Tourismuseinnahmen in Höhe von 60 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Die Gastronomie ist ein zentrales Element der Attraktivität Frankreichs für Touristen … Goût de France fördert diese … und stellt daher ein wesentliches Mittel für die Werbung für Frankreich als Reiseziel dar.
Das allein schon zeigt, wie weit die französische Küche der deutschen voraus ist. Man stelle sich einmal vor, unsere Kultur-Staatsministerin (deren Namen kaum einer kennt) würde Millionen in die weltweite Werbung für gehobene deutsche Küche investieren – den Aufschrei in sozialen Medien möchte ich mir gar nicht vorstellen.
In 2018 waren wir zu diesem Event in Frankfurt im Français bei Patrick Bittner, wo das "Goût de France"-Menü deutlich besser als das "Normale" war und sogar die französische Botschafterin jeden Gast begrüßte. Deshalb wollen wir auch in diesen Jahr einen französischen Abend außerhalb Frankreichs verbringen, was in der kulinarischen Diaspora Deutschland allerdings kaum möglich ist. In Deutschland ist die Resonanz zu diesem Event weiter verhalten, gerade einmal 20 Restaurants beteiligen sich, darunter wieder das Français als einziges Sternerestaurant. Angesichts von 5.000 Restaurants weltweit und der vielen französisch geprägten Lokalen in D eigentlich beschämend. Selbst in Österreich und der Schweiz beteiligen sich mehr Köche.
Die schönste Einladung zum Goût de France 2019 erhielt ich heute aus dem *** Le Bernadin in NYC, wo anlässlich dieses Feiertages Mr. Seafood himself Gérald Passédat (Le Petit Nice, Marseille ***) zu Gast ist und zusammen mit Eric Ripert ein 7-Gänge Menü zubereitet. Abgesehen vom Flug nach NYC hält mich allerdings der Preis von $600 ab, auch wenn der gesamte Erlös der NewYorker Tafel zu Gute kommt.
Wir werden diese Jahr daher vermutlich zu **-Koch S.H. Degeimbre ins L'Air du temps nach Liernu (Belgien) fahren, wo es ein spannend klingendes Menü gibt:
Menu Goût de France 2019
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Ce n’est pas le Pérou: Ceviche de Saint-Jacques et mangue, huile d’habaneros
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Terre-Mer: Coques, topinambour, kombu
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Liernu: Légumes du moment, jus préservé, huile du temps
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Jackson Pollock 2019: Céleri rave, mousseline de citron, dripping de goûts et de couleurs
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Fleur de lotus: Yaourt, rose, orange sanguine, vanille
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Ce n’est pas le Pérou: Ceviche de Saint-Jacques et mangue, huile d’habaneros
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Terre-Mer: Coques, topinambour, kombu
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Liernu: Légumes du moment, jus préservé, huile du temps
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Jackson Pollock 2019: Céleri rave, mousseline de citron, dripping de goûts et de couleurs
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Fleur de lotus: Yaourt, rose, orange sanguine, vanille
Vielleicht findet der eine oder andere ja auch in seiner Stadt ein Restaurant, das an diesem Tag ein besonderes, französisches Menü bereit hält.