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Dies und das und Allerlei (zum 4ten)

Pinot

Grillkönig
15+ Jahre im GSV
Hallo zusammen,

hier kommt wieder mal eine kleine Zusammenfassung der letzten Wochen...

Zunächst ein Rezept mit dringender Nachkoch-Empfehlung: Zucchini und rote Paprika in kleine Würfelchen schneiden und zusammen mit Scheibchen vom Weißen der Frühlingszwiebel und winzigen Knoblauchwürfelchen in Olivenöl andünsten. Nach einigen Minuten Couscous und doppelt so viel Hühnerbrühe einrühren, mutig mit Baharat würzen, einmal aufkochen und dann ausquellen lassen.

Dann noch das Grüne der Zwiebeln und einige Gurkenwürfelchen unterheben, auf Salatblättern anrichten und dazu kurz gebratene Jakobsmuscheln (mit Fleur de sel und Piment d’Espelet gewürzt) – herrlich!

2010-07-25_CouscousBaharat.JPG


Das Baharat erzeugt einen so feinen und exotischen Duft, das harmoniert alles aufs Wunderbarste. Und nächstes Mal werde ich noch ein paar Rosinen und Pinienkerne untermischen!

Und jetzt wieder was ganz Klassisches: Lammcarrée aus Irland – ein ganz wunderbares Fleisch, aber leider so teuer (> 30,- / kg), dass es nur an besonderen Tagen auf den Tisch kommen kann (was diese besonderen Tage dann halt noch besonderer macht ;-) ).

Ich hab’ die beiden Leiterchen über Nacht mit rosa Beeren, Pfeffer, Salbei, Rosmarin, Lorbeer, Knoblauch, etwas Balsamico und Olivenöl mariniert:

2010-07-30_Lammrack_01.JPG


...dann 1 Minute pro Seite bei hoher Hitze direkt gegrillt...

2010-07-30_Lammrack_02.JPG


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... und dann bei etwa 180° auf 55° KT ziehen lassen.

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Derweil habe die Beilagen-Pfanne zusammengerührt (Kartoffeln, grüne Bohnen, Parmaschinken, Frühlingszwiebeln, Tomaten und Knoblauch)...


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...und dann konnte das Fleisch (das noch 5 Minuten geruht hatte) ...

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...auch schon geschnitten werden:

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Und so sah’s auf dem Teller aus:

2010-07-30_Lammrack_08.JPG


Bei dem Essen weiß man nicht, soll man niederknieen oder sich reinlegen (oder es vielleicht doch einfach nur mit viel Genuss essen :-) )

Dann wieder mal ein Kinderessen: hier sind schon mal die Brötchen dazu (mit einem Stückgewicht von ca. 125 g!) und die Mississippi Barbecue Sauce, von der ich hier schon so viel Gutes gelesen habe:

2010-08-01_Hamburger_01.JPG


Und die sind so groß, damit sie zu den Fleischklöpsen passen, die ich aus der Metro mitgebracht hatte: American-Beef-Paddies à 200 g:

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Ich lege die tiefgefroren auf, grille jede Seite 2 Minuten direkt, dann kommt ggf. Käse drauf und sie können dann indirekt 5 Minuten nachziehen.

Derweil habe ich die Gemüseauflagen gerichtet (Pflücksalat, Gurken, Tomaten, frisch gegrillte Zucchini und Paprika)...

2010-08-01_Hamburger_03.JPG


und hier ist auch schon mein erstes Exemplar (die Mississippi Barbecue Sauce ist übrigens wirklich lecker)

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Und zum Nachtisch gab’s dann selbstgemachten Apfelstrudel mit Vanilleeis:

2010-08-01_Hamburger_05.JPG


Neulich, auf der Feier zum 50ten Geburtstag eines Freundes, brachte der Caterer als Beilage kleine, runzlige, salzige Kartöffelchen mit, die ganz wunderbar geschmeckt haben. Die wollte ich natürlich nachmachen und habe ein bisschen recherchiert: es waren wohl papas arrugadas, die von den Kanaren stammen und dort in Meerwasser gekocht werden sollen. Die verfügbaren Rezepte sind sich einig, dass die Kartoffeln klein sein sollen (kleiner als ein Hühnerei), nicht geschält werden dürfen und dass es für die Zubereitung nur Kartoffeln, Wasser und Salz braucht.

So weit, so gut. Wieviel Salz, darüber streuten die Meinungen zwischen 8% des Kartoffelgewichtes bis zu 50%, teilweise in wenig Wasser gegart, aber auch in reichlich, einmal so lange gekocht, bis das Wasser verdunstet ist, andermals gegart und dann im Ofen bei 200° noch 5 Minuten nachgegart...

Ich habe mich für den (am häufigsten genannten) Mittelweg mit 25% Salz entschieden, soviel Wasser, dass die Kartoffeln gerade eben bedeckt waren, garen, bis die Kartoffeln fertig sind und dann noch kurz nachtrocknen lassen, dass die Salzkruste schön sichtbar wird.

Und so ging’s los: 1 kg Kartoffeln, 250 g Salz, 1 l Wasser (also eine 20%ige Lösung)...

2010-08-04_Papas_arrugadas_01.JPG


...kamen mit Deckel auf den Grill, neben die Hühnerbeinchen, die ich dazu essen wollte. Nach einer Dreiviertelstunde habe ich die Keulchen lackiert und das Wasser war schon gut eingekocht:

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Die Kartoffeln waren nach einer guten halben Stunde fertig, ich habe sie dann im Deckel kurz trocknen lassen:

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Und das blieb im Topf übrig – ganz schön viel Salz...

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Hier noch einige Detailbilder:

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Und schon sind wir beim Tellerbild (dazu gab’s eine mojo rojo aus Paprika- und Chilischoten, Knoblauch, Mandeln, weißen Bohnen, Cumin, Olivenöl und etwas Apfelessig):

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Fazit: die Kartoffeln haben eine wunderbare Konsistenz und einen sehr guten Geschmack, waren uns aber zu salzig (insbesonders an den Stellen, an denen sich regelrechte Salzplacken abgesetzt hatten). Ich habe sie inzwischen nochmals gemacht (mit derselben Kartoffelsorte), aber in einer 13%igen Lösung (sprich 150 g auf 1 l Wasser bei 1 kg Kartoffeln). So sind sie für uns perfekt, nicht ganz so schrumpelig (der hohe Salzgehalt entzieht den Kartoffeln wohl Wasser, so dass die Pelle quasi zu groß wird), aber im Geschmack großartig, mit einer feinen Salzschicht überzogen – empfehlenswert!

Jetzt kommt noch eine kleine Restverwertung, die ich wirklich gerne mag: Paranchini. Wenn etwas Risotto übrig bleibt, mische ich da (je nach Art des Risottos) gerne noch einige Würfelchen von rohem oder gekochten Schinken unter, Mozzarella oder Parmesan, je nach Menge ein Eigelb oder auch ein ganzes Ei, schmecke nochmals ab, forme kleine Küchlein und backe die dann langsam in Olivenöl aus:

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Ich muss gestehen, mir schmecken die Dinger so gut, dass ich gerne mal absichtlich zuviel Risotto ansetze...

Und jetzt komme ich endlich zum Schluss mit einem meiner liebsten Eintöpfe: Lecsó (für die Suchfunktion auch gerne: Letscho). Dazu wird zunächst Hühnerbrühe aufgetaut...

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...dann werden in einem schweren Topf in Schweineschmalz Zwiebeln und Schinken angedünstet...

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...und es kommen Paprika dazu – das müssen bitteschön ungarische Spitzpaprika sein. Mit anderen Sorten schmeckt’s auch, aber eben nicht so (eine kleine Chili schadet hingegen nicht)...

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Da ich es nicht als Beilage, sondern als Hauptgericht mag, kommen auch noch Kartoffeln dazu....

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...und gehäutete Tomaten sowieso. Gewürzt wird mit einer großzügigen Menge edelsüßem und rosenscharfem Paprikapulver:

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Schließlich kommt noch die Brühe dazu...

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...und wenn das ein Weilchen geköchelt hat, sollte für Paprika-Kolbász und Debreziner auch noch Platz sein:

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Wer sagt’s denn:

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Nach alles in allem einer guten halben Stunde kann gegessen werden:

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Ich liebe das Zeugs (und aufgewärmt schmeckt’s fast noch besser!)

Bis zum nächsten Dies & das & Allerlei wünsche ich Euch allen eine schöne Zeit!
 
Hallo Joachim,
da hast aber ALLERLEI Feines gezaubert, die Bilder sind echt genial. BEsonders gut hat mit das Detailbild von den Hähnchendrumsticks gefallen:wow:
 
Moin Joachim,

auch diesmal wieder tolle Bilder und Erläuterungen :thumb1:

Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht :woot:

:prost:
 
Das ist wieder das gewohnte große Kino von Dir. Vor allem die ausführlichen Beschreibungen und Hinweise von Dir machen Deine Beiträge so nachahmenswert. Da bleiben dann kaum noch Fragen offen.

:messer:
 
Wie genau hast du das mit dem Risottorest gemacht ????

Tja, das mach' ich eigentlich immer aus der Lameng, nach Gusto und Kühlschrankinhalt...

Die Idee habe ich von Martina Meuth und Gerd Neuner-Duttenhofer, die das vor vielen Jahren mal in ihrer Sendung vorgestellt hatten (als man noch - die Älteren werden sich erinnern - mit Bleistift und Papier vor dem Fernseher saß und wie in einer Vorlesung mitschreiben musste). Das hatte ich mir damals notiert:

Paranchini

50 g Mozzarella und 50 g Schinken klein würfeln und mit einem Eigelb und Risotto aus 100 g Reis vermischen. Kleine Bällchen formen, in Semmelbröseln wälzen und in 2-3 Minuten in heißem Öl knusprig backen. Eine Nelke hineinstecken und lauwarm oder kalt als Appetithappen servieren.

@Hunter:
Dieses Lob gerade von Dir, der so vorbildliche Dokumentationen einstellt, freut mich ganz besonders :prost:
 
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