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Dünger & Pikier-Anleitung + Info's zu Neem & Licht

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    238

HiTek

Vegetarier
10+ Jahre im GSV
Dünger Anleitung - auch als Word Dokument (inkl. Neem-Info's & Pikier-Anleitung, sowie einer besseren Formatierung)


Stickstoffberechnung - (N = Stickstoff)



Chili’s benötigen pro Kulturperiode 350.000 g pro 10.000 m²
= 35 g pro m²
Auf 1 m² kommen 9 Chili-Pflanzen = 3,88 g pro Pflanze/Jahr


Man benötigt also für eine Chilipflanze 3,88 g N.


Wo bekommt die Pflanze diese Menge an Stickstoff her ?

1. Aus der Erde:
- die CompoErde enthält ~0,3g N
- Nachlieferung durch organische Prozesse während des Jahres kann man vernachlässigen

2. Aus der Gartenerde:
- nicht wirklich viel N, aber geschätzt so ca. 0,07g

3. Aus dem Langzeitdünger:
- 7g Dünger dieser hat 16% N also 1,12g N.

4. Aus dem Kompost:
- 15% Kompost = 1,5 L.
- 10 L Kompost enthalten ca. 15g N demnach enthalten 1,5 L Komposterde 2,25g N.


Also kommt man insgesamt (0,3g + 0,07g + 1,12g + 2,25g) auf 3,74 g N.
Nicht mehr weit weg von den anfangs veranschlagten 3,88 g N pro Pflanze und Jahr.





Düngerberechnung



1. Vorüberlegungen

- 1m³ ist ein Erdwürfel der 1m lang, 1m breit und ein 1m tief ist.
Das sind 1000L Erde.
- 1m² ist ein Beet das 1m lang und 1m breit ist.
- Ich behaupte jetzt mal, dass Chilis 35 cm tief wurzeln.


2. Rechnung

Also entspricht 1m² „Chili-Beet“ in etwa 350L Erde.


Für 10 Liter Erde rechnet man also:

100/350 * 10 = 2,86 g. -> 2,68g Dünger für 10 Liter

Das ist eine Berechnungsmöglichkeit

Die andere lautet wie folgt:


1. Vorüberlegungen

- Chili-Pflanzen brauchen 35cm Abstand voneinander
- also stehen auf 1m² ca. 9 Pflanzen

2. Rechnung

Bei 100 g/m² bedeutet dies: 11,11 g pro Pflanze.


Nun hat man 2 verschieden Ergebnisse, die beide nicht falsch sind. Deshalb nimmt man den Mittelwert und benutzt ca. 6-8g Compo-Langzeitdünger* .



COMPO Tomaten Langzeit-Dünger besteht aus:
16% N; 8% P2O2; 13% K2O; 2% MgO
Zink, Molybdän, Mangan, Eisen, Kupfer und Bor sind auch in Spuren enthalten (0,0... %)




Zusammensetzung von 10L Erde



10L Erde für die Pflanztöpfe, Blumenkästen, … setzen sich wie folgt zusammen:

• 6L COMPO Blumenerde (oder andere mit erhöhtem Stickstoffgehalt)
• 6-8g COMPO Tomaten Langzeit Dünger
• 1L gesiebte Kompost-Erde
• 2L Gartenerde
• 0,5L Perlite oder Sand (Zur Wasserspeicherung)




Dünger-Empfehlungen von HiTek



• ONE PART - Total Bloom
• ONE PART - Total Gro
o (http://www.eurohydro.com/allemand/Onepart_d.htm)


• BIO BIZZ – Root Juice (Wurzelstimulator)
o (http://www.biobizz.nl)
• Geheimtipp: CLONEX Wurzel Hormone (Darf in Deutschland nicht verkauft werden, nur Import)
o (http://www.ebay.de)


HESI Dünger:
o Hesi Blüh Complex
o Hesi TNT- Complex
o Hesi Super Vit
o Hesi Wurzel Complex
o Hesi Phosphor Plus

o (http://www.hesi.nl/deutsch/producten.htm)

COMPO Algoflash Tomatendünger


Biologische Dünger
o Brennessel-Jauche
o Schwarzer Tee
o Hornspäne
o BioTrissol – TomatenDünger
o http://www.duenger-shop.de/btomaten.htm



Wichtige Informationen zum Düngergebrauch :

Vor dem Gebrauch immer die Packungsangaben lesen ! Dort findet ihr dann meistens auch Mischungsverhältnisse die man beachten sollte. Wenn eine Überdüngung stattgefunden hat, sind die Pflanzen so gut wie verloren.




Wissenswertes zum Düngen


Die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen ist enorm wichtig für die Entwicklung, ein gesundes Wachstum und eine kräftige Blütenbildung. Man unterscheidet zwischen 5 Hauptnährstoffen und Mikronährstoffen (Spurenelemente).

Stickstoff (N) fördert den Aufbau von Trieben und Blättern. Er baut Eiweiß auf. Bei Stickstoffmangel werden die Blätter gelb und die Pflanze wächst nur kümmerlich.

Phosphorsäure (P2O2) sorgt für ein gutes Wurzelwachstum und fördert die Blütenbildung.

Kali (K2O) sorgt durch Zuckerbildung für feste Zellwände und erhöht somit die Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge, Krankheiten und Frost.

Kalk (CaO) dient zur Bodenverbesserung und neutralisiert überschüssige Säure.

Magnesium (Mg) und Eisen (Fe) sind die wichtigsten Bestandteile des Blattgrün. Durch sie kann Stärke und Zucker aufgebaut werden.

• Die Mikronährstoffe bestehen aus circa 10 Spurenelementen wie z.B. Kupfer, Bor, Zink, Mangan, usw.. Fehlen diese Spurenelemente, dann treten Mangelerscheinungen und Krankheiten auf.
Durch Dünger führt ihr euren Pflanzen alle diese wichtigen Nährstoffe und Spurenelemente zu.


Pikier Anleitung


Was benötigt man zum Pikieren ?


Was macht man eigentlich mit den kleinen Sämlingen nach der erfolgreichen Anzucht? Direkt in große Töpfe? Und direkt in normale Blumenerde?
Könnte man tun. Besser geht es so.

Für das Stadium zwischen Sämling und Jungpflanze, also für die ersten Monate braucht man ein paar Dinge zum pikieren:

• gute kleine Töpfe mit einem Durchmesser von min 8cm

• Pikierwerkzeug

• Pflanzen-Sticker und einen Markierstift, damit man später noch weiß, was sich eigentlich in den kleinen Töpfchen befindet.

• Und natürlich Pikiererde / Umpflanzerde. Pikiererde ist 'nur' schwach gedüngt und daher noch besser für das Zwischenstadium geeignet als die bereits stark gedüngte Blumenderde.



Wie pikiert man richtig ?


Warum und wie pikieren?
Sämlinge wachsen je nach Art mehr oder weniger schnell. Schon bald beengen sie sich gegenseitig und wachsen zu schnell in die Höhe, um das notwendige Licht zu erhalten.

Das ist der Zeitpunkt zum 'Pikieren' (= Vereinzeln / Umpflanzen). Bei Chili Pflanzen ist der Zeitpunkt angekommen wenn die Sämlinge das 2. richtige Blattpaar ausbilden.

Das Herausheben der Sämlinge sollte sehr vorsichtig geschehen, damit nicht allzu viele der feinen Haarwurzeln abgerissen werden. Mit diesen Wurzeln werden Wasser und Nährstoffe aufgenommen. Im neuen Topf bzw. am neuen Standort müssen die Pflänzchen erst wieder neue Haarwurzeln bilden, um weiter wachsen zu können. Dieser Vorgang dauert ca. eine Woche.

Der eigentliche Sinn des Pikierens liegt darin, den Pflanzen mehr Abstand zueinander und den oberirdischen Pflanzenteilen (Stielen / Blättern) mehr Platz für Ihre Ausbreitung zu geben.

Die Pflanzen wachsen dann gedrungener und kräftiger. Zudem verzweigt sich das Wurzelsystem stärker. Je mehr Wurzeln die Pflanze bildet, desto mehr Wasser und Nährstoffe kann sie aufnehmen und desto besser wächst sie dann auch.

Es empfiehlt sich unbedingt, zum Umpflanzen Pikiererde zu verwenden. Sie ist leicht (das heißt nur schwach) gedüngt. So werden die Wurzeln angeregt, sich stärker zu verzweigen. Die Pflanze muss viele Wurzeln bilden, um an das Wasser und die Nährstoffe zu gelangen. So wird ein guter Wurzelballen gebildet.

Und in den Wurzeln steckt das Leben!

Achtung: Lasst beim Umpflanzen Ruhe und Vorsicht walten, damit die Hauptwurzeln nicht beschädigt werden. Von solch einer Verletzung kann sich ein zarter Sämling nämlich nicht mehr erholen.

Und noch ein Tipp: Wässert die Pflänzchen nach dem Pikieren gut an und schützt sie vor Sonne und Zugluft, damit sie den 'Umpflanzschock' gut überstehen.



Was ist speziell bei Chili’s zu beachten ?


Die Pflanzen sollten tiefer gesetzt werden als sie im Keimsubstrat gestanden haben, in etwa 0,5-1,5cm Platz zwischen Erde und Keimblättern. Zur besseren Wurzelbildung kann man die Keime mit Wurzelhormonen oder Algensubstraten unterstützen (Verpackungsanleitung lesen).

Nun sollte man das ganze noch leicht angießen oder Wasser in eine Schale füllen und den Topf dann ebenfalls rein, sodass sich die Pflanze das Wasser selbst zieht. Die Töpfe sollten dann wieder unter di Zusatzbeleuchtung kommen (bzw. Fensterbank). Wenn es draußen warm genug ist ( über 16°C, kein Frost) können die Pflanzen auf den Balkon, Terrasse, … , damit sie sich langsam an die intensivere UV Strahlung der Sonne gewöhnen.



Informationen zu Neem

Kurz vorab – Neem ist kein Dünger sondern hilft Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen/bekämpfen.

Bei dem Wirkstoff handelt es sich um Neemöl, welches weltweit bereits in vielen Bereichen der Medizin, Kosmetik und des Pflanzenschutzes mit gutem Erfolg eingesetzt wird. Überall, wo der Neembaum wächst, verwendet die einheimische Bevölkerung Neemöl und Neemextrakte zur Bekämpfung von Schadinsekten wie z.B. Blatt- und Schildläuse, Weisse-Fliegen, Spinnmilben, Trauermücken, Thripse, Lästige Mücken, Zecken und Fliegen. Sie schrecken vor dem Neemöl zurück. Es schützt Haustiere (Pferde, Hunde etc.) vor lästigen Schädlingen für
mindestens 2-14 Tage und das Öl erzeugt auf Grund seiner Spezialformulierung einen dauerhaften Glanz auf dem Fell der Tiere. Haben die Lästlinge jedoch bereits zugeschlagen, so erweisen sich die antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Neemöls als sehr wertvoll. Das Neemöl kann auch zur Behandlung gegen Schadinsekten, Pilz- und Pflanzenkrankheiten bei fast allen Pflanzen angewendet werden. Kakteen, junge Aussaaten, Orchideen und Salate sind teilweise sehr empfindlich auf Niemöl aber es kann ein Neemblatt-Extrakt aus Neemblättern verabreicht oder gespritzt werden. Ebenso sind die unteren Toleranzwerte bei
Birnen, Reben und Rosen zwingend einzuhalten!

Anwendung Neemöl-Emulgator Gemisch

In aller Kürze gesagt:
In der Regel kann, um keine Erstickung der Pflanze zu riskieren, gegen praktisch alle bekannten Schädlinge Neemöl zu 0,25% angewendet werden, mit einem guten Erfolg. Ist nur ein schwacher Erfolg ersichtlich geworden innerhalb von 14 Tagen, muss noch einmal behandelt werden. Allgemein wird nur gegen die Schadinsekten 2%-tig vorgegangen, der Boden sollte nur geringfügig mit dieser hohen Konzentration in Kontakt kommen, gegebenenfalls sollte nach der Pflanzenbehandlung das Erdreich etwas abgespritzt werden. Achtung! Die angegeben Mengen sollen nicht überdosiert werden, denn ansonsten entstehen möglicherweise Schäden an den Pflanzen.
Beim Umgang mit Neemöl-Emulgator Gemisch sind für den Menschen keinerlei gesundheitliche Risiken verbunden!

Was will man erreichen bzw. behandeln?

Ist sofort einen Erfolg erwünscht, d.h. nach dem Spritzen soll nichts mehr zu sehen sein, dann dosiert man mit Max. 1 bis 2% und alle Schädlinge sind in Kürze restlos abgetötet, wenn ringsum kein Befall mehr war. Aber Achtung auf empfindliche Pflanzen! Eine Wirkung kann bei jeder Pflanze auch mit nur 0,25 % erreicht werden. Dies ist etwas schonender dafür aufwendiger, da in diesem Fall alle 14 Tage oder 1-mal im Monat den Pflanzen eine Dusche verpasst wird. Dadurch wird der Anteil der Schädlinge immer etwas mehr reduziert und zudem haben Schadinsekten keine Lust mehr die behandelte Pflanze anzustreben und suchen sich einen anderen Wirt.



Beim Kontakt der Insekten dringt das Neemöl (Neemöl-Emulgator Gemisch) in den Chitinpanzer ein und das Insekt stirbt sofort (erstickt). Kleine Membranen, durch die Insekten ihren Sauerstoff aufnehmen, werden durch das Öl verstopft und die Tiere ersticken. Auch Pflanzkulturen können durch falsche Anwendungen ersticken, daher wiederholen Sie die Anwendungen erst 14 Tage später, lesen Sie daher auch die Anwendungshinweise im gesamten Beitrag. Einige Insekten können beim Spritzen dem Spritzmittelangriff standhalten und
verschliessen die Organe und überleben, daher darf nicht sofort wieder gespritzt werden ansonsten ersticken Ihre Pflanzen. Lesen Sie alle Hinweise aufmerksam durch.

Empfindliche Pflanzen

Bei holzigen Gewächsen mit fleischigen, wachsigen Blätter ist es möglich 2% Neemöl-Emulgator Gemisch gegen allerlei Schädlinge einzusetzen. Das sind sehr viele Bäume, Büsche, Haselnuss, Johannisbeeren, Holunder, Hibiskus, und div. Beerensorten usw. Sind die Pflanzen einjährig oder sind die Blätter eher zart und samtig und empfindlich und bekannt für
Schädlinge und Erkrankungen (wie z.B. Reben, Malven, Rosen, Birnen, Hanf o.ä.) empfiehlt es sich nur gering, also 0,25 % zu behandeln. Es ist so, dass fast jegliches Insekt bei 2% verendet, wenn das Insekt direkt getroffen wird, wie z.B. bei Schildläusen, Spinnmilben, Motten, Dickmaulrüssler, Läuse usw., diese sollen ja sofort abgetötet werden. Wir wollen die Schadinsekten loshaben und nicht die Pflanze zerstören bzw. zuviel Neem verabreichen. Neem ist sehr sparsam anzuwenden!
Ein Grossteil der Schädlinge leben sichtbar, aber auch versteckt auf den Pflanzen und im Boden, also können sich bald neue Kolonien bilden (wiederholen der Anwendung). Das gleiche zählt auch für Mehltau, oder Pilzerkrankungen. Siehe unten die Wirkungsweise.

Behandeln Sie keine Biotope, junge Aussaaten, Kakteen, Stein-Kalkpflanzen, Speisepilze und Salate mit Neemöl-Gemisch!

Anwendung

Zum Beispiel möchten Sie eine weichblätterige (empfindliche) Pflanze behandeln, also behandelt man gegen die Schadinsekten mit einer 1-2% Lösung im Moment des Befalls und nur dort, wo es auch Schädlinge an der Pflanze hat. Der Rest der Pflanze kann mit 0,25% - 1% behandelt werden. (Einfach noch einmal etwas Wasser in den Spritzbehälter nachfüllen). Bei Insekten, welche sich von Blättern ernähren genügt es, einen Schutz für die Pflanzen aufzubauen oder aufrecht zu halten, indem den Frassinsekten der Appetit, durch das Besprühen, verdorben wird. Viele Insekten mögen nämlich den bitteren Geschmack von Neem nicht und lassen allein deswegen schon von der behandelten Pflanze ab. Sollten sich die Viecher doch an den Pflänzchen satt gefressen haben, führt es bei diesen Insekten bis zum Tod. Sollte sich Nachkommen entwickelt haben, sind diese in der Entwicklung gestört, so dass kein Nachwuchs mehr möglich ist. Die Tiere bleiben steril. Zu so einer Entwicklungsstörung genügt schon ein Neemanteil von 0,0000176%, allerdings gewährt dies noch keinen optimalen Pflanzenschutz.

Wirkungsweise von Neemöl: Frasshemmung, Insekten abweisend, Wachstumsregulierung von Insekten, Störung der Eiablage, Reduktion der Fruchtbarkeit.

Prophylaxe / Vorbeugung

Insekten haben verschiedene Möglichkeiten sich fortzupflanzen, pathogene Tieren ist es sogar möglich ohne einen Partner für Nachwuchs zu sorgen. Darum ist es sinnvoll, vorsorglich Behandlungen vorzunehmen, damit es nicht zu größeren Schäden kommt. Damit bleiben Ihre Pflanzen bei einem epidemieartigem Ausbruch einer Insektenart geschützt oder Sie können diesen
sogar verhindert. Dieser Ausbruch wird durch ein optimales Klima verursacht, in der Gegend, wo sich diese Insektenart z.B. Spinnmilben begünstigt aufgehalten haben und nun durch einen Windstoss (Fremdeinfluss) auf andere Wirtspflanzen überwechseln konnten. Ertragen (akzeptieren) nun diese Tiere den Wirt nicht wegen der Behandlung, ist das Ziel erreicht.
Fand aber der Anstieg im eigenen Garten statt weil keine Prophylaxe vorgenommen wurde, vermehren sich die Schadinsekten und häufen sich Frassschäden und auch Pflanzenerkrankungen. In milden Wintermonaten kann es durchaus vorkommen, dass es vereinzelt an grünen Freilandpflanzen (Rosen) zu einem Insektenbefall wie z. B. Läusen, Milben etc. kommen kann, weil es durch das günstige Klima nicht zu einem Stillstand der Vegetationsruhe gekommen ist. Folglich ist ein Spritzen (Blattdusche 0,25%) auch dann sinnvoll. Es soll aber in der Nacht nicht zu Frost kommen.



Neem Samen, Öl, Blätter, Neemulgan bekommt ihr z.B. bei http://www.mopeppers.net



Informationen zum richtigen Licht



Ohne Licht wächst nix!!

Das ist sicher keine neue Weisheit und trotzdem ist es notwendig sich mit dem Thema Licht auseinander zu setzten.

Allgemein wird Licht als die Anwesenheit von Helligkeit empfunden, doch die meisten Menschen haben sich nie genauere Gedanken darüber gemacht was Licht eigentlich wirklich ist. Die Sonne scheint von alleine und wenn sie grad abwesend ist, wird halt ein Schalter gedrückt und eine Lampe leuchtet.
Das es ganz unterschiedliche ‘Arten’ von Licht gibt und diese auch noch ganz unterschiedlich wirken findet keine grosse Beachtung und ist für den ‘normalen’ Gebrauch auch nicht weiter wichtig. Wenn es allerdings um die Anzucht von Pflanzen geht gilt:
Licht ist nicht gleich Licht!



Theorie

Grundlegende Eigenschaften und Wirkungsweisen von Licht



Das Lichtspektrum


Licht ist weitaus mehr als die Anwesenheit von Helligkeit und umfasst ein Spektrum in dem das sichtbare Licht (und somit Farben) nur ein Teil des Ganzen ist.
Licht ist Strahlung.
Diese reicht von der kurzwelligen (und teilweise schädlichen) UV-Strahlung über das sichtbare Licht bis hin zum langwelligen Infrarot-Bereich. (Wärmestrahlung)
Je kurzwelliger die Strahlung ist, desto energiereicher ist sie.
Daher verursacht auch nicht die langwellige IR-Strahlung, sondern die kurzwellige, und damit energiereiche UV-Strahlung einen Sonnenbrand.

Sichtbares Licht / Farbentstehung

Farben sind keine Eigenschaft von Dingen, in dem Sinn, dass Objekte Farben selbständig erzeugen und ausstrahlen würden.
Objekte ‘haben’ keine Farbe, sondern absorbieren bestimmte Wellenlängen des Lichts, während sie andere reflektieren
Wird 100% des Lichts (also die gesamte Strahlung) reflektiert, nehmen wir einen Gegenstand als weiss war.
Schwarz hingegen entsteht durch eine vollständige Absorbierung der Strahlung.
Dies liefert auch die Erklärung warum Pflanzen grün ‘sind’.


Im Gegensatz zum Sonnenlicht, welches das gesamte Spektrum enthält, decken andere Lichtquellen jeweils nur Teilbereiche ab.
Daher ist es sinnvoll sich näher mit künstlicher Beleuchtung auseinander zu setzen.



Grundlegende Wirkungen von Licht auf verschiedene Bereiche des Pflanzenwachstums

1) Licht ist die Grundvorraussetzung für Photosynthese. Es liefert die Energie die unabdingbar für die Entstehung von organischer Substanz ist.

2) Licht steuert Prozesse in der Pflanze, u.A. die Keimung, das Wachstum und die Blütenbildung.

So erfolgt z.B. die Blütenbildung bei vielen Pflanzen nur an Tagen mit kurzen Nächten, sogenannte Langtagpflanzen. Diese blühen dann im Sommer.
Umgekehrt blühen Kurztagpflanzen im Herbst und brauchen zur Blütebildung lange Nächte.
Somit ist Licht nicht nur ein Energielieferant sondern häufig auch der Anstoß für bestimmte Vorgänge im Leben einer Pflanze.

3) Licht beeinflusst, neben anderen Faktoren, das äussere Erscheinungsbild von Pflanzen



Wahrnehmung der Pflanzen / Wachstumsrelavante Lichtanteile

Pflanzen können, genauso wie Menschen, nur einen gewissen Teil der Sonnenstrahlung wahrnehmen / absorbieren.
Die Wahrnehmung des Lichtes erfolgt, anders als bei der Temperatur
über die Blätter.
Vor allem die blauen und roten (Unterteilt in Hell- und Dunkelrot) Lichtanteile sind für das Wachstum wichtig.
Grünes Licht ist für das Pflanzenwachstum nicht von Bedeutung.
(Reflexion)



UV- und IR-Strahlung

Obwohl UV- sowie Infrarotstrahlung für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist, haben sie dennoch eine Wirkung auf alle Lebewesen.

Das UV-Licht für den Sonnenbrand beim Menschen verantwortlich ist, ist ja weithin bekannt.
Das auch Pflanzen einen durch UV-Licht ausgelösten Sonnenbrand bekommen können eher weniger.
Daher scheint es sinnvoll sich kurz mit der Wirkungsweise von UV- und Infrarotstrahlung auseinander zu setzen.

UV-Strahlung ist im gesamten Lichtspektrum der kurzwelligste Strahlungsanteil und wird unterteilt in UV-A, -B und -C. Wobei UV-C Strahlung die energiereichste ist.
IR-Strahlung hingegen befindet sich ‘am anderen Ende’ der Gesamtstrahlung. Sie ist langwellig und relativ energiearm.

Wirkung von UV- und IR-Strahlung auf Pflanzen:

Neben der Sonnenbrandgefahr durch UV-Licht haben diese beiden
Lichtanteile zwei grundlegende Effekte auf das äussere Erscheinungsbild
von Pflanzen:

Infrarot-Strahlung fördert im allg. das Streckungswachstum
(ebenso die dunkelroten Lichtanteile)

UV-Strahlung hemmt im allg. das Streckungswachstum und erzeugt
somit kompaktere Pflanzen mit kürzeren Internodien.
(ebenso die blauen und hellroten Lichtanteile)



Beeinflussung des äusseren Erscheinungsbildes durch Licht

Neben dem Einfluss von UV- und Infrarotstrahlung auf das Streckungswachstum hat vor allem die Lichtintensitiät einen starken Einfluss auf das äussere Erscheinungsbild von Pflanzen.

Ein zu geringes Lichtangebot sorgt für ein stärkeres Streckungswachstum, während grosse Lichtmengen kleine, kompakte Pflanzen erzeugen.
Einen ähnlichen Einfluss hat auch die Temperatur.


Wenig Licht ---> Pflanzen strecken sich (grössere Internodien)



Praxis


Licht in der praktischen Anwendung, bei der Anzucht von Pflanzen im privaten Bereich.


Sonnenlicht vs. Kunstlicht


Wie ja bereits angesprochen deckt nur das Sonnenlicht alle Bereiche des Lichtspektrums ab.
Kunstlicht hingegen immer nur bestimmte Anteile.
Trotzdem ist es häufig notwendig, gerade bei der Anzucht von Jungpflanzen, mit einer künstlichen Lichtquelle vorlieb zu nehmen.
Dies gilt vor allem dann, wenn empfindliche Pflanzen im Haus vorgezogen werden, sei es weil sie frostempfindlich sind, eine lange Entwicklungszeit haben oder aus sonstigen Gründen.

Durch die Wahl der ‘richtigen’ Lampen, d.h. derjenigen die am meisten Licht im wachstumsrelevanten Spektrum ausstrahlen und den richtigen Einsatz dieser, lässt sich jedoch auch mit künstlichem Licht ein nahezu gleichwertiges (in Ausnahmefällen sogar besseres) Ergebnis erzielen.

Zimmeranzucht ohne Kunstlicht

Es ist durchaus möglich Jungpflanzen auch ohne Kunstlicht, nur mit dem durch das (Süd-) Fenster scheinende Sonnenlicht zu züchten. Dies hat aber einige Nachteile:

  • - Die Pflanzen strecken sich aufgrund des Lichtmangels zum Licht.
    Dadurch werden sie ‘spargelig’ und müssen gestützt werden.
    - Das Blattwachstum setzt verzögert ein und die Blätter erreichen nie die volle Grösse.
    - Das Seitentriebwachstum setzt verzögert ein.
    - Das Wachstum ist allg. langsamer.

Im Grossen und Ganzen sind die Pflanzen dadurch anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.



Die richtige Wahl für Kunstlicht im privaten Bereich

Um Keimlinge und Jungpflanzen gezielt zu Beleuchten eigenen sich mehrere Typen von Lampen.
Die drei wichtigsten sollen hier vorgestellt werden.

1. Sparlampen

Die Sparlampe ist eine kostengünstige Methode eine kleine Anzahl an Keimlingen / Jungpflanzen zu beleuchten.
Sie hat ein Lichtspektrum welches dem der Sonne recht nahe kommt, allerdings ohne den für nicht abgehärtete Jungpflanzen schädlichen UV-Anteil.

Vorteile:

  • - günstiger Preis
    - geringer Stromverbrauch
    - geeignetes Lichtspektrum
    - E27-Fassung --> Anschaffung einer Extra Lampe meist nicht notwendig

Nachteile:

  • - Begrenzte Reichweite des Lichts



2. Leuchtstoffröhren (LSR)

Leuchtstoffröhren sind eigentlich die erste Wahl wenn man eine etwas grössere Anzahl von Jungpflanzen anziehen möchte.
Sie haben, bei richtiger Auswahl, ein hervorragend geeignetes
Lichtspektrum und strahlen auch in etwas grösserer Entfernung noch mit
einer relativ grossen Intensität. Daher ist es möglich Jungpflanzen bis
ca. 40 cm Höhe zu kultivieren.

Vorteile:

  • - günstiger Preis
    - geringer Stromverbrauch
    - geeignetes Lichtspektrum
    - extrem geringe Wärmeentwicklung
    - relativ grosse Reichweite der Strahlung

Nachteile:

  • - Anschaffung einer Fassung meist notwendig


3. Natriumdampf- und Metallhalogendampflampen

Dieser Lampentyp ist die ideale Beleuchtung für alle Pflanzen die komplett
in Räumen gehalten werden.
Ihr Lichtspektrum ist dem der Sonne sehr ähnlich und die Lichtintensität ist enorm. Auch in 2 Metern Entfernung ist noch mit guten Ergebnissen zu rechnen.
Allerdings sind die Anschaffungskosten relativ hoch und auch der Stromverbrauch ist bei 500 bis 1000 Watt extrem.
Monatliche Stromkosten von 40 Euro und mehr sind einzuberechnen.

Vorteile:

  • - hervorragendes Lichtspektrum
    - sehr grosse Reichweite

Nachteile:

  • - hohe Anschaffungs- und Betriebskosten
    - grosse Wärmeentwicklung
    - Anschaffung einer speziellen Fassung inkl. Vorschaltgerät notwendig



Nicht empfehlenswerte Lampen

Jegliche Art von Glühlampen, (Glühbirnen), also Lampen mit einem Glühdraht in einer, meist birnenförmigen, Glashülle, sind gänzlich ungeeignet.
Nur ein kleiner Teil der abgegebenen Strahlung ist Licht im sichtbaren Bereich. Die Hauptstrahlung hingegen befindet sich im IR-Bereich und wird als Wärmestrahlung abgegeben.
Mit dieser Art Lampen kann zwar vorzüglich geheizt werden, aber für den Wachstumsprozess spielen sie nur insoweit eine Rolle, als dass sie die Dunkelreaktion der Pflanze unterbrechen.

Häufig werden in Baumärkten sogenannte ‘Pflanzenleuchten’ angeboten.
Das sind relativ grosse Glühlampen mit violettem Glas.
Obwohl für die Pflanzenbeleuchtung angeboten werden, ist auch hier der Nutzen sehr gering.
Durch die hohe Wärmestrahlung ist es nicht möglich die Lampe so nah an die Pflanzen heranzubringen wie es nötig wäre um einen gewissen Effekt zu erzielen.

Glühbirnen verbrauchen ausserdem im Vergleich zu Sparlampen oder LSRs
viel Strom. Dies ist einerseits kostenintensiver und andererseits eine unnötige Energieverschwendung.



Kosten

Die Kosten um sich ein privates Beleuchtungssystem zuzulegen sind relativ niedrig. Für wenige Euro ist bereits eine Sparlampe zu erhalten, die einfach in eine passende Lampe gedreht wird. Solche Lampen finden sich eigentlich in jedem Haushalt.
Auch die Anschaffung von Leuchtstoffröhren ist sehr kostengünstig.
Die Kosten für den Strom betragen normalerweise nicht mehr als ein paar Euro pro Monat, meist weniger.



Einsatz in der Praxis

Wenn Lampen eingesetzt werden ist vor allem auf zwei Dinge zu achten.

1) Die Wärmeentwicklung
2) Der Abstand der Lampe zu den Pflanzen

1) Jede Lampe entwickelt Wärme. Die menschliche Hand ist nicht empfindlich genug um festzustellen ob entstehende Wärme für die Pflanzen gut (z.B. 28°) oder schädigend ist (z.B. 38°)
Daher ist es erforderlich ein Thermometer unter die Lampen zu zu hängen und zwar auf der Höhe der Pflanzenspitzen.
Pflanzen nehmen Temperaturen nicht mit den Blättern sondern mit dem Apikalmerestem, der Pflanzenspitze wahr.
Zu hohe Temperaturen in diesem Bereich führen zum Schließen der Stomata (der ‘Atmungsschlitze’) an der Unterseite der Blätter.
Es kommt zu Wachstumstillstand.

2) Die Entfernung der Lichtquelle zu den Pflanzen ist von grosser Bedeutung, da die Lichtintensität schnell abnimmt.
Und zwar im Quadrat zur Entfernung, doppelter Abstand ergibt 1/4, dreifacher 1/9...
Andererseits ist es häufig nicht möglich die Lampe ganz an die Pflanzen heranzubringen, da die entstehende Wärme Schäden hervorrufen würde.
Nur mit Hilfe eines Thermometers ist der ‘ideale’ Abstand zu bestimmen.

Eine Ausnahme sind hier LSRs, die im allg. praktisch keine Wärme (bzw. weniger als 30°) entwickeln und bis auf einen cm. über die Pflanzenspitzen gehängt werden können.



Beispiel für ein geeigentes Sytem inkl. Kostenrechnung

- Zwei LSRs, 120cm, 36 Watt
(1x ‘Cool White’ für den Blaulichtanteil und 1x ‘Warm White’ für den Rotanteil) oder eine Vollspektrum-LSR (deckt die wichtigstn Farbanteile ab)

- passende Fassungen

- Thermometer

- Zwei Miniventilatoren für den Luftaustausch.

Kosten:
(ungefähre Angaben)

Zwei LSRs 6.-
passende Fassungen 18.-
Thermometer 5.-
Miniventilatoren 7.-

= 36.-

Stromverbrauch:
(ungefähre Angaben)

2x 36 Watt = 72 Watt
Preis pro KiloWattStunde: 0,20.- (meist nur 15 cent)

72/1000 x 0,20 = 0,014,- Euro pro Stunde Betriebsdauer

--> bei täglich 14 Stunden Betriebsdauer: 0,20.- Euro/Tag



MfG HiTek
 
Der Link auf das Word Dokument geht nicht!
:cry:
 
HiTek scheint hier auch nicht mehr aktiv zu sein. Vielleicht hat er die Datei aus seinem FTP-Verzeichnis gelöscht.

Aber: Da steht doch eh das selbe drin wie in dem Text des Postings. Warum fertigst du dir nicht einfach per Copy&Paste eine eigene Worddatei an?
 
Klar - hab' ich ja auch gemacht!

Wollte halt nur den Hinweis geben das hier was nicht paßt........

Grüße
Milly
 
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