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Dutch Oven - mein Erstes mal

leverkusenER78

Militanter Veganer
5+ Jahre im GSV
Mein erstes Mal mit dem Dutch Oven.


Warum, wieso, weshalb? Ich hole mal ein wenig weiter aus, nicht weil mir so langweilig ist, sondern um möglichen anderen Interessierten meinen Werdegang vom „Standard Griller“ zum DO-Besitzer aufzuzeigen.

Was für mich vorher noch nach einem „seltsamen Grillgerät für Freaks“ aussah, hat sich nun als interessante Ergänzung zu dem bestehenden Holzkohlegrill entwickelt.

Am Anfang allen Übels stand ein Anfänger-Grillkurs. Alleine hier ist für die meisten Männer die Zumutbarkeitsgrenze bereits überschritten. Schon von unseren Urahnen, den Höhlenmenschen, wurde uns Männern die Fähigkeit des Feuermachens in die Wiege gelegt. Somit ist auch Grillen reine Männersache, das ist genetisch bedingt, das können wir und niemand kann uns da reinreden. Wozu also ein Grillkurs für Männer? Und dann noch für Männer die Anfänge am Grill sind? Kann es etwas Sinnloseres geben?“ Ja, kann es! Denn Grillen ist eben doch mehr als Würsten innerhalb von Sekunden in schwarze Kohlstangen zu verwandeln.

Zumindest erging es mir so. Am Anfang war der Edelstahl-Säulengrill vom Obi. Die investierten 30€ haben sich schon alleine deshalb gelohnt weil der WAF (Women Acceptace Factor) hier noch halbwegs gegeben ist, auch wenn die Damen grillen als total überflüssig eingestuft hatte. Bereits nach der ersten vergrillung von Supermarktwürstchen stellte sich ein Umdenken ein und bereits am folgenden Abend wurden von ihr die drei magischen Worte gesprochen: „Sollen wir grillen?“ So konnte ich lediglich dem Weibes-Wunsch nachkommen!
Dann dauert es nicht mehr lange und wir standen wieder beim Grillgerätefachgeschäft meines Vertrauens um den Schickling Premio Holzkohlegrill in Empfang zu nehmen.
Die Wahl fiel mit voller Absicht auf ein Holzkohlegrillgerät, nicht nur um dem Nachbarn mit seinem Weber-alles-was-geht-Gasgrillmonster eine lange Nase zu machen und einzuqualmen. Gut, es ist immer eine Glaubensfrage, Kohle oder Gas. Sicherlich hat Gas seine Vorzüge, die hat der Herd in der Küche aber auch. Für mich gehört Feuer, Glut und auch ein wenig „Aufwand“ einfach zum Grillvergnügen dazu, aber jedem das seine.
Dieser besagte Nachbar schwärmte von einem Grillkurs den er bei Santos absolviert hatte. Er ging sogar so weit und behauptete dass man als unerfahrener Griller zu 80% alles falsch macht. Eine unglaubliche Behauptung die er aber standhaft verteidigte.

So kam ich zu meinem ersten Grillkurs. Dort habe ich tatsächlich viele interessante Dinge gelernt und neben der immensen Erweiterung der Grillmöglichkeiten durch indirektes Grillen (die Grillhaube für den Premio war auf einmal ein Muss!) auch was von anderen eher ungewöhnlichen Grillgeräten gehört.

Von einem DO, DutchOven, DOPF, wie auch immer...habe ich auch in diesem Forum schon mal was gelesen. Dieses eher befremdliche Grillgerät wurde aus einem unerfindlichen Grund immer interessanter für mich.
Ich weiß nicht ob es daran lag das neben den neu gewonnenen Kenntnissen des indirekten Grillens die pure Neugier geweckt worden war, was es sonst noch alles an Zubereitungsmethoden mit Kohle/Feuer gibt, oder einfach nur daran das der Traum vom Smoker von der Frau niemals abgesegnet wird.
Egal, jedenfalls erwischte ich mich immer öfters dabei das ich Angebote und Informationen zu Dutch Oven im Intenet suchte und schon im Herbst des Vorjahres der Entschluss gefasst wurde das so ein Ding her muss.

Da kam mir das 9 Jährige Bestehen von GrillGoods gerade recht.
Nicht nur um sich größen- und gewichtstechnisch einen Dutch Oven mal in Natura anzusehen sondern um auch gleich die 10% Rabatt Aktion auszunutzen.

Die Wahl fiel auf einen 10“ Camp Chef Deluxe DO, alternativ wäre auch ein 12“ in Frage gekommen. Allerdings reicht meines Erachtens für zwei Personen die hin und wieder ein paar Gäste verköstigen der 10 Zoll, doch dazu später mehr.
Die CampChef DO sind (wie auch Lodge oder Petromax) bekanntlich schon eingebrannt. Also mal kurz mit klarem Wasser ausgespült, abgetrocknet, etwas Sonnenblumenöl verteilt um das neue Grillgerät bereit für den ersten Einsatz zu machen.

Rezepte für den DO findet man genügend im Internet, eine recht umfangreiche Auswahl auch hier im Portal. Dennoch wollte ich ein bis zwei Rezeptbücher anschaffen.
Im Grillgerätefachgeschäft konnte ich schon mal in dem Buch „Dutch Oven: Kochen über offenem Feuer“ von Carsten Bothe, blättern und dies hinterließ einen ersten positiven Eindruck.
Eine andere Internetseite empfiehlt die „Dutch Oven Fibel XXL“von Anke Schultz und Manuel Schultz, somit war auch dieses Buch schnell gesetzt.
Aufgrund der positiven Rezensionen kam auch noch das „Fire & Food Bookazine No. 02 Black Pots“ aus dem Heel Verlag ungeplant in den Einkaufswagen.
Grundsätzlich muss ich sagen gibt es einige Standartgerichte die sowohl in der Dutch Oven Fibel als auch im Dutch Oven: Kochen über offenem Feuer vertreten sind.
Letzteres ist ein solides Standartwerk wie man es so kennt. Negativ bewertet wird oft dass Fertigprodukte (z.B. von Maggi) zum Einsatz kommen.
Die Dutch Oven Fibel XXL schockt erstmal durch ihre Schlichtheit. Sehr wenige Bilder, alle schwarz/weiß, Text-Layout wie von einem Grundschulklässler...diesem Buch würde definitiv eine optische Überarbeitung gut tun, ohne jetzt auf die Qualität der Rezepte rückschließen zu wollen.
Ganz anders ist da das „Black Pots“. Es ist etwas größer als ein DinA4 Format und mit 118 Seiten eher dünn. Dafür sind formatfüllenden Bildern seitenweise zu finden, sodass der Text eher zur Nebensache wird.

Natürlich finden sich in jedem Buch mindestens ein Chili oder „Cowboy-Bohnen“ Rezept. So etwas schwebte uns für den ersten Einsatz des DO vor, damit es auch schön stilecht wird
Schlussendlich haben wir uns für ein Rezept aus dem Black Pots Buch entschieden, obwohl ich erst etwas von der Aufmachung erschlagen war muss ich sagen, es war alles doch recht praktikabel beschrieben.
Jetzt war das Rezept allerdings für einen 12“DO ausgelegt. Dieser hätte ca. 7 Liter Fassungsvermögen. Da wir uns für den 10“ entschieden hatten (5 Liter) und eben auch erstmal für zwei Personen probekochen wollten, habe ich alle Mengen der Zutaten halbiert. Das war für einen 10“ DO aber schon ziemlich am Limit würde ich sagen. Keine Ahnung wie die doppelte Menge in einen 12“ DO passen soll, aber scheinbar muss es gehen.

Die Vorbereitung an sich ist denkbar einfach: Während die Briketts im Anzündkamin auf Betriebstemperatur gebracht werden kann schon mal Paprika, Zwiebel und Knoblauch geschnitten werden. Weiterhin die Kidney-Bohnen und Mais abtropfen lassen, passierte Tomaten drauf, ein paar Gewürze, fertig.
Wegen der Anzahl der Briketts war ich etwas unsicher. Faustformel sagt DO-Größe mal zwei. Also 10“ mal zwei sind 20 Stück. Das Rezept sagt auch 20 Stück, aber für einen 12“DO und wir haben nur die Hälfte gemacht. Ich habe einfach mal auf 18 Briketts reduziert.
Diese zuerst alle unter den Topf und darin die Paprika, Zwiebeln und Knoblauch angebraten. Dann das Rinderhack dazu und gut anbraten. Mittlerweile wundern sich auch die Nachbarn was ich da treibe und werden neugierig.
Die Bohnen mit Tomatenzeugs dazu, aufkochen, umrühren, Deckel drauf. Nun kam die Kohlezange zum Einsatz, denn 11 der 18 Briketts mussten auf den Deckel, die restlichen 7 unter dem DO. Zwischenzeitlich die Nachbarn aufklären was da vor sich geht, denn die haben es nicht mehr ausgehalten
Nun ja, wenn im Rezept steht „gelegentlich umrühren“ bin ich ja schon der Verzweiflung nahe. Ich brauche klare Vorgaben. Was soll das heißen, gelegentlich? Nach 15 Minuten konnte ich mich dann nicht mehr zurück halten. Mit dem Deckelheber vorsichtig den Deckel angehoben und staunend die blubbernde Masse bewundert. Riecht schon mal gut, ein Mal kurz durchrühren, Deckel wieder vorsichtig aufsetzen, weitere 15 Minuten warten und wiederholen.
Nach einer Stunde war es dann soweit, Decke auf und probieren.
Ich muss vorab sagen das keine Chilis oder scharfe Soßen (Tabasco) in dem Rezept vorkommen, lediglich zum individuellen Nachschärfen soll Tabasco gereicht werden.

Dementsprechend war das Chili als solches auch nicht scharf aber dafür sehr lecker. Mit etwas Tabasco kam auch die nötige Schärfe.
Auch unseren Nachbarn, die natürlich auch probieren durften, hat es sehr gut geschmeckt.
Positiv angemerkt wurde z.B. auch der knackige Mais, obwohl alles über eine Stunde gekocht hatte.
Ich werde beim nächsten Mal etwas mehr Paprika und Chilis hinzufügen. Ansonsten waren alle super zufrieden und sehr überrascht.

Die Reinigung war auch recht easy, obwohl ich zuerst auch etwas Bedenken hatte weil ich gerne Spüli nehmen um den Abwasch zu erledingen, was bei einem DO natürlich absolut tabu ist. Wir haben das übrige Chili in einen anderen Topf umgefüllt, damit der DO nicht anfängt zu rosten. Dann warmes Wasser in den noch leicht warmen DO, mit dem Plastikrakel die Reste entfernt, alles gut abgetrocknet, leicht eingeölt und bis zum nächsten Einsatz gut verstaut...ich freue mich schon!

Übrigens, die Frau möchte schon wieder was im DO zubereiten, was habe ich da nur angerichtet


Fazit: Ein super Grillgerät das ich wirklich nicht mehr missen möchte. Egal ob unterwegs oder im heimischen Garten, das Zubereiten von Speisen im DO ist wirklich eine interessante Erfahrung und es schmeckt wirklich sehr gut...wie uns auch unabhängige Tester (aka Nachbarn) nach der ersten Probe bescheinigen konnten
 
Ne nette Geschichte, aber :bilder:

Ohne Bilder is immer irgendwie blöde.

Und äh, wieviel hast Du bekommen dafür, GrillGoods xxxx mal im Bericht zu erwähnen? :teeth:
Naja, zumindest kenne ich nun einen mir vorher unbekannten Grilladen mehr (zumindest dem Namen nach)
 
:bilder:kann mich nicht überwinden soviel Text zu lesen...
 
Genau so ist es. Und niemand kann einem erklären wie es vorher ohne den schwarzen Pott gegangen ist.
 
tl;dnr

:bilder:
 
seltsames Grillgerät für Freaks

Stimmt ja auch!!!
Und wir sind auch noch stolz darauf.

Manny
 
oh sorry, Bilder habe ich total vergessen

Medium 33926 anzeigen
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Leider beteiligt sich die (zu?) häufig genannte Firma nicht an meinen Grillgeräten, ist aber der Lieferant und ich mag den Laden!
Allerdings meine ich gesehen zu haben das Santos hier Sponsor ist und daher habe ich die Anzahl der GrillGoods mal verringert.
Ist jetzt pari mit Santos ;-)
 
Es war ja wieder Wochenende, schönes Wetter noch dazu. Also musst der Dopf auch mal wieder raus.

Dieses mal Hühnerbrust, das Rezept stammt aus dem Buch „Dutch Oven: Kochen über offenem Feuer“.-

Das Rezept war einfach umzusetzen. Gut, ich hatte mich erst etwas dämlich angestellt, weil die Hühnerbrust im Deckel angebraten wird während parallel im Topf die Zwiebeln und Pilze angebraten werden. Dazu habe ich den Deckel auf den Premio-Holzkohlegrill gelegt, leider aber erst zu spät bemerkt das er wegen dem Griff nicht gerade aufliegt. Das lässt sich leicht lösen indem man einfach ein paar Grillroststäbe entfernt (beim Schickling geht das ja), aber eben nicht so einfach wenn das Ding schon heiss ist.

Glücklicherweise gehören zur DO Grundausstattung auch Hitzefeste Handschuhe. So ließ sich das Problem doch noch recht gut lösen.

Zum Anbraten kommen nur wenige Kohlen (6Stück) unter den Topf, für die Oberhitze im finalen Schritt dann einige mehr (18). Dazu habe ich 10 Minute bevor es soweit war im Anzündkamin die entsprechende Anzahl aufgeheizt, So war alles Just in Time.

Geschmacklich wieder echt super!

Auch dieses mal hatte ich wieder nur die Hälfte der angegebenen Menge zubereitet. Das war schon eher knapp, für zwei Personen und Probierteller für die Nachbarn. Beim nächsten mal nehme ich die im Rezeot angegebenen Mengen!


Die Reinigung des Topf war wieder recht easy, nicht ganz so leicht war es den Deckel wieder sauber zu bekommen. Da musste etwas „Stahlwolle“ her.


Und so sah es aus:

Medium 33972 anzeigenMedium 33973 anzeigen
 
Süchtig!
Gestern war das Chilli aus unserem Dopf bei Nachbars Geburtstag der Renner. Die Nachbarn wie auch Schwiegersohn werden wohl auch bald zum Dutch Oven Nutzerkreis gehören.
Ich musste aufrüsten: Camp chef deluxe 14" ...Wenn mal mehr Gäste kommen!
 
Ja ja..
Mein erstes Mal ist auch schon ein paar Jahre her...:)
 
Die Dutch Oven Fibel XXL schockt erstmal durch ihre Schlichtheit. Sehr wenige Bilder, alle schwarz/weiß, Text-Layout wie von einem Grundschulklässler...diesem Buch würde definitiv eine optische Überarbeitung gut tun, ohne jetzt auf die Qualität der Rezepte rückschließen zu wollen.

Hallo leverkusenER78
Auch deine konstruktive Kritik haben meine Frau und ich uns zu Herzen genommen und die Dutch Oven Fibel XXL neu aufgehübscht. Schau doch einfach mal hier vorbei. Der Thread spricht Bände.

http://www.grillsportverein.de/forum/threads/spaetzuender-goes-dutch-oven-fibel.262869/

Und bitte probiere die Rezepte aus. Sie sind lecker. Versprochen :cop:
 
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