Backofenanfänger
Hobbybäcker
Hallo,
ich habe mir 2020 einen " indirekt befeuerten " Holzbackofen gebaut. Die Anführungsstriche bedeuten nur daß es ein Ofen mit getrenntem Feuer- und Backraum ist durch den das Feuer von unten nach oben durchbrennt.
Die Grundfläche ist 75 x 90 , der Feuerraum ist 25 cm und der Backraum 45 cm hoch
Leider bin ich erst auf diese Foren hier gestoßen nachdem ich meinen momentanen Bauzustand fast erreicht hatte.
Daher habe ich auch etliche Baufehler gemacht die ich auf Grund meines jetzigen Wissens aus diesen Foren wahrscheinlich nichtmehr machen würde.
Also, wer Interesse an dieser Ofen-Bauform hat kann sich ja mal meine Bilder anschauen, analysieren und Hinweise geben wo ich noch Fehler gemacht habe.
Aber eins steht fest : Der Ofen funktioniert trotz meiner Baufehler !
Einiges habe ich schon gefunden und auf einigen Bildern markiert :
Bild 1
Einziger sichtbarer Mangel von außen ist ein Riß in der Vorderfront der im kalten Zustand ca 2 mm und im aufgeheizten Zustand ca 4-5 mm ist. Genaue Ursache habe ich noch nicht analysiert, zu selten aufgeheizt.
Vermutung ist daß ich den Backofen nicht vom Klinker getrennt habe. Statt die Anschlüsse mit Ofenschnur zu verstopfen habe ich alle Schlitze zwischen Ofen und Klinker mit Mörtel verfüllt.
Bevor ich den Riß schließe möchte ich erst ermitteln woher der Druck auf die Außenverkleidung kommt.
Bild 2
Die Türen sind fest im Backofen verschraubt und dehnen sich aus wenn eingeheizt wird. Möglichkeit für die Rißbildung in der Vorderfront.
Bild 3
Ascheloch zu groß gebaut, hinterher wieder zur hälfte zubetoniert.
Bild 4
Stahlgußträger für den Backboden nicht in Ofenschur gefaßt sondern fest eingebaut ohne Ausdehnungsmöglichkeit. Durch Feuer dehnen sie sich aus und üben Druck nach außen aus ( eventuell auch Ursache für den Riß in der Vorderfront )
Bild 5
Den Backboden leider auch nicht schwimmend verlegt sondern fest verlegt. Die erste Platte ist dadurch gerissen, wird aber durch den Träger abgefangen.
Falls notwendig werde ich die gerissene Platte durch 2 halbe Platten austauschen. Für diesen Fall hatte ich den Stahlgußträger zur Sicherheit eingeplant.
Wenn noch weitere grobe Schnitzer auf den restlichen Bildern zu sehen sind einfach kommentieren.
Falls ich dann Änderungsmöglichkeiten finde werde ich nach Umsetzmöglichkeiten schauen.
Jetzt eine kurze Baubeschreibung meines Ofens :
Die Fundamentplatte hat zusätzlich an den Ecken noch 80 cm tiefe Pfahlfundamente mit 25 cm Durchmesser.
Der Sockel besteht aus Betonsteinen für eine Gartenmauer.
In der Betonplatte für den Backofen habe ich alte Hohldiehlen verbaut. Ob das wirklich eine gut Idee war wird sich noch zeigen.
Leider ist die Platte größer geworden als notwendig da die Klinker für die Außenverkleidung kleiner als normale Klinker sind und sich daraus ein Überstand der Betonplatte von 6 cm ergab.
Wird aber noch mit einer Solbank von 12 cm verkleidet und dann als zusätzliche Ablage benutzt.
Als Isolierung zwischen Betonplatte und Ofenboden und zum Aufmauern des Ofens habe ich 4 cm Schaumglasplatten fest verlegt. Die Klinker sind direkt auf der Betonplatte gemauert.
Der Spalt zwischen Ofen und Außenhaut beträgt 10 cm. Die Ofenisolierung besteht zur Zeit aus 4 cm aufgeklebte Schaumglasplatten.
Den Restspalt habe ich mit trockenem Lehm-/Stroh-Gemisch verfüllt.
Ob die Entscheidung richtig war muß ich noch überprüfen, eventuell wird durch die Lehmschüttung ein Druck auf die Außenwände aufgebaut der auch zur Spaltbildung in der Vorderfront beiträgt.
Die Stahl-Guß-Träger habe ich zur Sicherheit mit eingebaut falls die Backbodenplatten nicht tragfähig genug sind.
Der Tunnel ist nicht optimal, aber sonst hätte ich meine schon gekaufte Tür nicht einbauen können oder der Ofen wäre zu hoch geworden.
Das Gewölbe habe ich von beiden Seiten nach oben gemauert und im vorderen Teil den Rauchgaszug ausgespart.
Die Innenseite des Gewölbes habe ich noch zusätzlich mit Schamottestreifen verkleidet. Fand ich gut.
Die Rückwand des Gewölbes habe ich mit 1/4 Steinen ausgemauert. anschließend noch alles verputzt und fertig.
Erst die Feuerraumtür eingebaut dann die Backraumtür eingepaßt.
Anschließend habe ich den Ofen mit 4 cm Schaumglasstreifen an allen Seiten isoliert.
Leider habe ich die Außenhülle nicht vom Ofen getrennt.
Zwischendurch mußte ich meine 20,- € Party-Zelt-Notüberdachung gegen was " Größeres " tauschen da der Platz nach oben nichtmehr gereicht hat. 20 cm mehr währen noch besser gewesen .
Dann ging es langsam mit der Fassade weiter.
Der nach hinten führende Fuchs ( incl Reinigungsöffnung ) und der Schornstein wurden zum Schluß gebaut.
Zum Absperren des Kamins zum Schornstein habe ich mir eine Klappe aus 5 mm Stahlblech gebaut und diese in den Rauchgasabzug eingepasst.
Danach habe ich den Fuchs auf dem Gewölbe gemauert. Am Ende des Fuchses liegt gegenüber dem Schonsteinanschlusses eine Reinigungsöffnung.
Der Schornstein ist ein doppelwandiger Edelstahlschornstein DN 180 . Dieser steht neben dem Ofen auf einem Sockel und ist an der Dachdurchführung mit einer Bleischürze eingefasst.
Die Höhe des Schornstein beträgt 2 Meter ab Oberkante Fuchs. Ich hatte erst mit 1 m ausprobiert, aber ich hatte das Gefühl daß der Zug nicht ausreichend für die Länge des Fuchses ist.
Mein erstes größeres Feuer.
Seitdem habe ich 5 mal den Ofen angefeuert und versuche die " optimalen " Ofentemperaturen und den besten Holzverbrauch zu ermitteln. Mir fehlen leider ( Dank Corona ) die Abnehmer für das Backgut.
Am besten sind mir bis jetzt die Braten ( Ente, Gans und Krustenbraten ) und Kuchen gelungen. Die Braten stelle ich über Nacht in die Röhre und am Morgen sind die lecker.
Brot klappt noch nicht so richtig, ich habe aber immer noch Probleme mit der Unterhitze da ich immer versucht habe den Ofen frei zu brennen.
Die nächsten Versuche sind schon geplant.
Also wer Fragen hat oder Kommentare zu meinem Ofen hat ist hier richtig.
Mit freundlichem Gruß an alle Backofenfreunde
Jörg
ich habe mir 2020 einen " indirekt befeuerten " Holzbackofen gebaut. Die Anführungsstriche bedeuten nur daß es ein Ofen mit getrenntem Feuer- und Backraum ist durch den das Feuer von unten nach oben durchbrennt.
Die Grundfläche ist 75 x 90 , der Feuerraum ist 25 cm und der Backraum 45 cm hoch
Leider bin ich erst auf diese Foren hier gestoßen nachdem ich meinen momentanen Bauzustand fast erreicht hatte.
Daher habe ich auch etliche Baufehler gemacht die ich auf Grund meines jetzigen Wissens aus diesen Foren wahrscheinlich nichtmehr machen würde.
Also, wer Interesse an dieser Ofen-Bauform hat kann sich ja mal meine Bilder anschauen, analysieren und Hinweise geben wo ich noch Fehler gemacht habe.
Aber eins steht fest : Der Ofen funktioniert trotz meiner Baufehler !
Einiges habe ich schon gefunden und auf einigen Bildern markiert :
Bild 1
Einziger sichtbarer Mangel von außen ist ein Riß in der Vorderfront der im kalten Zustand ca 2 mm und im aufgeheizten Zustand ca 4-5 mm ist. Genaue Ursache habe ich noch nicht analysiert, zu selten aufgeheizt.
Vermutung ist daß ich den Backofen nicht vom Klinker getrennt habe. Statt die Anschlüsse mit Ofenschnur zu verstopfen habe ich alle Schlitze zwischen Ofen und Klinker mit Mörtel verfüllt.
Bevor ich den Riß schließe möchte ich erst ermitteln woher der Druck auf die Außenverkleidung kommt.
Bild 2
Die Türen sind fest im Backofen verschraubt und dehnen sich aus wenn eingeheizt wird. Möglichkeit für die Rißbildung in der Vorderfront.
Bild 3
Ascheloch zu groß gebaut, hinterher wieder zur hälfte zubetoniert.
Bild 4
Stahlgußträger für den Backboden nicht in Ofenschur gefaßt sondern fest eingebaut ohne Ausdehnungsmöglichkeit. Durch Feuer dehnen sie sich aus und üben Druck nach außen aus ( eventuell auch Ursache für den Riß in der Vorderfront )
Bild 5
Den Backboden leider auch nicht schwimmend verlegt sondern fest verlegt. Die erste Platte ist dadurch gerissen, wird aber durch den Träger abgefangen.
Falls notwendig werde ich die gerissene Platte durch 2 halbe Platten austauschen. Für diesen Fall hatte ich den Stahlgußträger zur Sicherheit eingeplant.
Wenn noch weitere grobe Schnitzer auf den restlichen Bildern zu sehen sind einfach kommentieren.
Falls ich dann Änderungsmöglichkeiten finde werde ich nach Umsetzmöglichkeiten schauen.
Jetzt eine kurze Baubeschreibung meines Ofens :
Die Fundamentplatte hat zusätzlich an den Ecken noch 80 cm tiefe Pfahlfundamente mit 25 cm Durchmesser.
Der Sockel besteht aus Betonsteinen für eine Gartenmauer.
In der Betonplatte für den Backofen habe ich alte Hohldiehlen verbaut. Ob das wirklich eine gut Idee war wird sich noch zeigen.
Leider ist die Platte größer geworden als notwendig da die Klinker für die Außenverkleidung kleiner als normale Klinker sind und sich daraus ein Überstand der Betonplatte von 6 cm ergab.
Wird aber noch mit einer Solbank von 12 cm verkleidet und dann als zusätzliche Ablage benutzt.
Als Isolierung zwischen Betonplatte und Ofenboden und zum Aufmauern des Ofens habe ich 4 cm Schaumglasplatten fest verlegt. Die Klinker sind direkt auf der Betonplatte gemauert.
Der Spalt zwischen Ofen und Außenhaut beträgt 10 cm. Die Ofenisolierung besteht zur Zeit aus 4 cm aufgeklebte Schaumglasplatten.
Den Restspalt habe ich mit trockenem Lehm-/Stroh-Gemisch verfüllt.
Ob die Entscheidung richtig war muß ich noch überprüfen, eventuell wird durch die Lehmschüttung ein Druck auf die Außenwände aufgebaut der auch zur Spaltbildung in der Vorderfront beiträgt.
Die Stahl-Guß-Träger habe ich zur Sicherheit mit eingebaut falls die Backbodenplatten nicht tragfähig genug sind.
Der Tunnel ist nicht optimal, aber sonst hätte ich meine schon gekaufte Tür nicht einbauen können oder der Ofen wäre zu hoch geworden.
Das Gewölbe habe ich von beiden Seiten nach oben gemauert und im vorderen Teil den Rauchgaszug ausgespart.
Die Innenseite des Gewölbes habe ich noch zusätzlich mit Schamottestreifen verkleidet. Fand ich gut.
Die Rückwand des Gewölbes habe ich mit 1/4 Steinen ausgemauert. anschließend noch alles verputzt und fertig.
Erst die Feuerraumtür eingebaut dann die Backraumtür eingepaßt.
Anschließend habe ich den Ofen mit 4 cm Schaumglasstreifen an allen Seiten isoliert.
Leider habe ich die Außenhülle nicht vom Ofen getrennt.
Zwischendurch mußte ich meine 20,- € Party-Zelt-Notüberdachung gegen was " Größeres " tauschen da der Platz nach oben nichtmehr gereicht hat. 20 cm mehr währen noch besser gewesen .
Dann ging es langsam mit der Fassade weiter.
Der nach hinten führende Fuchs ( incl Reinigungsöffnung ) und der Schornstein wurden zum Schluß gebaut.
Zum Absperren des Kamins zum Schornstein habe ich mir eine Klappe aus 5 mm Stahlblech gebaut und diese in den Rauchgasabzug eingepasst.
Danach habe ich den Fuchs auf dem Gewölbe gemauert. Am Ende des Fuchses liegt gegenüber dem Schonsteinanschlusses eine Reinigungsöffnung.
Der Schornstein ist ein doppelwandiger Edelstahlschornstein DN 180 . Dieser steht neben dem Ofen auf einem Sockel und ist an der Dachdurchführung mit einer Bleischürze eingefasst.
Die Höhe des Schornstein beträgt 2 Meter ab Oberkante Fuchs. Ich hatte erst mit 1 m ausprobiert, aber ich hatte das Gefühl daß der Zug nicht ausreichend für die Länge des Fuchses ist.
Mein erstes größeres Feuer.
Seitdem habe ich 5 mal den Ofen angefeuert und versuche die " optimalen " Ofentemperaturen und den besten Holzverbrauch zu ermitteln. Mir fehlen leider ( Dank Corona ) die Abnehmer für das Backgut.
Am besten sind mir bis jetzt die Braten ( Ente, Gans und Krustenbraten ) und Kuchen gelungen. Die Braten stelle ich über Nacht in die Röhre und am Morgen sind die lecker.
Brot klappt noch nicht so richtig, ich habe aber immer noch Probleme mit der Unterhitze da ich immer versucht habe den Ofen frei zu brennen.
Die nächsten Versuche sind schon geplant.
Also wer Fragen hat oder Kommentare zu meinem Ofen hat ist hier richtig.
Mit freundlichem Gruß an alle Backofenfreunde
Jörg