Grillsportler_83
Militanter Veganer
Hallo liebe Grillsportler,
nachdem ich vor der Entscheidung stand, ob und welchen Gasgrill ich mir zulege und bereits so viele hilfreiche Tipps und Tricks schon aus diesem Forum gezogen habe, hab ich mir gedacht, geb ich auch mal was zurück und berichte von meinen Erfahrungen mit unserem neuen Grill:
Wir haben uns ja von Enders den Monroe Pro 3 SIK Turbo (Modelljahr 2020) zugelegt:
Im Vergleich zum Vorgänger kommt das Gerät nicht mehr in zwei Kartons, sondern nur noch in einem Karton an. Der Aufbau des Gerätes ist unspektakulär einfach und lässt sich alleine mühelos – bis auf das Aufsetzen der Grilleinheit auf das Untergestell – bewältige.
Ich gehöre nun auch zu den Wechselkandidaten die von Kohle weggegangen sind und auf Gas umgestiegen sind. Es sollte ein Grill werden, der so um die 600 € liegt, dreiflammig ist, für den Preis wertig verarbeitet ist, ordentlich Bums an Temperatur hat und möglichst viele Features für´s Geld bietet.
In diesem Gerät wurden für mich diese Kriterien erfüllt.
Die Features im Überblick:
Auch gibt´s noch eine Ablage dabei, um das Fleisch in einer Warmhaltezone warm zu halten. Nutze ich aber eher weniger.
Insgesamt wurde der Grill im Vergleich zum Vorgänger optisch deutlich aufgewertet. Finde der sieht einfach formschöner aus. Zudem ist das Sichtfenster nicht mehr in „Bullaugenform“ sondern nun als „Panoramafenster“ angelegt. Die Edelstahltüren sind innen mit Blecht vernietet, so dass die Türen auch entsprechend stabil sind. Die Front zieht aber Fingerabdrücke und Kratzer an, wie ein Magnet…
Im Vergleich zum Vorgänger sind alle vier Räder des Grills nun „Drehstuhlpiloten-Rollen“. Der Vorgänger hatte vorne zwei starre größere Räder mit dem ein problemloses Schieben über unebenen Untergrund möglich war. Das war dann auch die erste Optimierungsmaßnahme bei mir. Habe dann entsprechend Aufnahmen mit Höhenunterschied aus Edelstahl geschweißt um die Größe der Räder auszugleichen. Sieht dann so aus:
Wer das Ding z. B. über Rasen oder unebene Flächen ziehen / schieben muss, sollte darüber nachdenken das zu adaptieren. Lohnt sich dann auf alle Fälle. Zudem bietet die Erhöhung dann den Vorteil, dass die Gasflasche ein bisschen mehr Bodenfreiheit hat, so dass ein Aufsetzen quasi nicht mehr möglich ist.
Schön sind auch die Seitenablagen links und rechts (sofern man den Kocher gerade nicht nutzt). Aufgefallen ist dabei, dass die Seitenteile nicht wirklich gerade sind. (erster echter Minuspunkt)
Hinten am Grill hat der Grill ein ziemlich großes „Scheunentor“. Da geht ordentlich Hitze verloren. – Dazu später mehr.
Das emaillierte gusseiserne Rost „Switch-Grid“ ist ordentlich verarbeitet und nach dem einbrennen des Grills wurde das Rost auch noch ein paar Mal mit Öl eingebrannt, um dann auch ne ordentliche Patina zu haben. – Auch wenn viele sagen, dass es beim emaillierten Rost nicht nötig sei, ich bin der Meinung das lohnt sich.
Das Schätzeisen (Grillthermometer im Deckel) kann bis 400 Grad anzeigen. – Und das ist echt nicht gelogen. Der Kessel hat echt Dampf! Das dauert keine 20 Minuten (Außentemperatur um die 20 Grad – wenig Wind) dann sind´s oben über 400 Grad(!).
Mit einem Infrarot-Thermometer (das Gerät kann ebenfalls bis 400 Grad messen) hab ich dann auch mal die Temperatur am Rost gemessen. – Wenig überraschender Weise zeigte das Gerät auch einfach nur „HI“ an, also ebenfalls über 400 Grad am Rost.
Den Toastbrottest habe ich dann auch mal bei Vollast gemacht. Sah dann so aus:
Ich habe das Brot von links nach Rechts aufgelegt. Als ich rechts angekommen war, war der Toast in der Mitte schon schwarz. Hier kann man dann die Hitzeverteilung am Grill erkennen.
Wenn man den Grill nicht bei Volllast betreibt, sondern im gesunden Mittelfeld, dann ist die Hitzeverteilung auch besser. Mit dem Thermometer konnte ich dann nur geringe Hitzeunterschiede am Rost erkennen.
Das erste Grillen mit dem Gerät war sehr ordentlich. Am Anfang muss man sich echt umgewöhnen, wenn man vom Kohlegrill kommt. Man denkt echt man ist ein Anfänger, wenn einem die Würstchen anbrennen… Apropos anbrennen: Sehr positiv aufgefallen ist, dass Fettbrand bei dem Grill kein Thema ist. Bauch- und anderes fettiges Fleisch hatte ich drauf, da passiert mal gar nüscht.
Aber nach kurzer Eingewöhnungszeit gelingen einem auch so banale Würstchen phänomenal gut. – Memo an mich selbst: Lese ich eigentlich, was ich da schreibe!?
Dann mal ein schönes Stück Rinderhüfte auf die Turbozone gelegt und scharf angegrillt, danach indirekt weiterziehen lassen. Das Gerät wurde perfekt:
Nun noch mal zum Scheunentor:
Anscheinend wurde das (natürlich) absichtlich so konstruiert. Denn wenn man die zwei Brenner links und rechts auf kleinster Stufe laufen lässt, dann erreicht man knapp 120 Grad in Höhe des Gargutes. Also perfekt für einen Longjob wie Pulled Pork z. B.
Habe mal das Scheunentor mal mit Alufolie geschlossen und auf kleinster Stufe laufen lassen. Nach über 150 Grad nach ca. 20 Minuten habe ich dann abgebrochen.
Mittlerweile lasse ich die Folie für normales Grillen drin, denn damit lässt sich ordentlich Gas und damit Energie sparen. Wer jetzt nach „Erlöschung der Betriebserlaubnis“ usw. schreit, dem sei gesagt, dass der Grill dann a) nicht unter Vollast läuft und b) das bei anderen Herstellern völlig normal ist, dass es hinten „dicht“ ist.
Die Folie ist dann im inneren mit Ferritkernmagneten befestigt, so dass man sie einfach wieder abnehmen kann.
Hier noch mal von innen:
Ein Punkt noch zum Thema (Voll)Last:
Da ist leider negativ aufgefallen, dass eine Einstellung von „Halbgas“ zur Folge hat, dass der Grill mit Vollgas läuft. Ziemlich unschön.
Wenn man weiß, wie man den Grill (mit Gefühl) regeln kann (Dafür ist das Panoramasichtfenster bspw. sehr gut nutzbar), dann ist das auch nicht wirklich ein Problem, für mich aber ein ganz klarer qualitativer Mangel. – Diesen Umstand gibt´s wohl auch bei der Kansas-Serie. Da wurde das von anderen Besitzern auch schon bemängelt.
Nach einigen Grilleinsätzen mit Windböen ist zu dem aufgefallen, dass es schnell passieren kann, dass der Wind einen oder mehrere Brenner ausbläst. ÄUßERST Unschön!
Da werde ich noch mal gucken müssen, woran es liegt / mit dem Hersteller ggfs. Kontakt aufnehmen. Irgendwie passiert mir das zu schnell. Kollegen, die einen Weber haben, hatten angeblich nicht solche Probleme…
Fazit:
Insgesamt bekommt man ziemlich viele Features für einen verhältnismäßig geringen Preis geboten. Der Grill ist wahrlich nicht perfekt, aber wenn man weiß, wie man mit den Unzulänglichkeiten umgehen muss, hat man ein Teil mit dem man viel Grillfreude haben kann.
nachdem ich vor der Entscheidung stand, ob und welchen Gasgrill ich mir zulege und bereits so viele hilfreiche Tipps und Tricks schon aus diesem Forum gezogen habe, hab ich mir gedacht, geb ich auch mal was zurück und berichte von meinen Erfahrungen mit unserem neuen Grill:
Wir haben uns ja von Enders den Monroe Pro 3 SIK Turbo (Modelljahr 2020) zugelegt:
Im Vergleich zum Vorgänger kommt das Gerät nicht mehr in zwei Kartons, sondern nur noch in einem Karton an. Der Aufbau des Gerätes ist unspektakulär einfach und lässt sich alleine mühelos – bis auf das Aufsetzen der Grilleinheit auf das Untergestell – bewältige.
Ich gehöre nun auch zu den Wechselkandidaten die von Kohle weggegangen sind und auf Gas umgestiegen sind. Es sollte ein Grill werden, der so um die 600 € liegt, dreiflammig ist, für den Preis wertig verarbeitet ist, ordentlich Bums an Temperatur hat und möglichst viele Features für´s Geld bietet.
In diesem Gerät wurden für mich diese Kriterien erfüllt.
Die Features im Überblick:
- Sichtfenster (S) – hatte ich zunächst für Spielerei gehalten
- Infrarotbrenner (I) – Schön, für Spießbraten
- Seitenkocher (K) – Kochzone für einen Topf oder Pfanne
- Turbo-Zone – für scharfes angrillen.
Auch gibt´s noch eine Ablage dabei, um das Fleisch in einer Warmhaltezone warm zu halten. Nutze ich aber eher weniger.
Insgesamt wurde der Grill im Vergleich zum Vorgänger optisch deutlich aufgewertet. Finde der sieht einfach formschöner aus. Zudem ist das Sichtfenster nicht mehr in „Bullaugenform“ sondern nun als „Panoramafenster“ angelegt. Die Edelstahltüren sind innen mit Blecht vernietet, so dass die Türen auch entsprechend stabil sind. Die Front zieht aber Fingerabdrücke und Kratzer an, wie ein Magnet…
Im Vergleich zum Vorgänger sind alle vier Räder des Grills nun „Drehstuhlpiloten-Rollen“. Der Vorgänger hatte vorne zwei starre größere Räder mit dem ein problemloses Schieben über unebenen Untergrund möglich war. Das war dann auch die erste Optimierungsmaßnahme bei mir. Habe dann entsprechend Aufnahmen mit Höhenunterschied aus Edelstahl geschweißt um die Größe der Räder auszugleichen. Sieht dann so aus:
Wer das Ding z. B. über Rasen oder unebene Flächen ziehen / schieben muss, sollte darüber nachdenken das zu adaptieren. Lohnt sich dann auf alle Fälle. Zudem bietet die Erhöhung dann den Vorteil, dass die Gasflasche ein bisschen mehr Bodenfreiheit hat, so dass ein Aufsetzen quasi nicht mehr möglich ist.
Schön sind auch die Seitenablagen links und rechts (sofern man den Kocher gerade nicht nutzt). Aufgefallen ist dabei, dass die Seitenteile nicht wirklich gerade sind. (erster echter Minuspunkt)
Hinten am Grill hat der Grill ein ziemlich großes „Scheunentor“. Da geht ordentlich Hitze verloren. – Dazu später mehr.
Das emaillierte gusseiserne Rost „Switch-Grid“ ist ordentlich verarbeitet und nach dem einbrennen des Grills wurde das Rost auch noch ein paar Mal mit Öl eingebrannt, um dann auch ne ordentliche Patina zu haben. – Auch wenn viele sagen, dass es beim emaillierten Rost nicht nötig sei, ich bin der Meinung das lohnt sich.
Das Schätzeisen (Grillthermometer im Deckel) kann bis 400 Grad anzeigen. – Und das ist echt nicht gelogen. Der Kessel hat echt Dampf! Das dauert keine 20 Minuten (Außentemperatur um die 20 Grad – wenig Wind) dann sind´s oben über 400 Grad(!).
Mit einem Infrarot-Thermometer (das Gerät kann ebenfalls bis 400 Grad messen) hab ich dann auch mal die Temperatur am Rost gemessen. – Wenig überraschender Weise zeigte das Gerät auch einfach nur „HI“ an, also ebenfalls über 400 Grad am Rost.
Den Toastbrottest habe ich dann auch mal bei Vollast gemacht. Sah dann so aus:
Ich habe das Brot von links nach Rechts aufgelegt. Als ich rechts angekommen war, war der Toast in der Mitte schon schwarz. Hier kann man dann die Hitzeverteilung am Grill erkennen.
Wenn man den Grill nicht bei Volllast betreibt, sondern im gesunden Mittelfeld, dann ist die Hitzeverteilung auch besser. Mit dem Thermometer konnte ich dann nur geringe Hitzeunterschiede am Rost erkennen.
Das erste Grillen mit dem Gerät war sehr ordentlich. Am Anfang muss man sich echt umgewöhnen, wenn man vom Kohlegrill kommt. Man denkt echt man ist ein Anfänger, wenn einem die Würstchen anbrennen… Apropos anbrennen: Sehr positiv aufgefallen ist, dass Fettbrand bei dem Grill kein Thema ist. Bauch- und anderes fettiges Fleisch hatte ich drauf, da passiert mal gar nüscht.
Aber nach kurzer Eingewöhnungszeit gelingen einem auch so banale Würstchen phänomenal gut. – Memo an mich selbst: Lese ich eigentlich, was ich da schreibe!?
Dann mal ein schönes Stück Rinderhüfte auf die Turbozone gelegt und scharf angegrillt, danach indirekt weiterziehen lassen. Das Gerät wurde perfekt:
Nun noch mal zum Scheunentor:
Anscheinend wurde das (natürlich) absichtlich so konstruiert. Denn wenn man die zwei Brenner links und rechts auf kleinster Stufe laufen lässt, dann erreicht man knapp 120 Grad in Höhe des Gargutes. Also perfekt für einen Longjob wie Pulled Pork z. B.
Habe mal das Scheunentor mal mit Alufolie geschlossen und auf kleinster Stufe laufen lassen. Nach über 150 Grad nach ca. 20 Minuten habe ich dann abgebrochen.
Mittlerweile lasse ich die Folie für normales Grillen drin, denn damit lässt sich ordentlich Gas und damit Energie sparen. Wer jetzt nach „Erlöschung der Betriebserlaubnis“ usw. schreit, dem sei gesagt, dass der Grill dann a) nicht unter Vollast läuft und b) das bei anderen Herstellern völlig normal ist, dass es hinten „dicht“ ist.
Die Folie ist dann im inneren mit Ferritkernmagneten befestigt, so dass man sie einfach wieder abnehmen kann.
Hier noch mal von innen:
Ein Punkt noch zum Thema (Voll)Last:
Da ist leider negativ aufgefallen, dass eine Einstellung von „Halbgas“ zur Folge hat, dass der Grill mit Vollgas läuft. Ziemlich unschön.
Wenn man weiß, wie man den Grill (mit Gefühl) regeln kann (Dafür ist das Panoramasichtfenster bspw. sehr gut nutzbar), dann ist das auch nicht wirklich ein Problem, für mich aber ein ganz klarer qualitativer Mangel. – Diesen Umstand gibt´s wohl auch bei der Kansas-Serie. Da wurde das von anderen Besitzern auch schon bemängelt.
Nach einigen Grilleinsätzen mit Windböen ist zu dem aufgefallen, dass es schnell passieren kann, dass der Wind einen oder mehrere Brenner ausbläst. ÄUßERST Unschön!
Da werde ich noch mal gucken müssen, woran es liegt / mit dem Hersteller ggfs. Kontakt aufnehmen. Irgendwie passiert mir das zu schnell. Kollegen, die einen Weber haben, hatten angeblich nicht solche Probleme…
Fazit:
Insgesamt bekommt man ziemlich viele Features für einen verhältnismäßig geringen Preis geboten. Der Grill ist wahrlich nicht perfekt, aber wenn man weiß, wie man mit den Unzulänglichkeiten umgehen muss, hat man ein Teil mit dem man viel Grillfreude haben kann.