• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

Endlich kann ich mir 3x täglich mein Fleisch leisten - Aldi sei Dank

@XWolfix du sprichst vermutlich von Betrieben die größer als die sind, die wir hier so idR haben, mal abgesehen vom Verkaufspersonal. Und vermutlich auch nicht von Süddeutschland.


Ich bin einiges in Dtld. herumgekommen, und schere normalerweise nicht über einen Kamm, aber wenn ich das mal machen darf würde ich sagen, dass deine Beschreibung eher in den Norden und die Mitte passt, im Süden weniger zutrifft. Wie gesagt, schwarz weiß zu unterscheiden ist eigentlich falsch, aber das Grau ist im Süden aus meiner Sicht deutlich heller als im Norden...
Die meisten Erfahrungen die ich privat sammeln durfte stammen eher von kleinen Metzgereien.

Wie es qualitätstechnisch im Süden aussieht kann ich natürlich nicht beurteilen.
Lohntechnisch solls da unten aber auch bissl mau aussehen
Ich selbst hab mich vor 10 Jahren in Bayern beworben bei einigen Metzgern.
Die zahlen zwar ein bissl mehr als im Norden, allerdings hast du dort
die höheren Unterhaltskosten. Womit du am Ende in der gleichen Sackgasse bist.
Da hätte ich damals für ne moderate 3 Zimmer Wohnung soviel bezahlt wie hier für mein Haus.
Auch laut meiner Facebookgruppe sind die Löhne da wohl in dem Bereich den sie mir geboten haben.


Aber wünsche dir viel Erfolg und positive Effekte aus der Coronazeit. Die darf ja auch was positives bringen.

Mir selber gehts beruflich bestens, hab diesen privaten Metzgern den Rücken gekehrt.
Bin in den Einzelhandel und werd da vergleichsweise zugeschissen mit Geld und Leistungen.
Weils bei uns kaum noch Metzger gibt.

Mir gehts hier eher ums Prinzip wie man seid Jahren diesen Berufszweig so richtig gegen die Wand fährt.
Schuld sind da sicherlich nicht nur die großen Fleischfabriken, die stellen ja eh nur noch Osteuropäer ein.
Der Drops is eh gelutscht.
Auch der kleine Metzger von nebenan hat große Schuld an diesen Zuständen.
Bei uns in NDS ist es mittlerweile so das wohl alle Lehrlinge nach Hannover zur Berufsschule müssen, weil
die einzelnen Landkreise keine einzige Klasse mehr vollkriegen weils absolut niemand mehr machen will.
Die Lehrlinge die ich begleiten durfte wurden oft gnadenlos ausgebeutet, weil man dort noch die Ansicht von vor 50 Jahren hat.
Das Lehrlinge von morgens bis abends da sein müssen. Viele haben die Lehre dann abgebrochen.

Viele ehmalige Kollegen sind in die Metall oder Chemie industrie abgewandert weil sie dort als ungelernte Helfer weit mehr verdienen
als als gelernte Metzger.

Viele Private machen mittlerweile ja nicht nur wegen fehlender Perspektiven dicht, sondern
weil sie keine Leute mehr finden, sei es Gesellen oder Verkäuferinnen.

Ich hab als Junggeselle mal bei einem gearbeitet der mich zwingen wollte, in seine heruntergekommene freistehende
Wohnung über den Laden zu ziehen, damit ich 24 std am Tag für den Betrieb da bin. Damit ich nachts die Rauchwagen wechseln kann und Abends
den Laden noch betreuen sollte. War natürlich nicht lange dort und habs natürlich verneint.

Dann gabs noch einen der einem wirklich wenig bezahlt hat du hattest damals aber keine Wahl.
Mein theoretischer Std Lohn lag so bei etwas über 5 Euro.
Du standest 12 std am tag dort 6 Tage die Woche.
Der hat seinen Leuten immer Fallen gestellt, b.z.w. unlösbare Aufgaben gestellt. Von wegen reinige die Kutterschüssel
in weniger als 2 Runden sonst kostet mich das zuviel etc. Därme in den Eimern vertauscht und die Leute dann dafür angemacht.
Dadurch hat er versucht die eh schon geringen Löhne nochmals zu drücken. Dort war ich nicht mal 3 Wochen das war dort wirklich krank
Der Knabe steht heut allein in seiner Bude, der hat soviele Gesellen verschlissen das dort absolut niemand mehr arbeiten will.


Es sind sicher nicht alle Privaten Buden so, aber der größte Teil den ich kennenlernen durfte ist schon
hart an der Schmerzgrenze, auch was ich so von Berufskollegen höre ist nicht immer feierlich.

Aber dieser ganze Fachkräftemangel und fehlende Nachwuchs hat nunmal seinen Grund.

Fraglich wie sich das noch entwickeln wird.
 
Grob gesagt gibt es zwei Möglichkeiten. Der Verbraucher gibt dem fairen, ehrlichen Fachhandwerker die Chance (also Geld) dass er Bestand haben kann, oder eben nicht. Dann bleiben irgendwann nur noch die industriellen Verarbeiter und abgepackte Wurst und Fleisch in der SB.
Und die aussterbenden alten Metzger, die für Jäger und Landwirte zu Hause (letztlich illegale) Hausschlachtungen machen.
Gilt sinngemäß für die anderen Nahrungsmittelhandwerker auch, Bäcker zB.
 
Hallo,

das ganze sehe ich mal so,

der Akkordmetzger aus Osteuropa lebt vom Mindestlohn den er hier verdient und zum Großteil nach Hause schickt relativ gut, bzw. desen Familie. In den Heimatländern sind Löhne von 500 € brutto Monatlich Standart. Wie halt hier die Erntehelfer. Arbeiten hier 4-5 Monate, zahlen wegen dem geringen Lohn keine Steuern, und nehmen alles mit nach Hause. Davon leben die da ein ganzes Jahr, und das mal nicht so schlecht. Arbweite du mal als Spargelstecher mit Mindestlohn, danach in in einer andren Branche. Da lebst wie ein Bettler, wahrscheinlich unterhalb Harz 4 Niveau.

Wer hat die Schuld an dem ganzen?
Gute Frage.

mfg

Marcus
 
Das permanente Streben nach Wachstum
 
Schon lange nicht mehr. Ich stand, wie schon mal erzählt, im Stau neben einem Tiertransport mit Schweinen. Irgendwann liefen mir die Tränen herunter. Ich mag Fleisch, aber ich mag auch Respekt für Lebewesen. Ich habe danach niemals wieder Fleisch im Discounter gekauft. Nur noch regional. Meist bei: www.schweinemobil.de
 
Ich kann jeden Verstehen, der sich teureres Fleisch nicht leisten kann und auf billigeres Discounter Fleisch zurückgreifen muss. ABER ich sehe auch jeden in der Verantwortung dies nicht zu tun, wenn es die umstände zulassen. Es gibt Leute, die haben ein 2000 Euro Grill im Garten und kaufen dann 1,50 Fleisch bei Aldi. Das kann ich nicht verstehen. Ich sehe das ähnlich wie @E300TD Ich liebe Fleisch, aber der Respekt sollte nicht verloren gehen. Deswegen kauf ich auch nur noch Fleisch beim Metzger. Egal ob es das Rib Eye Steak oder die Salami für das Frühstück ist.
Mittlerweile haben viele Discounter die Stallhaltung in Form eines Ampelsystems auf der Verpackung. Ich denke das ist ein guter Anfang.
 
Wer produziert denn die Tiere die das "Discounterfleisch", das "Supermarktfleisch" und das "Metzgerfleisch" liefern?

Cheers
.
 
Hier wie in den vorhergehenden X Threads zum Thema, wurde alles bereits gesagt.
Nur halt nicht von jedem.

Das ist genau so unrichtig wie das meiste, daß hier und in anderen Threads geschrieben wurde.

Cheers
.
 
Das ganze wird keiner aufhalten. Egal wo ihr das Fleisch kauft. Es wird immer billiges Fleisch geben, solange die Bauern aufrüsten, mit Massentierhaltung. Noch vor Jahren hat der Staat Prämien gezahlt, wenn Kühe abverkauft wurden. Dann stieg der Bauer in Schweinezucht ein. Das ganze ist ein jährliches hin und her. Nur durch die große Masse verdient der Landwirt. Wo sind den die kleinen Milchviehhalter? Heute gibt es nur noch große Farmen. Wer hat das ganze gefördert, bzw. in diese Richtung gelenkt?
Ich wohne auf dem Land, bekomme da noch einiges mit. Ich kaufe hier bei meinem Metzger, der hat noch regionales Fleisch. Aber er hat noch relativ humane Preise. Allerdings hat der Metger nicht nur Filet und Steaks zu verkaufen. Da gibt es auch Bauch, Suppenfleisch und alles mögliche an Innereien. Auch das gehört bei einem Tier verwertet.

Aber dafür sind sich unsere Schreihälse zu schön dafür.

Und nicht jeder kann sich Biofleisch leisten. Mit Mindestlohn ist das leider nicht mehr drinn. Geld regiert die Welt.

Oder sollen in Zukunft nur noch die Eliten Fleisch essen können?

Auch wenn sich das eine bestimmte Partei wünschen würde.

mfg

Marcus
 
Zurück
Oben Unten