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[Erfahrungsaustausch / Anregungen / Anekdoten] Wie ich zum Wursten gekommen bin...

Utti

Der durstige Wurst-Sommer-Santa
5+ Jahre im GSV
Foto des Monats
★ GSV-Award ★
Wok-Star
Hallo an alle da draußen im GSV,

wie es der Threadtitel schon sagt, können hier alle die Lust und Laune haben, ihre Erfahrungen und Eindrücke zum Thema Wursten schildern.
  • Wie hat alles begonnen
  • Wie kam man dazu
  • Equipment
  • Zubehör
  • Fragen
  • Anekdoten und Geschichten
  • ... uvm
Vielleicht finden dadurch weitere Userinnen und User den Anstoß zur eigenen Wurstproduktion. Einfach sachlich und auf den Punkt gebracht, vielleicht auch witzig. Nur bitte immer nett und freundlich, denn es gibt keine blöden Fragen - es gibt nur blöde Antworten.
Ich mache mal den Anfang:
 
Wie ich mit dem Wursten angefangen habe:

Es war das Frühjahr 2016, wo mich Tont und Hape fragten, ob ich nicht mit Bratwurst machen wolle. Sie hätten da einen Metzger 2 Dörfer weiter, der macht super Bratwurst. Alles wird durch 3 geteilt – eine super Sache. Kurz Rücksprache mit meiner Frau gehalten: Ja klar, das ist bestimmt super. (Wahrscheinlich eine der größten Fehlentscheidungen in ihrem Leben :D)

Der Tag verlief dann so: Der Metzger hat mit seinem Bruder in der hofeigenen Schlachteküche die Wurst gemacht und wir haben oben mit einer Kiste Bier gewartet, dass alles fertig wird. Gut, ich hatte mir das anders vorgestellt, so mit richtig helfen und saubermachen. Aber gut, wir hatten ja Bier dabei. 😊 Die Tochter vom Metzger hat dann sogar noch alles ins Vakuum gezogen und wir haben uns anschließend abholen lassen. Später haben wir eine Probevergrillung gemacht und uns schön einen in die Figur geschüttet – die Bratwurst war ja auch super geworden. Geil, wir waren stolz. :D

Das Wurstkartell war geboren. Als die Bratwurst alle war, musste neue her. Nur er Metzger kam nicht aus dem Knick und hat uns immer wieder hängen gelassen. Zum Glück war ich schon einige Donnerstage im GSV unterwegs und hatte vom Unterforum „Räuchern und Wursten“ gelesen, ohne da aber groß gestöbert zu haben. Ich meinte dann zu Hape und Tont: Hey, lasst uns Equipment kaufen und selber wursten. Ich lese mich ein und wir machen das schon. So schwer kann das nicht sein. Also Budget gesetzt, jeder 100€ und damit haben wir mit der Suche losgelegt. Wo geguckt? Na klar, bei Ebay. Aber das war alles not the yellow from the egg. Diese kleinen Wölfe zum Beispiel. Tont und Hape waren skeptisch und das war auch gut so.

Wie kommen wir also weiter?

Mein Onkel hat einen Bauernhof, wir beide ein richtig knorke Verhältnis und durch seine Hausschlachtungen, die er jährlich bis ~2005 durchgeführt hatte, kannte er auch so ziemlich alle Hausschlachter. Also kurz telefoniert und gefragt, ob er nicht wen kennen würde, der vielleicht sein Equipment verkaufen will. „Ach Daniel, nee du. Keine Ahnung. Aber im gelben Blatt stehen immer mal wieder solche Sachen drin. Mach doch mal eine Gesuch-Anzeige. Neulich hab ich erst wieder eine Anzeige gesehen, wo einer sein Equipment verkauft hat!“ Was ein Tip, da war ich gar nicht drauf gekommen. Das gelbe Blatt ist bei uns ein kleines lokales Werbeblatt mit Privaten Kleinanzeigen und erreicht wohl 25.000 Haushalte etwa, kostenlos.

Ich also für 3 Euro eine Anzeige geschaltet: Suche Wolf und Wurstfüller sowie weiteres Equipment.

Nach dem Erscheinen der Anzeige dauerte es nicht lange und ich hatte innerhalb von 3 Tagen vier oder fünf Angebote, eins mit Wolf und Füller. Also zusammen mit Hape ins Auto gestiegen und das Geraffel angeguckt.

Bei einem älteren Mann sind wir gelandet, alles ziemlich heruntergekommen und schmuddelig. Er wollte wursten, hat das Equipment von einem Schlachter gekauft, ist dann aber krank geworden und hat es niemals ausprobiert. Ergo: Er wusste weder wie man den Wolf zusammenbaut noch wie das funktioniert. Ein Wolf mit Drehstrommotor von Scharfen sowie ein 9l Dick Wurstfüller. Wir also ausprobiert, geguckt, gefrickelt und dann mal laufen lassen. Lief, drehte, nix auffälliges. Aber alles ziemlich schmuddelig und dreckig. Also ging es um die Verhandlung. Er wollte den Preis haben, den er bezahlt hatte: 300 €. Am Ende waren es 280 Euro, da alles so versifft war und wir zum Reinigen dann wenigstens ne Kiste Bier trinken konnten. 😊

Somit waren wir jetzt im Besitz der ersten Gerätschaften. Es verstrichen ein paar Wochen und wir trafen uns zum groß Reinemachen. Ich hatte mich im GSV dann natürlich etwas eingelesen, gegoogelt und ein erstes Rezept für Bratwurst vom Bratwurstmuseum hergenommen. Ferner hatte ich noch ein Rezept für Käsebratwurst gefunden. Damit sollte es losgehen.

Fleisch bei der Metro besorgt, ausreichend Bier gekauft, Därme geordert und an einem Samstag Nachmittag fingen wir an. Ahnung hatte keiner richtig, aber alle hatten wir bereits bei diversen Hausschlachtungen mitgemacht, so dass zumindest ein Gefühl für die Sache vorhanden war. Wir bauten den Wolf zusammen und dann der erste Schock: Das Messer schliff vor der Lochscheibe her, Messer gebrochen, Scheibe kaputt. Hmm, was war los? Fehlersuche, fluchen und dann die Ursache gefunden: Das Wellengehäuse war nicht am rechten Platz, wir hatten den Konus beim Verschrauben nicht getroffen. Zum Glück waren mehrere Scheiben und auch 3 Messer dabei. Weiter ging’s. Brät entsorgt und nochmal von vorne.

Und dann lief es. Und das Ergebnis war Bombe. Es hat uns richtig gefallen. Bindung war da, Geschmack super – beide Sorten ein Volltreffer.

Die nächste Wursterei lief dann bei Tont in der Scheune ab. Gleich 35 Kilo und 3 Sorten sollten es werden. Hier das Equipment:
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Kurz darauf folgten die ersten Versuche mit Mettwurst, wir machten Kochwurst und Schinken. Es ging immer weiter. Auch Dank der Tipps aus dem Forum, wo es eine Menge an Anregungen gab. Man kann hier gar nicht alle User auflisten. Aber eine Menge Input und auch Material habe ich durch Rüdiger @Schönwetter-Angler bekommen, welcher auch beruflich damit zu tun hatte.

So ging das dann gut 3.5 Jahre bis mich der @HerbT ansprach, ob ich ihm nicht auch eventuell einen Wolf und Füller besorgen könnte. Natürlich habe ich ihm da geholfen und eine Anzeige, wieder im gelben Blatt, geschaltet. Es kam genau eine Rückmeldung. Ich also im Frühjahr 2020 kurz vor #19 zu dem älteren Herren gefahren und sein Equipment besichtigt. Ein Schlachtetisch mit 230V Wolf, Auja Schneidsystem, Vogt Wurstfüller mit intakter Dichtung und weiteren Kleinteilen. Krass.

Ich habe dann den Herbert angerufen, ihm alles erklärt, aber das war ihm dann doch ne Nummer zu groß.

2 Tage später rief mich der nette ältere Herr zurück und fragte wie es denn aussieht. Ich meinte dann, dass es noch ein paar Tage dauern würde. In der Zwischenzeit überlegte ich mir: Wie kannst du das deiner Frau beibiegen. Es gab schon länger ein Einaufsverbot. Auf den Tisch könnte man ne Platte setzen, der passt dann super in den Wintergarten in die Ecke… Joa, könnte klappen. Ich hatte die anderen beiden noch gefragt, ob wir nicht die Sachen verkaufen wollen um uns zu verbessern. Kommentar Hape: Das ist doch ein Rückschritt mit dem Zeug. Da hatte ich keine Worte für…

2 Tage später:
1640730150505.png


Ich hätte mir ein Leben lang Vorwürfe gemacht, wenn ich das stehen gelassen hätte. 400 Euro, jeden Cent wert. Alleine der Tisch ist eine solide deutsche Wertarbeit von einem guten Tischler und sieht aus wie neu.

Und da sieht man mal den Zweck von dem Tisch:
1640730116550.png



Bis 40 kg Fleisch kann ich da drauf wolfen und mengen. Und ich brauche keinen Drehstrom für den Wolf. Ein Rückschritt 😉

Mittlerweile wurstel ich mehr für mich alleine. Die anderen beiden sind etwas arbeitsscheu. Hape wurstelt mit seinem Schwiegersohn und dessen Vater, Tont macht dieses Jahr bei einer Hausschlachtertruppe mit. Aber meistens wollten die eh nie so eine Varianz machen, am besten nur 2 Sorten und auch nix neues ausprobieren. Da passt das umso besser, dass ich jetzt mein eigenes Ding machen kann.

So das war’s erstmal. Ich hoffe ihr hattet euren Spaß mit der Story. Mal sehen wie es weitergeht. Ihr könnt es ja hier im Forum nachverfolgen oder man sieht sich auf einem OT.

Wursten ist kein Hexenwerk, vielleicht finden ja noch ein paar User aufgrund der geteilten Erfahrungen hier den Zugang dazu.

Ich würde mich freuen und würde auch gerne eure Geschichten hören.

Grüße, kommt gut ins neue Jahr und bleibt gesund!

Daniel
 
Schöne Geschichte, mein Vater ist gelernter Metzger, aber leider so nach dem Motto "Was der Bauer nicht kennt..." - also gibts einmal im Jahr die immer gleichen Bratwürste und geräucherten Schinken...

Da darfste nicht mit eigenen Ideen kommen :D
Mein Vater räuchert Forellen. Alles andere ist ihm zu aufwändig, auch beschäftigen will er sich damit nicht. :D
Ich kenne das also ;)
 
Bin als Kinde schon 1x im Jahr im Schlachthaus gewesen und hab fleißig mitgewerkelt. Bei der Oma standen immer zwei Sauen im kleinen Stall, wovon eine im Jahr Richtung Schlachthaus ging. Da ich jemand bin, der alles ausprobiert, hat mich irgendwann mal das Fieber gepackt.
Ausstattung:
- Bizerba Wurstfüller 3l
- Älterer Fleischwolf (Bartscher oder so) mit Vorschneider
- selbst gebauter Räucherschrank 2x1,50x0,7 (HxBxT)
- selbst gebauter Reifeschrank (Holzkiste mit Fliegengitter)

Hab viele Jahre lang Speck (kaltgeräuchert), Bauernbratwürste (heißt so bei uns, Mettwürste wäre wohl korrekt), Nuss, Filets und Co. kaltgeräuchert. Seit mein Dad verstorben ist und wir Kids haben bin ich aber weg davon. Hab fast alles an Equipment verkauft. Aber so wie ich mich kenne kommt das irgendwann wieder. Traum für unser nächstes Haus ist eine Schäune oder größerer Keller, dann krieg ich meine eigene Küche - und dann wird vermutlich auch wieder mehr gewurstet.

Ach, was ich immer noch 1-2x pro Jahr mache sind Forellen räuchert. Meist für einen Geburtstag oä.
 
Bin als Kinde schon 1x im Jahr im Schlachthaus gewesen und hab fleißig mitgewerkelt. Bei der Oma standen immer zwei Sauen im kleinen Stall, wovon eine im Jahr Richtung Schlachthaus ging. Da ich jemand bin, der alles ausprobiert, hat mich irgendwann mal das Fieber gepackt.
Ausstattung:
- Bizerba Wurstfüller 3l
- Älterer Fleischwolf (Bartscher oder so) mit Vorschneider
- selbst gebauter Räucherschrank 2x1,50x0,7 (HxBxT)
- selbst gebauter Reifeschrank (Holzkiste mit Fliegengitter)

Hab viele Jahre lang Speck (kaltgeräuchert), Bauernbratwürste (heißt so bei uns, Mettwürste wäre wohl korrekt), Nuss, Filets und Co. kaltgeräuchert. Seit mein Dad verstorben ist und wir Kids haben bin ich aber weg davon. Hab fast alles an Equipment verkauft. Aber so wie ich mich kenne kommt das irgendwann wieder. Traum für unser nächstes Haus ist eine Schäune oder größerer Keller, dann krieg ich meine eigene Küche - und dann wird vermutlich auch wieder mehr gewurstet.

Ach, was ich immer noch 1-2x pro Jahr mache sind Forellen räuchert. Meist für einen Geburtstag oä.
Vielleicht ist es wie mit der Mode oder anderen Dingen:
Es kommt irgendwann alles wieder.
Wir nehmen zu 95 Prozent die eigenen wurstprodukte, sag ich mal so. Ich hab mal einen Bericht über separatoren Fleisch gesehen und dann hab ich angefangen, umzustellen. Für uns eine feine Sache.
Ich drücke dir die Daumen, dass du eines Tages wieder an den Speck rangehst :)
 
Vielleicht ist es wie mit der Mode oder anderen Dingen:
Es kommt irgendwann alles wieder.
Wir nehmen zu 95 Prozent die eigenen wurstprodukte, sag ich mal so. Ich hab mal einen Bericht über separatoren Fleisch gesehen und dann hab ich angefangen, umzustellen. Für uns eine feine Sache.
Ich drücke dir die Daumen, dass du eines Tages wieder an den Speck rangehst :)
Das liegt bei mir eher in der Natur und nicht nur auf Grillen/Wursten bezogen. Ich hab immer wieder Phasen, wo ich mal wieder 10 neue Dinge probiere und andere Sachen dabei auf der Strecke bleiben. Was die Wurst- und Fleischversorgung angeht geht's uns aber echt gut. Wir haben rund herum diverse Höfe, bei denen man tollstes Fleisch von den eigenen Tieren bekommt (Schwein, Rind und Co). Im Nebendorf ist ein Hofladen, bei dem unser ehemaliger Fleischer/Schlachter arbeitet und da gibts tolle Wurstprodukte. Aber ja, ich werd garantiert irgendwann wieder anfangen :D
 
ich kenne das halt von Kindesbeinen an so.

Meine Großeltern hatten ein eigenes Wirtshaus. Da gab es mehrmals im Jahr Hausschlachtungen. Ich war da als Kind natürlich immer mit dabei und immer mittendrin. Diese Bilder, wie der alte Metzger mit dem ganzen Arm im Pressack gerührt hat, vergesse ich nie. Gewürze wurden da nie abgewogen, sondern mit der Hand in die großen Wurst-Bottiche gegeben, und permanent verrührt und abgeschmeckt, bis der Mann genickt hat und zufrieden war.

Lange Zeit habe ich diese Atmosphäre und den Geruch etc. vermisst..., bis ich dann halt im kleinen Stil selbst damit begonnen habe.

Der GSV war mir da schon immer eine große Hilfestellung.

:gs-rulez:

Momentan bin ich allerdings ziemlich mit der Schinkenherstellung ausgelastet, da ich mich auf diesem Sektor relativ breit aufgestellt habe. Nicht nur mehr kaltgeräucherte Schinken, sondern auch viele Kochschinken-Varianten. Gerne veredle ich Innereien wie Herz und Zunge zu leckeren Kochschinken. Auch die Luftgetrockneten haben mir es angetan.

Mir fällt gerade ein, die Leberwurst ist komplett alle, Pfefferbeißer will das @Waldrandl haben, die Zwiebelmettwurst-Därme warten aufs Füllen, Landfrühstück ist aus, Leberkas muss gemacht werden....

.... Leute ich hab jetzt keine Zeit mehr zum Schreiben .... :D

:prost:
 
Ich glaub ich war sechs oder sieben, als ich zum ersten Mal, bei klirrender Kälte morgens sieben Uhr,
auf dem Hof meiner Großeltern stand und Blut gerührt habe :hmmmm:

Ich habe seither alles mitgemacht:

... die Kugel in der Scheunenwand gesucht, die durchs A....loch ausgetreten war :cool:

... und das ganze Gedicht herunterbeten können
"Wenn das Schwein am Haken hängt, wird der Erste eingeschenkt!"

Keine Ahnung wieviele Schweine ich mit "Albert", der hatte einen knallroten Wartburg und wo der im Winter vor der Tür stand,
wusste jeder, dort wird geschlachtet.
Wenn der Wartburg irgendwo in einer Lichtung stand, wussten alle, Albert kümmert sich auch um Fleisch, aber eben nur "handwarmes"! :fahne:

In meinem eigenem Haus, damals, hab ich dann auch gewurstet.
Albert, nun in die Jahre gekommen, wurde aus dem Nachbarort geholt, mit Bier versorgt und vom Küchentisch aus
gab er dann Anweisungen was ich zu tun hatte.

Neben Wurst, Schinken und Fischen, hab ich Unmengen von Käse geräuchert und diesen dann, mit einem kleinen Obolus für mich, verteilt.

Meinem MmV hab ich zwei Schinken präsentiert, um die er mich gebeten hat, sie in sein Programm aufnehmen zu dürfen.
Gern hab ich ihm die Zubereitung erklärt und der läuft seither wie geschnitten Brot. ;)
Der hat übrigens ne "kleine Landfleischerei", mit zur Zeit siebzig Beschäftigten. o_O

Wenn ich wieder mal Platz und Zeit habe, werd ich mich dem Thema wieder widmen,
zur Zeit kann ich da, aus Platzgründen, leider nicht aktiv sein. :cry:

Ich hoffe ja nicht, dass mit diesem Fred hier ne Epidemie aufkommt, aber ordentlich selber gemacht, ist um Vieles besser als billig gekauft!


EDIT: ... übrigens fängt das Gedicht ganz anders an:

"Ist der Fleischer eingetroffen, wird der erste Schnaps gesoffen!" :rotfll:
 
Wenn der Wartburg irgendwo in einer Lichtung stand, wussten alle, Albert kümmert sich auch um Fleisch, aber eben nur "handwarmes"!
Ah, das erklärt natürlich einiges, mein Freund. Du hast ne Menge von ihm gelernt, nehme ich an ;)

Wir mussten beim Schlachten immer den Schwanz vom Schwein langziehen, damit die Mettwurst gerade wird 😅😅😅

Bei den Nachbarn meiner Eltern kam immer Schlachter Heinrich (so heißt der noch heute, weil es so viele Heinrichs gab).
Junge, willst du ein paar Murmeln haben? Dann halt mal die Hand auf. Kurz darauf hatte ich die Augen in der Hand.

Dann mussten wir als Kinder immer anmessen kommen: so groß wie der Mund war, so groß wurde die Knappwurst gemacht. Blöd war nur, dass die immer erst am Ende gemacht wurde. Wir haben also alle 20 Minuten gefragt, wann unsere Wurst fertig ist. Irgendwann hat Schlachter Heinrich dann einfach Luft in den Darm gedrückt und wir sind mit unserer Wurst abgedüst. Als wir zu Hause angeschnitten haben, tja da musste meine Mutter uns trösten 😅
Herrlich.
 
tja, das kenn ich auch ... 😂
Die hatten alle nur Kniepe im Kopp :)
Heinrich hat im Gesangverein noch so 5-6 Jahre neben mir im Bass gesungen. Wenn ich ihn darauf angesprochen habe, wusste er das zwar nicht mehr, aber er hat gelacht.
Er war schon immer ein Schelm :)
 
Bei mir ist es ähnlich wie bei @Peter, ich kenne das von Kindesbeinen an.

Als Kind von Ur-Pfälzern war man gewöhnt 1-2 Schweine im eigenen Stall zu halten, die dann im Spätherbst und Winter geschlachtet wurden. Schwänzchen halten und Blut rühren war natürlich den mutigen Buben überlassen.

Mit der Zeit verschwand dann der Stall und die Hausschlachtungen.

Zum Glück waren 2 meiner besten Freunde Metzgersöhne mit eigenen Metzgereien. Da durfte ich Samstags immer helfen.

Mit der eigenen Familiengründung und Umzug habe ich festgestellt, dass mir die Wurst hier nicht schmeckt. :D

Was liegt da näher als die Wurst seit 25 Jahren im fast voll eingerichteten Wurstkeller selbst zu machen.

:prost:
 
Wie mich das Virus gepackt hat

Ich bin noch sehr weit davon entfernt an dem Punkt anzukommen an dem ich wirklich alle Wurstwaren für den täglichen Bedarf herstellen kann. Aber so langsam wird das Equipment mehr und mehr und die Wurstwaren auch.
2004 In Chile habe ich erstmals nicht abgedrehte Bratwürste gegessen. Die kauft man dort als Meter oder Kiloware. Sehr geil, wieder in Deutschland reifte dann die Idee, das müsstest ich auch mal machen, eventuell mal den Schlachter fragen. Dabei blieb es dann aber für sehr lange Zeit. Nachdem ich mich dann irgendwann 2015 hier im Forum angemeldet hatte, war die Idee wieder da.
Echt Wahnsinn was hier einige mal eben an einem Samstag produzieren.
Dazu kommt das mein Schlachter in unserem Dorf noch selbst schlachtet, aber der Betrieb vermutlich nicht weitergeführt wird. In den Nachbardörfern schaut das ähnlich aus, irgendwann wird dies Handwerker in der Form nicht mehr existieren.
Im Januar 20 war das OT in Schönhagen, im Vorfeld hatte ich Interesse bekundet ein wenig beim Wursten mit anzupacken, gut länger als zwei Stunden war ich nicht dabei aber der Anfang war gemacht, das Wurstfieber hatte mich gepackt.
Bald darauf im März hatte ich einen gebrauchten Wolf und einen Füller, die ersten Bratwürste waren schnell gemacht. Die Ergebnisse waren ehr durchwachsen aber immerhin selbstgemacht. Schon klasse aber immer das ganze Zeug in die Küche schleppen, zumal im Keller noch eine nicht genutzte Küche ist. Die Idee der eigen Wurstküche war geboren und sie ist mittlerweile gut ausgestattet.
Im Oktober 20 war dann das Werkstatt OT beim Tom @Barbie-Q. Lutz @LGresch und Markus @Wombads haben mich richtig rangenommen, ich sage nur Mr. Wet-Tshirt. Dafür konnte ich aber auch unwahrscheinlich viel lernen und der Rest von der Truppe hatte seinen Spaß. Die Bärlauchbratwurst war spitze und Schafseitling ist ne Bitch.
Leider habe ich bei dem OT auch den Borniak richtig kennen und lieben gelernt. Ein geiles Teil, bevor es mit Wurst und Co. weiterging bin ich dem Borniak verfallen und habe mit den letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt.
Schinken, Candybacon, unzählige Entenbrüste und und und sind seitdem durch den Borniak gewandert.
Gewurstet wurde nebenbei auch ein wenig, Leberwurst nach @ChrisNEW und Frühstücksfleisch. Aber selbst Bratwürste und Co habe ich länger nicht gemacht. Ich gelobe Besserung.
Zumindest durfte ich neulich mit Daniel @Utti und Frank @futzy72 gute 50kg Fleisch verarbeiten.

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Mein derzeitiges Equipment:
gebrauchter Beeketal Fleischwolf vom Lutz
3l Wurstfüller Beeketal
Borniak Räucherofen
GAM Tischkutter
ADE Aufschnittmaschine
Einkochautomat 19 l
und ein wenig Kleinkram
 
Ah, das erklärt natürlich einiges, mein Freund. Du hast ne Menge von ihm gelernt, nehme ich an ;)
Ich habe immer mit offenem Ohr zugehört ;)

Hier mal eine Anekdote:

Nach der Wende, ich bin ja ein richtiger Ossi, hab ich noch rund zehnmal geschlachtet.
Hab dabei drei Fleischer kennengelernt.

In Erinnerung blieb mir der "Fips"!
Der Kerl sah aus wie die kleine Version vom Hulk und konnte ordentlich zupacken.

Das hat dann auch die Bäuerin bei einer Hausschlachtung erfahren dürfen.
Der Bauer saß abgefüllt in der Küche vor seiner leeren Schnapsflasche und Fips hatte derweil die Bäuerin in die Scheune aufs Stroh geleitet.:tits:

Pech nur, dass die Scheune schlecht gegen Schall isoliert war und die Nachbarschaft zwar nicht das Bild, dafür aber den Ton hatte! :rotfll:
 
Moin Wurstfreunde...

Dann beteilige ich mich auch Mal.....

Aufgewachsen auf einem Bauernhof, wurde bei meinen Großeltern solange ich denken kann und darüber hinaus schon geschlachtet. Jährlich ein zwei Schweine, einige Schafe und diverses Federvieh.
Als Kind durfte ich dann am Schlachttag erst raus, wenn das Schwein tot war. Später war ich mit dabei.... Blut rühren, Borsten abkratzen,.... Wurstfüller drehen ... Kochendes Fleisch und Speck in einen cm Würfel schneiden, das Schnittbild war dem Fleischer, Helmut, wichtig.
Wir haben klassische Kochwurst hergestellt, Blutwurst, Leberwurst, Grützwurst und Sülzwurst, dazu Sülze, Hackepeter sowie grobe frische Bratwurst und Knacker.
Ein bisschen Schinken, ein wenig Speck, die Knochen wurden gepökelt und eingekocht, und somit blieb ein Eimer vom Borsten und der Darminhalt vom Schwein übrig ..... Der Rest wurde komplett verarbeitet...
Mit der Zeit, ich meine, vor über zehn Jahren , begann ich selbst mit der Herstellung von einfachen Knackern und ein paar Pfefferbeissern und Bratwürsten...
Mit einem billigen Wolf aus Plastik, mit dem auch gefüllt wurde. Stück für Stück wuchs das Equipment, der Wolf wurde größer, ein Füller kam hinzu, dann der nächste größere, dann ein anderer Wolf, ein Tischkutter, mittlerweile ist ein komplettes Equipment zum Schlachten und Wursten vorhanden. Die entsprechenden Räumlichkeiten habe ich zum Glück, und möchte mir in Zukunft noch einen Zerlege und Wurstraum bauen.
Kühlzelle angeschlossen. Mal sehen was die Zukunft bringt....
Zumindest handhabe ich das ähnlich wie Daniel, dass ich einen Großteil der verzehrten Wurst und Schinken selbst herstelle. Gekauft wird kaum was..
Eigene Tiere wie Schafe, Hühner oder dergleichen dürfen sich dann ebenfalls darauf freuen, in der eigenen Truhe (n) Platz zu nehmen.
Ich hab das so gelernt, bin damit aufgewachsen, ich bin vom Selbstversorger zwar weit weg, aber das hat mehr oder weniger Zeitgründe....
Dazu gehört auch das Schlachten an sich, auch wenn das nicht jeder kann oder möchte.
Ich finde, dem Tier, den größten Respekt zuzuweisen, indem man den Prozess so gut und stressfrei als möglich bewerkstelligt. Aber das ist ein anderes Thema.
An alle: einen guten Rutsch ins neue Jahr und Gut Wurst!
 
Wo fangen wir denn da an?

Mein Großvater war Bauer und hat solange ich denken kann immer 3 Schweine im Stall stehen gehapt.
Diese wurden dann mit eigenen Rest Kartoffeln Futterrüben und allem was der Garten hergab übers
Jahr gefüttert und Hausgeschlachtet. Seit dem ist gekochte Backen mit schwarzbrot und Salz meine
in Stein gemeisselte Kindheitserinnerung.
Irgend wann kam dann Ausbildung Freundin Studium Job und der Umzug in die Stadt.
Als dann Oma und Opa nicht mehr waren, war schnell klar wir kernsanieren das1870 erbaute
Fachwerkhaus. Nur war Platz für die ersten Grills und irgendwann ging an die ersten Schinken.
Da kam natürlich auch die ersten ein zwei Fragen auf und Markus @Wombads hat mir richtig
weitergeholfen. Es dauerte nicht lange und wir haben uns in seinem Wurstkeller getroffen
und gewurstet. Der Rest war somit vorbestimmt.
Mit Markus ne Sau bei @hausschlachter abgehohlt, Nein die lebte ja noch
"Hängt die Sau am Hacken ..." Zuviel Schaps, mehr weiss ich nicht mehr.
Als @DerHoss dann zu Hossberg aufrief, war klar wir machen was zusammen und
damit war die Bosna Idee geboren. Googel tagelang gequält und dann in seiner Wurstküche
immer 1 Kilo Probewürste gebaut. Das Whitboard füllte sich und irgentwann stand das Rezept.
Das ist wie ein Virus, da kommt man nicht mehr von los.
Es kamen etliche OT`s und es endstanden Freundschaften die unglaublich sind.
Letzte Aktion war dann bei @Utti mit @elGringo https://www.grillsportverein.de/forum/threads/widschwein-mettwurst-ich-sag-salami.347352/
Ich freu mich auf noch soviele. ;-)

Frank
PS: Such noch nen vertikal Tischkutter 230V um 10 Liter
 
Servus Leute,

Das wursten, räuchern usw. hat mich eigentlich immer schon interessiert. Begonnen hat eigentlich alles durchs Fische räuchern mit meinem Vater.
So hab ich nach dem Tod meines Vaters selbst begonnen Fische zu räuchern.
Da der Ofen meines Vaters durch war hab ich mir ein Peetz gekauft. Da passen
Zehn Forellen rein.
Im Peetz hab ich auch die ersten Versuche mit Fleisch gemacht.
Gestört hat mich am Peetz das ich ihn nur mit Elektro Heizung, Gas oder Kohlen betreiben konnte.
Ich möchte Feuer schüren !
Also hab ich mir einen Edelstahl Räucherofen gekauft in den gut 100 Forellen passen und den ich mit Holz befeuern kann.
Die Forellen hängen jetzt gerade drin
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20211230_103152.jpg

Von meinem Onkel habe ich einen Räucherofen von Beelonia.
Den habe ich in meinem zukünftigen Wurst und Schlachtraum stehen mit Rohr nach draußen.
Da hängt aktuell Fleisch drin.
20211230_103028.jpg

20211230_103045.jpg

Der Schrank ist doppelwandig, isoliert und hat eine Elektro Heizung mit Thermostat.
Hier räucher ich für Fleisch und Würste und Lachs.
Ausserdem hab ich einen Beeketal 3l Wurstfüller, einen kleinen Tischkutter, einen Bosch Fleischwolf, zwei Weck Töpfe, eine alte Bizerba Aufschnitt Maschine und ein Vakuumiergerät.
Sehr wichtig ist für mich auch mein landig Wildkühlschrank.
Hier bringe ich zwei Rehe oder ne ganze Menge Fisch und Fleisch zum suren rein.

Das wars erst mal von mir.
 
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