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Erstes Grillen auf dem neuen Gasgrill... jetzt bin ich verunsichert!

flo222

Schlachthofbesitzer
Supporter
Hallo zusammen,

heute war die offizielle Inbetriebnahme meines neuen Broil King Baron 590. Ausbrennen des Grills und einbrennen der Roste und der Grillplatte war alles schon erledigt, heute Abend sollte dann angegrillt werden. Es heißt ja immer, dass man beim ersten Grillen auf nem neuen Grill vorzugsweise Sachen grillen soll, die man so auch schon gemacht hat und die man vom Verhalten kennt. Gesagt getan, also keine Experimente, sondern Berner Würstchen, Biftekti (eigentlich Suzuki, da ich den Feta heute weggelassen habe) und Hähnchen-Innenfilets auf den Grill.

Ich hab den Grill so 10-15 Minuten vorgeheizt, war so bei 250-300 Grad als ich losgelegt habe. Die Innenfilets waren in Öl und Pesto eingelegt, deshalb kamen die auf die Grillplatte. Die Berner Würstchen und die Biftekti kamen auf den Rost. Kaum waren die Biftekti auf dem Rost schlugen mir auch schon die Flamme entgegen. Selbst als der Brenner runtergeregelt und zwischenzeitlich ausgeschaltet wurde kamen immer wieder Flammen. So hat das ganze ausgeschaut:

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Auch bei den Berner Würstchen kam immer wieder mal ne Flamme, allerdings bei weitem nicht so wie bei den Biftekti.

Ich hab dann die Bifteki erst mal auf die Grillplatte, da ich hier soviel von Fettbrand und so gelesen habe, dass ich echt unsicher geworden bin.

Wie war jetzt das Fazit? Die Innenfilets waren ein paar Sekunden auf der Platte, dann umgedreht, und dann hoch auf den Rost. Aber da ich so mit den Flammen beschäftigt war, hab ich die völlig vergessen, waren etwas trocken. In Zukunft werde ich die zwei Minuten vor Schluss raufwerfen, da ist ja das erste schon wieder fertig wenn das letzte draufkommt. Die Berner Würstchen waren okay, kann man auch nicht viel falsch machen. Die Biftekti waren lecker, aber eigentlich wollte ich sie nur auf dem Rost machen, was ich mich dann aber nicht mehr getraut habe.

Ich sollte erwähnen, dass ich die letzten 5 Jahre nur auf nem Cadac mit ner Grillplatte gegrillt habe. Da gab es kein offenes Feuer, bzw. alle hundert Jahre mal, da die Platte kaum Öffnungen hat. Ist das was man auf den Bildern sieht einfach das Fett das auf den Flavor Bars verbrennt und muss ich mir deswegen Gedanken machen? Das hat da stellenweise schon richtig gelodert in den Tiefen des Grills.

Insgesamt ist die Hitze schon heftig, da muss ich mich erst mal dran gewöhnen und rantasten. Auf dem Cadac hab ich eigentlich nie runterregeln müssen, eher den Deckel rauf damit die Hitze dranbleibt. Heute hab ich den Deckel vielleicht zwei Sekunden zu gehabt, weil da soviel Hitze war, und ich nur am Rotieren war, und dass bei den paar Sachen. Ich hab also noch viel vor mir.
 
Dein Grill war viel zu heiß! Maximal 180° bis 200° am Deckel brauchst du für das, was du da aufgelegt hast. In Öl einglegtes Fleisch gibt generell Flammen - aber das hattest du ja schon auf der Platte. Auch Hack hat bis zu 20% Fettanteil - das flammt auch. Was ich sehe, ist in der Tat das Fett auf den Flavourbars. Richtigen Fettbrand gibt es nur dann, wenn sich unter den Brennern schon viel angesammelt hat und dann zu brennen beginnt. Das sieht nochmal ganz anders aus und da fliegen auch dicke Rußflocken durch den Raum...

Mach das nächste Mal nicht so heiß - und wenn das hin und wieder aufflammt, dann schieb das einfach an eine andere Stelle. Groß genug ist dein Grill ja... Deine Suzuki haben ja auch schon mächtige Sear-Marks -- das sind schon echte "Brandzeichen" ... wird schnell bitter so ...

Und ja: man muss sich da erst rantasten. ;)
 
https://www.bbqlove.de/grillbuch-meathead-die-wissenschaft-des-grillens/

Viel hilft nicht immer viel. Nach dem Buch hat man das Spiel mit der Hitze verstanden - falls nicht, dann tausche ich dir deinen Grill gehen einen Thermomix ein ;-)
Danke Dir für den Tipp, werd ich mir mal anschauen und dann wohl bestellen. Ich denke es wird einfach ein herantasten sein. Beim Cadac hätte es eigentlich auch ein Ein-/Ausschalter getan, der wurde einfach nicht so warm. Dementsprechend ist jetzt einfach umdenken und lernen angesagt, das wird schon. Dafür koche ich daheim auch schon viel zu gerne und zu lange, aber was mich eben so irritiert hat war die Flammen-Entwicklung. Vor allem was ich hier in diversen Threads über Fettbrand beim Gasgrill und deren Auswirkung auf eine Aludruckgusswanne gelesen habe.

Und gegen nen Thermomix muss ich ihn nicht tauschen, der steht auch so schon daheim rum ;) Aber nicht zum Kochen sondern für einzelne Komponenten. Gekocht wird auf dem Ofen. Der Grill darf also bleiben :D

Ich werd jetzt die ersten Male einfach weiterhin Sachen grillen die wir schön öfter gemacht haben damit ich das Gespür für das Teil bekomme, und dann geht es in Richtung Neues ausprobieren.
 
Ich habe ja auch einen, ich bin ja schon still :-D

Vielleicht ein paar Stichpunkte, die mir so im Laufe der Zeit aufgefallen sind:
- Die Hälfte aller Grillaktionen hat optische Gründe, rein geschmacklich ist eine Röstkruste dem Streifenmuster überlegen
- schwarze Streifen sind falsch, braun reicht, sie werden sonst bitter
- Rindfleisch verträgt große Hitze, aber auch hier ist "fertig" wenn die Oberfläche passt, dann:
- garen statt grillen: Speziell der Warmhalterost wird unterschätzt, Dinge dort auflegen und garen bis sie innen soweit sind und dann nur noch kurz aufknuspern oder andersherum, Oberfläche fertig machen und dann weiter oben ziehen lassen, führt oft zu besseren Ergebnissen
- Zeit statt Grad: Z.B. Hähnchen bei 160-200 Grad direkt grillen wird meist besser als mit 250+ Grad, Steak bei 120-140 Grad fertig ziehen lassen dauert länger, wird aber saftiger als bei 180-200 Grad
- Marinaden vor dem grillen vom Fleisch abstreifen
- löst sich das Fleisch nicht von alleine vom Rost, ist es meistens noch nicht soweit
- hilft man mit Öl nach, dann den Rost ölen statt das Fleisch: Ölschicht am Fleisch hält Hitze auf, das will man nicht, leichter Ölfilm am Rost wirkt nur an der Auflagestelle
 
Danke Dir für den Tipp, werd ich mir mal anschauen und dann wohl bestellen.
Das Buch habe ich auch und muss sagen, das ist das beste Grillbuch, das ich habe und kenne! Nirgendwo sonst wird so gut und fundiert beschrieben, was beim grillen mit dem Fleisch passiert, welchen Einfluss Hitze und Temperatur haben, was Rauch mit dem Fleisch macht, usw.

Und klar - Thermomix rockt und Ist super für sehr vieles ...
 
Insgesamt ist die Hitze schon heftig, da muss ich mich erst mal dran gewöhnen und rantasten.
gewöhnen und rantasten ist das Richige ...
habe heute am Regal ein paar Civi gemacht, 2 Brenner auf 210° ca aufgeheizt, dann aufgelegt ... hat mit wenden und Warmhalterost keine 15 mn gedauert :D
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Ich hab also noch viel vor mir.
ja, am besten jeden Tag einen Versuch ;)
des wird schon :thumb2:
:weizen:
 
Warmhalterost ist echt ne richtig nice Sache. Ich mach meine kleinen Bacon-Würstchen fast nur noch ausschließlich auf dem Warmhalterost.
Da können sie in aller ruhe Garen und bekommt trotzdem richtig geil Farbe wenn der Brenner drunter gut läuft. Ansonsten ist es echt ne gewöhnungssache im Vergleich zu Holzkohlegrills. Die Wärmeverteilung auf dem Grill muss man erstmal Kennenlernen und das brauch halt.
 
Warmhalterost ist echt ne richtig nice Sache.
Wobei statt "Warmhalterost" die Bezeichnung "obere (indirekte) Grillebene" eher richtig wäre... Da heiße Luft ja i.d.R. nach oben steigt, ist es da meist so heiß, wie am Deckelthermometer. also für indirektes Grillen oder auch für Steak "vorwärmen" bevor es gefinished wird, quasi optimal ...
 
Wobei statt "Warmhalterost" die Bezeichnung "obere (indirekte) Grillebene" eher richtig wäre... Da heiße Luft ja i.d.R. nach oben steigt, ist es da meist so heiß, wie am Deckelthermometer. also für indirektes Grillen oder auch für Steak "vorwärmen" bevor es gefinished wird, quasi optimal ...
Absolut richtig. Von daher ist es auch nicht zu Empfehlen fertige Hähnchenstücke (Brust etc.) da oben zu Platzieren wenn die bereits done sind. Sonst werden sie mega Trocken.
 
So, heute war das nächste Mal Grillen angesagt. War schon deutlich besser, hab auch mit viel weniger Hitze gearbeitet. Es gab wieder die Berner Würstchen, Lachsforelle, Putenbrust, Schweinelende und Rinderlende. Dazu noch Champignons und Paprika aus dem Gemüsekorb. Dazu habe ich mit direkten und indirekten Zonen gearbeitet, die Grillplatte war auch wieder im Einsatz, und außerdem kam der Infrarotbrenner erstmalig zum Einsatz. Aber der Reihe nach.

So 1,5 Stunden bevor wir Essen wollten, habe ich die beiden Stücke Rinderlende (jedes um die 350 g und fast 3 Finger dick) mit einem Kerntemperatur-Thermometer auf einer Konics Form inkl. Rost in den indirekten Bereich. Dann habe ich mit den beiden äußeren Reglern gespielt, damit ich das Temperaturverhalten kennenlerne. Hab es so im Bereich von 100-120 Grad gehalten, und die Kerntemperatur auf 50 Grad gebracht. Allerdings hab ich hinten raus die Temperatur etwas hochgedreht (so auf 150 Grad), weil es immer später wurde, und die Kerntemperatur bei 45 Grad stagnierte. Bei erreichen der 50 Grad ging es auf den IR-Brenner. 90 Sekunden von jeder Seite, und das war dann wohl zu viel des guten. Das Fleisch war leider nicht mehr Medium sondern schon auf dem Weg zu well done. Hat immer noch geschmeckt, aber hat noch reichlich Potential nach oben. Ich geh mal davon aus, dass 2x 90 Sekunden auf dem IR-Brenner too much sind, aber wie lange packt man die denn da drauf?

Die Putenbrust hingegen war ein Traum. Ich hab sie in kleinere Stücke geschnitten, mariniert und auf die diesmal nicht so heiße Platte getan. Dann früh runter und indirekt nachziehen lassen. Die war perfekt, außen knusprig, innen saftig. Auch der Lachs und die Schweinelende waren wegen der Marinade auf der Grillplatte, haben auch beide gut gepasst. Die Berner Würstchen waren diesmal auch super saftig, die waren auf dem Rost, haben super geklappt. Und der Gemüsekorb war einfach indirekt immer mit dabei, der war auch sehr problemlos.

Fazit: es geht in die richtige Richtung. Klar gibt es noch vieles was besser geht, aber die Richtung stimmt. Und morgen geht es weiter, da wird wieder was neues ausprobiert. Aber an meinem Zeitmanagement muss ich noch arbeiten, das Essen war sehr unterschiedlich fertig, wobei das schon noch werden wird.
 
Na, das wird doch schon. Ist ja schon ein deutlicher Fortschritt. Das kommt jetzt ganz schnell - wirst sehen ... :thumb2:

Allerdings hab ich hinten raus die Temperatur etwas hochgedreht (so auf 150 Grad), weil es immer später wurde, und die Kerntemperatur bei 45 Grad stagnierte. Bei erreichen der 50 Grad ging es auf den IR-Brenner. 90 Sekunden von jeder Seite, und das war dann wohl zu viel des guten.
Drei Anmerkungen:
- Temperatur hochdrehen ist nicht gut, damit wird das von außen her zu schnell trocken.
- 45° ist schon ausreichend, wenn du das noch auf den IR-Brenner packst, mehr braucht s da nicht, sonst ...
- 90 Sekunden ... kann passen, kann auch zu viel sein - ist abhängig vom Fleisch unter und der Fleischdicke. Besser ist es, das permanent zu bewegen (schieben, drehen, wenden, ...) und zu schauen, ob die Kruste passt. Dann runter und gut ist. Groß nachziehen braucht es auch nicht, das reicht bis zum Anschnitt / Verzehr ...
 
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