Der Start ins neue Jahr verlief aus Sicht des Kohlefreundes perfekt: Der Weihnachtsmann brachte mir tatsächlich den ersehnten Räucheraufsatz für meinen 47er Smokey Mountain - ich hatte allerdings in den Wochen vor Weihnachten dem V-Mann von Santa Claus (oder besser der V-Frau) diverse eindeutige Hinweise bis hin zur Artikelnummer gegeben
Nun konnte also rechtzeitig zu Neujahr gestartet werden. Etwas Angst hatte ich schon - mein letzter Smoker-Einsatz verlief vernichtend! Wen es interessiert, kann sich gerne von meinem Desaster überzeugen...
https://www.grillsportverein.de/forum/threads/vollkommen-in-die-hose-gegangen.289245/#post-3302461
Ein paar Kilometer weiter gibt es bei uns eine Forellenzucht. Von dort habe ich Mittwoch frisch gefangene Forellen geholt, die allerdings noch bis Samstag in den Kühlschrank mussten. Ich hätte sie gerne gleich nach dem Kauf bearbeitet, aufgrund anderer Verpflichtungen war das allerdings nicht möglich.
Um Bewährtes auszuprobieren, habe ich mich an das Rezept des GSV gehalten, das in den "Besten Rezepten des Grillsportvereins" verewigt ist:
Die Lake wurde mit folgenden Zutaten aufgekocht:
-3 geschälte Zwiebeln/grob gehackt
-2 Knoblauchzehen/grob gehackt
-2 halbierte Bio-Zitronen
-600 g Salz (kein Pökelsalz)
-1 Esslöffel grob gemahlener Pfeffer
-2 Lorbeerblätter
-500 ml Malzbier
-8 Liter Wasser
Zu diesem bestehenden GSV-Rezept gab ich noch einen Esslöffel leicht angedrückte Wacholderbeeren.
Die trüben Augen der linken Fische täuschen. Tatsächlich sahen sie genau wie die des rechts daneben liegenden Kameraden aus.
Die Fische lagen über Nacht für ca. 15 Stunden in der Lake. Nachdem ich sie sauber abgespült hatte, hing ich sie zum Trocknen für ungefähr fünf Stunden an die Decke unseres Gartenhauses. Dieser Ort erschien mir angesichts der typischen Temperaturen zum Jahreswechsel von ca. 7 Grad gut geeignet.
Wie der Profi hier schon erkennt, habe ich zum ersten Mal die Fischlein auf die Räucherhaken gezogen. Zunächst einmal war ich von der Form der Haken angetan. Es war wirklich einfach, diesen durch den Kiefer zu stecken und ihn komplett im Fisch zu fixieren. Allerdings habe ich die Haken viel zu weit aus dem Maul herausschauen lassen, was ich aber erst beim Einhängen der Fische in den WSM bemerkte. Nachdem ich entsprechend nachgebessert hatte, tauchten die Schwanzflossen auch nicht mehr in die Wasserschale ein...
Die Fotos zeigen nur das "Probehängen". Die Fischlein wurden erst einmal wieder entfernt und der WSM angeheizt. Hier hatte ich zunächst etwas Schwierigkeit, auf die geforderte Gartemperatur von 90 Grad zu kommen. Ich hatte bislang immer bei Temperaturen um 110 Grad gesmoked. Dafür sollte ein AZK Kohlen in den Kohlenring geschüttet werden und auf diesen sollte ein weiterer, komplett durchgeglühter AZK geschüttet werden.
Um die nun etwas niedrigere Temperatur zu bekommen, habe ich lediglich einen durchgeglühten AZK verwendet. Die richtige Temperatur wollte sich aber zunächst nicht finden lassen. Während die Schätzuhr im Deckel tatsächlich die 90 Grad-Marke hielt,wich das Inkbird mit 110 bis 120 Grad deutlich davon ab. Letztlich hatte ich anhand der bisher gemachten Erfahrungen mit dem Deckelthermometer das elektronische Thermometer entfernt. Das Schätzometer zeigte bald eine konstante Temperatur von ca. 70 Grad an, was wahrscheinlich den geforderten "echten" 90 Grad im Garraum ganz nahe kam.
Auf die Glut legte ich zwei Buchen-Chunks. Später kamen jeweils eine kleine Handvoll in Wasser eingeweichter Wacholderbeeren und ein getrockneter Lorbeerzweig dazu. Der Geruch des Rauches, der dann aus dem Ofen aufstieg, erinnerte übrigens leicht an angeblich bewusstseinserweiternde Inhalationsstoffe...
Nach ca. 2 1/2 Stunden sah das Ergebnis dann wie folgt aus:
Ich hatte bewusst kein Thermometer verwendet, um die Kerntemperatur von 60 Grad abzupassen. Ich konnte in dieser Phase relativ einfach die Rückenflosse herausziehen, was ebenfalls ein Hinweis auf die perfekte Gartemperatur ist.
Der Geruch war natürlich unbeschreiblich!
Bis hierhin war ich mit dem Ergebnis richtig zufrieden. Und dann kam der spannende Moment des Probierens:
Das Fleisch war perfekt, es war richtig saftig und hatte genau das richtige Raucharoma, was übrigens selbst GöGa so empfand und ein echtes Qualtitätsmerkmal sein dürfte
Meine größte Befürchtung war anfangs übrigens, nicht die richtige Würze durch das Einlegen in die Lake zu erhalten. In der Vergangenheit hatte ich wiederholt von einem Fischteich-Besitzer von ihm selbst geräucherte Forellen bekommen. Trotz seiner reichlich vorhandenen Erfahrung war er (und ich auch) nicht immer mit dem Resultat seiner Räucherei einverstanden.
Bei meinem Erstlingswerk hat es aber auf alle Fälle perfekt funktioniert: Die Würze passte perfekt, was sicherlich auch daran gelegen haben dürfte, dass ich mich fast genau an die Rezeptur des GSV gehalten habe!
Nun konnte also rechtzeitig zu Neujahr gestartet werden. Etwas Angst hatte ich schon - mein letzter Smoker-Einsatz verlief vernichtend! Wen es interessiert, kann sich gerne von meinem Desaster überzeugen...
https://www.grillsportverein.de/forum/threads/vollkommen-in-die-hose-gegangen.289245/#post-3302461
Ein paar Kilometer weiter gibt es bei uns eine Forellenzucht. Von dort habe ich Mittwoch frisch gefangene Forellen geholt, die allerdings noch bis Samstag in den Kühlschrank mussten. Ich hätte sie gerne gleich nach dem Kauf bearbeitet, aufgrund anderer Verpflichtungen war das allerdings nicht möglich.
Um Bewährtes auszuprobieren, habe ich mich an das Rezept des GSV gehalten, das in den "Besten Rezepten des Grillsportvereins" verewigt ist:
Die Lake wurde mit folgenden Zutaten aufgekocht:
-3 geschälte Zwiebeln/grob gehackt
-2 Knoblauchzehen/grob gehackt
-2 halbierte Bio-Zitronen
-600 g Salz (kein Pökelsalz)
-1 Esslöffel grob gemahlener Pfeffer
-2 Lorbeerblätter
-500 ml Malzbier
-8 Liter Wasser
Zu diesem bestehenden GSV-Rezept gab ich noch einen Esslöffel leicht angedrückte Wacholderbeeren.
Die trüben Augen der linken Fische täuschen. Tatsächlich sahen sie genau wie die des rechts daneben liegenden Kameraden aus.
Die Fische lagen über Nacht für ca. 15 Stunden in der Lake. Nachdem ich sie sauber abgespült hatte, hing ich sie zum Trocknen für ungefähr fünf Stunden an die Decke unseres Gartenhauses. Dieser Ort erschien mir angesichts der typischen Temperaturen zum Jahreswechsel von ca. 7 Grad gut geeignet.
Wie der Profi hier schon erkennt, habe ich zum ersten Mal die Fischlein auf die Räucherhaken gezogen. Zunächst einmal war ich von der Form der Haken angetan. Es war wirklich einfach, diesen durch den Kiefer zu stecken und ihn komplett im Fisch zu fixieren. Allerdings habe ich die Haken viel zu weit aus dem Maul herausschauen lassen, was ich aber erst beim Einhängen der Fische in den WSM bemerkte. Nachdem ich entsprechend nachgebessert hatte, tauchten die Schwanzflossen auch nicht mehr in die Wasserschale ein...
Die Fotos zeigen nur das "Probehängen". Die Fischlein wurden erst einmal wieder entfernt und der WSM angeheizt. Hier hatte ich zunächst etwas Schwierigkeit, auf die geforderte Gartemperatur von 90 Grad zu kommen. Ich hatte bislang immer bei Temperaturen um 110 Grad gesmoked. Dafür sollte ein AZK Kohlen in den Kohlenring geschüttet werden und auf diesen sollte ein weiterer, komplett durchgeglühter AZK geschüttet werden.
Um die nun etwas niedrigere Temperatur zu bekommen, habe ich lediglich einen durchgeglühten AZK verwendet. Die richtige Temperatur wollte sich aber zunächst nicht finden lassen. Während die Schätzuhr im Deckel tatsächlich die 90 Grad-Marke hielt,wich das Inkbird mit 110 bis 120 Grad deutlich davon ab. Letztlich hatte ich anhand der bisher gemachten Erfahrungen mit dem Deckelthermometer das elektronische Thermometer entfernt. Das Schätzometer zeigte bald eine konstante Temperatur von ca. 70 Grad an, was wahrscheinlich den geforderten "echten" 90 Grad im Garraum ganz nahe kam.
Auf die Glut legte ich zwei Buchen-Chunks. Später kamen jeweils eine kleine Handvoll in Wasser eingeweichter Wacholderbeeren und ein getrockneter Lorbeerzweig dazu. Der Geruch des Rauches, der dann aus dem Ofen aufstieg, erinnerte übrigens leicht an angeblich bewusstseinserweiternde Inhalationsstoffe...
Nach ca. 2 1/2 Stunden sah das Ergebnis dann wie folgt aus:
Ich hatte bewusst kein Thermometer verwendet, um die Kerntemperatur von 60 Grad abzupassen. Ich konnte in dieser Phase relativ einfach die Rückenflosse herausziehen, was ebenfalls ein Hinweis auf die perfekte Gartemperatur ist.
Der Geruch war natürlich unbeschreiblich!
Bis hierhin war ich mit dem Ergebnis richtig zufrieden. Und dann kam der spannende Moment des Probierens:
Das Fleisch war perfekt, es war richtig saftig und hatte genau das richtige Raucharoma, was übrigens selbst GöGa so empfand und ein echtes Qualtitätsmerkmal sein dürfte
Meine größte Befürchtung war anfangs übrigens, nicht die richtige Würze durch das Einlegen in die Lake zu erhalten. In der Vergangenheit hatte ich wiederholt von einem Fischteich-Besitzer von ihm selbst geräucherte Forellen bekommen. Trotz seiner reichlich vorhandenen Erfahrung war er (und ich auch) nicht immer mit dem Resultat seiner Räucherei einverstanden.
Bei meinem Erstlingswerk hat es aber auf alle Fälle perfekt funktioniert: Die Würze passte perfekt, was sicherlich auch daran gelegen haben dürfte, dass ich mich fast genau an die Rezeptur des GSV gehalten habe!
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